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"Das Sternchen" ist eine emotional und lustig geschriebene Geschichte einer Mutter zweier Kinder welche zwischen ihren ethischen Grundsätzen und denen ihres Mannes steht. Die Familie kaufte drei kleine Hühner Küken und schon bald stellte sich heraus dass eines eine teure OP benötigen würde um zu überleben. Um einen Ehekrieg zu vermeiden und ihre Kinder nicht zu enttäuschen versucht sie die Situation alleine zu bewältigen.
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Seitenzahl: 33
Zur Autorin
Katja Stepniewski, geb. Danczyk, wurde am 06.07.1982 in Delmenhorst geboren. Sie begann in ihrer Kindheit schon früh Geschichten zu schreiben, machte eine Ausbildung als Krankenschwester und lebt und arbeitet noch heute in Delmenhorst.
In ihrem Leben spielen Tiere eine große Rolle und so entstand eines Tages die Geschichte „Das Sternchen“.
Es ist ihr erstes veröffentlichtes Werk.
Zum Buch
Zusammen mit ihrer Tochter tauschte sie sich über Erinnerungen aus und sie illustrierten die Geschichten mit ihren eigenen Bildern
Jeder der Haustiere hat, weiß dass dieser eine Tag irgendwann kommen wird, der eine Tag an dem man sich verabschieden muss, an dem man loslassen muss und sich nicht mehr an dem Geruch, deren Stimme, an ihrer fröhlichen Art oder an ihren Sein erfreuen kann, sondern nur noch erinnern muss und man versucht diese Erinnerungen ganz fest zu speichern, man hat Angst irgendetwas zu vergessen und somit sein geliebtes Tier in den Tiefen der Erinnerung zu verlieren.
Ich schaute also in die tief traurigen Augen meiner Kinder und wusste, es musste etwas geschehen. An diesem Tag war es Fräulein Isa Braun, eine unser geretteten Hennen aus der Massentierhaltung, die sich von uns verabschiedete und genauso wie unsere Schnucki ein paar Wochen zuvor über die Regenbogenbrücke ging. Wir hatten nicht einfach nur Hühner, nein, wir hatten Frieda, Hennelore, Wilma und Heidi, unsere "Mädels" und wenn ich schrill rufend am Zaun stand kamen sie angerannt, ließen sich streicheln, gackerten zufrieden durcheinander, schimpften mit mir wenn ich nichts Leckeres zu Essen dabei hatte oder ließen sich einfach unterm Flügel kraulen.
Meine Tochter Pia, war 6 Jahre alt und verbrachte viele Stunden am Tag im Stall. Die Mädels fuhren im Puppenwagen, saßen mit ihr im Spielhaus, hörten sich bei einer Massage ihre Geschichten an oder aßen vom Puppenservice.
Regelmäßig machte Pia sich auf die Suche des größten Regenwurmes, setzte sich in das Gehege und fing an zu buddeln, streng bewacht von den Mädels.
Acht Augen scannten jede Bewegung, in der Hoffnung als erstes ihre Beute zu ergattern und so schaffte Pia es in kurzer Zeit ein fester Bestandteil der Herde zu werden.
Wie gesagt, es waren nicht einfach nur Hühner, sie gehörten zur Familie und wir liebten sie, somit war jeder Verlust mit tiefer Trauer verbunden und so standen sie nun da, Pia 6 und Noah 4, große Krokodilstränen in den Augen, verzweifelte Blicke waren auf mich gerichtet. Ich hielt die tote Henne in meinen Händen und wollte sie eigentlich in der Mülltonne entsorgen, denn unser Garten hatte schon einige Gräber… einen Hund, eine Henne, ein Vogelküken und eine Maus, ...
Mein Mann Marcus und ich hatten eine Absprache und ich versprach ihm keine Tiere mehr im Garten zu vergraben.
Mein Herz blutete. "Aber wir können Isa doch nicht einfach in die Mülltonne werfen!“ wisperte mein Kleiner.
"Bitte nicht MAMA!" Oh Gott, wie recht sie hatten.
Wie gut dass das Nachbarhaus leer stand und so nutzten wir den verwilderten Garten als schöne Naturgrabstätte für unsere Henne Fräulein Isa Braun.
Es wirkte sehr leer in unseren Hühnerstall und so beschlossen mein Mann und ich das Gehege mit zwei Brahma Küken wieder aufleben zu lassen.
Wir schauten im Netzwerk nach und fanden auch bald drei junge Küken im Alter von 4 Wochen. Es gab sie nur im Trio und auf eines mehr oder weniger kam es auch nicht mehr an.
Die Kinder waren begeistert und wir fuhren noch am selbigen Tag los um sie abzuholen.
Manchmal bedarf es Ablenkung um über gewisse Geschehnisse hinweg zu kommen, vergessen ist dennoch keines unserer Tiere.
Ich sag immer, „jedes Lebewesen schreibt seine Geschichte“, doch was für eine Geschichte uns dieses Küken ins Haus bringen würde hätte ich bis zu diesem Zeitpunkt weiß Gott nicht gedacht.
Es war Himmelfahrt, Vatertag und somit war mein Mann unterwegs. Ich packte einen kleinen Karton mit ins Auto, denn unsere Transportbox roch noch nach Tod und irgendwie mussten wir die Babys ja transportieren.
Es war ein einfacher Bauernhof, der Parkplatz war nicht gepflastert, der Boden war sandig und trocken.