Das verführerische Angebot des Prinzen - Olivia Gates - E-Book

Das verführerische Angebot des Prinzen E-Book

Olivia Gates

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Beschreibung

Du musst heiraten. Und zwar schnell. Prinz Vincenzo D'Agostino ist überzeugt, dass der König scherzt. Aber nein: Auf königlichen Befehl soll er eine Frau fürs Leben finden und schnellstens seinen Ruf als Playboy loswerden! Da kann Vincenzo nur an eine denken: Glory Monaghan. Wunderschön, voller Temperament und Leidenschaft - und verräterisch, was ihm damals fast das Herz gebrochen hätte. Aber was wäre, wenn er Glory jetzt ein verführerisches Angebot macht? Ein königliches Eheversprechen? Dann hätte er alle Zeit der Welt, sich an ihr süß zu rächen …

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Seitenzahl: 204

Veröffentlichungsjahr: 2014

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IMPRESSUM

BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2013 by Olivia Gates Originaltitel: „Temporarily His Princess“ erschienen bei: Harlequin Books, Toronto in der Reihe: DESIRE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARABand 1840 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Kai Lautner

Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 10/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733720728

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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PROLOG

Sechs Jahre zuvor

Vincenzo erstarrte, als er hörte, wie jemand die Tür öffnete.

Sie war da!

Alle Nerven zum Zerreißen gespannt, lauschte er. Die Tür fiel ins Schloss, dann hörte er hastige Schritte. Er fühlte sich, als müsste gleich ein Erdbeben über ihn hereinbrechen.

Seine Bodyguards hatten sich nicht gerührt. Kein Läuten hatte ihr Kommen angekündigt. Sie war die Einzige, die von ihm jemals bedingungslosen Zutritt und die Schlüssel zu seinem Penthouse erhalten hatte.

Aber er hatte ihr noch mehr gewährt als nur Zutritt zu seiner Privatsphäre – er hatte zugelassen, dass sie seine Gedanken und Gefühle beherrschte. Sie war die einzige Frau gewesen, der er jemals vollkommen vertraut hatte. Die er geliebt hatte.

Doch alles war eine Lüge gewesen.

Er war verletzt. Und wütend. Vor allem auf sich selbst. Denn auch nachdem ihm klar geworden war, dass sie ihn hintergangen hatte, klammerte er sich an die Hoffnung, dass sich alles irgendwie erklären ließe, dass es sich als Irrtum herausstellen würde. So viel Macht besaß sie über ihn.

Allein das hätte ihn schon warnen müssen, denn normalerweise war er aus Erfahrung misstrauisch. Nie zuvor hatte er zugelassen, dass ihm jemand so nahe kam. Als Prinz von Castaldinien war es ihm zur zweiten Natur geworden, hinter die Fassade von Menschen zu blicken, die sich seine Sympathie erschleichen wollten. Und nachdem seine Forschungen zu alternativen Energien ihn auch noch zu einem Superstar der Wissenschaft gemacht hatten, war er davon ausgegangen, dass er seine Hoffnungen auf eine echte Beziehung endgültig begraben konnte.

Bis Glory in seinem Leben aufgetaucht war.

Von Anfang an hatte sie ihn in ihren Bann gezogen. Hingerissen von ihrer Schönheit, war er begeistert gewesen, wie gut sie auch sonst harmonierten – wenn sie sich unterhielten, einfach Zeit miteinander verbrachten. Die magische Kraft, die sie zueinander hinzog, war ungewöhnlich stark. Glory weckte Gefühle in ihm, von denen er nicht gewusst hatte, dass er sie überhaupt fühlen konnte, und das Zusammensein mit ihr befriedigte all seine Sinne – körperlich, geistig und seelisch.

Doch er war nur ein Mittel zum Zweck gewesen. Und diesen Zweck hatte Glory schließlich erreicht.

Nachdem sich der erste Feuersturm aus Zorn, Enttäuschung und Hass ausgetobt hatte, war sein Rachedurst kühlen Überlegungen gewichen. Anstatt sie für ihren Verrat büßen zu lassen, hatte er geschwiegen und war ohne ein Wort gegangen.

Nicht, dass er ihr entkommen wäre.

Sie schrieb SMS, sprach auf seine Mailbox, schickte E-Mails. Nonstop. Zuerst vorsichtig fragend, dann besorgt, schließlich panisch. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, sie zu beruhigen, und Wut auf sich selbst, weil er schon wieder auf ihre Taktik hereinzufallen drohte. Dann war die letzte Nachricht gekommen. Der Aufschrei einer Frau, die um das Leben ihres Geliebten fürchtete.

Da begriff er, dass es nur einen Grund für ihre verzweifelten Versuche geben konnte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Anscheinend hatte sie ihr Ziel noch nicht ganz erreicht. Selbst wenn sie durch sein Verhalten mittlerweile davon ausgehen musste, dass er sie verdächtigte, war sie offenbar bereit, alles zu riskieren, um ihn zu halten, ihn wieder in ihren Bann zu schlagen, um beenden zu können, was sie begonnen hatte.

Daher sorgte er dafür, dass sie von seiner Rückkehr erfuhr. Er wusste, dass sie sofort bei ihm auftauchen würde. Doch obwohl er die Begegnung geplant hatte, war er nicht wirklich darauf vorbereitet. Er hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn er Glory nun wiedersah.

Managgia! Verdammter Mist. Er hätte ihr keine Chance geben dürfen, noch einmal in sein Leben zu spazieren. Er war einfach nicht bereit …

„Vincenzo!“

Blass und schmal sah sie aus, als sie in sein Schlafzimmer stürmte, ganz anders als die vor Vitalität und Lebensfreude sprühende junge Frau, in die er sich Hals über Kopf verliebt hatte.

Abrupt blieb sie stehen, als sie ihn erblickte. Ihre Augen waren rot und geschwollen vom Weinen. Er wartete mit steinerner Miene neben dem Bett, in dem sie während der vergangenen sechs Monate so viele Momente höchster Lust genossen hatten.

Nur Sekunden später löste sich Glory aus ihrer Erstarrung, rannte auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals. Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende.

Unwillkürlich nahm er sie in die Arme. Wie er sie vermisst hatte! Ihren Duft, ihren Körper, einfach alles. Bis ans Ende seines Lebens würde er sich nach ihr sehnen – oder zumindest nach jener Frau, für die er sie gehalten hatte, ehe er ihren Betrug erkannte.

Obwohl er wusste, dass er sie von sich stoßen sollte, tat er nichts dergleichen. Zu groß war sein Bedürfnis, sie zu spüren, sie zu küssen – ein letztes Mal.

Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin nahm sie seinen Kopf in beide Hände und verteilte kleine, wilde Küsse auf seinem Mund, seinen Wangen.

Er konnte nicht widerstehen, konnte seine Hände nicht im Zaum halten, wollte sie streicheln, sie noch enger an sich ziehen …

Doch ehe ihn das Verlangen nach Glorys Nähe übermannen konnte, riss er sich zusammen und wappnete sich gegen ihre tränenerstickte Stimme, mit der sie immer wieder flüsterte: „Mein Liebster, mein Liebster.“

Schließlich packte er ihre Arme und schob sie ein Stück von sich weg. Sie ließ es geschehen und sah aus großen Augen glücklich zu ihm auf, ehe sie ihn erneut umarmte. „Es geht dir gut, Liebling“, seufzte sie. „Ich bin ja so froh. Als du auf meine Anrufe nicht reagiert hast, dachte ich, dir wäre etwas Entsetzliches zugestoßen.“

Das war also ihre Strategie: Sie wollte bis zuletzt die Unschuldige spielen.

„Es ist nichts passiert“, sagte er kalt.

Sie schien die eisige Ablehnung nicht zu bemerken. Stattdessen sah sie erschrocken zu ihm auf. Nichts verriet, dass sich hinter ihrer unschuldigen Fassade eine harte, rücksichtslose Betrügerin verbarg. „Gab es noch einen Vorfall? Wurde wieder etwas gestohlen? Hast du dich aus Sicherheitsgründen versteckt, damit deine Leute das Leck finden konnten?“

War sie tatsächlich so unverfroren? Oder glaubte sie, ihre Maske sei zu perfekt, als dass er ihr auf die Schliche kommen könnte? Wenn sie sicher war, dass er keinen Verdacht geschöpft hatte, dann würde sie natürlich annehmen, der einzige Grund für sein Verschwinden sei es gewesen, herauszufinden, warum seine Forschungsergebnisse trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gestohlen worden waren.

Gut. Wenn sie das Spiel auf diese Weise spielen wollte, sollte es ihm recht sein. Umso leichter konnte er sie auf eine falsche Fährte locken. „Es gab kein Leck“, erklärte er. „Und zwar kein einziges.“

Zunächst wirkte Glory erleichtert, doch dann fragte sie verwirrt: „Aber du hast mir doch gesagt …“ Sie hielt inne, weil sie offenbar nicht weiter wusste.

Si, das immerhin nahm er ihr ab. Denn hatte er ihr nicht jedes Detail berichtet, als sein Lebenswerk geplündert worden war, weil jemand sich Zugang zu seinem Computer verschafft hatte? Glory hatte so verzweifelt getan, weil sie ihm angeblich nicht helfen konnte.

„Nichts von dem, was ich dir erzählt habe, stimmte“, fuhr er fort. „Die Forschungsergebnisse, die ich durchsickern ließ, waren gefälscht. Es hat mir großen Spaß gemacht, mir die dummen Gesichter der Datendiebe vorzustellen, als sie herausfanden, dass sie völlig wertlose Informationen gestohlen hatten. Die echten Ergebnisse kennt niemand. Sie bleiben geheim, bis ich sie zur Veröffentlichung freigebe.“

Jedes Wort war eine Lüge, aber er hoffte, dass sie diese Informationen an ihre Auftraggeber weiterleiten würde, damit diese die Daten als wertlos betrachteten, ehe sie sie testen und herausfinden konnten, dass es sich doch um die richtigen handelte.

Ihre Verstellungskünste kamen ihr auch jetzt zu Hilfe. Scheinbar erleichtert, gleichzeitig etwas verletzt, sagte Glory: „Das ist ja fantastisch. Aber … aber warum hast du mir nichts davon erzählt? Bist du sicher, dass du ausgespäht wurdest? Selbst … hier?“ Sie schlang die Arme um ihren Körper, als wolle sie sich schützen. „Ein einziges Wort hätte mir endlose Sorgen um dich erspart, und ich hätte meinen Part gespielt, um die Spione auf die falsche Fährte zu locken.“

„Jeder bekam die Informationen, die ich für nötig hielt, damit alles so glaubhaft war, dass auch meine Widersacher darauf hereinfielen. Nur die Menschen, denen ich wirklich vertraute, kannten die Wahrheit.“

Glory wurde noch blasser. „Und ich gehörte nicht dazu?“

Er war froh, dass sie ihm die Möglichkeit bot, seinen aufgestauten Ärger loszuwerden. „Wie denn? Du warst eine Gelegenheitsliebschaft, aber dann hast du geklammert, und ich hatte keine Zeit, um dir klarzumachen, dass ich dich loswerden wollte. Außerdem hatte ich noch keinen Ersatz für dich gefunden.“

Der Schock, den er in ihren Augen las, war so echt, dass er einen Moment lang unsicher wurde.

„Er…Ersatz?“

Er schürzte die Lippen. „Meine Zeitplanung erlaubt mir nur Sexpartnerinnen, die auf Kommando verfügbar sind. Das war mit dir sehr bequem, denn du hast perfekt funktioniert. So eine anpassungsfähige Geliebte findet man nicht überall. Ich hatte vor, dich auszutauschen, sobald eine neue Gespielin gefunden war. Dies ist nun der Fall.“

Ihre türkisblauen Augen füllten sich mit Tränen. „Es war zwischen uns ganz anders, Vincenzo …“

„Was bringt dich auf diese Idee? Dachtest du etwa, es wäre die große Liebe?“

Mit zitternden Lippen antwortete sie stockend: „Du … du hast … du hast gesagt, dass du mich liebst.“

„Ja, deine Art, mich zufriedenzustellen. Im Bett warst du ein Traum. Aber selbst eine Partnerin, die mir beim Sex alle erdenklichen Wünsche erfüllt, wird irgendwann langweilig.“

„War ich für dich wirklich nur eine … eine Sexpartnerin?“

„Nein, du hast recht. Eine Partnerin ist jemand, mit der man irgendeine Art von Beziehung führt. Was auf uns nicht zutrifft. Sag bloß nicht, dass dir das nicht vom ersten Tag an klar war.“

Er sah, dass seine Worte sie trafen wie Faustschläge, und wenn er es nicht besser gewusst hätte, wäre er schwach geworden und hätte ihr geglaubt, dass ihr Schmerz echt war. So aber machte ihn die Erkenntnis, wie gut sie schauspielerte, nur noch härter.

Statt auszuflippen und es ihm leichter zu machen, stand sie nur da und sah ihn an. Tränen liefen über ihre Wangen. „Wenn … wenn das ein Scherz sein soll, dann bitte, bitte, hör auf damit“, flüsterte sie.

„Wow. Dachtest du wirklich, du bedeutest mir mehr als ein Betthäschen?“

Sie zuckte zusammen, und es fiel ihm schwer, weiterzumachen. Wie lange konnte er seine Brutalität ihr gegenüber noch durchhalten?

Daher fuhr er rasch fort: „Ich hätte wissen müssen, dass du meinen Wink mit dem Zaunpfahl ignorieren würdest. Dumm, wie du bist, hast du mir jedes Wort geglaubt. Dabei hättest du doch erkennen müssen, dass ich dich nicht wegen deiner wissenschaftlichen Fähigkeiten als Projektmanagerin eingestellt habe. Es geht mir langsam auf die Nerven, dass du glaubst, ich schulde dir etwas. Ich habe deine Dienste großzügiger honoriert, als sie es wert waren.“

Sie schluchzte jetzt hemmungslos, doch er kannte kein Erbarmen.

„Wenn dich ein Mann das nächste Mal verlässt, lass ihn ziehen. Denn sonst erfährst du nur, dass du ihm nie etwas bedeutet hast.“

„Hör auf, bitte!“, rief sie und hob beide Hände, als müsse sie Schläge abwehren. „Wenn wir zusammen waren, habe ich doch gespürt, dass du sehr viel für mich empfindest. Wenn es nicht mehr so ist, lass mir doch wenigstens meine Erinnerungen.“

„Meine Güte, stell dich nicht so an. Hast du vergessen, wer ich bin? Kannst du dir nicht denken, dass ich eine andere Art von Gespielin gewöhnt bin? Sei doch realistisch! Deine Nachfolgerin kommt in ein paar Minuten. Willst du ihr wirklich begegnen?“

Glorys Blick verriet ihm, dass sie am Ende ihrer Kräfte war.

Endlich. Es war vorbei. Vincenzo wandte sich ab und hatte das Gefühl, ihm breche der Boden unter den Füßen weg.

Doch er hatte sich getäuscht, denn Glory gab noch nicht auf. „Ich … ich habe dich geliebt, Vincenzo. Ich habe an dich geglaubt. Du warst für mich ein einzigartiger Mensch. Aber es scheint, dass du in Wahrheit nichts weiter bist als ein widerlicher Egoist, der so perfekt lügen kann, dass man ihm alles glaubt. Ich wünschte, ich wäre dir nie begegnet, und hoffe nur, dass eine meiner Nachfolgerinnen dir antut, was du mir angetan hast.“

Mit zwei Schritten war er bei ihr. „Gut, du willst es nicht anders. Raus hier, oder ich sorge dafür, dass du dir wünschst, nicht geboren zu sein.“

Seine Drohung schien nicht bis zu ihr durchzudringen, denn sie starrte ihn einige Sekunden lang nur blicklos an. Dann drehte sie sich um, langsam, fast taumelnd, als könne sie sich kaum mehr auf den Beinen halten, und verließ ebenso langsam den Raum.

Er wartete, bis eine Tür ins Schloss fiel und ihm verriet, dass Glory gegangen war. Dann erst ließ er zu, dass der Schmerz ihn überwältigte.

1. KAPITEL

Heute

Vincenzo Arsenio D’Agostino schaute den König verblüfft an und kam zu dem einzig möglichen Schluss: Der Mann musste den Verstand verloren haben.

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