Das rote Gold Band 2 - Lisa Heven - E-Book

Das rote Gold Band 2 E-Book

Lisa Heven

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Beschreibung

Seit dem Maddy auf dem Anwesen angekommen ist, ist die Vampirgemeinschaft bemüht, ihr neues Leben so unbeschwert wie möglich zu gestalten. Auch der Clan muss den Veränderungen entgegentreten und sich neu arrangieren. Dennoch bleiben Zweifel bei Maddy, ob sich dieses neue Leben sehr zu dem im Waisenhaus unterscheidet. Denn die Gefahren, die auf Maddy lauern, werden ihr deutlich vor Augen geführt, als ihre Feinde vor nichts zurückschrecken, um das zu bekommen, was sie wollen ...

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Seit dem Maddy auf dem Anwesen angekommen ist, ist die Vampirgemeinschaft bemüht, ihr neues Leben so unbeschwert wie möglich zu gestalten. Auch der Clan muss den Veränderungen entgegentreten und sich neu arrangieren. Dennoch bleiben Zweifel bei Maddy, ob sich dieses neue Leben sehr zu dem im Waisenhaus unterscheidet. Denn die Gefahren, die auf Maddy lauern, werden ihr deutlich vor Augen geführt, als ihre Feinde vor nichts zurückschrecken, um das zu bekommen, was sie wollen …

Die deutsche Autorin wurde 1969 geboren. Sie verschlang etliche Vampirromane, bevor sie selbst zu schreiben begann. Unter Pseudonym hat sie ihren zweiten Romantic Fantasy Roman geschrieben. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Berlin.

Die Romane von Lisa Heven:

Band I:DAS ROTE GOLD – Erwachen des MysteriumsBand II:DAS ROTE GOLD – In dunkler schwarzer NachtBand III:DAS ROTE GOLD – Spuren des Verlangens (erscheint 2015)

Die mystische Macht, gibt der Dunkelheit Kraft, über den blutroten Morgen, die Finsternis wacht.

Dieter Neiß

Inhaltsverzeichnis

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

1. Kapitel

Maddy hatte Sophie aus dem Kaminzimmer nach oben in ihre Suite begleitet. Als sie gerade das Zimmer verließ, stieß sie fast mit Jonathan zusammen.

„Oh, … entschuldige.“

„Nichts passiert. Ist Ortischa noch da drin?“

In diesem Moment ging die Tür auf und Ortischa trat hinaus.

„Wir müssen reden!“ Jonathans Worte klangen ungehalten. Ortischa musterte ihn eindringlich und folgte ihm nach unten.

Verdutzt konnte Maddy den beiden nur hinterhersehen. Sollte schon wieder etwas passiert sein, wovon ich nichts weiß? Aber wenn die beiden unten sind, so wie die anderen auch, dann habe ich ein wenig Zeit für mich. Alleine. Und für meinen Feuermenschen … Neugierig sah sie sich um und schlich die Portaltreppe nach unten. In ihrer Hosentasche vibrierte ihr Handy. Auf dem Display sah sie die Nummer von Mona. Erschrocken riss sie die Augen auf.

Mona! Das Kleid! Wie konnte ich das nur vergessen? Sie biss sich auf die Unterlippe und ging dann ans Handy.

„Hey, Mona. Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Hier war so viel los.“

Mona kicherte am anderen Ende, was Maddy erleichterte.

„Das habe ich mir schon gedacht, deshalb melde ich mich auch nur kurz. Ich sitze gerade mit Jacques zusammen und wir beratschlagen, ob wir die Hochzeit nicht verschieben sollten?“ Ihre Stimme klang gefasst.

„Warum? Philippe ist auf dem Wege der Besserung und dein Kleid … ach ja, wie passt es denn, oder kannst jetzt vor Jacques nicht reden?“

„Doch, es passt perfekt. Mrs Matthews hat sehr gute Arbeit geleistet. Wie sieht es denn mit deinem Kleid aus?“, hakte Mona nach.

Maddy zögerte.

„Das Kleid ist wunderschön und passt wie angegossen, aber das mit dem Tanzen bekomme ich immer noch nicht hin.“

Eine kurze Pause entstand. „Ach, das wisst ihr ja noch gar nicht. Tante Sophie und Onkel John sind bei mir auf dem Anwesen. Onkel John will mir das Tanzen beibringen.“ Jetzt musste Maddy kichern.

„Na, dann auf. Du hast nicht mehr lange Zeit, bis zu diesem megawichtigen Ball“, erwiderte Mona mit einem ironischen Unterton in der Stimme.

„Ich weiß, deshalb muss ich mir auch Mühe geben, damit ich mich nicht zu sehr blamiere.“

Nun hörte sie Jacques im Hintergrund sagen: „Erzähle Maddy, dass die Versicherung geschrieben hat!“

Mona reichte ihr Handy an Jacques weiter.

„Hey, Maddy. Die Versicherung hat geschrieben, dass sie den Schaden vollends übernehmen wird und der Wiederaufbau wahrscheinlich schon nächste Woche beginnt.“

„Das sind ja gute Neuigkeiten.“ Maddy musste sich auf die Lippen beißen. Denn die beiden wussten nicht, dass es Jonathan war, der alles in die Wege geleitet hatte.

„Ach, wenn ich dich schon mal dran hab … wie wäre es, wenn wir eine neue Unterkunft für euch suchen würden?“

„Das wäre eine tolle Idee. Aber was würden Mama und Papa dazu sagen?“, wich er aus.

Maddy sprach weiter. „Wir könnten ihnen den Vorschlag machen, etwas dichter zu mir zu ziehen. London wäre dann auch nicht so weit entfernt und wir wären alle wieder zusammen. Was haltet ihr davon?“ Innerlich hoffte Maddy auf eine Zusage und schickte ein Stoßgebet in den Himmel.

Jacques war überrumpelt und berichtete Mona, was Maddy gerade vorgeschlagen hatte.

Mona nahm ihm das Handy ab. „Meine Süße, das wäre ganz wunderbar. Das einzige ist, dass ich dann einen weiteren Weg zur Arbeit hätte …“

Da unterbrach Maddy sie. „Wir werden in der Nähe etwas finden. Ich bin da sehr zuversichtlich.“

Gedanklich schwebte Maddy alles schon genau vor.

„Ich glaube aber, es wäre besser, wenn wir Corinne und Philippe erst einmal nichts davon erzählen. Philippe soll sich nicht aufregen. Gebt mir ein paar Tage Zeit und dann melde ich mich. Okay?“

„So machen wir das. Grüße Sophie und John recht herzlich von uns und melde dich“, antwortete Mona.

„Das mache ich.“ Damit beendete sie das Gespräch. Sie schaute sich um, ob irgendjemand das Telefonat verfolgt hatte. Aber dem schien nicht so. Kopfschüttelnd setzte sie ihren Weg in den blauen Salon fort. Sie schloss die Flügeltür hinter sich und rannte durch den leeren Raum, um sogleich die Bibliothek zu betreten. Hoffentlich ist er da? Vielleicht war er aber auch nur eine Einbildung? Dabei zog sich ihr Herz zusammen, was ein Stechen verursachte. Sie schloss die Tür zur Bibliothek und lief an der Couch vorbei direkt auf den Kamin zu, um ein Feuer darin zu entfachen. Dieses begann zu knistern und die ersten kleinen Flammen schlangen sich um das Holz.

Maddy konnte ein zuversichtliches Lächeln nicht verbergen.

„Hallo! Bist du da?“ Nichts geschah.

„Hallo! Ich bin es, Maddy. Du kannst dich ruhig zeigen.“

Wieder keine Antwort und das Feuer züngelte vor sich hin. Resigniert setzte sie sich auf die Couch und wartete. Habe ich ihn das letzte Mal verärgert? Nein, nicht ich, sondern Mehit hatte ihn vertrieben.

„Bitte, zeig dich doch.“ Jetzt erstarb ihre Stimme. Sie strich ihr T-Shirt glatt und klemmte sich einige Strähnen hinters Ohr.

Sie wartete. Wird er sich je wieder zeigen? Bei dem Gedanken zog sich erneut ihre Brust zusammen. Dieses Gefühl des Schmerzes wollte sie nicht in sich aufkeimen lassen.

Sie setzte ein weiteres Mal an. „Komm schon, … bitte.“ Nichts passierte, was sie nur noch mehr frustrierte. Ich weiß noch nicht einmal, wie er heißt, schoss es ihr durch den Kopf. Genau, das wäre ein guter Ansatz für unser nächstes Gespräch. Abermals ließ sie ihren Blick über das Feuer gleiten. Bewegte sich da etwas? Ihre Augen weiteten sich. Nein. Nichts passierte.

Sie kuschelte sich in die Couch und ihre Augenlider wurden schwerer, je länger sie das Feuer anstarrte. Draußen kroch die Abenddämmerung über das Anwesen und langsam sank Maddy in einen tiefen Schlaf.

Plötzlich ging ein Luftzug durch ihr Haar. Sie erschrak und sah sich hektisch um. Niemand war zu sehen und doch war ihr, als ob jemand ihr Haar gestriffen hätte. Ihr Puls raste und ihr Herz pochte wild gegen ihren Brustkorb. Ihr Körper war angespannt und sie sah sich abermals um.

„Ist da jemand?“ Sie konnte ja nicht ahnen, dass Ramos sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Maddy richtete ihren Blick auf den Kamin und musterte die Figuren an ihm eindringlich.

Ramos folgte ihrem Blick.

Maddy überlegte. Warum sind diese Figuren am Kamin? Wo habe ich denn noch solche Figuren gesehen? Ihr Gehirn arbeitete bis in die kleinste Faser. Dann fiel es ihr ein und sie lief zügigen Schrittes aus der Bibliothek.

Ramos wusste nicht, was Maddy vorhatte, also folgte er ihr. Sie lief bis zur Eingangshalle. Dort blieb sie stehen und sah sich um. Eine der Zofen putzte gerade die Treppe, was Maddy sehr ungelegen kam. Das kann noch eine Weile dauern, schoss es Maddy durch den Kopf. Trotzdem wollte sie ihr Vorhaben realisieren.

Ramos konnte Maddys Verhalten nicht deuten. Er hielt sich dicht bei ihr auf, um alles zu beobachten, was sie tat.

Sie schlenderte an der Treppe vorbei direkt auf das riesige Gemälde ihres Großvaters zu und blieb davor stehen. Aufmerksam musterte sie jede Einzelheit, die der Maler dort verewigt hatte.

Ramos gesellte sich zu ihr und betrachtete ebenfalls das Gemälde. Er atmete unbewusst stark aus, worauf sich die nähere Umgebung mit Jasminduft anreicherte.

Maddys Kopf schoss herum und sichtlich verwirrt nahm sie den Duft war. Da … da ist wieder der Duft, der mich letztes Mal so irritiert hatte. Als sie ihren Kopf in seine Richtung drehte, kam es Ramos so vor, als ob sie ihn direkt ansah, was ihn ein wenig zurückzucken ließ. Ihm gefiel ihr offener, leicht erregter Blick, der nun auf ihn gerichtet war. Schon loderte quälende Hitze in ihm auf.

Maddy zwang sich, wieder auf das Gemälde zu blicken. Sie fing diesmal von unten an, das Portrait zu begutachten. Ihre Augen zuckten plötzlich, als sie eine der Figuren am Kamin auf dem Gemälde wiedererkannte. Sie hätte fast mit dem Finger darauf gezeigt, hielt ihn dann aber doch zurück. Ihr entwich nur ein leises kaum hörbares „Ja, da ist eine.“

Ramos folgte ihrem Blick und sah ebenfalls die Figur des Feuers. Sollten sich die anderen Elemente auch hier finden? Nun standen beide nebeneinander und suchten das Bild nach weiteren Hinweisen ab.

Ramos entdeckte die Figur des Wassers, konnte sie aber Maddy nicht zeigen.

Maddy unterdessen suchte neugierig jeden Zentimeter ab.

Ramos pustete ihr von hinten in die Haare und sie blickte aufgeschreckt nach oben und sah ebenfalls die Figur des Wassers.

Maddy schaute sich um, aber das einzige, was sie sah, war die Zofe, die immer noch die Treppe schrubbte. Auf einmal öffnete Maddy ihren Mund und flüsterte

„Bist du es?“ Ihr Puls wurde schneller und sie achtete auf jede Kleinigkeit, die nun passierte.

Sie hatte ihn bemerkt. Toll gemacht, ermahnte sich Ramos. Sollte er ihr ein Zeichen von sich geben? Eigentlich widerstrebte es ihm, aber andererseits sehnte er sich so sehr nach ihr. Er wollte ihr alles geben, was sie von ihm verlangte. Bedingungslos. Er pustete ihr abermals sacht in die Haare, worauf eine Strähne nach vorne über ihre Wange flog.

Maddy bekam eine Gänsehaut. Er ist da. Freudig zuckte ihr Mundwinkel zu einem Lächeln.

„Bleib bei mir“, hauchte sie ihm entgegen und er antwortete mit einem weiteren Pusten. Maddy hätte am liebsten Luftsprünge gemacht, aber sie zwang sich zur Ruhe, denn die Zofe sollte nichts mitbekommen.

Ramos hätte sie am liebsten in seine Arme genommen und fest an seinen Körper gedrückt. So nah bei ihr zu sein war eine Qual, aber auch ein Segen. Er hätte ihr am liebsten die Haare mit seinen Fingern zur Seite gekämmt und dann seinen Mund sachte auf ihren Hals gepresst. Dort hätte er die pulsierende Ader spüren können, die das Blut durch ihren Körper transportierte. Er hätte sich erlaubt, die Lippen zu öffnen und seine Zungenspitze über ihre Haut fahren zu lassen. Augenblicklich stand sein Körper unter vollster Anspannung.

„Komm mit mir, … bitte. Geh nicht weg.“ Sie drehte sich langsam um, und wenn sie gewusst hätte, dass er genau hinter ihr stand, hätte sie das sicher nicht getan.

Ramos war so erregt, dass sein Puls raste und seine Augen zu glühen begannen. Er blickte auf sie herab und wollte sie an sich ziehen.

Maddy wusste nicht, ob er ihr folgen würde, doch sie wollte jetzt keine Zeit verlieren.

„Komm“, stieß sie fast tonlos hervor, als sie zur Treppe lief. Immer zwei Stufen auf einmal nahm sie auf ihrem Weg nach oben.

Die Zofe blickte nicht einmal auf, als sie an ihr vorbeischritt.

In ihrem Zimmer angekommen verriegelte sie die Tür. Sie war leicht außer Atem. Ihre Augen suchten nach einem Anhaltspunkt, dass er ihr gefolgt war. Nichts. Sie wagte kaum zu sprechen.

„Ich hoffe, du bist hier!“, flehte sie.

Nichts. Hab ich ihn jetzt in der Eingangshalle verloren? „Verdammt! War ich zu schnell? Bitte, sei da.“ Ihre Stimme stockte.

Ramos gefiel, wie sie nach ihm rief. Seine Augen glühten immer noch. Er kostete den Moment aus, wie Maddy dort stand, nervös und erregt zugleich. Dann atmete er tief aus und der Jasminduft umhüllte Maddy.

Ja, er ist da.

„Endlich!“ Erleichterung blitzte in ihr auf. „Ich habe schon so lange auf dich gewartet. Habe sogar ein Feuer angezündet, um dich wiederzusehen.“ Nun erkannte sie, dass er nicht im Feuer oder Wasser war, worin er sich ihr zeigte, sondern Luft. War er es wirklich, oder war es jemand anderes? Sie schreckte zurück.

Ramos konnte nicht definieren, was diese Gefühlsregung in ihr ausgelöst hatte, aber auf einmal stand sie vor ihm, als wenn sie ihn gleich töten wollen würde.

Er beobachtete sie eindringlich.

Maddy stieß die folgenden Worte weniger sanft aus. „Wer bist du?“ Das war dieselbe Frage wie am Anfang ihres Gespräches in der Bibliothek.

Warum fängt sie mit dieser Frage an? Auf einmal dämmerte es ihm, dass er ihr nur signalisiert hatte, das Element Feuer und Wasser zu beherrschen und nicht die Luft. Klar, dass sie nun denken musste, er wäre jemand anderes. Er blickte in den Kamin, wo nur noch eine kleine Glut vor sich hinknisterte. Er entschloss sich, sie wieder zu entfachen und schoss in die Glut, worauf im Nu lauter Funken sprühten. Da der Kamin in Maddys Zimmer nicht so groß war, wie der in der Bibliothek, schob er einige der glühenden Reste vor den Kamin auf die feuerfesten Fliesen. Dann erhob er sich zu seiner vollen Größe.

Maddy zuckte merklich zusammen, als das Feuer aufloderte und ihren Feuermenschen freigab. Ein Adrenalinschub ging durch ihren Körper.

„Du bist es also doch!“ Erleichterung trat in ihr Gesicht.

Ramos war beruhigt, als er ihr Lächeln sah und nickte zustimmend.

„Ich hatte Bedenken, dass du nie wieder auftauchen würdest.“ Ihr Wimpernkranz senkte sich über ihre blauen Augen. Fast beschämt trat sie auf ihn zu und blickte ihn erwartungsvoll an.

Sein Körper strotzte vor Muskeln und strahlte eine unbändige Kraft aus. Maddy reichte ihm gerade mal bis zur Schulter.

Ramos blieb ganz ruhig stehen, um sie nicht zu verletzen.

Sie trat noch etwas näher und mit ihrem festen Blick bohrte sie sich in seine glühenden Augen.

„Du bist sehr attraktiv. Hat dir das schon mal jemand gesagt?“ Sinnlich kniff sie die Augen zusammen und befeuchtete ihre Lippen. Absoluter Wahnsinn, flammte durch ihren Kopf.

Ramos war überaus dankbar für dieses Kompliment und schüttelte den Kopf. Könnte ich dir nur sagen, wie schön DU bist. Ramos wollte nicht einen Millimeter von ihr weichen, so sehr genoss er ihre Nähe.

Die Hitze, die Maddy entgegenschlug rötete ihre Wangen. Fast war Maddy im Begriff ins Feuer zu greifen, als Ramos sich etwas zurückbeugte. Da bemerkte sie erst, wie dicht sie ihm schon gekommen war.

„Ich weiß, es hört sich vielleicht komisch an, aber ich würde dich gerne berühren, wissen, ob du wirklich bist.“ Sie klang sehnsüchtig.

Sollte er es wagen, sich noch weiter auf sie einzulassen? Sein Gehirn setzte fast vollständig aus. Er schaute sie an und legte seinen Zeigefinger auf den Mund.

„Leise sein“, sagte sie, ohne zu überlegen.

Dann deutete er auf ihr Bett.

Maddy folgte seiner Bewegung und ging auf das Bett zu.

Er machte eine Bewegung, die ihr signalisierte, sie solle die Bettdecke vom Bett werfen. Sie tat es. Dann legte er seine Handflächen aufeinander und schmiegte seinen Kopf auf den Handrücken.

Sie beschloss, seinen Anweisungen zu folgen. Sie streifte ihre Schuhe von den Füßen und legte sich auf das Laken. Dann blickte sie wieder zu Ramos, der sich eine Hand über die Augen legte.

„Okay, ich schließe jetzt meine Augen, aber wehe, du tust mir weh. Dann schreie ich!“ Bin ich denn völlig übergeschnappt. Was mache ich denn da eigentlich?

Mit einem letzten Blick schloss sie ihre Augen.

Ramos schmunzelte und entzog sich blitzartig dem Feuer und ging wieder in das Element Luft über. Sie will mich berühren. Schlechte Idee. Gute Idee.

Sanft glitt er unter das hauchdünne Laken.

Maddy spürte eine leichte Bewegung des Bettes, konnte aber nicht lokalisieren, was passierte. Sie lag auf dem Rücken und sie hatte die Hände auf ihren flachen Bauch gebettet. Was passiert jetzt? Ihr Brustkorb hob und senkte sich und ihr Atem ging unregelmäßig.

Ramos ließ seinen vollständigen Körper neben ihrem, nur vom Laken getrennt, erscheinen.

Maddy spürte, dass etwas neben ihr Form annahm und sie hoffte, dass es das war, was sie sich so sehr wünschte. Der Duft von Jasmin hüllte sie ein und instinktiv drehte sie sich in seine Richtung.

Ramos tat es ihr gleich.

Sie hob ihren Arm und ihre Finger tasteten durch die Luft, bis sie gegen das Laken stieß, welchen seinen Oberarm bedeckte. Als ihre Fingerspitzen sanft über seinen Oberarm strichen, fing er innerlich an zu glühen. Den Moment möchte ich festhalten, ging ihm durch den Kopf.

Ihr Atem ging schwer und sie tastete weiter, von seiner Schulter hinab zu seinem Ellenbogen, dann weiter bis zu seiner Hand. Als ihre Finger seine Finger erreichten, streckte er ihr seine Hand entgegen, so dass sie einen leichten Druck fühlte. Ein Seufzer entglitt ihr.

Er drückte intensiver gegen ihre Hand und sie nahm sie langsam zurück. Er folgte ihrer Hand, als sie diese auf ihrer Hüfte ablegte. Stoßweise ging ihr Atem und die Wärme ihres Körpers drang ihm entgegen. Meine Maddy. Er genoss es und schob das Laken weiter nach oben. Somit glitt seine Hand über ihre Taille hinauf zu ihrer Schulter.

Maddy genoss diese Berührungen. Sie waren das Sinnlichste, was sie je erlebt hatte. Sie zog das Laken auf der anderen Seite unter sich hervor und schlüpfte ganz unter das Laken. Ihre Augen blieben dabei geschlossen. Sie wusste nicht, ob das, was sie tat, so richtig war. Denn sie fühlte auf einmal eine große Leere, so als wäre er verschwunden. Auf einmal kam oberhalb des Lakens der Jasminduft wieder in ihre Nase. Er ist noch da, durchströmte es sie. Sie bemerkte, wie er seinen Körper auf ihren legte. Das Laken zeichnete jede seiner Konturen nach. Es brannte in ihr, als sich sein Brustkorb auf ihren Brüsten niederließ. Sein Bauch drückte gegen den ihren und seine Hüfte drückte gegen ihren Schoss. Anscheinend spreizte er seine Beine, damit er nicht vollends auf ihr lag. Was für ein Mann. Sie spürte, wie sich neben ihren Kopf die Matratze senkte, so als ob er sich mit seinem muskulösen Arm abstützte. Leicht spannte sich das Laken über ihren Kopf, ihrer Nase und ihrem Mund. Sie hauchte durch das Laken und es kam ihr so vor, als würde auf der anderen Seite sein Mund genauso sehnsüchtig auf einen Kuss warten.

Ramos fühlte sich fantastisch. Ihren Körper unter sich zu haben, war das Aufregendste, was ihm bisher widerfahren war. Scheiße, fühlt sich das gut an. Sie passte sich genau seinem Körper an. Nachdem sie unter das Laken gekrochen war, hatte er sich entschlossen, oberhalb des Lakens ihren Körper zu erkunden. Nun drang ihr warmer Atem durch das Laken, ihre Lippen zeichneten sich ab und er war gewillt, seine Lippen auf die ihren zu pressen.

Maddy konnte sich nicht zurückhalten.

„Bitte!“

Woraufhin Ramos seinen Kopf senkte, bevor sie weitersprach. Nicht dass seine Standhaftigkeit noch komplett geschmolzen wäre. Denn ihre Stimme erregte ihn noch mehr und er hatte Angst, dass sich seine Fangzähne ausfahren würden und sie ihn abstoßend finden würde. Nun ließ er seine Lippen auf das Laken genau auf ihre Lippen gleiten. Sie fühlte den Druck seiner Lippen und keuchte leicht auf. Ihre Brüste drückten sich ihm entgegen und ihre Mitte empfing ihn wohlwollend. Er bemerkte die Veränderungen ihres Körpers und er wollte diesen Moment gnadenlos auskosten. Seine Seele darin baden, um sich ein wenig lebendig zu fühlen. Zurückhaltung! Langsam!, ermahnte er sich. Dennoch konnte er seine Erektion nicht bremsen, die sich nun hart zwischen ihre Beine drückte. Ein Stöhnen entwich ihr und sie hob ihre Hüfte ihm entgegen. Er presste sie mit seinem Becken in die Matratze. Kontrolle! Verlier nicht die Kontrolle!, schrie sein Inneres ihn an. Er ergriff ihre Hände und umklammerte sie. Ramos stemmte sich in die Höhe, so dass sein Oberkörper nicht mehr auf dem von Maddy ruhte, denn seine Fangzähne schossen ihm schmerzhaft aus seinem Kiefer. Seine Erektion rieb sich immer noch im gleichmäßigen Rhythmus an ihrer Mitte, was Maddy immer mehr erregte. In ihr loderte ein intensives Feuer, denn sie konnte sich genau vorstellen, wie sich sein nackter Körper an ihr rieb, wenn dieses Laken nicht wäre. Gib mir mehr, dachte sie sich. Hör nicht auf, stieß sie in Gedanken hervor. Ihrem Mund entströmte ein weiteres Stöhnen, dass so viel Begierde in sich barg, dass er ihr diese Sehnsucht mit jeden Millimeter seines Körpers austreiben wollte. Sie sollte nur noch vor Leidenschaft für ihn brennen. Mehr, mehr, ich will viel mehr, loderte durch seinen Kopf.

Maddy regte sich unter ihm. Sie wollte ihn unter sich haben und er folgte ihrem Wunsch. Als er nun unter ihr lag, saß sie fast auf seiner Erektion. Sie rutschte ein klein wenig höher und fing an, seinen ganzen Oberkörper mit ihren Fingern zu ertasten. Begierig fingen ihre Finger an, über seine Stirn zu gleiten. Dann zeichnete sie die Augen und die markante Nase nach. So sanft und gefühlvoll, hätte er ihr am liebsten entgegen gehaucht. Ihre Fingerspitzen glitten über seine ausgeprägten Wangenknochen hinab zu seinen Lippen, umrandeten diese und setzten ihren Weg zu seinem Hals fort.

Ramos war froh, dass sie seinen Mund nur kurz betastet hatte, denn lange hätte er seine Fangzähne nicht zurückziehen können. Nun schossen sie wieder aus seinem Kiefer.

Maddy streifte über seine muskulösen Arme bis zu seinen Händen, ertastete jeden einzelnen Finger und glitt dann wieder hinauf bis zu seinem Hals. Dann spreizte sie die Finger und fuhr ihm über den kräftigen Brustkorb, fühlte seine Brustwarzen und dann rutschte sie tiefer. Die Muskeln waren über seinen flachen Bauch gespannt. Ihre Finger zitterten, als sie ihren Weg zu seiner Taille weiter fortsetzte. Sie rutschte zwischen seine Beine. Nun streichelte sie weiter an seinen starken Oberschenkel entlang bis zu den Knien, an den Schienbeinen längs bis zu seinen Füßen.

Sie stellte sich vor, sie bräuchte nur das Laken zur Seite zu reißen und würde einen wundervollen Mann vor sich haben, bei dem jeder Frau das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Lecker, schoss es durch ihren Kopf. Sie tastete sich wieder hinauf bis zu seinen Oberschenkeln. Dann rutschte sie höher, spreizte ihre Beine über seine muskulösen Schenkel, bis sie sich mit ihren Händen auf seiner Brust wiederfand. Seine Hüfte hob sich und sie spreizte ihre Beine. Sie genoss die Härte, die sich ihr entgegenschob. Genau da wollte sie sie haben. Perfekt.

Ramos hatte jede ihrer zarten Berührungen in sich aufgesogen. Mehr, viel mehr. Nimm mich. Wie sie nun rittlings auf seinem Schoss auf seiner Erektion saß, war das für ihn der pure Hochgenuss. Er atmete schwer aus.

Sie knickte mit den Armen ein, als eine weitere Welle Jasminduft ihr in die Nase drang. Maddy wollte ihn auf seinen realen Lippen küssen, aber das war nicht möglich, was sie seufzen ließ. Abermals fuhr sie über seinen Bizeps und versuchte sich jede Faser seines Körpers einzuprägen. Diese Arme sind so kraftvoll, darin könnte ich mich geborgen fühlen. Abermals seufzte sie. Durch die immer noch geschlossenen Augen nahm sie ein Rascheln war.

Seine Hände griffen nach ihren Armen, streichelten an ihnen entlang und ihr Blut pulsierte durch ihren Körper. Sie schmolz regelrecht dahin, beugte sich tiefer, um den betörenden Duft in sich aufzunehmen.

Ramos wunderte sich, was sie dort tat. Er hätte ihr so gerne etwas ins Ohr geflüstert oder überhaupt mit ihr gesprochen. Selbst ein Stöhnen hätte er gerne von sich gegeben. Sein Körper bebte unter ihren Berührungen und er kostete es aus, nach so langer Zeit mal wieder glücklich zu sein. Er hätte noch stundenlang so weiter machen können, da nahm er im Flur ein Geräusch wahr.

Einer der Vampire war dort unterwegs und es würde nur noch Sekunden dauern, bis er die Tür erreicht hätte. Er stieß einen Fluch aus. Warum jetzt? Verflucht noch mal! Wütend biss er sich auf die Unterlippe.

Da war auch schon das unvermeidliche Klopfen an der Tür. Das Laken fiel in sich zusammen und Maddy klatschte in die Matratze. Zutiefst enttäuscht stieß sie wütend hervor: „Warum jetzt?“ Mit den Händen drückte sie ihren Oberkörper nach oben, setzte sich auf und rutschte dann von der Bettkante.

Wartend hatte sich Ramos in die hinterste Ecke des Zimmers verzogen. Die wackeligen Beine von Maddy entlockten ihm ein Lächeln. Hatte er so auf sie gewirkt? Das machte ihn stolz und seine Brust schwoll an. Er setzte sich auf die Eckbank am Fenster, zog ein Bein nach oben und stützte seinen Arm darauf ab. Er schaute Maddy bei ihrem Weg zur Tür nach. Jeden kraftlosen Schritt, den sie machte, ließ ihren Körper in seinen Augen anmutig aussehen. Ihre Hüften bewegten sich, worauf Ramos sich gleich wieder verspannte. Meine Maddy, schoss es durch seine Gedanken.

Maddy entriegelte die Tür und ließ Mehit eintreten. Dieser musterte Maddy eindringlich. Sein prüfender Blick glitt durch den Raum und blieb an dem zerwühlten Bett hängen. Die Bettdecke und die Kissen lagen auf dem Fußboden.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte er neckisch.

„Ja, warum?“ sagte sie sichtlich verärgert.

„Sieht so aus, als hättest du ganz schön gewütet.“

Maddy beachtete ihn gar nicht, schritt an ihm vorbei und warf die Kissen und die Decke wieder aufs Bett.

„Was gibt es denn, was wir nicht auch später besprechen könnten?“

Mehit spürte ihre Erregung, konnte sie aber nicht zuordnen. „Wir haben morgen Nacht einen wichtigen Termin, wo du sicher dabei sein möchtest.“ Nun hatte er ihre Aufmerksamkeit.

„Was ist morgen Nacht?“, fragte sie bohrend.

„Ament und Conzuela werden sich verbinden.“

„Verbinden? Was meinst du damit?“ Ihre Augen waren weit geöffnet.

„Ach so, bei euch heißt das heiraten.“

Nun schaute Maddy ihn skeptisch an.

„Conzuela hat gerade ihre Mutter zu Grabe getragen und morgen wollen die beiden ihre Hochzeit feiern?“

„Ja, manche Sachen gehen bei uns schneller als bei euch“, frotzelte Mehit. Mit verschränkten Armen musterte sie Mehit.

„Sehr witzig, Mehit. Dann kannst du ja mal anfangen, mir zu erklären, wie so etwas bei euch abläuft. Welche Bräuche gibt es? Was trägt man bei einer Verbindung?“

Mehit winkte mit den Armen ab.

„Immer langsam. Ich erkläre es dir gerne.“

2. Kapitel

Nachdem Jonathan mit Ortischa über die bevorstehenden Ereignisse gesprochen hatte, setzte sie sich auf die Couch, schlug ihre Beine übereinander und starrte ins Leere.

„Ament wird nicht wollen, dass ich Conzuela zur Seite stehe“, sagte sie bedrückt. „Er hat es mir immer noch nicht verziehen, dass ich damals gegangen bin. Ich sehe es jedes Mal an seinem Blick.“ Dabei schlug sie ihre langen Wimpern nieder.

„Du solltest mit ihm reden.“ Jonathan hatte es ausgesprochen, doch er wusste selber, dass der störrische Ament keinem Gespräch zustimmen würde, wenn er das nicht wollte.

„Ich kann gerne dabei sein. Vielleicht wäre es dann leichter für dich.“ Er lehnte sich zurück und legte seine Hände vor sich auf den Tisch.

Ortischa sah auf.

„Danke für das Angebot, aber … ich glaube, dass sollte ich besser alleine machen. Aber ehe ich nicht mit ihm gesprochen habe, kann ich auch nicht zu Conzuela gehen, um sie …“ Ihr stockte der Atem, als sie Ament im Türrahmen stehen sah. Seine Augen glühten rot.

„Was … willst … du … von … ihr!“ Seine Worte waren bissig und trieften vor Entrüstung.

„Ich …“ Sie zuckte merklich zurück.

Dann erhob Jonathan seine Stimme.

„Ich habe Ortischa gesagt, sie soll Conzuela auf die Verbindung vorbereiten und ihr mit dem Kleid helfen. Da wirst du doch nichts dagegen haben, oder?“ Jonathan beobachtete Ament genau und spürte seine unterschwellige Wut.

„DOCH!“, schoss es aus ihm hervor. „Sie muss ihr nicht helfen!“ Er ballte seine Hände zu Fäusten, so dass die Knöchel weiß hervortraten.

Jonathan drehte sich zu Ament. „Nun ist Schluss mit diesem Theater, Ament! Ortischa ist damals gegangen und sie hatte ihre Gründe. Ihr seid Clankrieger! Aber ihr habt auch Gefühle, wie man sieht, und manchmal überwiegen diese.“ Jonathans Blick bohrte sich in Ament, der stumm die Vorwürfe entgegennahm.

„Ich will, dass ihr einen Weg findet, miteinander klarzukommen. Es ist mir egal wie, aber tut es!“

Damit ging er an Ament vorbei und ließ die beiden allein.

Ament bewegte sich keinen Millimeter. Seine Wut kochte in ihm hoch. Die Hitze fing an seinem Inneren zu zerren und er hatte Mühe, sie nicht hochwallen zu lassen.

„Ament“, sagte Ortischa sanft. Dann raffte sie die Schultern, stand auf und trat einen Schritt auf ihn zu. „Ja, du hast Recht. Ich bin damals abgehauen. Habe euch im Stich gelassen. Ich habe mir die Schuld an dem Attentat gegeben. Ich fühlte mich unwürdig, noch in eurer Nähe zu sein. Ich dachte, ihr verurteilt mich für mein Versagen, und ich …“

Plötzlich stand Ament direkt vor ihr. Sein breiter Brustkorb hob und senkte sich ziemlich schnell.

„Warum?“, fragte er immer noch erregt.

„Warum was?“ Erstaunt schaute sie zu ihm auf.

„Warum denkst du, du hast versagt! Wir haben geschworen, unser Leben für den Clan zu opfern. Dieses Attentat konntest auch du nicht verhindern, deshalb hättest du nicht gehen müssen.“

„Aber ich dachte, ihr gebt mir die Schuld daran, und das hat mich aufgefressen …“

Ament hob seine Faust, öffnete diese und zeigte mit seinem Zeigefinger auf sie, so dass Ortischa die Luft vor Erstaunen wegblieb.

„Du hast keine SCHULD!“ Dabei sah er sie mit seinen rotglühenden Augen an.

In seinen Augen konnte Ortischa die Aufrichtigkeit sehen und es erfüllte ihr Herz mit neuer Kraft. Sie wusste, dass dieser wortkarge Krieger immer ehrlich war. Erleichtert sagte sie nun:

„Dann …“

„Wirst du Conzuela bei den Vorbereitungen helfen“, beendete Ament den Satz und ein Zucken umspielte seinen Mundwinkel, das Ortischa so noch nie an ihm gesehen hatte.

„Klar! Du kannst dich auf mich verlassen.“ Damit sauste sie an ihm vorbei und ihre High Heels hämmerten den Flur entlang. Es bedeutete ihr sehr viel, dass Ament ihr verziehen hatte.

Mehit hatte ihr immer gesagt, sie sei nicht schuld gewesen. Doch Ament hingegen hatte sie mit seinem Schweigen gestraft. Hätte ich schon früher mit ihm sprechen sollen?, überlegte sie nun, während sie fast an Aments Quartier vorbeigelaufen wäre. Sie atmete tief ein und klopfte dann an die Tür. Sie hörte die leisen Schritte von Conzuela, die die Tür öffnete und sie erstaunt ansah.

„Hallo“, sagte Conzuela freundlich.

Innerlich noch total aufgewühlt, versuchte Ortischa sich zu sammeln.

„Geht es dir gut?“, fragte Conzuela, die ebenfalls ihre Zerrissenheit spüren konnte.

„Ja, es ist alles in Ordnung. Jonathan hat mich gebeten, dir bei der Verbindung zur Seite zu stehen.“

Conzuela runzelte leicht ihre Stirn, während Ortischa weitersprach.

„Aments Erlaubnis habe ich auch.“

Bei diesen Worten entspannte sich Conzuela sofort.

„Wie möchtest du mir helfen?“, fragte Conzuela neugierig.

„Hast du ein Kleid?“ Neckisch antwortete sie: „Kennst du dich mit den Bräuchen des Clans aus?“

Nun hatte sie Conzuelas volle Aufmerksamkeit.

„Ich … ähm.“ Conzuela hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass das alles etwas anders sein könnte, als bei einer normalen Verbindung. Sie trat beiseite und ließ Ortischa ein.

„Wir werden in die Stadt fahren und ein Kleid für dich kaufen.“

Conzuela nickte, schlüpfte in ein paar Turnschuhe und nahm ihre Handtasche.

„Moment … ich brauche noch Aments Kreditkarte, da ich alles notgedrungen im Zentrum zurückgelassen habe.“ Dabei rollte sie mit den Augen.

Ortischa griff in ihre Hosentasche und präsentierte ihr eine schwarze Kreditkarte.

„DIE wird wohl reichen.“ Verschmitzt nickte sie Conzuela zu.

Beide verließen das Quartier, und als sie an der Kommandozentrale vorbeikamen, stand Ament im Türrahmen. Er musterte seine Conzuela, wie sie neben Ortischa herlief. Ihr weich fließender Gang betörte ihn und seine Begierde nach ihr schoss durch seinen Körper. Auch Conzuela durchströmte ein heißes Gefühl, als sie ihn dort stehen sah, seine Augen auf sie fixiert und in ihnen unbändiges Verlangen.

Ament streckte seine Hand aus und schon war Conzuela in seinem Arm. Ein inniger Kuss folgte, wobei Ortischa ihren Augen nicht traute. So viel Gefühl, wie er Conzuela entgegenbrachte, überwältigte sie. Sie wandte ihren Blick ab, um ihnen etwas Privatsphäre zu gönnen.

Ament genoss den lieblichen Duft von Conzuelas Haut, ihre zarten Lippen auf seinen zu spüren. Sanft löste er sich von ihr und sah in ihre großen braunen Augen.

„Meine“, hauchte er ihr entgegen.

Ortischa räusperte sich. „Wir müssen jetzt noch einmal in die Stadt, um … “ Ament schnitt ihr das Wort ab. „Ja, wir können los!“

Ortischa wusste, dass es keinerlei Freiraum für Diskussionen gab. „Du darfst deine Braut nicht vorher in ihrem Kleid sehen!“, sagte Ortischa forsch.

„Werde ich nicht!“, antworte Ament ruhig.

Ortischa wollte sich gerade an ihm vorbeidrängen, um den Schlüssel für den Geländewagen zu holen, als Ament seinen Arm ausstreckte. Der Schlüssel baumelte bereits an seinem Finger.

Ortischa verdrehte die Augen und griff danach.

„Na, dann los!“

Die Drei machten sich auf den Weg zur Garage und bestiegen den Lexus. Ortischa fuhr und Ament hatte sich mit Conzuela auf die Rückbank verzogen. Sie verließen das Anwesen und fuhren ins Zentrum von London.

Raban saß auf seinem Bett und starrte den Fußboden an. Sollte es wirklich so weit sein? Sollte ich wirklich ein Clankrieger werden? Sollte etwas in meinem Leben funktionieren? Unschlüssig schüttelte er den Kopf. Die ganze Zeit hatte er darauf hingearbeitet und nun sollte es sich erfüllen. Überwältigt von seinen Gefühlen schossen auf einmal noch mehr Gedanken in seinen Kopf. Wie werde ich zum Clankrieger? Was passiert bei der Zeremonie? Könnte ich dabei sterben? Vertieft in seine Spekulationen, nahm er das Klopfen an seiner Tür überhaupt nicht wahr. Erst als sich die Tür öffnete, schaute er auf.

Jonathan stand im Türrahmen und über seinem Arm hing ein Kleidersack.

„Aufmerksam bist du nicht gerade“, rügte ihn Jonathan spielerisch, als er die Tür hinter sich schloss.

Raban konnte ihm darauf nichts erwidern.

Jonathan legte den Kleidersack auf der Couch ab und drehte sich dann zu ihm um.

„Nimm den Spruch von vorhin nicht so ernst“, sagte er mit ruhigen Worten.

„Es ist nur so, dass ich mein Leben lang darauf hingearbeitet und eigentlich nie gedacht habe, dieses Ziel auch wirklich zu erreichen.“ Rabans Worte waren gedämpft.

„Bist DU nicht derjenige, der die flotten Sprüche auf Lager hat? Und jetzt machst auf einmal auf sentimental?“

Nun raffte sich Raban auf.

„Du hast Recht. Dann wollen wir mal die Party steigen lassen.“

„So gefällst du mir schon viel besser. In dem Kleidersack ist das Gewand für die Zeremonie.“ Seine Stimme wurde fast poetisch. „Du wirst deinen Körper reinigen und dann das Gewand über deinen bloßen Körper tragen, die Haare nicht gebunden. Und keinen Schmuck.“

Raban nahm alles in sich auf.

„Nun benötige ich noch etwas von deinem Blut.“ Jonathan hielt ihm eine kleine Phiole hin.

Ohne zu zögern ergriff Raban sie und ließ seine Fangzähne ausfahren. Die Spitzen drangen in sein Handgelenk und dann hielt er die Phiole unter das Rinnsal, welches sich seinem Unterarm entlang schlängelte. Anschließend versiegelte er seine Wunde. Dann reichte er Jonathan die gefüllte Phiole.

„Morgen um Mitternacht schließen wir die Verbindung zwischen Ament und Conzuela. Danach werden wir die Zeremonie und das Gelöbnis durchführen. Für die Feier danach sollten wir genug Getränke vor Ort haben. Könntest du das erledigen?“

Raban nickte zustimmend.

„Gut, dann haben wir alles besprochen. Ament, Conzuela und Ortischa sind noch einmal in die Stadt gefahren.“

Jonathan spürte, dass seine Anwesenheit jetzt nicht mehr von Nöten war. Er wandte sich von Raban ab, der auf den Kleidersack starrte.

„Gute Nacht“, sagte er, als er das Quartier verließ und die Tür hinter sich schloss.

Maddy hatte unterdessen ihren gesamten Kleiderschrank auf den Kopf gestellt und Mehit saß auf ihrem Bett und musste jedes Kleid, was sie anzog, begutachten. Aber Maddy schien kein Kleid wirklich für geeignet zu halten.

Er fand, dass Maddy in der Hälfte der Kleider bezaubernd aussah, andere gefielen ihm überhaupt nicht und dann waren noch zwei dabei, die sahen so altmodisch aus, dass er sogar die Nase gerümpft hatte.

„Mehit, das ist das letzte Kleid, was mein Kleiderschrank hergibt.“ Ihre Stimme klang frustriert. Es raschelte und dann hörte Mehit, wie sie in ein paar Schuhe schlüpfte. Stöckelnd kam sie aus dem Ankleidezimmer.

„Wow, das sieht klasse aus.“

Maddy schaute ihn mit großen Augen an.

„Das Kleid hat mir Tante Sophie geschenkt. Ich hatte es zu Jacques Geburtstagsfeier getragen.“

Mehit richtete sich leicht auf. „Ja, … du hast Recht. Es stand dir phantastisch.“ Er fing an, sich wieder zu erinnern.

„An dem Abend bist du mir das erste Mal aufgefallen. Sag, warst du eigentlich früher schon mal im Bistro gewesen?“

„Etliche Male“, gab er zu.

„Aber ich habe es nie mitgekommen. Wie hast du … du hast es uns immer vergessen lassen, oder?“

„Ertappt!“

Maddy trat auf ihn zu und knuffte ihn gegen die Schulter, worauf Mehit sich ein Lachen verkneifen musste.

„Lach du nur, du Vampir. Ich werde dir schon helfen.“ Lachend stürzte sie auf ihn zu und hämmerte mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein.

An Mehit prallten ihre Schläge ab, aber er tat so, als ob es wehtun würde.

„Au … au.“ Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Schallend lachte er los, als Maddy ein Kissen zu Hilfe nahm und anfing, ihn damit zu schlagen. Dabei stolperte Maddy über ihr Kleid und fiel fast auf Mehit, der sich zur Seite rollte und so schlug sie in die Kissen.

„Na, warte!“ knurrte sie ihm entgegen und griff ihn erneut an.

„Du hast keine Chance … gib auf“, neckte er sie, während er vom Bett aufsprang. Sie verfolgte ihn mit einem Kissen in der Hand und jagte ihn durchs Zimmer. Seine Schnelligkeit frustrierte sie.

„Das ist nicht komisch!“ Sie sah ein, dass sie nicht die geringste Chance hatte, diese Schlacht zu gewinnen.

„Gut, ich gebe auf“, sagte sie und Mehit stand genau vor ihr.

„Siehste, geht dochhhhh!!“

Maddy hatte ihren Absatz auf seinen Fuß platziert und kniff die Augen zusammen.

„So, jetzt sind wir quitt.“

Er spottete nur: „Unentschieden!“

Ramos, der das Ganze aus der Ecke beobachtet hatte, kochte vor Wut. Wie vertraut die beiden miteinander umgingen! Sein Blut hämmerte durch seine Adern und er wäre am liebsten explodiert. Er schoss an beiden vorbei aus dem Zimmer.

Maddy und Mehit erstarrten, als sie beide den Jasminduft bemerkten. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sie sich an. Maddy suchte den Raum ab und Mehit verspannte sich augenblicklich.

„Wieder dieser Duft!“, sagte er grollend. „Ich habe ihn schon öfter im Anwesen wahrgenommen.“ Sein Blick schweifte ebenfalls durch den Raum.

Maddy schlug ihre Augen nieder, denn sie wollte ihm nichts von ihrem Unbekannten erzählen. Aber Mehit spürte ihre Nervosität und trat dicht an sie heran.

„Du hast es auch gerochen?“

Maddy konnte nur zustimmend nicken. Sie biss sich auf die Innenseite ihrer Lippen, um nichts preiszugeben.

„Wir sollten mit Jonathan darüber reden. Vielleicht hat er eine Erklärung dafür.“

Zaghaft antwortete Maddy. „Ja, vielleicht sollten wir das.“

Mehit fühlte, dass Maddy etwas vor ihm verbarg. Er neigte seinen Kopf und sah sie aus seinen kristallblauen Augen prüfend an.

„Maddy?“

Sie schaute zu ihm auf und er konnte in ihren blauen Augen erkennen, dass sie mehr wusste, als sie zugab. Ich muss ihn ablenken. Sofort schoss es ihr durch den Kopf.

„So, … nun weiß ich immer noch nicht, was ich anziehen soll.“ Sie versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch es sah mehr gequält als überzeugend aus. Sie lief ins Ankleidezimmer.

Mehit gefiel das nicht. Doch er wollte nicht weiter nachbohren, denn wenn es Maddy Angst machen würde, hätte sie etwas gesagt.

Nach einigen Minuten trat sie aus dem Nebenzimmer wieder heraus.

„Oh, schon so spät.“ Sie täuschte ein Gähnen vor. „Vielleicht können wir morgen noch einmal shoppen gehen. Was hältst du davon?“

Mehit musterte sie aufmerksam und spürte ihre innerliche Unruhe

„Wenn du das möchtest.“

Sie wandte ihren Blick von ihm ab.

„Dann gehe ich jetzt schlafen.“

Mehit stand immer noch wie eine Säule im Raum.

„Mehit? Träumst du? Oder möchtest du die Nacht hier verbringen?“

Nun löste er sich aus seiner starren Haltung. „Klar, dann bis morgen. Gute Nacht.“ Er lief an ihr vorbei und warf noch einen schnellen Blick über seine Schulter auf Maddy, bevor er die Tür hinter sich schloss.

Mehit lief die Treppe hinunter und sah sich noch einmal im Anwesen um. Ihn beschäftigte immer noch der Duft, den er in Maddys Zimmer gerochen hatte. Er griff nach seinem Handy und rief Jonathan an.

„Ja“, sagte dieser.

„Können wir uns in der Kommandozentrale treffen? Ich muss mit dir reden.“ Er wartete die Antwort nicht ab, legte auf und ging nach unten.

Jonathan kam einige Minuten später durch die Tür geschritten.

„Was ist denn los?“ Seine grünen Augen musterten ihn eindringlich.

Mehit strich sich über seinen Igelhaarschnitt.

„Ich habe ein komisches Gefühl. Als ich oben bei Maddy war, wurde der Raum von Jasminduft durchzogen. Ich habe diesen Duft schon mehrmals wahrgenommen. Meine Sinne sagen mir, dass da irgendetwas ist. Aber was?“ Fragend sah er Jonathan an.

„Jasminduft, sagst du. Tja, den habe ich auch schon gerochen. Es ist schon einige Zeit her, da habe ich es in der Eingangshalle registriert. Habe aber nicht gedacht, dass das etwas zu bedeuten hätte.“ Er griff sich nachdenklich an sein Kinn.

„Ich habe das gesamte Anwesen nach diesem Duft abgesucht.“ Hastig drehte sich Jonathan um.

„Jasmin … Moment mal. Das war der Duft, den Maddys Mutter immer trug … aber das kann nicht sein.“ Er schüttelte merklich den Kopf.

„Da ist noch mehr“, gab Mehit unsanft von sich.

„Maddy weiß etwas und versucht, es vor mir zu verbergen. Ich hätte es aus ihr herausholen können, aber …“

„Nein!“, sagte Jonathan erbost. „Maddy wird keiner Befragung unterzogen. Wenn sie es nicht selbst sagen will, dann ist es so.“

„Auch wenn es eine Bedrohung darstellt?“ Aufruhr spiegelte sich in Mehits Worten wider.

Jonathan sah ihn skeptisch an.

„Was sollte denn Jasminduft für eine Bedrohung sein? Nun übertreib mal nicht.“

Mehit nahm sich einen Kaffee.

„Trotzdem werden wir es im Auge behalten.“

Jonathan war einverstanden.

„Morgen will Maddy sich noch ein Kleid für die Verbindung kaufen gehen. Ich werde sie begleiten.“

„Nicht nur du! Ament wird auch mitgehen“, darauf bestand Jonathan.

„Etwas Ablenkung wird ihm gut tun.“

Nachdem sie eine Drogerie und einen Schuhladen hinter sich gelassen hatten, stand Ament an dem Geländewagen gelehnt mit einem Coffee-to–go-Becher in der Hand. Conzuela und Ortischa waren ausdrücklich ohne ihn in dieses Geschäft gegangen, denn dort wollten sie das Kleid für Conzuela kaufen.

Ortischa hatte der Verkäuferin eingeflößt, dass sie erst gehen würden, wenn sie das passende Kleid gefunden hätten. Somit würde sich die Öffnungszeit heute verlängern.

Ament beobachtete die Leute, die kurz vor Mitternacht an diesem Samstag unterwegs waren. Manche hetzten mit Einkaufstüten nach Hause, andere waren gestylt, als ob sie auf dem Weg zu einer Party wären. Aus dem Augenwinkel nahm er an der nächsten Straßenecke drei Limousinen wahr, die am Straßenrand hielten. Er konzentrierte seine übernatürlichen Sinne auf die Personen, die aus den Wagen stiegen. Aus der ersten und letzten Limousine kletterten vier Männer, die sofort den mittleren Wagen flankierten. Sie ließen ihre Blicke in alle Richtungen schweifen.

Ament identifizierte diese Männer allesamt als Vampire, was in ihm Anspannung erzeugte. Aus dem mittleren stieg ein Mann in einen grauen Anzug aus. Er hörte ihn sagen: „… es ging nicht anders, Mr Hamilton.“ Ihm folgte ein weiterer Mann in einem schwarzen Anzug. Seine Haare waren ergraut, was ihn als einen sehr alten Vampir auszeichnete. Dieser sprach nun abfällig.

„Cooper, ich habe Ihnen diesen Auftrag nicht erteilt, um mir nur schlechte Nachrichten zu übermitteln.“

Ament nahm einen weiteren Schluck aus seinem Kaffeebecher, ohne die Männer aus den Augen zu lassen.

Der Mann im grauen Anzug buckelte fast vor dem anderen, als beide auf das Haus zugingen.

„Mr Hamilton, es war unmöglich, etwas dagegen zu tun.“

„Nichts ist unmöglich. Wann begreifen Sie das endlich, Cooper! Wo ist die Ärztin jetzt?“

Damit betraten die beiden die geöffnete Haustür und Ament musste sich zurückhalten, nicht loszustürzen.

Haben die beide gerade über meine Conzuela gesprochen?, argwöhnte er. Er kniff die Augen zusammen und sein ganzer Körper vibrierte.

Conzuela schoss nur halb angezogen aus der Kabine, was Ortischa stutzig machte.

„Ament!“, kam nur über ihre zitternden Lippen.

Da beide ihr Blut gegenseitig getrunken hatten, spürte jeder auch die Erregung des anderen.

Ortischa schoss zum Ausgang und trat vor die Tür. Als sie Ament erblickte, stockte ihr der Atem. An seinen rotglühenden Augen konnte sie seine Wut erkennen.

„Was ist los?“

Ohne sie anzuschauen, schnaubte er ihr entgegen.

„Da drüben scheint der Auftraggeber zu sein, der Conzuela aus dem Verkehr ziehen wollte.“

„Beruhige dich!“, fuhr sie ihn harsch an. Ihr Blick nahm nun auch die geparkten Limousinen war. Ansonsten war niemand zu sehen.

„Sind sie in diesem Haus?“

„Ja“, bellte er ihr entgegen.

Ortischa zückte ihr Handy und rief im Anwesen an.

„Raban, überprüfe, wem das Haus in der Masonstreet 45 gehört. Ament ist der Meinung, dass das derjenige ist, der Conzuelas Verhaftung erteilt hat“, sagte sie energisch.

„Einen Moment“, antwortete Raban.

Nach ein paar Minuten kam die prompte Antwort, die sie auch gleich Ament mitteilte: „Das Gebäude gehört dem Ratsmitglied Hamilton.“

Aments Blick war stur auf das Gebäude gerichtet. Dann dröhnte die Stimme von Jonathan durch den Hörer.

„Ohne Beweise werdet ihr Hamilton nicht angreifen. Habt ihr verstanden?“

Ament hielt seine Hand Ortischa entgegen und sie legte ihr Handy in seine Hand.

„Ich werde nicht ruhig bleiben, wenn er daran schuld ist, das Conzuela im Zentrum festgehalten wurde“, blaffte Ament in das Handy.

„Von mir aus kannst du ihn umbringen, WENN er es war. Aber solange wir keine eindeutigen Beweise haben, lässt du die Finger von ihm!“ Ohne ein weiteres Wort gab er das Handy Ortischa zurück.

„Wir haben verstanden“, antwortete sie.

„Raban zapft gerade alle Computer und Telefonleitungen in diesem Gebäude an, um uns weitere Informationen zu beschaffen. Sollte sich die Vermutung bestätigen, dann werden wir uns um ihn kümmern“, zischte Jonathan hervor.

„Okay. Sobald wir hier fertig sind, kommen wir zurück.“ Damit beendete sie das Gespräch und steckte ihr Handy wieder ein.

„Kann ich dich jetzt alleine lassen? Wir brauchen noch einen Moment.“

Ament nickte nur, ohne seinen starren Blick abzuwenden.

Sie huschte wieder in den Laden, wo Conzuela mit weit aufgerissenen Augen stand.

„Was ist los?“

Ortischa wollte ihr nichts verheimlichen, daher erzählte sie ihr, was sich gerade vor der Tür abgespielt hatte.

Conzuela stockte der Atem und sie fasste sich mit ihrer Hand an den Hals.

„Ament hat sich unter Kontrolle. Wir sollten uns etwas beeilen und seinen Geduldsfaden nicht überstrapazieren.“

Conzuela drehte sich ohne ein Wort um und verschwand in der Kabine, um ihr Kleid anzuprobieren. Es dauerte keine Viertelstunde und beide Frauen kamen mit einer riesigen Tüte aus dem Laden und verstauten diese im Kofferraum.

Ament löste sich aus seiner Beobachtungsposition, ergriff sofort Conzuelas Hand und zog sie an sich. „An dich kommt keiner mehr ran. Dann müsste er mich schon töten!“, brummte er ihr entgegen.

Sie küsste ihn auf die Wange und dann stiegen alle in den Wagen.

Ortischa wendete, um in entgegengesetzter Richtung zum Anwesen zu fahren. Nach dem sie einige Kilometer unterwegs waren, gelang es Ament, sich wieder etwas zu entspannen.

„Hast du etwas Schönes gefunden?“ Seine Worte klangen sehr gequält, was nicht seine Absicht war.

„Ja. Ich hoffe, es wird dir gefallen.“ Dabei strahlten ihre Augen und Aments Gesichtsausdruck signalisierte ihr, dass sie auch gar nichts tragen müsste, um ihm zu gefallen. Sie schmiegte sich an seine Schulter und Ament gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Als sie am Anwesen ankamen, war es schon weit nach Mitternacht. Ortischa lenkte den Lexus in die Garage und das Garagentor schloss sich hinter ihnen. Sie verließen den Wagen und nahmen die Tüten aus dem Kofferraum. Schweigend gingen sie nach unten.

Ament bog in die Kommandozentrale ein, wo sich Raban, Mehit und Jonathan über einen Laptop gebeugt hatten. Conzuela wollte ihm folgen, doch Ortischa ergriff ihren Arm.

„Komm, lassen wir die Männer allein. Wir müssen sehen, ob wir jetzt auch alles für die Nacht deines Lebens haben.“

„Du hast Recht. Es wäre unentschuldbar, wenn wir etwas übersehen würden.“ Sie hakte sich bei ihr ein und beide liefen zu Ortischas Quartier. Als sie eintraten, legte Ortischa die großen Tüten auf der knallroten Couch ab und kickte ihre High Heels von den Füßen.

„Durst?“, fragte Ortischa.

Conzuela nickte ihr zu, legte noch die letzte Tüte zu den anderen und sah sich etwas genauer um, während Ortischa zwei Blutbeutel aus dem Kühlschrank nahm. Das Quartier war in den Farben der spanischen Flagge gehalten, obwohl das rot eindeutig überwog. Die Kommode, die gegenüber stand, wurde von keinem Bilderrahmen geziert. Alles sah sehr spartanisch aus, was eigentlich nicht zu einer Frau passte, aber sie erkannte sich selbst darin. Auch ihre Wohnung im Zentrum war kahl und ungemütlich, aber sie hatte es so bevorzugt. Sie setzte sich auf die Couch und Ortischa reichte ihr den Blutbeutel. Beide schlugen ihre Fangzähne durch das Plastik und das Lebenselixier quoll aus dem Beutel in ihre Münder.

„So dann wollen wir mal“, klatschte sie euphorisch in die Hände.

Ortischa trat an die Tüten heran und sagte: „Du solltest jetzt alles komplett einmal anziehen.“ Dabei zog sie die roten High Heels aus dem Karton. Ihre Augen fingen an zu glitzern, als sie das Paar Schuhe in ihren Händen hielt.

Conzuela musste schmunzeln.

„Mal sehen, ob ich damit auch laufen kann.“

Ortischa drehte sich zu ihr um und ihre schwarze Lockenmähne schwang um ihre Schultern.

„Und ob du das kannst. Diese Schuhe sind eine Offenbarung.“ Ortischas Blick liebkoste das Paar Schuhe. Sie strich mit ihrem Zeigefinger darüber und stellte es dann auf den Boden.

„Wir hätten dir auch ein Paar kaufen sollen. Vielleicht holen wir das beim nächsten Einkauf nach. Was hältst du davon?“ Sie wartete auf eine Antwort.

Ortischa schwieg erst einen Moment und dann stieß sie hervor:

„Vielleicht können wir das Mal wieder machen.“ Dabei sah sie Conzuela aber nicht an.

„So, nun lass uns nicht die Zeit vertrödeln. Wir haben noch eine Menge vor.“ Sie zog aus der großen Tüte das in Seide gehüllte Kleid.

Conzuela entledigte sich ihrer Kleidung bis auf die Unterwäsche und schlüpfte dann in das bodenlange, blutrote Kleid.

Ortischa ging um sie herum und schloss den Reißverschluss. Dann nahm sie das Paar Schuhe, kniete sich vor Conzuela hin und hob das Kleid leicht an, damit sie in die Schuhe gleiten konnte.

„Perfekt. Die Schuhe haben die richtige Höhe“, sagte Ortischa überzeugend. Sie ließ den Stoff wieder herab und der Saum des Kleides schwang bis zur Ende. Ortischa blickte auf und sie strahlte, als sie sich erhob und einen Schritt von Conzuela wegtrat. Das Kleid war atemberaubend. Die Corsage passte sich an ihren wohlgeformten Oberkörper und brachte ein herrliches Dekolleté zum Vorschein. Die angesetzten Ärmel, die ihr bis zu den Handgelenken reichten, umrandeten das Ganze. Der weiche Stoff, der sich ab der Hüfte bis zum Boden um ihre Beine schlängelte, ließ sie graziös wirken.

Ortischa deutete mit einer Handbewegung an, dass sich Conzuela umdrehen sollte. Als sie es tat, schwang der untere Teil des Kleides luftig mit und der rückenfreie Teil kam in ihr Blickfeld. Nur durch zwei mit rubinroten Steinen besetzte Bänder wurde dem Kleid Halt geboten.

„Ich glaube … ich habe mich selbst übertroffen“, sagte Ortischa selbstsicher.

„Wenn wir jetzt noch die Frisur hingekommen und das Make up, bin ich die perfekte Braut“, strahlte Conzuela.

„Ja, auch das werden wir …!“ Sie griff noch einmal in die große Tüte.

„Verdammt, wo sind die Spangen?“

Nun blickte auch Conzuela in die Tüte, doch auch sie sah die Spangen nicht.

„Wir haben sie sicher im Geschäft vergessen.“ Panik stieg in ihr auf.

„Ich weiß, dass sie auf dem Tresen lagen, als die Verkäuferin das Kleid eingepackt hatte. Wir werden sie morgen holen. Das wird uns jetzt nicht mehr aufhalten.“ Zuversichtlich strich sie Conzuela über den Arm, die über diese Geste sichtlich erstaunt war.

„Ich bin aufgeregt und hoffe, dass ich morgen Nacht nichts falsch mache.“

Ortischa öffnete den Reißverschluss und half ihr aus dem Kleid.

„Wir gehen Morgen alles in Ruhe einmal durch und du wirst mir keine Schande machen, denn wir Frauen müssen zusammenhalten.“ Nun grinste sie überlegen.

Sie hingen das Kleid in das Ankleidezimmer und stellten auch die Schuhe und die Wäschetüte hinzu.

Als Conzuela in ihre Jeans schlüpfte und sich das T-Shirt wieder überzog, spürte Ortischa ein Ziehen im Unterleib. Sie wollte keinen Anfall bekommen, während Conzuela noch in ihrer Nähe war. Sie riss sich zusammen, doch der Schmerz, der durch ihren Körper schoss, verlangte ihr alles ab. Heftig biss sie die Zähne aufeinander, doch der Schmerz ließ nicht nach.

Conzuela hatte ihr den Rücken zugedreht, während sie sich die Schuhe anzog.

Ortischa versuchte flach zu atmen. Ihr Puls raste und pumpte das Blut durch ihre Adern. Sie griff mit ihren Händen an ihren Bauch und zwang sich nicht ohnmächtig zu werden.

Als sich Conzuela umdrehte, hatte sie sich so weit im Griff, um die nächsten paar Minuten zu überstehen, bis Conzuela den Raum verlassen würde.

„Gut, dann sehen wir uns später.“ Conzuelas Blick war voller Hoffnung.

„Ja“, brachte Ortischa gerade noch hervor.

Conzuela ging auf die Tür zu und öffnete diese.

„Ich danke dir Ortischa.“ Sie schenkte ihr ein Lächeln.

„Gern geschehen.“ Ortischa versuchte ihr einen freundlichen Gesichtsausdruck zu schenken, was sie fast zerriss. Conzuela schloss die Tür. Ortischa konnte sich nicht mehr halten und fiel zu Boden. Ihr Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, während sie sich auf dem Boden krümmte. Als sie die Augen wieder öffnete, schaute sie in das besorgte Gesicht von Conzuela, die im Begriff war, sie auf ihre Arme zu nehmen. Die Schmerzen waren unerträglich und Ortischa konnte sich nicht einmal wehren. Sie spürte ihre weiche Matratze unter ihrem Rücken. Sie schloss die Augen, denn auch das bereitete ihr eine unheimliche Anstrengung. Dann verlor sie das Bewusstsein.

Conzuela überlegte, was die Krämpfe hervorrufen konnten. Bis eben war noch alles in Ordnung. Ich brauche unbedingt meine Tasche. Sie warf einen Blick auf Ortischa, die ganz ruhig da lag.

Conzuela verließ das Quartier und huschte in die Krankenstation, wo sie nach ihrer Tasche griff. Als sie gerade die Station verlassen wollte, fiel das mobile Sonographiegerät in ihr Sichtfeld. Sie ergriff es und schlich wieder zurück. Leise schloss sie die Tür und trat dann mit schnellen Schritten an das Bett heran. Sie nahm ihr Stethoskop und horchte Ortischas Brustkorb ab, dabei konnte sie aber keine Unregelmäßigkeiten feststellen. Anschießend schob sie das T-Shirt leicht nach oben und verteilte das Gel auf ihren Bauch. Dann griff sie nach dem Sonographiegerät und schaltete es ein. Der kleine Monitor piepte und dann wurde der Bildschirm heller und zeigte das Datum und die Uhrzeit an. Sie hielt den Sonographen auf den Bauch von Ortischa und suchte ihren Bauchraum ab. Es dauerte nicht lange, da stieß sie auf eine Veränderung. Ihr Blick bohrte sich in den kleinen Monitor. Sie konnte es nicht genau identifizieren, aber es war einwandfrei kein Tumor. Was ist das?, schoss es ihr durch den Kopf. Abermals ließ sie den Schallkopf über die Stelle gleiten. Es sieht eckig aus, aber was sollte das sein? Fragend blickte sie auf den Monitor. Dann entfernte sie das Gel und zog das T-Shirt wieder hinunter. Sie wollte Ortischa helfen. Die Anfälle und die krampfartigen Schmerzen mussten irgendwo herkommen. Sie tupfte ihre Stirn mit einem feuchten Waschlappen ab, den sie aus dem Badezimmer geholt hatte. In ihrem Kopf forschte sie nach allen möglichen Krankheitsbildern, die diese Anzeichen auslösen konnten. Doch sie fand nichts, was sie fast wahnsinnig werden ließ. Die Digitaluhr auf dem Nachttisch zeigte schon vier Uhr. Ihre Bewusstlosigkeit hält schon fast zweieinhalb Stunden an. Conzuela hatte sich einen Block aus ihrer Tasche genommen und alles notiert. Immer wieder überprüfte sie die Vitalzeichen und legte dann einen frischen Waschlappen auf ihre Stirn, denn der Schweiß glänzte auf ihrer Haut.

Ihre Augenlider fingen an zu vibrieren und ganz langsam schlug sie sie auf.

Conzuela beugte sich sofort über sie.

„Ortischa, … kannst du mich hören?“

Sie nickte leicht.

„Ich bin da. Ich passe auf dich auf. Du musst dir keine Gedanken machen.“

Doch Ortischa gefiel das überhaupt nicht. Ihre Augen fingen an zu funkeln und schlagartig setzte sie sich auf.

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst!“ zischte sie.

Conzuela zuckte zurück.

„Gut … dann kann ich ja gehen.“ Entrüstet drehte sich Conzuela von ihr weg, griff nach dem Sonographiegerät und ihrer Tasche und lief zur Tür.

„Ich hole gleich noch den Rest!“ Damit knallte Conzuela die Tür hinter sich zu.

Ortischa haute mit ihren Fäusten auf das Bett.

„Verdammt, das habe ich ja super hinbekommen.“ Dabei rollte sie mit den Augen. Sie schlug die Bettdecke beiseite, lief strauchelnd ins Bad und schloss die Tür hinter sich.

Nach einigen Minuten kam Conzuela zurück und ging ohne anzuklopfen in das Quartier. Sie holte das Kleid, die Schuhe sowie die restlichen Utensilien. Sie klemmte sich alles unter den Arm. Dann verließ sie den Raum. Die Tür knallte ins Schloss.

Conzuela war wütend und enttäuscht. Nun stand sie vor der Tür und wusste nicht, wo sie hinsollte. Ihr kullerte eine Träne über die Wange, und ehe sie sich versah, stand Ament neben ihr.

„Was ist los?“ Seine Worte klangen beunruhigt.

„Es ist alles in Ordnung. Mich überwältigt gerade alles.“

Doch das nahm er ihr nicht ab. Sein Blick durchbohrte sie. „Ament, was soll ich dir sagen? Ortischa und ich hatten eine Meinungsverschiedenheit. Das kommt vor.“ Ihr Blick war aufrichtig und er spürte ihre Ehrlichkeit. Er nahm ihr die Tüten ab und wollte gerade nach der großen Kleiderhülle greifen, als Conzuela hektisch zu ihm sagte: „Niemals!“

Ihre Augen funkelten wild und ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen.

Ament beugte sich zu ihr „Mir reicht schon deine leckere Ader.“ Er leckte mit seiner Zunge über ihre Halsschlagader, was ihr ein Kribbeln durch den Körper jagte.

„Ich brauche einen neuen Raum, wo ich alles unterbringen kann, ohne dass du schummelst.“ Sie schmiegte sich an ihn.

„Ich räume das Feld. Du nimmst unser Quartier.“

Daran gab es nichts zu rütteln.

„Aber, wo willst du denn schlafen?“ Sie sah zu ihm auf.

„Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf. Hauptsache DU fühlst dich wohl, dass ist mir das Wichtigste. Er trat einen Schritt von ihr weg und deutete in Richtung Flur. „Okay?“

Beide gingen den geschwungenen Gang entlang.

Ament legte die riesigen Tüten auf die Couch und wollte gerade nach der Kleiderhülle greifen, als ihn Conzuela spielerisch anfuhr.

„Wag … es … gar … nicht!“ Sie ging mit dem Kleid in sein Ankleidezimmer.

„Man kann es ja mal versuchen“, sagte er fordernd, als sie wieder herauskam.

„Noch einen Kuss, bevor ich ausgesperrt werde.“

Er zog Conzuela an sich und presste seinen Körper an ihren. Sein Puls beschleunigte sich, genauso wie ihrer. Er senkte seinen Kopf und ihre Lippen trafen aufeinander. Dann verschaffte er sich Einlass in ihren Mund. Ihre Lippen verschmolzen miteinander. Er umfasste ihre Taille und sie griff mit ihren Händen an seine breiten Schultern. Leidenschaft brannte in ihnen und sie genossen die Hitze des anderen zu spüren. Sinnlich liebkoste er ihre Zungenspitze und die Begierde wütete durch seinen Körper bis in seine Lenden. Sachte löste er sich von ihren Lippen und hauchte: „Ich will dich so sehr.“ Er küsste ihren Hals entlang, seine Fangzähne fuhren sich aus und der Speichel schoss in seinen Mund.

„Ich will dich auch“, antwortete sie.

Währenddessen bohrten sich seine Fangzähne in ihr zartes Fleisch an ihren Hals. Das Blut schoss hervor und er nahm es in sich auf. Er sog einige kräftige Züge und seine Leidenschaft war kaum noch zu bremsen. Seine Hand griff an ihren wohlgeformten Hintern und hob sie ein Stück an. Ihr Blut floss seine Kehle entlang, nährte und trieb ihn in einen Strudel der Leidenschaft. Er wollte sie so sehr, doch sie schob langsam ihre Hand an seinen Mund.

„Nicht in der Nacht vor der Verbindung“, säuselte sie.

Knurrend leckte er über die Einstichstellen.

„Ich bin versucht, diese zu ignorieren, wenn ich dafür von meiner Frau jeden Millimeter ihres atemberaubenden Körpers kosten könnte.“ Seine Augen bohrten sich in sie.

„Ament … ab morgen Nacht haben wir unser ganzes Leben für uns und glaube mir … das wird nicht genug sein.“

Er drückte ihr noch einen innigen Kuss auf die Lippen und dann löste er sich von ihr.

„Gut, … ich gehe jetzt und komm gar nicht auf die Idee mir zu folgen.“ Er grinste in sich hinein während er sich von ihr abwandte.

„Warum?“ Nun hatte er ihr Interesse geweckt.

„Nein, nein, sei nicht so neugierig.“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen.

„Was führst du im Schilde?“