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Mit der neuen D610 bietet Nikon eine Vollformatkamera zu einem attraktiven Preis an und ermöglicht sowohl ambitionierten Neulingen als auch erfahrenen Nutzern den Ein- bzw. Umstieg von Halbformat-DSLRs in die digitale Fotografie mit Vollformatsensor. Obwohl als Consumer-Kamera ausgelegt, verfügt die D610 über einen enormen Funktionsumfang, der selbst für kenntnisreiche Fotografen nicht immer überschaubar ist. Michael Gradias erklärt praxisnah und leicht verständlich alle Funktionen der D610 und beschreibt, wie sie angepasst und wann sie eingesetzt werden. Zahlreiche Exkurse erschließen dem Leser spezielle Themen, Extrakte am Kapitelende fassen den Inhalt zusammen. Eine Menüreferenz enthält die wichtigsten Optionen und empfiehlt jeweils die beste Einstellung. Darüber hinaus stellt der Autor nützliches Zubehör vor und führt in die Arbeit mit Nikons Software ein. Zahlreiche Beispielaufnahmen demonstrieren das kreative Potenzial der Nikon D610. Aus dem Inhalt: • Fotos perfekt belichten • Mit Messfeldsteuerung und AF-Modus präzise und sicher fokussieren • Die Betriebsarten richtig verwenden • Aufnahmeinformationen für die Bedienung nutzen • Aufnahme- und Individualfunktionen sinnvoll anpassen • Aufnahmen wiedergeben, kopieren, löschen und drucken • Bilder bearbeiten in der Kamera • Videos aufzeichnen und wiedergeben • Nützliches Zubehör • Einsatz von ViewNX 2 und Capture NX2 • Fernbedienung der Kamera per Computer oder Smartphone
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Seitenzahl: 377
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Michael Gradias (www.gradias.de und www.gradias-foto.de) ist seit 1980 selbstständiger Grafikdesigner und Fotograf. Seit 1997 hat er über 120 Fachbücher in den Bereichen Grafik, Video und Fotografie veröffentlicht, die insgesamt weit über eine Million Mal verkauft und in acht Sprachen übersetzt wurden. Außerdem schreibt er regelmäßig für diverse Fachzeitschriften Artikel. Er fotografiert seit 1985 mit Nikon-Kameras und sammelt diese auch (17 Modelle von der F über die F3 bis hin zur D300, D800, P7000 und Nikon 1 V1). Seit 2005 hat er zu jeder digitalen Nikon-Spiegelreflexkamera – außer den einstelligen Profimodellen – ein Kamerahandbuch verfasst.
Michael Gradias
Michael Gradias
www.gradias.de, [email protected]
Lektorat: Rudolf Krahm
Copy-Editing: Sandra Gottmann, Münster-Nienberge
Layout, Satz: Michael Gradias, Wolfenbüttel
Fotografien: Michael Gradias, www.gradias-foto.de
Produktfotos: Nikon GmbH, Deutschland und M. Gradias
Herstellung: Friederike Diefenbacher-Keita
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Druck und Bindung: Stürtz GmbH, Augsburg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Buch 978-3-86490-157-7
PDF 978-3-86491-456-0
ePub 978-3-86491-457-7
1. Auflage 2014
Copyright © 2014 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
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Liebe Leserin, lieber Leser,
mit der D600 war Nikon bereits 2012 ein weiterer Coup gelungen. Nach der »Überraschungskamera« D800/E mit sagenhaften 36,3 Megapixeln hatten die Entwickler noch einmal »nachgelegt«. Die D600 bot zwar »nur« 24,3 Megapixel, aber ebenfalls einen Vollformatsensor. Bei der neuen D610 gibt es nur marginale Veränderungen. Im Wesentlichen wurde das Problem des verschmutzten Sensors beseitigt, unter dem die D600 litt.
Nikon versucht offensichtlich, das Vollformat dem breiten Markt schmackhaft zu machen – das belegt beispielsweise der relativ günstige Preis. Insgesamt gilt: Nikon hat wieder einmal ganz tief in die »Funktionenkiste« gegriffen. Sehr vieles, was man von anderen Nikon-Modellen bereits kannte, wird bei der D610 ebenfalls bereitgestellt – mit ganz neuen Funktionen hat man sich dagegen eher zurückgehalten.
Nun möchten Sie bestimmt erfahren, wie Sie all die vielen interessanten Funktionen sinnvoll einsetzen können. Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie! Ich habe die Kamera für Sie auf das Genaueste in der Praxis getestet und schildere Ihnen im Buch Schritt für Schritt, welche Möglichkeiten Sie mit der D610 haben. Durch entsprechende Fotos erfassen Sie die Möglichkeiten der Kamera ganz intuitiv. Die vielen Menüfunktionen werden praxisnah erläutert. Sie erfahren auch, welche Menüfunktionen meiner Meinung nach empfehlenswert sind oder eben nicht.
Die vielen Fotos, die alle von mir selbst aufgenommen wurden, sollen Sie auch für Ihre nächste Fototour inspirieren – außerdem lernen Sie dabei die Möglichkeiten der heutigen digitalen Spiegelreflex-Vollformatfotografie kennen. Zur Orientierung und zum Nachmachen werden bei allen Fotos die wichtigsten Aufnahmedaten angegeben.
Im letzten Teil des Buches lernen Sie die Software kurz kennen, die Nikon anbietet. So erfahren Sie beispielsweise, wie Sie Ihre Fotos verwalten, optimieren oder korrigieren.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Arbeit mit Ihrer Nikon D610 und hoffe, dass Ihnen dieses Buch viele Tipps und Anregungen zum Thema geben wird.
Kapitel 1: Die ersten Schritte mit der D610
1.1 Die Geschichte der D610
1.2 Eine Analyse
1.3 Das Vollformat
1.4 Objektive
1.5 Vorbereitungen
1.6 Nützliche Menüeinstellungen
1.7 Individualfunktionen
1.8 Bilder schießen
Kapitel 2: Fotos perfekt belichten
2.1 Automatiken
2.2 Vollautomatik
2.3 Aufnahmeprogramme
2.4 Das SCENE-Menü
2.5 Programmautomatik
2.6 Korrekturmöglichkeiten
2.7 Blendenautomatik
2.8 Zeitautomatik
2.9 Manuell
2.10 Belichtungsmessung
2.11 Feinabstimmung
Kapitel 3: Sicher fokussieren
3.1 Die Technik
3.2 Autofokus aktivieren
3.3 Die passende Messfeldsteuerung
3.4 Grundsätzliches
3.5 Individualfunktionen
Kapitel 4: Nutzen Sie das gesamte Potenzial
4.1 Vielfalt
4.2 Die Betriebsarten
4.3 Serienbilder
4.4 Der Pufferspeicher
4.5 Leise Auslösung
4.6 Selbstauslöser
4.7 Fernauslösung
4.8 Spiegelvorauslösung
4.9 Langzeitbelichtungen
4.10 Live-View
4.11 Displaybeleuchtung
4.12 Abblendtaste
4.13 Reinigung
4.14 Die Datenstruktur
4.15 Fotos direkt drucken
4.16 Anschlüsse
4.17 Netzadapter
Kapitel 5: So passen Sie die Aufnahmeinformationen an
5.1 Auf die Schnelle
5.2 Die Aufnahmeinformationen
5.3 Die Optionen
Kapitel 6: Die passenden Aufnahme-Funktionen
6.1 Die Nikon D610 personalisieren
6.2 Dateiaktionen
6.3 Funktion der Karte in Fach 2
6.4 Die Bildqualität
6.5 Weißabgleich
6.6 Bildoptimierung
6.7 Konfigurationen verwalten
6.8 Auto-Verzeichnungskorrektur
6.9 Farbraum
6.10 Aktives D-Lighting
6.11 HDR
6.12 Vignettierungskorrektur
6.13 ISO-Empfindlichkeit
6.14 Fernauslösung
6.15 Mehrfachbelichtungen
6.16 Intervallaufnahmen
6.17 Zeitrafferaufnahme
6.18 Videoeinstellungen
Kapitel 7: Betrachten Sie Ihre Bilder
7.1 Die Bildwiedergabe
7.2 Bilder löschen
7.3 Ausblenden
7.4 Infos bei Wiedergabe
7.5 Bilder kopieren
7.6 Bildkontrolle
7.7 Hochformat
7.8 Diaschau anzeigen
7.9 Druckauftrag
Kapitel 8: Individualfunktionen sinnvoll anpassen
8.1 Die Möglichkeiten
8.2 Belichtungsoptionen
8.3 Timer/Bel.-speicher
8.4 Aufnahme & Anzeigen
8.5 Belichtungsreihen & Blitz
8.6 Bedienelemente
8.7 Video
Kapitel 9: Geeignete System-Funktionen
9.1 Grundlegendes
9.2 Formatieren
9.3 User Settings
9.4 Monitorhelligkeit
9.5 Referenzbild (Staub)
9.6 Flimmerreduzierung
9.7 Bildkommentare
9.8 Bildausrichtung
9.9 Akkudiagnose
9.10 Copyright-Informationen
9.11 Einstellungen speichern
9.12 GPS
9.13 Virtueller Horizont
9.14 Objektivdaten
9.15 AF-Feinabstimmung
9.16 Firmware
9.17 Benutzerdefiniertes Menü
Kapitel 10: Bildbearbeitung-Funktionen sinnvoll einsetzen
10.1 Die Möglichkeiten
10.2 Das Bildbearbeitung-Menü
10.3 D-Lighting
10.4 Rote Augen entfernen
10.5 Monochrom
10.6 Filtereffekte
10.7 Farbabgleich
10.8 Bildmontage
10.9 NEF-(RAW-)Verarbeitung
10.10 Verkleinern
10.11 Schnelle Bearbeitung
10.12 Ausrichten
10.13 Verzeichnungskorrektur
10.14 Fisheye
10.15 Farbkontur
10.16 Farbzeichnung
10.17 Perspektivkorrektur
10.18 Miniatureffekt
10.19 Selektive Farbe
10.20 Film bearbeiten
Kapitel 11: Videos aufnehmen
11.1 Neue Möglichkeiten
11.2 Live-View starten
11.3 Optionen für die Videoaufzeichnung
11.4 FX-/DX-Bildfeld
11.5 Filme übertragen
Kapitel 12: Nützliches Zubehör
12.1 Viel Equipment
12.2 Externe Blitzgeräte
12.3 Praktische Stative
12.4 Fototaschen
12.5 Objektive
Kapitel 13: Nikon ViewNX 2 einsetzen
13.1 Bildbearbeitung
13.2 Nikon Transfer
13.3 Die Optionen
13.4 ViewNX 2
13.5 Der Arbeitsbereich
13.6 Die Kameraeinstellungen
13.7 Ansichten ändern
13.8 GPS-Daten auswerten
13.9 Fotoarchive strukturieren
13.10 Zusätzliche Optionen
13.11 Filme bearbeiten
Kapitel 14: Die D610 fernsteuern
14.1 Ferngesteuert
14.2 Der Programmstart
14.3 Der Arbeitsbereich
14.4 Die Registerkarten
14.5 Die Menüfunktionen
14.6 Die D610 per Tablet-PC steuern
Kapitel 15: Mit Nikon Capture NX 2 arbeiten
15.1 Das Danach
15.2 Der Programmstart
15.3 Der Arbeitsbereich
15.4 Der Browser
15.5 Browserfunktionen
15.6 Die Palettenfenster
15.7 Die Bearbeitungsliste
15.8 Erweiterte Funktionen
Anhang
Menüreferenz
Glossar
Stichwortverzeichnis
Exkurse
Speicherkarten
Datum und Uhrzeit einstellen
Programmverschiebung
Lichtwert
Was ist Schärfe?
AF-Messwertspeicher
Die Schärfentiefe
Okularabdeckung
Die JPEG-Komprimierung
RAW-Bilder
Farbtiefe
Weißabgleich
Unterschiede des Farbumfangs
Multifunktionshandgriff
Verschluss
Begriffe zum Blitzen
Leitzahl
Die Blitzmodi
Zusätzliche Filter
Diadups
Abkürzungen bei Objektivbezeichnungen
Abbildungsmaßstab
1 AF-Hilfslicht 36
Selbstauslöser-Kontrollleuchte 104
2 Vorderes Einstellrad 28
3 Abblendtaste 118
4 Bajonett 26
5 Spiegel 120
6 Funktionstaste 39
7 Blitzschuh 270
8 Vorderer Infrarot-Sensor 129
9 Mikrofon 260
10 Blendenkupplungshebel 26
11 Objektiventriegelung 27
12 Anschlüsse 127
13 Fokusschalter 83
AF-Modus-Taste 28
14 Akkufach 25
15 Multifunktionsgriff-Abdeckung 204
16 Stativgewinde 275
17 Aufnahmebetriebsartenwähler 100
18 Löschen 43
19 Wiedergabe 40
20 Menü 32
21 Bildbearbeitungsfunktionen 239
Picture Control 163
22 Schützen 186
Hilfe 127
Weißabgleich 155
23 Vergrößerung 42
Qualitätseinstellung 147
24info-Taste 134
25 Bildindex, Verkleinerung 41
ISO-Einstellung 175
26 Dioptrienausgleich 108
27 Messwertspeicher 91
28 Hinteres Einstellrad 72
29 Speicherkartenfach 25
30 Multifunktionswähler 32
31 Sperrschalter für Messfeldvorwahl 84
32 Umgebungshelligkeitssensor für Monitorhelligkeit 223
33 Live-View 112
Video/Foto-Wähler 112
34 Speicherkartenzugriffsleuchte 25
35 Hinterer Infrarot-Sensor 129
36 Lautsprecher 258
37 Int. Blitz aufklappen 207
Blitzbelichtungskorrektur 69
38 Belichtungsreihe 65
39 Moduswahlrad 45
40 Aufnahmebetriebsartenwähler-Entriegelung 100
41 Auslöser und
Ein-/Aus-Schalter 40
42 Videoaufzeichnung 258
43 Belichtungskorrektur 63
44 Belichtungsmessart 75
45 Tragegurt-Öse 43
46 LC-Display 28
47 Sensorebenenmarkierung 231
Zum Fotografieren dieser Margerite habe ich ein über 25 Jahre altes Makroobjektiv eingesetzt. Es ist ein großer Vorteil, dass man die alten Objektive aus analogen Zeiten auch ohne Probleme an der D610 einsetzen kann.
100 ISO | 55-mm-Makro | 1/160 s | f 10
Die ersten Schritte mit der D610
Gratulation zur »Volks«-Vollformat-Nikon – der D610! Nun wollen Sie natürlich gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal einen Moment Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten. So erkläre ich Ihnen beispielsweise, wie Sie Ihre D610 für die erste Fototor vorbereiten und welche Menüeinstellungen für den Start von besonderer Bedeutung sind.
Als im Februar 2012 das »Megapixelmonster« D800 angekündigt wurde, kamen in den einschlägigen Foren schnell Gerüchte auf, dass diesem Erfolgsmodell schnell eine weitere – wesentlich günstigere – Vollformatkamera zur Seite gestellt werden würde. Bald verdichteten sich die Gerüchte, dass es sich dabei um ein günstiges, eigenständiges Modell handeln würde – und nicht um ein »Nachfolgemodell« einer bestehenden Modellreihe.
So war es im September 2012 keine große Überraschung mehr, dass die D600 angekündigt wurde – sozusagen als »Volks«-Vollformatkamera. Die Einordnung dieses neuen Modells fiel etwas schwer. Man kann sie definitiv weder mit der D700 noch mit der D800 direkt vergleichen. Bei der Bedienung ist sie viel eher mit der D7000 verwandt, nicht zuletzt, weil sie sogar Motivprogramme anbietet, die Einsteiger oft bevorzugen. Das ist für die Highend-Kameras von Nikon unüblich.
Die D600 kam bei den ambitionierten Fotografen ebenso gut an wie bei der Fachpresse. So schien es zunächst so, als könnte die Kamera ein großer Verkaufserfolg werden.
Das Gehäuse der D610 ist aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt, was sie zu einer robusten Kamera macht.
Etwa ein halbes Jahr nach dem Erscheinen kam dann allerdings das große »Aber ...«, als unterschiedliche Anwender über verschmutzte Sensoren klagten, die nach einigen Tausend Aufnahmen auftraten. Immer mehr Besitzer machten sich nun daran, »blauen Himmel bei Blende 22« zu fotografieren – und viele fanden dabei ebenfalls Flecken auf dem Bild. Das Thema »verschmutzter Sensor« spielte in den verschiedenen Userforen eine immer größer werdende Rolle. Auch wenn Betroffene die Kamera einschicken und sie von Nikon reinigen lassen konnten, hat der Ruf – der D600 und von Nikon insgesamt – deutlich gelitten. Das mag Nikon dazu bewogen haben, nach nur etwa einem Jahr ein »Nachfolgemodell« vorzustellen.
Bei der Ankündigung der D610 im Oktober 2013 wurde schnell deutlich, dass es sich quasi um exakt dieselbe Kamera wie die D600 handelt. Das minimale Aufstocken der Serienbildgeschwindigkeit von 5,5 auf nun 6 Bilder/Sekunde ist praktisch die einzige Neuerung, die die Kamera – neben dem beseitigten »Schmutzproblem« – zu bieten hat.
Bei der D600 lag der Markteinführungspreis noch bei etwa 2.200 Euro – bei der D610 wurde der Einführungspreis um 200 Euro gesenkt. Damit ist die D610 eine extrem günstige Vollformatkamera. Man kann die Kamera durchaus als »Vollformatkamera für jedermann« bezeichnen. Nikon möchte anscheinend versuchen, das Vollformat der »breiten Masse« schmackhaft zu machen.
Nikon hat bei der D600/D610 eher die besten Funktionen anderer Kameras zusammengetragen und in ein recht kleines und mit etwa 850 Gramm (ohne Objektiv) sehr leichtes Gehäuse gepackt. »Echte Neuerungen« gibt es nicht. So stammt das Autofokusmodul mit 39 Messfeldern aus der D7000 – ebenso wie der 2.016-Pixel-RGB-Sensor für die Belichtungsmessung. Der 3,2 Zoll große Monitor, der das Bild mit 921.000 Pixeln sehr fein und brillant auflöst, entspricht dem Monitor der D800. Wie bei der D800 gibt es auch einen Helligkeitssensor, durch den die Monitorhelligkeit automatisch dem Umgebungslicht angepasst werden kann. Auch der EXPEED 3-Prozessor zur schnellen kamerainternen Bildverarbeitung entspricht dem der Nikon D800.
Zweig
Mit der Nikon D610 können Sie Aufnahmen mit einer exzellenten Bildqualität und bester Detailschärfe schießen – oben sehen Sie einen 100%-Bildausschnitt.
100 ISO | 180-mm-Makro | 1/640 s | f 6.3
Der helle und große Sucher zeigt 100 % des Bildfeldes. Werden lichtstarke Objektive eingesetzt, ist es eine wahre Freude, durch den Sucher zu sehen. Der Empfindlichkeitsbereich kann zwischen 100 und 6400 ISO eingestellt werden, wobei sich der Bereich auf 50 bis 25600 ISO erweitern lässt – eine sehr große Spanne.
Megapixelvergleich
Hier sehen Sie einen Megapixelvergleich. Wird die D610 im DX-Modus betrieben, entsteht der Bereich, der mit dem inneren Rahmen markiert ist. Der mittlere Bereich markiert die Megapixelanzahl der älteren D700 – das Gesamtbild kennzeichnet den FX-Modus der D610.
100 ISO | 32 mm | 1/400 s | f 8
Die Serienbildgeschwindigkeit beträgt maximal sechs Bilder pro Sekunde – das ist in Anbetracht der relativ hohen Auflösung ein guter Wert. Die neueren Kameras warten immer öfter mit zwei Speicherkartenslots auf – so auch die D610. Sie können somit zwei SD(HC/XC)-Karten verwenden. In den Optionen stellen Sie ein, wofür die zweite Speicherkarte genutzt werden soll – etwa zum Erstellen von Backup-Bildern. Die Menüs sind prallvoll mit Funktionen. Alles, was heutzutage möglich – und von anderen Nikon-Modellen bekannt – ist, wird angeboten. So erinnern beispielsweise die Bildbearbeitungsoptionen stark an die Möglichkeiten, die einfache Bildbearbeitungsprogramme am PC bieten.
Vergleich
Obwohl der Vollformatsensor der D610 viel mehr Fotodioden enthält als beispielsweise der der D700, steht die Bildqualität der D700 in nichts nach – durch die Weiterentwicklung der Sensoren ist eher das Gegenteil der Fall. Das gilt auch für die höheren Empfindlichkeiten.
Die ersten Reaktionen auf die D610 waren recht positiv. Gelobt wurden neben der exzellenten Bildqualität besonders der riesige Funktionsumfang und der günstige Preis. Die praktisch nicht vorhandenen Neuerungen zum Vorgängermodell werden dagegen häufig kritisiert. Einige enttäuschte D600-Besitzer klagten über den Preisverfall des gerade einmal ein Jahr alten Vorgängermodells. Bisher kristallisieren sich zwei Anwendergruppen heraus: Einige D800-Besitzer nutzen die D610 als »Zweitkamera« und viele D7000-Besitzer wechseln nun zu einer Vollformatkamera.
Wenn man das Datenblatt liest, mag man zunächst etwas erschrocken sein über den großen Sprung bei dem Megapixelwert in den letzten Jahren. Waren bei Nikons früheren DX-Modellen oft etwa 16 Megapixel der Normalfall, bietet die D610 nun 24,3 Megapixel. Inzwischen wurden aber auch alle aktuellen DX-Kameras mit in etwa demselben Megapixelwert aufgestockt.
Ich habe bei der Abbildung auf der gegenüberliegenden Seite verschiedene Modi und Modelle markiert. Dort habe ich unterschiedliche Megapixelwerte verglichen. Man kann die D610 sowohl im Vollformat-Modus betreiben als auch im DX-Modus. Im DX-Modus ergeben sich etwa 10 Megapixel – dies kennzeichnet der innere Rahmen.
Bildqualität
Bei der genauen Begutachtung der Bildqualität fällt positiv auf, dass die D610 einen besonders guten Dynamikumfang aufweist. Das bedeutet, dass viele Nuancierungen zwischen dem hellsten und dunkelsten Bildpunkt dargestellt werden können.
Der mittlere Rahmen kennzeichnet die 12,1 Megapixel der älteren D700, die ja ebenfalls einen Vollformatsensor besitzt und daher gut als Vergleich zum FX-Modus der D610 herangezogen werden kann – hier ist die Verdopplung der Megapixelanzahl gut erkennbar, wobei man aber die Weiterentwicklung bei den Sensoren in den vergangenen Jahren berücksichtigen muss – die D700 ist inzwischen immerhin schon über fünf Jahre alt.
Die ersten Praxistests mit der D610 sind durchweg positiv – Nikon hat in diesem Preissegment durchaus ein »Ausrufezeichen« gesetzt. Einsteiger werden sich schnell zurechtfinden, da die Bedienung und die Menüführung »Nikon-typisch« aufgebaut sind. Wer schon einmal eine digitale Nikon in den Händen gehalten hat, kommt mit der D610 sofort klar.
Man muss aufgrund des hohen Megapixelwertes allerdings bedenken, dass solche Auflösungen gute bis erstklassige Objektive benötigen. Einfachere Objektive können das Potenzial des Sensors gar nicht voll ausreizen.
Bei der Vorstellung der ersten semiprofessionellen Vollformat-Nikon – der D700 – gab es in den Foren noch riesige Diskussionen über den Sinn oder Unsinn eines Wechsels vom DX- zum FX-Format. So entwickelten sich schnell Fronten von Vollformat-Freunden und -Gegnern. Inzwischen werden solche Diskussionen allerdings praktisch nicht mehr geführt.
DX-Objektive
Wenn Sie an der D610 ein Objektiv einsetzen, das für das DX-Format optimiert ist und das FX-Bildfeld verwendet, wird der Tubus des Objektivs mitfotografiert – in solchen Fällen muss die Kamera im DX-Modus betrieben werden.
100 ISO | 10 mm | 1/160 s | f 6.3
Bei sachlicher Betrachtung muss man sehr stark differenzieren, für wen dieser Umstieg sinnvoll ist oder nicht.
Einige analoge Fotografen haben bisher noch mit dem Umstieg in die Welt der digitalen Fotografie gewartet, da sie der Cropfaktor gestört hat, der sich durch die kleineren DX-Sensoren zwangsläufig ergibt. Bei der Vollformatkamera D610 ist nun wieder alles, »wie es immer war« – ein Normalobjektiv hat wieder 50 mm und nicht wie bei den digitalen Halbformat-Pendants ungefähr 30 mm.
Cropfaktor
DX-Sensoren sind in etwa halb so groß wie Sensoren im Vollformat. Das hat zur Folge, dass ein kleinerer Bildausschnitt abgebildet wird. Man hat den Eindruck, dass bei der DX-Kamera eine größere Brennweite zum Einsatz kommt. Man bezeichnet diese »Beschneidung« des Bildes als »Cropfaktor«. Bei Nikon-Kameras beträgt der Cropfaktor 1,5. Das bedeutet, dass Sie mit einem 200-mm-Objektiv an einer DX-Kamera denselben Bildausschnitt abbilden, als wenn Sie bei einer Vollformatkamera ein Objektiv mit einer Brennweite von 300 mm einsetzen würden.
So lassen sich bestehende Objektivparks prima weiterverwenden, zumal – wie bei Nikon üblich – das F-Bajonett natürlich beibehalten wurde. Besonders im Weitwinkelbereich macht sich dies positiv bemerkbar. So bekommen Sie naturgemäß mit einem 17-mm-Objektiv deutlich mehr auf das Bild als bei einem DX-Sensor, wo sich durch den Cropfaktor ja etwa 25 mm ergeben. Im Telebereich ist es dagegen andersherum. Um wirklich nah »heranzukommen«, sind größere Brennweiten erforderlich. So sorgt der Cropfaktor bei einem 300-mm-Objektiv für einen Bildwinkel, der beim Vollformat erst mit einem 450-mm-Objektiv erreicht wird – analoge Fotografen sind dies allerdings gewohnt und haben so beim Umstieg keine Probleme.
Fotografen, die sich entscheiden, von einer Kamera mit einem DX-Sensor auf eine Vollformatkamera umzusteigen, müssen sich erst einmal umgewöhnen. Wer noch nie mit einer Vollformatkamera fotografiert hat, hat sich an den Cropfaktor vermutlich bereits gewöhnt.
Das »Brennweitenwirrwarr« entstand ja dadurch, dass man den Fotografen bei unterschiedlichen Kameras ein einheitliches Gefühl geben wollte, welcher Bildwinkel von einem Objektiv erreicht wird.
Der Bildwinkel ist aber von der Größe des Sensors abhängig. Daher hat man sich am Kleinbildformat orientiert, da dies am geläufigsten war. So kann ein Fotograf, der eine Kompaktkamera verwendet, beispielsweise mit einer »echten« Brennweite von 63 mm einen Bildausschnitt erfassen, den der analoge Kleinbildfotograf mit einem 300-mm-Objektiv erreicht.
Bildwinkel
Bildwinkel nennt man den Bereich, den das verwendete Objektiv abbilden kann. Bei einem Weitwinkelobjektiv ist der Bildwinkel sehr groß – bei einem Teleobjektiv ist er dagegen sehr klein. Bei einem Normalobjektiv entspricht er in etwa dem des menschlichen Auges.
Auf den Objektiven, die bei einer digitalen Kamera verwendet werden, wird als Wert oft die Brennweite angegeben, die dem Kleinbildäquivalent entspricht. Fotografen, die nie mit einer Kleinbildkamera fotografiert haben, müssen sich nun daran gewöhnen, dass sie mehr auf das Bild bekommen, als sie es von einer Kamera mit einem kleineren Sensor gewohnt sind. Um eine Eingewöhnungszeit kommen Sie in diesem Fall nicht herum, zumal ja mit dem Wert der Brennweite auch die Schärfentiefe betroffen ist.
Je kürzer die Brennweite ist, umso größer ist der Bereich, der im Bild scharf abgebildet wird. Wer also nur an das DX-Format gewöhnt ist, wird sich beim Einsatz der D610 zunächst über den veränderten Schärfentiefebereich wundern.
Beim Kauf einer Vollformatkamera sollte der erfahrene DX-Fotograf auch bedenken, dass eventuell verschiedene Objektive nicht mehr weiter verwendet werden können. DX-Objektive, die speziell auf den kleineren Sensor ausgerichtet sind, lassen sich nämlich im FX-Modus nicht an der D610 verwenden.
Die Abbildung auf Seite 20 zeigt ein solches Beispiel – hier ist übrigens auch gut die unterschiedliche Größe des DX-Sensors im Vergleich zum Vollformat erkennbar. Bei solchen Objektiven müssen Sie die D610 auf den DX-Modus umstellen, der etwa 10-Megapixel-Bilder ergibt.
FX oder DX
Sie können im Aufnahme-Menü mit der Bildfeld-Funktion festlegen, in welchem Modus die kommenden Bilder aufgenommen werden sollen. Standardmäßig erkennt die Nikon D610 automatisch, ob das angesetzte Objektiv nur für Kameras mit einem Sensor im DX-Format konstruiert wurde, und schaltet dann automatisch in den DX-Modus um.
Am schwierigsten wird der Umstieg zur neuen D610 wohl für diejenigen Fotografen sein, die »mit der Zeit gegangen« sind und vom analogen Kleinbildformat zunächst zu einer Kamera mit einem DX-Sensor gewechselt haben – wie etwa einer D300(s) oder der damaligen D90/D7000.
Bestimmt ging es einigen dieser Umsteiger für eine lange Zeit so, dass sie ständig im Hinterkopf die Brennweite »umrechneten«, um auf die Erfahrungswerte aus analogen Zeiten zurückgreifen zu können.
Außerdem wurden eventuell im Laufe der Zeit die Objektivparks um Objektive erweitert, die für den DX-Sensor optimiert sind. Mit dem Erwerb einer D610 muss derjenige nun wieder vollständig »zurück umdenken« und sich an frühere Verfahrensweisen erinnern und gewöhnen. Wurden alle Objektive aus vergangenen Analogzeiten aufgehoben, ist dies natürlich ein Vorteil – sie können nun wieder wie von früher gewohnt eingesetzt werden.
Bei der Überlegung, auf eine Kamera umzusteigen, die einen Sensor im Vollformat enthält, spielen also verschiedene Faktoren eine Rolle.
So ist der Umstieg von einer anderen – analogen oder digitalen – Kamera im Vollformat deutlich leichter zu bewältigen als etwa ein Umstieg von einer D3200, D5300 oder einer D7100, die einen kleineren Sensor besitzen. Auch Inkompatibilitäten der Objektive sind hier zu bewältigen (mit meist erheblichem finanziellen Aufwand) sowie ein Umdenken beim Fotografieren.
Sie müssen auch näher an das Motiv herangehen, um denselben Ausschnitt wie bei einer Kamera mit einem DX-Sensor zu erhalten. Dafür können Sie im Weitwinkelbereich einen größeren Bildausschnitt erfassen. Für Landschafts- und Panoramafotografen ist es also ein Vorteil.
Quak!
Fotografen, die vom DX-Format zum Vollformat wechseln, müssen umdenken. Um beispielsweise denselben Bildausschnitt wie bei einer Kamera mit einem DX-Sensor zu erhalten, müssen Sie entweder deutlich näher an das Motiv herangehen oder – wie bei diesem Beispiel – ein Objektiv mit einer größeren Brennweite verwenden.
Nikon D300 | 200 ISO | 280 mm | 1/1250 s | f 4.5
Kontrollleuchte
Achten Sie vor dem Herausnehmen der Speicherkarte darauf, dass die Kontrollleuchte rechts unter dem Multifunktionswähler nicht blinkt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass noch Daten auf die Karte geschrieben oder von ihr gelesen werden. Wird die Karte dabei entfernt, können Sie Daten verlieren oder beschädigen.
EXKURS –Speicherkarten
Die Nikon D610 unterstützt SD(HC/XC)-Speicherkarten. Welchen dieser Kartentypen Sie einsetzen, ist prinzipiell egal. SD-Karten gibt es seit 2001. Diese Karten sind etwa halb so groß wie CompactFlash-Karten und dünner. Die SD-Speicherkarten (Secure Digital) sind auf kleinere Kapazitäten – bis 8 GByte – ausgerichtet. Die neueren SDHC-Karten (Secure Digital High Capacity) erhalten Sie in höheren Kapazitäten von 4 bis 32 GByte. Die noch neueren SDXC-Karten (Secure Digital eXtended Capacity) erlauben noch größere Kapazitäten bis hin zu 2 TByte und bieten höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Im März 2011 stellte Lexar erstmals eine Karte mit einer Speicherkapazität von 128 GByte vor – SanDisk hat inzwischen nachgezogen.
Die Kapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten wurden im Laufe der Jahre ständig weiter verbessert. Meist sind die Mindesttransferraten auf der Karte angegeben. So unterscheidet man zum Beispiel vier Geschwindigkeitsklassen mit 2, 4, 6 und 10 MByte/Sekunde. Dies wird Class 2, 4 ... genannt. Sie erkennen die Klassifizierung an der Zahl im geöffneten Kreis – beispielsweise Class 10 bei der nachfolgend rechts gezeigten Karte.
Bei den SDHC-Karten werden bei einigen neueren Karten höhere Datentransferraten erreicht – dank UHS-1 (Ultra High Speed). SanDisk nennt sie »Extreme Pro«. Sie sehen eine solche Karte in der Abbildung ganz rechts. Schnelle 16-GByte-Karten kosten aktuell ungefähr 35 Euro (wenn Sie Karten verwenden, die etwas langsamer sind, sogar nur ungefähr die Hälfte).
16-GByte-Karten bieten in der Regel genügend Speicherplatz und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch füllen Sie bei den 24,3 Megapixeln der D610 auch große Karten schnell – besonders, wenn Sie die bestmögliche Auflösung und Qualität verwenden. Auch das Speichern von RAW-Bildern oder Videofilmen erfordert eine Menge Speicherkapazität. Wenn es Ihnen nicht auf die Übertragungsgeschwindigkeit ankommt, können Sie die oben ganz links gezeigte SDXC-Karte mit 64 GByte und einer Übertragungsgeschwindigkeit von 30 MByte pro Sekunde kaufen. Sie erhalten diese Karte für etwa 45 Euro.
Bei der Auswahl von Speicherkarten gehe ich persönlich so vor: Die Speicherkarten teilen sich in unterschiedliche Kategorien auf. Je höher die Schreib-/Lesegeschwindigkeit der Speicherkarten ist, umso teurer sind sie. Genauso verhält es sich mit der Kapazität. Je höher die Kapazität, umso teurer ist die Speicherkarte. Daher wähle ich einen Kompromiss. Die Karten mit einer hohen Kapazität – wie etwa die beiden abgebildeten Karten mit 64 und 32 GByte – kaufe ich mit einer etwas geringeren Datenübertragungsrate. Um schnelle Übertragungsraten zu erreichen, was beispielsweise bei Videoaufzeichnungen von Vorteil ist, greife ich auf Karten mit einer etwas geringeren Kapazität zurück.
Nicht sparen!
Die Speicherkarten sind bei der digitalen Fotografie das wichtigste Zubehör. Da es hier um die Sicherheit Ihrer Daten geht, sollte der Preis der Karte nicht das wichtigste Kriterium bei der Auswahl sein. Es ist empfehlenswert, auf die Speicherkarten der Markenhersteller zurückzugreifen, damit Sie keine Datenverluste erleiden.
Die D610 verwendet – wie das Vorgängermodell auch – den Akkutyp EN-EL15, der sehr schlank gestaltet ist. Nikon gibt an, dass mit einer Akkuladung etwa 900 Bilder geschossen werden können. Auch bei häufigem Gebrauch des Monitors, der einigen Strom benötigt, werden Sie in der Regel deutlich mehr Fotos schießen können, ehe der Akku leer ist.
Ladedauer
Die Ladezeit hängt vom Ladezustand des Akkus ab. Ist der Akku vollständig entladen, dauert der Ladevorgang etwas mehr als zweieinhalb Stunden.
Außerdem beeinflussen weitere Faktoren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne ein abschließendes Auslösen verbraucht Energie – genauso wie das Betrachten der Aufnahme nach dem Auslösen und der Live-View-Modus. Auch das Speichern von RAW-Fotos benötigt einige Energie.
Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird im Monitor mit dem im Bild rechts markierten Symbol angezeigt. Um Fremdakkus auszuschließen, hat Nikon übrigens einen sogenannten Security-Chip integriert, der von der Kamera überprüft wird.
Die D610 nutzt – wie die Vorgängermodelle – die SD(HC/XC)-Speicherkarten, die heute sehr verbreitet sind. Nach dem Einlegen der Speicherkarte in einen der beiden Speicherkartenslots leuchtet die Kontrollleuchte für den Speicherkartenzugriff, die Sie rechts unter dem Multifunktionswähler sehen, ungefähr eine Sekunde lang auf. Daran erkennen Sie, dass die Speicherkarte korrekt eingelegt wurde.
Die markierte Speicherkartenzugriffsleuchte leuchtet beim Einlegen einer Speicherkarte kurz auf.
Wenn Sie die Speicherkarten entnehmen wollen, drücken Sie nach dem Öffnen der Abdeckklappe auf die betreffende Speicherkarte. Sie springt dann etwas nach vorne und kann herausgenommen werden.
Welches Kartenfach belegt ist, erkennen Sie an den im Bild rechts unten markierten Symbolen im LC-Display. Im Beispiel sind beide Karten eingelegt. Die aktive Karte wird mit einem Pfeil rechts daneben gekennzeichnet – in diesem Fall wird die Karte im primären Kartenslot genutzt.
Hier befindet sich in beiden Speicherkartenslots eine Karte.
Die D610 unterstützt auch ältere Objektive. Natürlich ist klar, dass Nikon – in bewährter Tradition – das alte Bajonett beibehalten hat. Man kann so auch die älteren, manuell zu fokussierenden AI- und AI-S-Nikkore nutzen. Dabei können Sie die Zeitautomatik oder die manuelle Belichtungssteuerung nutzen.
Nützliche Neuerung
Bei den letzten Nikon-Modellen gibt es übrigens eine recht sinnvolle Neuerung: Der Markierungspunkt zum Anbringen des Objektivs ist erhaben, sodass er ertastet werden kann, was etwa beim Fotografieren im Dunklen hilfreich ist.
Die D610 verfügt über einen Blendenmitnehmer, der die Blendeneinstellung der älteren Objektive ermitteln kann. Ich habe ihn im linken Bild markiert. Damit der korrekte Blendenwert im Display angezeigt wird und in die Exif-Daten aufgenommen werden kann, gibt es im System-Menü die Möglichkeit, die Objektivdaten anzugeben. Wird neben der Brennweite auch die Lichtstärke des Objektivs angegeben, können Sie damit außerdem die Color-Matrixmessung zur Belichtungsmessung verwenden. Die gute Unterstützung der älteren Objektive ist sehr nützlich.
Der markierte Blendenmitnehmer erlaubt den Einsatz älterer AI- und AI-S-Nikkore.
Während verschiedene andere Anbieter bei neuen Kameramodellen auch einmal ein neues Bajonett einführen, können Sie bei Nikon auch noch Objektive nutzen, die schon bei der legendären Nikon F verwendet wurden, die 1959 auf den Markt kam. Das spart natürlich eine ganze Menge Geld, wenn Sie bereits eine größere Objektivsammlung besitzen.
Auf der Nikon-Webseite kann man nachlesen, dass bisher 80 Millionen Nikkore (so heißen Nikons Objektive) gebaut wurden – eine beeindruckende Zahl. Es wird wohl kaum ein Objektiv geben, das Sie in dem reichhaltigen Sortiment vermissen.
Wie viele Objektive Sie wirklich benötigen, hängt natürlich ganz von Ihren Aufgabenstellungen und dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Wenn Sie am Anfang den gängigen Brennweitenbereich von 24 bis 300 mm abdecken wollen, reichen sogar meist schon zwei Zoomobjektive aus.
Bildqualität
Neben dem Bildsensor sind die verwendeten Objektive ganz maßgeblich für die Bildqualität verantwortlich – was sich bei den heutigen hohen Megapixelwerten besonders bemerkbar macht. Der beste Sensor kann keine hochwertigen Ergebnisse liefern, wenn minderwertige Objektive eingesetzt werden. Daher lohnt es sich beim Objektivkauf meist, einige Euro mehr auszugeben.
Die Objektiventriegelung ist rechts neben dem Bajonett angebracht. Die im linken Bild markierten weißen Punkte helfen beim Ansetzen des Objektivs.
Schalten Sie nun die Kamera mit dem ON/OFF-Schalter an – Sie sehen ihn rechts abgebildet. Die OFF-Stellung sollten Sie nur verwenden, wenn Sie die Kamera für längere Zeit nicht einsetzen wollen.
Da das LC-Display nur sehr wenig Strom verbraucht, kann die ON-Stellung beibehalten werden. Den dritten Modus dieses Schalters können Sie übrigens nutzen, um das LC-Display vorübergehend zu beleuchten – sehr praktisch!
Den Ein-/Aus-Schalter finden Sie vor dem Auslöser.
Wenn Sie beispielsweise von einer Nikon D7100 auf die D610 umsteigen, müssen Sie sich ein wenig umgewöhnen. Andere Kameras, wie etwa die D800, sind dagegen genauso wie die D610 aufgebaut: Alle wichtigen Einstellungen lassen sich auch ohne Zuhilfenahme des Menüs vornehmen. Das ist sehr praktisch und spart viel Zeit. Außerdem haben Sie eine einfachere Kontrolle über die aktuellen Einstellungen. Bei der D7100 werden dagegen die meisten Einstellungen im Menü vorgenommen.
Wenn Sie im Laufe der Zeit die Nikon D610 etwas besser kennengelernt haben, werden Sie die Einstellungen »blind« vornehmen können. Viele Einstellungen lassen sich zusätzlich zum LC-Display auch im Sucher und am Monitor kontrollieren, wenn Sie die info-Taste drücken.
Stromverbrauch
Im Stand-by-Modus wird nur sehr wenig Strom verbraucht, sodass Sie die Kamera ruhig immer auf ON einstellen können. Das hat den Vorteil, dass Sie nach dem Antippen des Auslösers schnell schussbereit sind.
Als Erstes sollten Sie einstellen, auf welche Art und Weise die Kamera das Motiv scharf stellen soll – dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor:
1 Durch Drücken der im linken Bild markierten Autofokus-Taste – die Sie auf der Vorderseite der Kamera links unter der Objektiventriegelungstaste finden – haben Sie die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Autofokusmodi und Messfeldsteuerungs-Methoden zu wählen.
Dies ist die Autofokus-Taste, mit der Sie die Messfeldsteuerung einstellen können.
2 Um den Autofokusmodus zu wechseln, drehen Sie das hintere Einstellrad und beobachten Sie die Einstellung auf dem LC-Display.
3 Die AF-S-Option – sie ist im Bild unten links markiert – ist für das Fotografieren von statischen Objekten nützlich. Soll die Schärfe dagegen kontinuierlich nachgeführt werden, verwenden Sie die AF-C-Option. Das ist bei sich bewegenden Objekten die richtige Wahl.
4 Als Messfeldsteuerung ist standardmäßig die Option Einzelfeldsteuerung eingestellt. Um diese Einstellungen zu ändern, drehen Sie bei gedrückter Autofokus-Taste das vordere Einstellrad.
5 Bei der Einzelfeldsteuerung – die Sie im rechten Bild sehen – wird das aktive Autofokus-Messfeld von Ihnen vorgegeben. Das Bild wird dann nur im ausgewählten Messfeld scharf gestellt.
Mit diesen beiden Schaltern kann in den Modus zum manuellen Fokussieren gewechselt werden.
6 Wählen Sie das gewünschte Messfeld mit dem Multifunktionswähler aus. Sie sehen das aktive Messfeld im Sucher. Damit das Messfeld nicht versehentlich verschoben werden kann, lässt es sich mit dem im folgenden Bild rechts markierten Schalter in der Position L arretieren.
Mit dem im linken Bild markierten Multifunktionswähler wählen Sie das Messfeld aus, mit dem fokussiert werden soll. Mit dem im Bild rechts markierten Regler arretieren Sie die Auswahl.
7 Voraussetzung für die automatische Fokussierung ist, dass Sie auf der Frontseite der Kamera den Fokusschalter nicht auf die M-Position für die manuelle Fokussierung eingestellt haben. Sie finden ihn unter dem Objektiventriegelungsschalter.
Falls Sie ein entsprechendes Objektiv besitzen, muss natürlich auch dort der manuelle Modus deaktiviert sein – wie bei der oberen Markierung im Bild auf der gegenüberliegenden Seite unten.
Mädchenauge
Wenn sich das zu fokussierende Objekt nicht in der Bildmitte befindet, können Sie ein anderes Autofokus-Messfeld nutzen. Hier wurde auf den rechten Teil der Blüte fokussiert, um auch die Knospe scharf abzubilden.
200 ISO | 180-mm-Makro | 1/500 s | f 9
Mit dem im nebenstehenden Bild markierten Schalter, den Sie links unter dem Hauptschalter finden, wird die Belichtungsmessung vorgegeben. In den meisten Fällen eignet sich die sogenannte »3D-Color-Matrix II«-Option am besten – die auch standardmäßig voreingestellt ist.
Mit diesem Schalter stellen Sie die Belichtungsmessmethode ein.
Diese Nikon-spezifische Mehrfeldmessmethode ermittelt die geeignete Belichtungsmessung auf Basis von Helligkeit, Kontrast und Motivabstand. Bei der Analyse wird auf die Daten einer integrierten Datenbank zurückgegriffen, die Beispiele aus alltäglichen Aufnahmesituationen enthält.
In den allermeisten gängigen Aufnahmesituationen entstehen bei dieser Option ausgewogen belichtete Ergebnisse. Oft eignet sich diese Methode sogar bei recht schwierigen Lichtverhältnissen – wie etwa bei Gegenlichtaufnahmen oder Dunkelheit – gut. Lediglich für einige wenige Aufgabenstellungen werden Sie die anderen Belichtungsmessmethoden benötigen. Die Matrixmessung wird mit dem links markierten Symbol im LC-Display gekennzeichnet.
Pipes & Drums
Mit der 3D-Color-Matrix II-Belichtungsmessung erzielen Sie auch bei schwierigen Lichtsituationen in den allermeisten Fällen ausgewogen belichtete Ergebnisse.
800 ISO | 35 mm | 1/80 s | f 4.5
Alternativ können Sie außerdem auf die mittenbetonte Integralmessung oder die Spotmessung zurückgreifen. Die Spotmessung benötigen Sie, um die Lichtverteilung innerhalb eines sehr kleinen Bereichs zur Belichtungsmessung zu verwenden. Dabei erfolgt die Belichtungsmessung innerhalb eines Kreises von 4 mm Durchmesser im Zentrum des aktiven Fokusmessfeldes. Dies entspricht einer Bildabdeckung von 1,5 %. So werden auch Motive korrekt belichtet, deren Helligkeit sich deutlich vom Umfeld unterscheidet.
Links neben dem Sucher finden Sie das Moduswahlrad, mit dem Sie die Art der Belichtungsmessung festlegen – ich habe es im nebenstehenden Bild markiert.
Das Wahlrad ist übrigens gegen ein versehentliches Verstellen geschützt – es ist nämlich arretiert. Um die Einstellung zu ändern, müssen Sie erst den Arretierungsknopf – der in der Abbildung rechts markiert ist – drücken, bevor Sie das Moduswahlrad drehen können.
Um Einstellungen zu ändern, müssen Sie den Arretierungsknopf drücken. Erst dann lässt sich das Moduswahlrad drehen.
Neben der Vollautomatik stehen die Programm-, Zeit- und Blendenautomatik zur Verfügung. Außerdem gibt es den manuellen Modus. Zusätzlich gibt es eine Option zum Deaktivieren des Blitzgeräts und einen SCENE-Modus, über den diverse Aufnahmeprogramme bereitgestellt werden. Das gewünschte Motivprogramm können Sie dann durch Drehen des hinteren Einstellrads auswählen. Außerdem gibt es die U1- und U2-Einstellungen (U für User Settings – »Benutzereinstellungen«). Mit diesen benutzerdefinierten Einstellungen können Sie schnell auf eigene Zusammenstellungen zurückgreifen. Dies ist sehr nützlich, wenn Sie bei ähnlichen Aufnahmesituationen immer wieder dieselben Einstellungen benötigen.
Mit den Schaltern links neben dem Monitor werden die Bildoptimierungseinstellungen, die Bildqualität, die Art des Weißabgleichs und der ISO-Wert eingestellt.
1 Zum Ändern der Einstellungen verwenden Sie nach dem Drücken der entsprechenden Taste die beiden Einstellräder.
2 Die Bildqualität ist standardmäßig auf Normal eingestellt. Um die bestmögliche Bildqualität zu erhalten, sollten Sie den Wert auf FINE ändern.
Mit den Tasten links neben dem Monitor werden verschiedene Einstellungen angepasst. Die Markierung zeigt die QUAL-Taste.
3 Drehen Sie nach dem Drücken der QUAL-Taste das hintere Einstellrad, bis im LC-Display die Anzeige FINE erscheint. Sie sehen diese Option im Bild links.
Die vorgenommenen Einstellungen können Sie wahlweise im Sucher oder im LC-Display kontrollieren. Alle wichtigen Informationen zeigt die Kamera auch im Sucher an. Eine Übersicht aller Parameter, die angezeigt werden, sehen Sie in der folgenden Abbildung.
Einen Überblick über die aktuellen Einstellungen erhalten Sie auch, wenn Sie die info-Taste rechts neben dem Monitor drücken – Sie blenden damit im Monitor die nebenstehende Übersicht ein.
Einige Parameter lassen sich in dieser Übersicht auch anpassen, wenn Sie die info-Taste erneut drücken. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie detailliert in Kapitel 5.
Einige Menüeinstellungen sollten Sie überprüfen und anpassen, bevor Sie die Nikon D610 das erste Mal einsetzen – einige Werkeinstellungen sind nicht optimal und sollten daher vor dem ersten Einsatz angepasst werden.
Mit der MENU-Taste (links) rufen Sie das Menü auf – mit dem Multifunktionswähler (rechts) navigieren Sie im Menü.
So ersparen Sie sich Ärger beim späteren Begutachten der Bilder oder erleichtern sich die Arbeit bei der Aufnahme.
1 Rufen Sie das Menü mit der MENU-Taste auf, die Sie links neben dem Monitor finden.
2 Die Einstellungen werden mit dem Multifunktionswähler geändert, der rechts neben dem Monitor untergebracht ist.
EXKURS –Datum und Uhrzeit einstellen
Bei einer werksneuen Nikon D610 müssen Sie als Erstes das Datum und die Uhrzeit sowie die Menüsprache einstellen – die Daten sind vom Werk aus nämlich nicht eingestellt. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
1 Nach dem Aufruf des Menüs sehen Sie am linken Rand die sechs Registerkarten, auf denen die Funktionen thematisch sortiert untergebracht sind. Wechseln Sie mit der linken Pfeiltaste des Multifunktionswählers in diesen Bereich. Mit der oberen und unteren Pfeiltaste navigieren Sie innerhalb der Registerkarten. Aktivieren Sie die System-Registerkarte – dies ist die vierte Registerkarte.
2 Nutzen Sie die rechte Taste des Multifunktionswählers oder die OK-Taste, um in den rechten Bereich zu wechseln. Scrollen Sie dort mit der oberen und unteren Taste des Multifunktionswählers zur Funktion Sprache (Language).
3 Drücken Sie nach der Auswahl der Funktion die OK-Taste oder wieder die rechte Taste des Multifunktionswählers, um die verfügbaren Optionen aufzurufen. Nach der Auswahl der Deutsch-Option wird die Angabe mit der OK-Taste bestätigt. Auch ein erneutes Drücken der rechten Pfeiltaste bestätigt die getroffene Auswahl. Viele Wege führen nach Rom ...
4 Scrollen Sie nun im System-Menü zur Option Zeitzone und Datum. In dem Untermenü werden das Datum und die aktuelle Uhrzeit eingestellt.
5 Mit der Zeitzone-Funktion wird die lokale Zeitzone ausgewählt. Mit der rechten und linken Pfeiltaste verschieben Sie die Zone. Bestätigen Sie die Änderung mit der OK-Taste.
6 Rufen Sie nun die Datum & Uhrzeit-Funktion auf. Mit der oberen und unteren Pfeiltaste werden die Werte reduziert oder erhöht – die rechte und linke Pfeiltaste dienen zum Navigieren zwischen den einzelnen Feldern. Mit der OK-Taste schließen Sie dann letztlich die Eingabe ab.
7 Wählen Sie im Menü der Datumsformat-Funktion die für Deutschland übliche Datumsangabe Tag/Monat/Jahr.
8 Nützlich ist auch die Sommerzeit-Option. Ist sie aktiviert, wird die Uhrzeit automatisch eine Stunde vorgestellt. So brauchen Sie zum Ende der Sommerzeit nur die Aus-Option zu aktivieren, um wieder die korrekte Uhrzeit zu erhalten.
9 Nach der Rückkehr zum Hauptmenü werden im unteren Bereich die aktuellen Einstellungen zur Überprüfung angezeigt. Ist alles korrekt eingestellt, können Sie mit der OK-Taste zum System-Menü zurückkehren.
Da die D610 ja über zwei Speicherkartenslots verfügt, sollten Sie zunächst festlegen, wie die Speicherkarten genutzt werden sollen – dazu bietet die Kamera nämlich verschiedene interessante Möglichkeiten. Sie erreichen die Optionen über das Aufnahme-Menü – das ist die zweite Registerkarte.
Sicherheit
Wenn Sie sehr wichtige Fotosessions vorhaben und ausreichend Speicherkarten besitzen, vermittelt die Sicherungskopie-Option Ihnen Sicherheit, dass bestimmt kein wichtiges Foto verloren gehen kann.
1 Rufen Sie die Option Funktion der Karte in Fach 2 auf. Es spielt dabei übrigens keine Rolle, ob im primären Schacht eine Speicherkarte eingelegt ist – wenn nicht, wird automatisch das andere Fach genutzt. Im Untermenü wird festgelegt, wie verfahren werden soll, wenn beide Kartenschächte eine Speicherkarte enthalten.
2 Bei der Reserve-Option wird die zweite Speicherkarte erst verwendet, wenn die erste voll ist. Mit der Sicherungskopie-Option wird das Bild auf beiden Karten gesichert. Die letzte Option sichert das RAW-Bild auf der ersten und die JPEG-Variante auf der zweiten Speicherkarte, wenn Sie als Qualität NEF (RAW) + JPEG eingestellt haben.
Durch die hohe Megapixelanzahl, die die D610 bietet, lässt sie sich durchaus auch als »DX-Kamera« einsetzen. Falls Sie sich vor der D610 bereits an DX gewöhnt haben, kann dieser Modus ein Vorteil für sie sein. Dass Sie die hohe Auflösung nicht komplett benötigen, kann ein weiterer Grund sein. Auch wenn Sie den Cropfaktor benötigen, um ferne Objekte näher heranzuholen, ist der DX-Modus interessant. Standardmäßig erkennt die D610 automatisch, ob ein DX-Objektiv angesetzt wurde. Ist dies der Fall, wird der DX-Modus genutzt – andernfalls der FX-Modus. Sie können aber auch ganz gezielt den DX-Modus auswählen.
1 Wechseln Sie im Aufnahme-Menü zur Bildfeld-Funktion. Stellen Sie zunächst bei der Funktion DX-Format-Automatik die Option Aus ein.
2 Wenn die Automatik deaktiviert wurde, nutzt die D610 das Format, das Sie mit der zweiten Funktion im Untermenü – Auswahl des Bildfeldes – vorgeben. Stellen Sie die DX-Option ein.
Beschnitt
Wenn Sie die Bildfeld-Option nutzen, werden kameraintern lediglich Bildteile »abgeschnitten«. Diese Aufgabe können Sie gegebenenfalls auch nachträglich am PC erledigen.
Die nächste Option im Aufnahme-Menü, die Sie unbedingt ändern sollten, bezieht sich auf die Komprimierung der JPEG-Bilder. Standardmäßig ist bei der Funktion JPEG-Komprimierung die Option Einheitliche Dateigröße eingestellt. Dies ist aber nicht sinnvoll, weil beim Versuch, eine einheitliche Dateigröße zu erreichen, unterschiedliche Qualitäten entstehen. Daher sollten Sie keinen Kompromiss eingehen und die zweite Option – Optimale Bildqualität – aktivieren.
Wenn Sie mit einer Vollformatkamera fotografieren, haben Sie mit einem grundsätzlichen Problem zu kämpfen, das sich bei einer DX-Kamera wesentlich weniger bemerkbar macht: der Vignettierung. Dabei entstehen abgedunkelte Bildecken, wenn Sie mit weit geöffneter Blende fotografieren.
Da DX-Kameras nur den inneren Teil eines Objektivs nutzen (außer es handelt sich um ein spezielles DX-Objektiv), befinden sich die Abdunklungen hier außerhalb des Bildfeldes.
Mit der Vignettierungskorrektur-Funktion kann dieses Manko gleich bei der Aufnahme minimiert werden – daher sollten Sie die Option nutzen.
Auch auf der System-Registerkarte sollten Sie einer Funktion Beachtung schenken: der Monitorhelligkeit.
Objektive
Die Vignettierung kann nur korrigiert werden, wenn Sie Objektive des Typs G oder D angesetzt haben. Eine Empfehlung, welcher Stärkegrad am besten geeignet ist, kann man schlecht abgeben, da dies auch vom verwendeten Objektiv abhängt. In der Regel werden Sie aber mit der Normal-Einstellung ganz gute Ergebnisse erzielen.
Hier bietet die D610 auch eine durchdachte Funktion an, die schon bei der D800 zum Einsatz kam: Links unter dem Multifunktionswähler befindet sich nämlich ein Umgebungshelligkeitssensor. Durch diesen wird die geeignete Monitorhelligkeit automatisch ermittelt. Dazu muss im System-Menü die Monitorhelligkeit-Funktion auf Automatisch eingestellt werden. Standardmäßig ist die Einstellung Manuell voreingestellt.
Monitorautomatik
Probieren Sie aus, ob Ihnen die Monitorautomatik zusagt. Ich persönlich habe sie wieder deaktiviert, weil die Beurteilung des Bildes etwas erschwert werden kann. So kann ein Bild zu hell wirken, was in Wirklichkeit nur an der Monitorhelligkeit liegt – aber das ist nur meine persönliche Erfahrung.
Die Werkeinstellungen führen zu einem etwas zu hellen Monitorbild. Probieren Sie einmal die Einstellung –1 aus – für mich ist dieser Wert gut geeignet.
Zur Beurteilung wird ein zehnstufiger Graukeil angezeigt. Bei einer optimalen Einstellung sollten sich alle einzelnen Felder voneinander unterscheiden.
Auch auf der Individualfunktionen-Registerkarte sollten Sie einige Einstellungen überprüfen und Ihren Bedürfnissen anpassen. Ich liste für Sie subjektiv nachfolgend einige Funktionen auf, die sich bei meiner Arbeit als praktisch erwiesen haben – für Sie persönlich sind vielleicht ganz andere Schwerpunkte wichtig. Die verschiedenen Individualfunktionen sind in sieben Kategorien unterteilt, die mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind.
Wechseln Sie zu den Autofokus-Individualfunktionen. Bei der Option a7 Integriertes AF-Hilfslicht ist standardmäßig das Autofokus-Hilfslicht aktiviert.
Sie können diese Option deaktivieren, da das Hilfslicht meistens eher störend wirkt – beispielsweise beim Fotografieren von Menschen oder Tieren. In vielen Fällen werden Sie ohne diese Option klarkommen – hinzuschalten können Sie die Option bei Bedarf jederzeit, falls ein Fokussieren nicht möglich sein sollte. Da die D610 auch bei sehr schwachem Licht exzellent fokussiert, werden Sie in diese Situation nur selten kommen.
Wechseln Sie zur Individualfunktion c4 Ausschaltzeit des Monitors. Im Menü können Sie wählen, welche Ausschaltzeit verändert werden soll. Sie finden hier fünf Voreinstellungen für die unterschiedlichen Aufgaben – wie etwa die Wiedergabe oder die Informationsanzeige.
Monitor
Der Monitor wird automatisch abgeschaltet, wenn Sie den Auslöser kurz antippen.
Mit der Bildkontrolle-Funktion legen Sie zum Beispiel fest, nach welcher Dauer der Monitor bei der Kontrolle des aufgenommenen Fotos abgeschaltet wird. Sieben Vorgabewerte stehen im Menü zur Verfügung – von 2 Sekunden bis zu 10 Minuten. Um Energie zu sparen, ist es empfehlenswert, einen möglichst niedrigen Wert zu wählen – beispielsweise 2 oder 4 Sekunden.
In der Rubrik Aufnahme & Anzeigen bietet die Option d1 Tonsignal die Möglichkeit, das Tonsignal zu variieren oder abzuschalten (was ich empfehle).
Das akustische Signal kann in vielen Fällen störend wirken – etwa, wenn Sie bei Veranstaltungen fotografieren. Für die Lautstärke können Sie in einem gesonderten Untermenü zwischen drei Stärkegraden wählen. Im Untermenü Tonhöhe lässt sich die Tonhöhe außerdem zwischen Hoch und Tief variieren.
Bei der Funktion d7 Nummernspeicher sollte die Option Ein eingestellt sein – das ist standardmäßig der Fall. Damit werden die Fotos fortlaufend durchnummeriert, unabhängig davon, ob die Speicherkarte neu formatiert oder eine andere Speicherkarte eingesetzt wird. Ist die Option Aus aktiviert, beginnt dagegen die fortlaufende Nummerierung wieder bei 0001. Da dabei – nach der Übertragung der Bilder auf den PC – doppelte Bildnummern entstehen können, ist diese Option nicht zu empfehlen.
Gitterlinien
Das Einblenden der Gitterlinien ist sinnvoll, um Bilder präzise gerade ausrichten zu können, da die Ergebnisse ansonsten »unprofessionell« wirken.
100 ISO | 44 mm | 1/250 s | f 8
Sehr nützlich ist die Option d2 Gitterlinien. Ist sie aktiviert, werden Gitternetzlinien im Sucher eingeblendet, die für ein sauberes Ausrichten der Kamera hilfreich sind – beispielsweise bei Architekturaufnahmen wie im Beispielbild auf der gegenüberliegenden Seite unten.
Die Funktionstaste können Sie mit einer von 22 Funktionen belegen.
Unter der Abblendtaste finden Sie eine weitere Taste. Diese Taste kann mit einer von 22 Funktionen belegt werden. Belegen Sie diese Taste mit einer Funktion, die Sie häufig benötigen. Damit ersparen Sie sich den Umweg über das Menü.
Die verfügbaren Funktionen erreichen Sie über die Option f2 in der Bedienelemente-Rubrik. So können Sie zum Beispiel mit dem Drücken der Funktionstaste die Spotmessung aktivieren oder den Blitz unterdrücken oder neben JPEG eine NEF-Variante aufnehmen.
Standardmäßig wird beim Drücken der Funktionstasten zwischen dem FX- und DX-Bildfeld gewechselt. Wenn Sie eine andere Funktion häufiger einsetzen – was meist der Fall sein wird –, stellen Sie diese stattdessen ein.
Auch im Wiedergabe-Menü, das Sie auf der ersten Registerkarte finden, ist eine Anpassung vor der ersten Fototour sinnvoll. Standardmäßig werden nämlich die Bilder nach der Aufnahme nicht auf dem Monitor angezeigt.
Um aber einen kurzen Kontrollblick auf das geschossene Foto zu werfen, ist es empfehlenswert, die Option Bildkontrolle zu aktivieren. Sie beenden die Wiedergabe am schnellsten, wenn Sie den Auslöser kurz antippen.
Um das Motiv automatisch scharf zu stellen, drücken Sie den Auslöser halb durch. Neben der Schärfemessung wird dabei auch die passende Blende-Verschlusszeit-Kombination für eine korrekte Belichtung eingestellt. Zum Auslösen wird der Auslöser dann ganz durchgedrückt.
Drücken Sie den Auslöser halb durch, wird fokussiert und die passende Blende-Verschlusszeit-Kombination ermittelt.
Wenn im Wiedergabe-Menü unter der Funktion Bildkontrolle die Option Ein aktiviert wurde, wird nach der Aufnahme das Foto für die voreingestellte Dauer auf dem Monitor angezeigt, sodass eine Kontrolle möglich ist.