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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Buch soll dazu beitragen, die Debatte über die Hauptkritikpunkte gegen das Speenhamland-System mit Blick auf das Mindesteinkommen möglichst sachlich und gut informiert zu führen. Die Fragen die dabei im Zentrum stehen sind Folgende: Welche Vorgeschichte hat das Speenhamland-System der Armenhilfe, wie war es konstruiert, welche Wirkungen gingen davon aus und warum wurde es wieder abgeschafft? Vor allem: Welche Erkenntnisse für eine heutige Sozialpolitik lassen sich aus dem historischen Grundeinkommen ziehen? Unbestritten war die Zeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts nicht für alle Gesellschaftsschichten eine glückliche Zeit. Unbestritten ist auch, dass das Speenhamland-System der Armenhilfe zwischen 1795 und 1834 bei der Umwandlung zur Marktwirtschaft eine Rolle spielte. Wie aber kann ein Fürsorgesystem einerseits das Leben der arbeitsfähigen Armen und ihrer Familien verbessern und ihnen andererseits damit schaden? Nach dem heutigen Wissensstand waren die Auswirkungen der Poor Laws auf die industrielle Revolution nicht annähernd so negativ, wie behauptet wurde. Meine Hauptthese lautet, dass die behauptete demoralisierende Wirkung des Speenhamland-Systems nicht konsistent nachzuwiesen ist. Speenhamland war allerdings kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern eher ein Kombilohn bzw. ein garantiertes Mindesteinkommen. Dazu werden eine Reihe von mir sozio-ökonomische Fragestellungen, historische Hintergründe, ökonomische Wirkungsmechanismen und politische Folgewirkungen analysiert. Zunächst geht es um Menschenbilder, dann um Hintergründe, Aufbau und Funktion des Speenhamland-Systems. Es folgen mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen, sozio-ökonomische Fragestellungen und eine abschließende Bewertung der Kritik an dem historischen Speenhamland-System. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Zukunftsfragen nicht ohne historisches Wissen beantworten, aber ebenso wenig alte Problemstellungen eins-zu-eins auf neue Herausforderungen übertragbar lassen. Die Themen Verarmung und Krise am Arbeitsmarkt sind aktuell, die Kritik an den deutschen Arbeitsmarktreformen nach der Jahrtausendwende ist seit der Einführung der Hartz-Gesetze nicht abgeebbt und viele Probleme im Zusammenhang eines gesellschaftlichen Strukturwandels muten aktuell an. Ein Ausblick auf das Grundeinkommen braucht den Rückblick auf seine Wurzeln.
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