Das verändert alles - Jaquelle Crowe - E-Book

Das verändert alles E-Book

Jaquelle Crowe

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dieses Buch richtet sich an Jugendliche, die den Status quo und die niedrigen Standards, die unsere Kultur für uns setzt, abzulehnen bereit sind. Es ist für diejenigen von uns, die ihre Jugendjahre nicht damit verbringen wollen, sich zurückzulehnen, sondern aufzustehen und tief in das einzutauchen, was Jesus darüber sagt, wie man Ihm nachfolgt. Dieses Buch wird Dir helfen zu erkennen, wie die Wahrheit über Gott alles verändert – unsere Beziehungen, unsere Zeit, unsere Sünde, unsere Gewohnheiten und vieles mehr – und uns dazu befreit, ein freudiges, gehorsames und Christus verherrlichendes Leben zu führen, selbst wenn wir noch jung sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 186

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Jaquelle Crowe

DAS VERÄNDERT

ALLESWie das Evangelium die Jugendjahre verwandelt

Originaltitel: This Changes Everything© 2017 by Jaquelle Rose CroweVeröffentlicht bei Crossway1300 Crescent StreetWheaton, Illinois 60187© by Verlag Voice of Hope, 2021Eckenhagener Str. 4351580 Reichshof-Mittelaggerwww.voh-shop.deÜbersetzung: Yvonne ThomasLektorat und Satz: Voice of Hope Cover-Design: Micah LanierISBN 978-3-941456-25-9 – E-BookISBN 978-3-947978-56-4 – Hardcover-Buch Bibelstellen sind gemäß der Schlachter-Bibel 2000

Inhalt

Einleitung

1. Unsere Identität

2. Unsere Geschichte

3. Unsere Gemeinde

4. Unsere Sünde

5. Unsere Disziplin

6. Unser Wachstum

7. Unsere Zeit

8. Unsere Beziehungen

Nachwort

Einleitung

Ich lese gern Bücher. Ich laufe viel. Ich liebe Sushi und dunkle Schokolade und kann Kaffee nicht ausstehen (bitte verurteile mich nicht). Ich habe einen jüngeren Bruder, und an den meisten Tagen verstehen wir uns ziemlich gut. Wenn mir langweilig ist, scrolle ich auf meinem Handy durch meine Bilder und Nachrichten. Ich habe zwei Katzen; das sind meine Babys. Ich mag es gar nicht, das Badezimmer zu putzen. Mein Name ist Jaquelle, und ich bin eine Jugendliche.

Aber das ist nicht das Wichtigste über mich. Die wichtigste, wesentlichste und bedeutendste Sache, die du wissen musst, ist, dass es meine Lebensaufgabe ist, Jesus nachzufolgen. Jesus zu gehorchen. Nach Freude, Zufriedenheit und Frieden in Jesus zu streben. Jesus ist Derjenige, der mein Leben verändert hat und in mir den Wunsch geweckt hat, Gott wohlgefällig zu leben.

Darum geht es in diesem Buch.

Dieses Buch ist ein »Chicken Nugget«

Wie alle Jugendliche war ich vorher ein Kind. Und bevor ich ein Kind war, war ich ein Baby. Wie du sicher weißt, können Babys keine Chicken Nuggets essen. Sie trinken Milch, und sie essen Brei. Das war einmal. Dann wuchsen mir Zähne, und langsam aber sicher konnte ich feste Nahrung essen und verdauen. Das war ein aufregender Tag, an dem ich endlich groß genug war, um Chicken Nuggets statt zerstampfter Erbsen zu essen. Es war ein Meilenstein in meinem Wachstum.

»Das verändert alles« ist in meinen Augen solch ein Chicken Nugget. Dieses Buch ist für junge Menschen gedacht, die Christen sind, aber keine geistliche Babynahrung mehr zu sich nehmen. Wir haben die biblischen Grundlagen aufgenommen, haben aber immer noch Hunger nach mehr. Wir sind bereit für Fleisch und lehnen die uns so oft vorgesetzte Babykost ab. Wir möchten wissen, wie wir als Jugendliche und Christen ein gottesfürchtiges Leben führen können, und wir möchten nicht mit dem Löffel gefüttert werden, wenn wir doch in der Lage sind, selbst zuzulangen.

Viele Menschen in unserer Gesellschaft (und sogar in unseren Gemeinden) würden sagen, wir seien nicht bereit dazu. Jugendliche seien zu jung, wir seien zu unerfahren, wir könnten biblische Lehre oder die Theologie nie verstehen, oder sie wäre zu langweilig für uns. Das sollten jetzt angeblich unsere ausgelassenen Jahre sein, sagen sie, unsere unbeschwerten Jahre. Warum sollten wir die zähen Chicken Nuggets der Wahrheit bewältigen, wenn Milch vollkommen ausreichend ist?

Meine Antwort ist: weil wir Jesus lieben. Wenn wir Jesus lieben, lieben wir die Wahrheit, und dann wollen wir in der Erkenntnis der Heiligen Schrift wachsen, damit wir geistlich reif werden können. Wir wollen nicht im Status quo bleiben. Dies sind nicht unsere rebellischen Jahre. Dies sind die Jahre, in denen wir uns erheben, um dem Aufruf Christi zu gehorchen. Dies ist für uns nicht die Zeit, um zu entspannen. Es ist die Zeit, um zu wachsen. Dies ist keine Zeit für Selbstzufriedenheit. Es ist eine Zeit für die Verherrlichung Gottes. Gott hat uns unsere Jugend aus Gnade geschenkt; sie liegt in Seinen Händen und soll Seinem Ruhm dienen. Er ist der ganze Sinn unseres Lebens.

Bist du also bereit, loszulegen?

Worum geht es in diesem Buch?

Es gibt acht Kapitel in diesem Buch, die sich jeweils um ein allgemeines Thema im Leben eines Christen drehen und darauf basieren, wie das Evangelium Veränderung bewirkt. Zunächst betrachten wir unsere Identität als Nachfolger Jesu und warum das, was wir sind, das beeinflusst, was wir tun. Dann – in Kapitel 2 – studieren wir unsere Geschichte, das Evangelium – welches in Wirklichkeit Gottes Geschichte ist, lebensverändernd und großartig. In Kapitel 3 geht es um unsere Gemeinschaft, die Gemeinde, und welchen Platz wir darin haben. Kapitel 4 befasst sich mit »alltäglichen« Sünden, insbesondere den »ehrbaren«, und welche Einstellung wir ihnen gegenüber haben sollten.

Im fünften Kapitel geht es um unsere Tätigkeiten geistlicher Disziplin, also die schwierigen Aufgaben, die wir aus Liebe zu Gott und aus dem Verlangen nach Gottesfurcht verrichten. In Kapitel 6 lernen wir, wie wir in Christus wachsen, und in Kapitel 7 schauen wir uns an, wie wir unsere Zeit verbringen. Kapitel 8 beschäftigt sich mit unseren Beziehungen zu anderen – unseren Eltern, Geschwistern, Freunden und Personen des anderen Geschlechts.

Meine Hoffnung für dich

Autoren hören oft diesen Ratschlag: Schreibe das Buch, welches du selbst gern lesen möchtest. Ich kann dir gleich sagen: Dies ist das Buch, das ich schon lange lesen wollte. Von Teenager zu Teenager, von Nachfolger Jesu zu Nachfolger Jesu – das ist es, was ich aus Gottes Wort darüber gelernt habe, wie man in jungen Jahren ein von Freude und Gehorsam erfülltes, Gott wohlgefälliges Leben führt. Ich hoffe, dass du in mir einen Freund und Helfer findest. Mein Gebet ist, dass das Evangelium, das die Kraft Gottes ist, dein Leben verändern wird und dass du alles für die Sache Christi hingibst. Mein Wunsch ist es, dass wir zusammen, du und ich, an jedem Tag Jesus ernsthaft nachfolgen – und nichts wird mehr so sein wie zuvor.

1

Unsere Identität

Hat irgendetwas jemals dein Leben verändert?

Ich kann mich an eine Handvoll Momente erinnern, die das meine verändert haben.

Zum einen war es die Geburt meines kleinen Bruders. Dann, als ich meinen ersten Job anfing. Der Umzug nach Texas. Als ich herausfand, dass meine Oma Krebs hatte. Als ich meine Fahrprüfung bestanden habe. Als ich am College angenommen wurde. Und als mein erster Artikel veröffentlicht wurde.

Ich weiß, dass du auch viele lebensverändernde Momente erlebt hast. Du bist in eine neue Schule gekommen oder hast dein erstes Auto bekommen, oder du hast eine berühmte Persönlichkeit getroffen, oder du bist an einen großartigen Ort gefahren. Du kennst sie. Von den eindrücklichen bis zu den scheinbar unbedeutenden Ereignissen, wir alle hatten diese bemerkenswerten Momente, die uns einen neuen Blickwinkel verschafften und in gewisser Weise unser Leben veränderten. Sie haben uns in neue Richtungen geführt oder auf neue Wege.

Aber obwohl diese Momente wichtige Spuren in unserem Leben hinterließen, so haben sie uns in unserer Gesamtheit nie verändert. Wir waren immer noch dieselben Personen. Wir sahen immer noch genauso aus und redeten genauso und glaubten immer noch dieselben Dinge wie zuvor.

Mit Jesus ist das anders.

Jesus verändert alles im Leben eines Menschen, vom Offensichtlichen bis hin zum Verborgenen. Er verwandelt Schwarz und Weiß in leuchtende Farben und rüttelt die Schlafenden auf, bis sie hellwach sind. Nachfolger Jesu leben nicht mehr so, wie sie es taten, bevor sie errettet wurden. Wir reden nicht mehr über dieselben Dinge oder lesen dieselben Bücher oder hören dieselbe Musik. Wir handeln, denken oder kleiden uns nicht mehr so wie vorher. Jesus macht die Menschen hundertprozentig neu. In Seiner großen Gnade nimmt Er die geistlich Toten und macht aus uns mitreißende, wundervolle und überströmend lebendige Personen.

Es gibt ein Problem

Aber hier stoßen wir auf ein Problem. Es gibt Menschen auf der ganzen Welt – angefangen bei den Prominenten auf Titelseiten der Zeitschriften, über die Vollzeitmama am Ende der Straße bis hin zu der Person, die den Spind neben dir belegt –, die behaupten, Jesus nachzufolgen, es aber in Wirklichkeit nicht tun. Obwohl sie sagen, dass sie ihre Herzen leidenschaftlich dem Streben nach Gott hingegeben haben, führen sie ein unverändertes Leben. Ein gleichgültiges Leben. Ein Leben, das sich an die Welt anpasst, sich nach ihr richtet und sich mit ihr vermischt. Jesus hat nichts in ihrem Leben verändert.

Und dieses Problem wird immer größer. Drew, ein christlicher Autor und Herausgeber, hörte die folgende Botschaft einmal auf einer Jugendkonferenz: »Christ sein ist nicht schwer … ihr werdet eure Freunde nicht verlieren oder in der Schule unbeliebt sein. Nichts wird sich verändern. Euer Leben wird dasselbe sein, nur besser.« Drew war fassungslos, aber anscheinend waren es die Teenager nicht. Eigentlich hörten sie nicht einmal zu, stattdessen schnippten sie sich gegenseitig Doritos zu. Drew kam unweigerlich zu dem Schluss: »Und warum sollten sie auch? … Wen interessiert etwas, das kein Abenteuer, kein Opfer und kein Risiko mit sich bringt?«

Wenn Jesus nichts verändert, haben sie recht. Wen interessiert dann noch das Christentum? Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Wenn Jesus alles verändert, ist Seine Nachfolge es wert, alles hinzugeben und zu riskieren. Und das ist die Wahrheit. Wenn du nur eine Sache aus diesem Buch mitnimmst, dann soll es die folgende sein: Jesus hat keine halbherzigen Nachfolger. Er verlangt alles. Und wenn du wirklich errettet bist, verändert Er alles. Die unausweichliche Frage ist nur: Wie?

Wie dies das Leben von Paulus veränderte

Schauen wir uns Paulus an. Er wurde wie du und ich geboren – ein Sünder mit einer winzigen Faust, die sich in Rebellion gegen Gott ballte und später zu einer riesigen Faust wurde, welche ausrief: »Ich hasse Jesus so sehr; ich gehe hin, um Seine Anhänger zu verfolgen.« Als ein unberechenbarer Widersacher Jesu wollte Paulus Seine Nachfolger zermalmen. Er wünschte den Tod der Christen, und er arbeitete auf jede erdenkliche Weise gegen sie. Und dann fand ihn Jesus und erklärte: »Paulus, du gehörst Mir« (siehe Apostelgeschichte 9). Wie auf Knopfdruck wurde derjenige, der Jesus hasste, zu einem Nachfolger Jesu.

Alles in Paulus’ Leben änderte sich schnell und radikal. Sein Leben und seine Träume und Ideologien und Leidenschaften und Motive und sein Wirken wurden auf den Kopf gestellt und unwiderruflich umgestülpt. Einst ein Christenverfolger, wurde er nun ihr größter Verfechter. Er ließ sein altes Leben fallen und folgte Jesus zu einem funkelnagelneuen, aber viel glücklicheren Leben mit weltweiten Missionseinsätzen, Gemeindegründungen und Predigten über Jesus für jeden, der zuhören wollte.

Der Geist Gottes inspirierte ihn auch, dreizehn Bücher des Neuen Testaments zu verfassen. In einem dieser Bücher, einem Brief an die Gemeinde in der antiken Stadt Philippi, beschrieb Paulus, was ein Nachfolger Jesu, ein Christ, ist. Es ist eine lange Definition, aber er hat alles hineingepackt. Lies sie sorgfältig:

»… ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um Dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in Ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, um Ihn zu erkennen und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden, indem ich Seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.« (Phil. 3,8-11)

Was ist ein Christ? Gemäß Paulus ist ein Christ jemand, der sechs Dinge tut: (1) er erachtet Christus für überaus kostbar, (2) er schätzt alles andere als wertlos ein, (3) er setzt sein Vertrauen allein auf Christus, (4) er erkennt Ihn, (5) er leidet für Ihn, und (6) er wird Ihm ähnlich.

Christen erachten Christus für überaus kostbar

Paulus behauptet, dass alles – selbst der wertvollste, atemberaubendste und überwältigendste Schatz da draußen – im Vergleich zu Jesus wertlos ist. Jim Elliot wusste das gut. Er war in den 1950er Jahren Missionar in Ecuador und wurde noch, bevor er 29 Jahre alt wurde, von den Huaorani-Indianern ermordet, von genau den Menschen, denen er diente. Er war ein Mann, der Jesus so sehr liebte, dass er bereit war, alles zu verlieren, um anderen von Ihm zu erzählen. Jim schrieb einen bedeutenden Satz nieder, der als Zeugnis für sein Leben steht: »Der ist kein Narr, der dahingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.«1

Jim wusste, dass er nur dann eine tiefgehende Zufriedenheit finden konnte, wenn er den unübertreffbaren Wert Jesu erkannte. Er wusste auch, dass sein Erretter niemals beiläufig auf einen Teil seines Lebens beschränkt werden konnte, wie der Mathematikunterricht oder Fußball. Jesus ist das Leben. Und das bedeutete, dass Er es wert ist, für Ihn zu sterben.

Aber genauso viel bedeutete das, dass Er es wert ist, für Ihn zu leben. Die meisten von uns werden wahrscheinlich nicht für ihren Glauben den Märtyrertod erleiden. Trotzdem können wir täglich unser Kreuz auf uns nehmen und Christus nachfolgen. Nein, wir müssen es tun. Christen sind aufgerufen, Jesus in den Tod zu folgen, aber ebenso im gewöhnlichen, unspektakulären Alltagsleben.

Christen schätzen alles andere als wertlos ein

Wenn Paulus sagt, dass er »alles für Schaden« achtet, denkst du vielleicht, dass er nicht alles meint. Was ist mit der Ehrenliste der besten Schüler oder Studenten? Mit der Beliebtheit? Der Bequemlichkeit? Der Familie? Mit Freunden? Für Paulus wäre das, als würde man das Festmahl eines Königs mit Obstkernen vergleichen. Sie sind unbeschreiblich minderwertig. Nein, das heißt nicht, dass all diese Dinge notwendigerweise sündig oder unwichtig seien; es bedeutet, dass sie, verglichen mit Christus, nichts sind, und zwar nur deshalb, weil Jesus alles ist.

Paulus war das Paradebeispiel dafür, alles andere als wertlos zu erachten, weil er Christus so sehr wertschätzte. Er erlitt brutale Schiffbrüche, grausame Schläge, Geißelung, Gefangenschaften, Hunger und Schlangenbisse, Durst, Verlust, Einsamkeit und Schmerzen. Und das alles, weil Jesus es ihm wert war (2.Kor. 11,23-28). Jesus ist besser als menschliche Sicherheit. Jesus ist besser als Gesundheit. Jesus ist besser als Essen. Jesus ist besser als Freunde. Paulus achtete alles für Schaden, weil Jesus so viel besser ist als alles andere.

Du und ich, wir müssen uns unser Leben anschauen und uns fragen: Mache auch ich das? Lebe ich in einer Weise, dass mir Jesus wertvoller ist als mein Smartphone? Ist mir Jesus wertvoller als mein Körper? Ist mir Jesus wertvoller als Make-up? Ist mir Jesus wertvoller als Sport? Würde ich mit Freuden, ohne zu zögern, alles für Jesus aufgeben? Würde ich das wirklich tun?

Obwohl ich gern schnell und zuversichtlich antworten würde: »Ja, natürlich«, weiß ich doch, dass meine eigentliche Antwort zu oft lautet: »Nicht wirklich.« Sicher, es gibt wunderschöne Momente, in denen Jesus für mich überaus wertvoll ist; aber dann gibt es Momente, in denen Er es nicht ist. Dies sind die Zeiten, in denen ich durch wertloses Zeug und Kleinigkeiten von dem kostbaren Schatz abgelenkt werde. Ich bin zu sehr davon eingenommen, wie ich aussehe, oder süchtig danach, ständig auf mein Smartphone zu schauen, oder ich ärgere mich über ein verpasstes Fußballspiel, und ich lebe so, als wäre Jesus nur der Zweitbeste. Das sind die Zeiten, in denen ich diese Erinnerung am dringendsten brauche: Christus ist mein kostbarer Schatz. Er ist mein Lohn, meine Freude, mein Alles. Und als Sein Nachfolger ist es meine Aufgabe, dementsprechend zu leben.

Christen setzen ihr Vertrauen allein auf Jesus

Mein Bruder Travis ist ein bekennender Regelbefolger. Er hält sich an jedes Gesetz, bis zum letzten Buchstaben, ob es nun staatlich vorgeschrieben ist oder nicht. Für ihn oder andere seiner Art kann es eine Versuchung sein, zu glauben, dass ihn das Befolgen von Regeln retten wird. Wenn er nur gut genug oder nett genug sein könne oder sich wie Pinocchio als »mutig, ehrlich und selbstlos« erweisen werde, könne er sich eine Chance auf Erlösung erwerben. Die Verlockung besteht darin, auf seine eigene Gerechtigkeit zu vertrauen. Aber als ein Nachfolger Jesu, als jemand, der Jesus als überaus kostbar achtet, hat er gelernt, wie absolut sinnlos solch fehlgeleitetes Vertrauen ist. Ein gottesfürchtiger Mensch erkennt seine eigene Sündhaftigkeit und glaubt, dass nur die Gerechtigkeit Christi ihn vor dem Zorn Gottes retten kann (Gal. 2,16).

Dies ist jedoch eine der Kultur entgegenstehende Botschaft. Wir leben in einer Zeit der Selbsthilfe, in der es der zeitgemäße Weg zur Errettung ist, seinem Herzen zu folgen. Wenn du nur die Kraft und den Mut aufbringen kannst, dann schaffst du es. Du bist der Held, der Befreier und der Retter. Uns wird immer wieder gesagt: Glaub an dich selbst!

Und doch gibt es wahrscheinlich keine Botschaft, die zerstörerischer für das biblische Christentum ist, als diese. Sie ist so abscheulich und von Grund auf verseucht mit Selbstvergötterung, dass Jesus kommen musste, um sie zu zerstören. Stattdessen fordert Er uns dazu auf, uns selbst täglich zu sterben und auf Ihn als den wahren und vollkommenen Erretter zu vertrauen (1.Pt. 2,24). Also ja, hab Vertrauen. Hab großes Vertrauen – aber nicht auf dich selbst. Vertraue auf Christus. Schau auf Ihn. Bitte darum, dass Sein Geist dir unerschütterliches und felsenfestes Vertrauen auf Ihn allein schenkt, und strebe dann danach.

Christen erkennen Ihn

Du kannst kein Christ sein, wenn du Gott nicht erkennst. Das bedeutet nicht nur, dass du über Ihn Bescheid wissen solltest. Sogar die Dämonen glauben in dem Sinn, dass sie über Gott Bescheid wissen (Jak. 2,19). Du musst Ihn als Retter, als Herrn, als Erlöser, als Den, der rechtfertigt, als König, als Freund erkennen. Ein Christ hat eine enge Beziehung zu Gott. Sie ist nicht einseitig, unpersönlich, oberflächlich oder weit distanziert. Sie ist gegenwärtig und aktiv und manchmal verwirrend und real und furchtsam und in heiliger Weise wundervoll. In dieser Beziehung liebt ein heiliger Gott unvollkommene Menschen und bereitet ihnen einen Weg für echte Gemeinschaft mit Ihm.

Da muss ich an Facebook denken. Als ich fast achtzehn war, legte ich mir ein Facebook-Konto an, und als ich es tat, war ich so begeistert davon, endlich mit meinen Freunden in Kontakt zu treten. Aber dann passierte langsam aber sicher noch etwas anderes. Personen, die nicht meine Freunde waren, haben mir Freundschaftsanfragen gesendet. Wir hatten gemeinsame Freunde, oder wir waren entfernte Verwandte, oder wir hatten uns einmal beim Grillen getroffen, aber wir kannten uns im »wirklichen Leben« nicht.

Nur auf Facebook befreundet zu sein, ist seltsam. Denn obwohl ich die Bilder dieser Menschen und ihre Statusaktualisierungen gesehen und einiges über ihr Leben erfahren habe, kannte ich sie immer noch nicht. Ich hatte noch nie ein persönliches Gespräch mit ihnen geführt. Ich kannte nichts weiter als die dünne Oberfläche. Ich wusste nicht, wie ihr Charakter war, was ihre Träume waren oder was sie sich am meisten vom Leben wünschten.

So ist es mit denjenigen, die behaupten, Jesus nachzufolgen, Ihn aber nicht wirklich kennen. Sie können dir sagen, dass Er an einem Kreuz gestorben ist. Sie sagen, sie beten manchmal zu Ihm. Sie hören christliche Musik und teilen gelegentlich Bilder mit christlichen Sprüchen oder Bibelversen. Aber sie kennen Gott nicht aus einer Beziehung zu Ihm.

Es ist wichtig zu erkennen, dass dies nicht etwa ein Fehler von Gottes Seite her ist. Er gibt uns jede Gelegenheit, Ihn durch Sein heiliges Wort zu erkennen. Hier offenbart Er sich Selbst; Sein Charakter wird auf jeder Seite deutlich abgebildet. Außerdem erlaubt Er uns, mit Ihm durch das Gebet zu sprechen, einem heiligen Kommunikationsweg. Weil Jesus unsere Sünde und somit auch Gottes Zorn, der gegen uns gerichtet war, auf sich genommen hat, ermöglichte Er es uns erlösten Kindern Gottes, durch Seinen Geist direkt zum Vater zu beten (Röm. 8,26-27).

Ein Christ kennt diese Wahrheiten, liebt diese Wahrheiten und kommuniziert so persönlich und voller Freude mit Gott.

Christen leiden für Ihn

Zu sagen, dass Christen nicht leiden würden, ist eine schreckliche Lüge. Leiden ist eine ebenso sichere Realität wie die Errettung selbst. Frag einfach Paulus oder Jim Elliot – oder Jesus. Wenn Gott dich rettet, opferst du damit ein bequemes Leben. »Da sprach Jesus zu Seinen Jüngern: Wenn jemand Mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach!« (Mt. 16,24). Christen sollten mit Leiden rechnen und gleichzeitig erkennen, dass wir inmitten derselben eine große Verantwortung tragen – nämlich, Gott zu verherrlichen.

Aber manchmal ist das für uns schwer zu verstehen, oder? Wir hören die bluttriefenden Geschichten von Christen in China, Nordkorea und im Nahen Osten, die jeden Tag um Jesu willen gefoltert und ermordet werden. Wir hören von ihrem dramatischen und entsetzlichen Leiden und wissen nicht, was wir damit anfangen sollen, weil das hier im Westen kaum einem von uns passiert. Wir können offen, am helllichten Tag, in eine Gemeinde gehen. Wir dürfen an öffentlichen Orten beten. Wir dürfen unsere Bibeln auch im Blickfeld von Polizeibeamten lesen.

Doch das bedeutet nicht, dass uns wegen unseres Glaubens keine kleineren Leiden widerfahren werden. Sie werden kommen. Wir könnten wegen unseres Glaubens an Christus schikaniert werden. Wir könnten beschämt werden. Wir könnten von der Arbeit entlassen werden oder einen Kurs nicht bestehen. Wir könnten verspottet werden. Bei etwas Gutem könnten wir übergangen werden. Wir könnten Freunde verlieren. Möglicherweise müssen wir unsere Traumschule oder den Traumjob oder andere Träume aufgeben. Für den Nachfolger Jesu werden Leiden kommen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist das ein Hinweis dafür, dass wir in Schwierigkeiten stecken.

»Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt« (1.Pt. 4,12-13).

Christen werden Ihm ähnlich

Nachfolger Jesu bemühen sich darum, in der Heiligung zu leben, während Gottes Geist in unseren Herzen wirkt, um uns durch Sein Wort Ihm immer ähnlicher zu machen. Wir zeigen darin unsere Zugehörigkeit zu Christus, wenn wir täglich Seinem Bild ähnlicher werden (1.Pt. 1,15-16). Und darum geht es im Rest dieses Buches: Das Evangelium verändert alles.

Das heißt, wir verstehen die überwältigende Bedeutung dessen, was Gott für uns getan hat, die Tiefe unserer Sündhaftigkeit und die Größe der Barmherzigkeit Gottes. Das bedeutet, wir dienen Gott nicht, indem wir uns isolieren. Wir schließen uns der Gemeinschaft Seiner Gemeinde an und werden zu einer Familie, die dafür lebt, Gott gemeinsam anzubeten. Das bedeutet, dass wir uns von der Welt distanzieren, vor der Sünde fliehen – vor unserer Selbstsucht, dem Klatsch und Tratsch, der Unsicherheit, dem Stolz, der Wollust, der Habgier, der Unzufriedenheit, der Eifersucht – und Buße tun und die Gnade voll auskosten. Das bedeutet, dass wir in unserem Leben Selbstdisziplin pflegen, die uns Jesus ähnlicher macht, indem wir die Heilige Schrift lesen und auswendig lernen, beständig beten und die frohe Botschaft von dem herrlichen Evangelium anderen mitteilen.

Das wiederum bedeutet, dass wir geistlich wachsen und heranreifen, indem wir biblisch fundierte Predigten und geistliche Musik hören, die unsere Seele bereichert, und Bücher lesen, die uns zu einem Leben inspirieren, welches sich auf das Reich Gottes konzentriert. Das bedeutet, dass wir unsere Zeit auf gewinnbringende Weise nutzen, sowohl Faulheit als auch sündhafte Geschäftigkeit vermeiden und Selbstverleugnung praktizieren. Das heißt, wir pflegen Beziehungen, die uns aufbauen, indem wir uns an unserer Familie erfreuen, gute Freundschaften pflegen und die Ehe aus Gottes Sicht betrachten.