21,99 €
Der schnelle Handel mit Aktien, Währungen, Optionen oder Futures bietet riesige Gewinnchancen, birgt aber auch bedeutende Risiken. Ann C. Logue zeigt verständlich auf, wie Sie als Anleger die Möglichkeiten des Daytrading planvoll nutzen und dabei finanziell nicht zu viel wagen. Von der Auswahl der Basiswerte, der Auswertung von Charts über die Bestimmung der Positionsgrößen bis zum Stressmanagement beschreibt die Autorin, wie Sie professionell handeln statt zu zocken.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 566
Daytrading für Dummies
Schummelseite
Büroausstattung eines Daytraders
Wenn Sie von zu Hause aus als Daytrader arbeiten wollen, hilft Ihnen die richtige Ausstattung, schnell zu reagieren, wenn es erforderlich ist. Außerdem trägt sie dazu bei, dass Sie gut organisiert bleiben. Sie benötigen folgende Grundausstattung:
Einen PC mit einem guten Bildschirm: Die meisten heute erhältlichen PCs haben genug Rechenleistung für das Daytrading. Weil Sie sehr viel Zeit davor verbringen werden, sollten Sie sich mindestens einen großen Flachbild-Monitor gönnen, damit Sie mindestens zwei Fenster gleichzeitig öffnen können.
Einen zweiten PC oder ein Smartphone als Backup: Computer sind launisch. Egal, welche Marke Sie kaufen, können verschiedene Fehler und Störungen an der Hardware oder der Software auftreten, die Sie lahmlegen. Deswegen ist es von Vorteil, eine Kopie Ihres Systems auf einem Laptop zu haben oder sich zumindest die Trading-App Ihres Brokers auf Ihr Smartphone herunterzuladen, damit Sie schnell wechseln können.
Einen Highspeed-Internetzugang: Sie brauchen eine schnelle, zuverlässige Internetverbindung mit Kundendienst. Punkt.
Ein Tabellenkalkulationsprogramm: Haben Sie sich immer noch nicht mit Microsoft Excel beschäftigt? Jetzt wird's Zeit! Tabellen helfen Ihnen, Ihre Performance zu verfolgen und Ihre Rendite zu analysieren. (Excel 2016 für Dummies von Greg Harvey zeigt Ihnen, wie es funktioniert.)
Ein Online-Brokerkonto: Verschiedene Brokerfirmen haben sich auf die Bedürfnisse von Daytradern mit hohem Volumen spezialisiert. Sie bieten Online-Zugriff, Echtzeit-Kurse, Backtesting und andere Serviceleistungen sowie niedrige Kommissionen für alle an, die viel traden.
Nützlicher Fachjargon für Daytrader
Jede Branche hat ihre spezielle Sprache, und das Daytrading macht da keine Ausnahme. Hier ein paar Begriffe, die Ihnen begegnen können:
Fibonacci-Serie: Die Fibonacci-Serie ist eine Zahlenreihe, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorausgehenden ist. Sie ist unendlich und beginnt so: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13. In der gesamten Natur finden sich Größenverhältnisse auf Grundlage der Fibonacci-Serie, und viele Leute glauben, dass sich damit profitable Handelsgelegenheiten finden lassen.
Kelly-Kriterium: Wollen Sie mit Erfolgsgarantie traden? Mit dem Kelly-Kriterium (auch Kelly-Formel genannt) ist das möglich. In seiner einfachsten Form ist der Prozentsatz Ihres Kontos, mit dem Sie handeln sollten, gleich der Wahrscheinlichkeit, dass die Transaktion einen Gewinn einbringt, abzüglich der Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Verlust einbringt. Wenn Ihre Tests zeigen, dass Ihre Strategie in 60 Prozent aller Fälle funktioniert und in 40 Prozent aller Fälle scheitert, sollten Sie bei jeder Transaktion 20 Prozent Ihres Kapitals einsetzen: 0,60 – 0,40.
Trading mit Indikatoren der Technischen Analyse
Technische Indikatoren, mit denen Daytrader häufig arbeiten:
Average True Range: Die ATR wird ermittelt, indem man den exponentiellen Durchschnitt der Differenz zwischen aktuellem Hoch oder Vortagesschluss (je nachdem, welcher Wert höher ist) und aktuellem Tief oder Vortagesschluss (je nachdem, was geringer ist) berechnet und dann einen 14-Tages-Durchschnitt bildet. Man verkauft ein Wertpapier, wenn es am oder über dem Hoch liegt, und kauft, wenn es am oder über dem Tief gehandelt wird.
Bollinger-Bänder: Ein Bollinger-Band ist ein Limit, das bei zwei Standardabweichungen über und unter dem gleitenden 20-Tages-Durchschnitt eines Wertpapiers gesetzt wird. Trader versuchen, möglichst weit oben am Band zu verkaufen und möglichst weit unten zu kaufen.
Commodity Channel Index (CCI): Diese Technik wird benutzt, um jahreszeitlich bedingte Veränderungen der Preise von Agrarrohstoffen und anderen Werten zu erkennen, die im Verlauf des Jahres ein unterschiedliches Niveau von Angebot und Nachfrage aufweisen. Wenn ein Papier über den CCI steigt, sollte man verkaufen.
Momentum: Trader, die nach Momentum suchen, kaufen im Kurs steigende Wertpapiere, wenn gleichzeitig das Volumen steigt, und sie verkaufen im Kurs fallende Papiere, wenn gleichzeitig das Volumen sinkt.
Relative-Stärke-Index (RSI): Der RSI ist der Durchschnitt der Anzahl steigender Kursbewegungen in einem Zeitraum dividiert durch die Anzahl fallender Kursbewegungen. Je höher der RSI, desto mehr Leute möchten kaufen statt verkaufen.
Berechnung Ihrer Daytrading-Performance
Einfache Konzepte, mit denen Sie Ihre Performance als Daytrader einschätzen können:
Trefferquote: Wie ist das Verhältnis von gewinnbringenden Trades zur Gesamtzahl Ihrer Trades? Diese Zahl gibt Ihnen eine grobe Vorstellung davon, wie oft Sie Geld verdienen, aber sie sagt Ihnen nicht, wie viel Geld Sie verdienen. Wenn mindestens die Hälfte Ihrer Transaktionen einen Gewinn bringt, sind Sie auf dem richtigen Weg.
Modified-Dietz-Methode: Sie ist ein schneller Weg, Ihre Performance einzuschätzen, wenn Sie Geld auf Ihr Konto eingezahlt oder vom Konto abgezogen haben, was in der Praxis regelmäßig der Fall ist. Der Mangel an Präzision dieser Methode wird durch seine Einfachheit ausgeglichen. Hier ist die Formel für die Modified-Dietz-Methode:
EOY steht für den Wert des Vermögens am Jahresende und BOY steht für den Wert des Vermögens zum Jahresbeginn (End of Year bzw. Beginning of Year).
Titelei
WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
Daytrading für Dummies
Ann C. Logue
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Isabel Lamberty-Klaas
Fachkorrektur von Andreas Körner, FOCUS MONEY
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2018
© 2018 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Original English language edition Day Trading For Dummies © 2014 by Wiley Publishing, Inc.All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Day Trading For Dummies © 2014 by Wiley Publishing, Inc.Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © nevarpp/iStock/Thinkstock
Projektmanagement und Lektorat: boos for books, Evelyn Boos-Körner, Schondorf am Ammersee
Satz/ePub: Reemers Publishing Services GmbH, Krefeld
Print ISBN: 978-3-527-71505-3
ePub ISBN: 978-3-527-81615-6
mobi ISBN: 978-3-527-81616-3
Cover
Über die Autorin
Widmung
Danksagungen der Autorin
Über den Fachkorrektor
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Der Einstieg in das Daytrading
Kapitel 1: Sie wollen also Daytrader werden
Die Arbeit eines Tages: Definition von Daytrading
Spekulieren, nicht hedgen
Nullsummenmärkte verstehen
Diszipliniert sein: jeden Abend glattstellen
Trading als Geschäft betreiben
Teilzeit-Trading: Ist okay, wenn Sie es richtig machen
Trading als Hobby: keine gute Idee
Die Prinzipien von erfolgreichem Daytrading
Mit wenigen Basiswerten arbeiten
Die Positionen steuern
Die Aufmerksamkeit fokussieren
Die Persönlichkeit eines erfolgreichen Daytraders
Unabhängigkeit
Geistesgegenwart
Entschlusskraft
Was Daytrading nicht ist
Daytrading ist nicht gleich investieren
Daytrading ist nicht gleich zocken
Es ist nicht gefährlich – wenn Sie Risikokapital einsetzen
Es ist nicht einfach
Die Erfolgsquoten
Kapitel 2: Wie Sie mit Planung ein erfolgreicher Daytrader werden
Wie Sie Ihr Trading-Geschäft planen
Ziele setzen
Volatilität finden
Arbeitszeiten, Urlaub und Krankentage festlegen
Richten Sie sich ein
In Ihr Geschäft investieren
Den Plan prüfen und überarbeiten
Die eigenen Transaktionen planen
Was wollen Sie traden?
Wie sollen Sie traden?
Der richtige Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe
Gewinnziele setzen
Limits setzen
Und wenn es schiefläuft?
Ihre Positionen glattstellen
Swingtrading: tagelang halten
Positionshandel: wochenlang halten
Investieren: monate- oder jahrelang halten
Redewendungen und Klischees, die Trader leiten und verleiten
Schweinchen werden fett, verfressene Mastschweine werden geschlachtet
In einem Bärenmarkt kehrt das Geld zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück
The trend is your friend – der Trend ist Ihr Freund
Bei Gerüchten kaufen, bei Nachrichten verkaufen
Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen
Sie sind nur so gut wie Ihr letzter Trade
Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Wall Street ein teures Pflaster, um das herauszufinden
Kapitel 3: Entscheiden, was und wie Sie traden wollen
Einen guten Basiswert für das Daytrading definieren
Auf der Suche nach Liquidität
Hohe Volatilität anpeilen
Sich an sein Budget halten
Sicherstellen, dass Sie Margin-Spielraum haben
Verschiedene Typen von Wertpapieren
Aktien
Die hochriskanten Freiverkehrsbörsen (over the Counter, OTC)
Over-the-Counter Bulletin Board (OTC BB)
Anleihen
Börsennotierte Fonds (ETFs)
Mit Fremdwährungen Kasse machen
Wie Devisen gehandelt werden
Wo Devisen gehandelt werden
Über Rohstoffe und wie man sie handelt
Mit Derivaten handeln
Verschiedene Typen von Derivaten kennenlernen
Kauf und Verkauf von Derivaten
Kapitel 4: Risiken, Chancen und Timing des Daytradings
Risiko und Ertrag verstehen
Was ist Risiko überhaupt?
Die Belohnung für Ihr Risiko
Markteffizienz in der realen Welt
Die Unterscheidung von Trading, Investieren und Glücksspiel
Investieren ist langsam und konstant
Trading ist schnell
Zocken ist reine Glückssache
Die Risiken des Daytradings steuern
Es ist Ihr Geschäft
Es ist Ihr Leben
Kapitel 5: Die Börsenaufsicht und der moderne Trader
Wie kam es zur Börsenaufsicht?
Wer sind die Aufsichtsorgane?
Börsenaufsicht der Märkte für Aktien und Unternehmensanleihen
Die US Securities and Exchange Commission (SEC)
Die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA)
Börsenaufsicht des Marktes für Staatsanleihen
Börsenaufsicht der Derivatemärkte
Commodity Futures Trading Commission (CFTC)
National Futures Association (NFA)
Börsenaufsicht der Devisenmärkte (Forex-Märkte)
Die Regeln des Brokers beachten
Beurteilung der Eignung
Sicherstellen, dass das Geld sauber ist
Sonderregeln für Pattern Daytrader
Meldungen an das Finanzamt
Vorsicht vor Insidergeschäften!
Sich darauf einstellen, dass sich Regeln in Krisenzeiten ändern können
Partner aufnehmen
Teil II: Beliebte Daytrading-Strategien kennenlernen
Kapitel 6: Wie Sie Ihr Geld und Ihre Positionen managen
Ihre Gewinnerwartungen bestimmen
Die erwartete Rendite bestimmen
Die Wahrscheinlichkeit des finanziellen Ruins bestimmen
Mit einem Money-Management-Plan Vorteile erzielen
Schaden begrenzen und gleichzeitig die Chancen erhöhen
Länger am Markt bleiben
Aussteigen, bevor Sie alles verlieren
Opportunitätskosten einkalkulieren
Verschiedene Methoden des Money Managements
Anteile eingrenzen: feste Teilbeträge
Gewinne sichern: fester Prozentsatz
Bei zehn Prozent bleiben: Gann
Den idealen Prozentsatz finden: die Kelly-Formel
Verdoppeln: das Martingale-System
Sich von einem Programm leiten lassen: die Monte-Carlo-Simulation
Vergangene Performance berücksichtigen: das Optimal F-System
Der Einfluss des Money Managements auf Ihre Rendite
Ihre Gewinne planen
Der Zinseszins-Effekt
Das Potenzial von Pyramiden
Regelmäßig Geld abziehen
Kapitel 7: Technische Analyse – Einführungskurs
Vergleich der Analysetechniken, die beim Daytrading zum Einsatz kommen
In welche Richtung geht Ihre Analyse?
Fundamentalanalyse
Technische Analyse
Technische Analyse einsetzen
Das Wichtigste zuerst: Sollten Sie einem Trend folgen oder von ihm abweichen?
Trends erkennen
Beständiger Wandel
Charts lesen
Schwenken Sie Ihre Wimpel und Fahnen
Nicht nur eine Büste: Kopf und Schultern
Aus einer Henkeltasse trinken
Vorsicht, Lücke!
Ran an die Mistgabel!
Verschiedene Ansätze der Technischen Analyse
Dow-Theorie
Fibonacci-Zahlen und Elliott-Welle
Japanische Candlestick-Charts
Das Gann-System
Fallstricke der Technischen Analyse vermeiden
Wenn es offensichtlich ist, kann es keine günstige Gelegenheit sein
Die Daten überanalysieren
Erfolg kann das Ergebnis einer positiven Verzerrung sein
Kapitel 8: Marktindikatoren und bewährte Daytrading-Strategien verfolgen
Die Märkte durchschauen
Auf Kauf setzen
Die Prognosefalle meiden
Die Fieberkurve des Marktes messen
Mit Kursindikatoren ins Schwarze treffen
Momentum
Nach dem Tick-Indikator handeln
Den Trin-Indikator verfolgen
Volumen
Volatilität, Krise und Chance
Geldflüsse messen
Akkumulation/Distribution-Indikator
Geldflussverhältnis und Geldflussindex
Short-Interest-Quote
Informationen berücksichtigen, die im Lauf des Handelstages auftauchen
Kurs, Zeit und Verkaufszahlen
Orderbuch
Quote Stuffing
Nachrichtenflüsse
Anomalien und Fallen erkennen
Bärenfallen und Bullenfallen
Kalendereffekte
Auf einige Standardstrategien bauen
Range-Trading
Antizyklisches Handeln
News-Trading
Pairs-Trading
Ein Programm entwickeln
Kapitel 9: Risiko und potenzielle Rendite durch Leerverkäufe und Leverage steigern
Die Magie der Margin
Margin-Vereinbarungen treffen
Die Kosten und Gebühren von Margin verstehen
Nachschussforderungen steuern
Von Margin-Schnäppchen für Daytrader profitieren
Mit Leerverkäufen einen Gang hochschalten
Leer verkaufen oder short gehen
Wertpapiere für Leerverkäufe aussuchen
Verlieren Sie Ihre Shorts?
Den Hebel in allen möglichen Märkten ansetzen
Auf den Aktien- und Anleihemärkten
Auf den Optionsmärkten
Beim Future-Handel
Beim Devisenhandel
Kredite für das Trading-Geschäft aufnehmen
Margin-Darlehen aufnehmen, um liquide zu sein
Geld leihen, um damit zu traden
Risiken und Rendite von Leerverkäufen und Hebelwirkung einschätzen
Ihr Geld verlieren
Ihre Nerven verlieren
Kapitel 10: Auf der Suche nach leichten Gewinnen: sich im schwierigen Terrain von Arbitrage und Hochfrequenzhandel zurechtfinden
Arbitrage und das Gesetz des einheitlichen Preises
Verstehen, wie Arbitrage und Markteffizienz sich gegenseitig beeinflussen
Von Preisunterschieden profitieren
Weniger Arbitrage-Gelegenheiten durch Hochfrequenzhandel
Scalping, das gefährliche Spiel
Die lästigen Transaktionskosten
Risikoarbitrage und ihre Werkzeuge
Arbitrage mit Derivaten betreiben
Den Leverage-Hebel ansetzen
Leerverkäufe
Synthetische Wertpapiere kreieren
Arbitrage-Strategien für Daytrader
Convertible Arbitrage
ETF Arbitrage
Zinsarbitrage
Indexarbitrage
Fusionsarbitrage
Optionsarbitrage
Kapitel 11: Alles über Konten
Ein Brokerkonto auswählen
Gute Kurse bekommen
Unterschiedliche Plattform-Typen bewerten
Ein Konto eröffnen
Brokerfirmen für Daytrader
Broker für Aktien und ein paar andere Sachen
Teil III: Erfordernisse und Finessen des erfolgreichen Daytradings
Kapitel 12: Sich für das Daytrading ausstatten
Die Einrichtung Ihres Trading-Labors
Wo Sie sitzen, wo Sie arbeiten
Auf Ihren Computer zählen
Alles auf dem großen Schirm haben
Ins Internet gehen
Frei von Viren und Hackerangriffen bleiben
Sich doppelt und dreifach absichern: Backup für Ihre Systeme
Mobil unterwegs auf den Märkten
Kapitel 13: Research-Dienste recherchieren
Der Beruf des Traders
Von Gratisangeboten der Börsen und Regulierungsorgane profitieren
Kongresse besuchen
Trainingskurse besuchen
Das notwendige Research-Material bekommen
Gib mir den Kurs
Erstellen Sie Charts Ihrer Strategie
Nachrichten, Newsletter, Gurus und Strategieberatung
Ihrer gebührenden Sorgfaltspflicht nachkommen
Wo Sie mit Ihrer Recherche beginnen
Fragen, die Sie stellen sollten
Kapitel 14: Stressmanagement beim Daytrading
Warnende Beispiele von Gescheiterten
Jesse Livermore
Steve Perkins
Knight Capital
Ihre Gefühle kontrollieren
Mit destruktiven Gefühlen umgehen
Ein Ventil haben
Unterstützungssysteme einrichten
Passen Sie auf Ihren Notgroschen auf
Mit dem Trading-Plan Stress managen
Probleme bei der Einhaltung Ihres Plans vermeiden
Ihren Plan überarbeiten und korrigieren
Kapitel 15: Steuern für Trader
Einen Steuerberater engagieren
Fragen, die man einem potenziellen Steuerberater stellen sollte
Die Steuererklärung selbst machen
Alles herausfinden, was Sie wissen wollen
Steuersoftware vereinfacht die Dinge
Das Einkommen ist die Grundlage
Arbeitseinkommen
Kapitalerträge
Veräußerungsgewinne und -verluste
Sonstige Einkünfte
Auslandseinkünfte nicht vergessen
Die konkrete Steuersituation in Deutschland
Ihre Investment-Ausgaben verfolgen
Kapitel 16: Aber haben Sie auch Geld verdient? Die Performance testen, überprüfen und bewerten
Bevor Sie traden: Ihr System testen
Backtesting
Trading-Simulation
Software für Backtesting und Trading-Simulation
Während Sie traden: Ihre Transaktionen verfolgen
Ihre Tabelle erstellen
Übertrag der Daten in eine Gewinn- und Verlust-Aufstellung
Ein Trading-Tagebuch führen
Nach dem Trading: die Gesamtperformance berechnen
Überblick über die Renditearten
Renditeberechnung
Das Verhältnis von Risiko zu Rendite bestimmen
Die Performance mit Benchmarks bewerten
Kapitel 17: Daytrading für Investoren
Was Investoren von Tradern lernen können
Diszipliniert sein
Mit Nachrichten und Marktbewegungen umgehen
Ziele und Limits setzen
Die Qualität der Ausführung kontrollieren
Momentum nutzen
Gewinnmomentum
Kursmomentum
Nur für Investoren: Systeme für Momentum-Analyse
Wenn ein Investor Trading erwägt
Die Idee selbst hat nur eine kurze Haltbarkeitsdauer
Ihre Analysen deuten auf Trading-Gelegenheiten hin
Sie sehen gute Gelegenheiten für Leerverkäufe
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18: Zehn gute Gründe für das Daytrading
Sie lieben es, unabhängig zu sein
Sie wollen überall arbeiten können
Sie sind technologieaffin
Sie wollen verspeisen, was Sie erlegt haben
Sie lieben die Märkte
Sie haben Markterfahrung
Sie haben Trading-Systeme analysiert und wissen, was für Sie funktioniert
Sie sind entscheidungsfreudig und hartnäckig
Sie können es sich leisten, Geld zu verlieren
Sie haben ein Unterstützungssystem
Kapitel 19: Rund zehn gute Gründe, Daytrading bleiben zu lassen
Sie wollen durch Daytrading investieren lernen
Sie lieben Fundamentalanalyse
Sie haben wenig Zeit und wenig Geld
Sie arbeiten gern in einer Gruppe
Sie interessieren sich nicht im Geringsten für die Details, die zur Führung eines Betriebs gehören
Sie sehnen sich nach Aufregung
Sie sind impulsiv
Sie gehen gern ins Spielkasino
Sie haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen
Sie wollen schnell reich werden
Die Werbung suggeriert Ihnen, dass es funktioniert
Kapitel 20: Zehn gängige Daytrading–Fehler
Mit unrealistischen Erwartungen ans Werk gehen
Ohne Business- und Trading-Plan anfangen
Liquiditätsmanagement vernachlässigen
Beim Risikomanagement versagen
Nicht genug Zeit und Geld aufbringen, um es richtig zu machen
Der Herde hinterherlaufen
Zwischen Trading-Systemen hin und her springen
Übermäßiges Trading
Zu lange an Verlusttransaktionen festhalten
Sich emotional zu sehr engagieren
Kapitel 21: Zehn erprobte Money-Management-Techniken
Gewinne mitnehmen
Stop-Orders setzen
Die Zehn-Prozent-Regel von Gann anwenden
Ihre Verluste mit dem System fester Teilbeträge begrenzen
Renditen mit dem System fester Prozentsätze erhöhen
Die Kelly-Formel benutzen
Die Ordergröße mit Optimal F herausfinden
Risikomessung und Bestimmung der Ordergröße mit der Monte-Carlo-Simulation
Ein Risiko mit dem Martingale-System eingehen
Sich auf das Glück verlassen
Stichwortverzeichnis
Wiley End User License Agreement
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Ein Balken zeigt Hoch, Tief, Eröffnungs- und Schlusskurs.
Abbildung 7.2: Die Darstellung des Volumens unter den Balken eines Jahrescharts.
Abbildung 7.3: Die grundlegende Analyse von Trends bei Kursbewegungen erfolgt durch das Einzeichnen von Linien, die die generelle Bewegung darstellen.
Abbildung 7.4: Das Einzeichnen von Trendlinien zur Erkennung von Kanälen.
Abbildung 7.5: Kurschart, der einen gleitenden Durchschnitt für zehn Tage zeigt.
Abbildung 7.6: Konvergenzen und Divergenzen von gleitenden Durchschnitten.
Abbildung 7.7: Ein Ausbruch zeigt einen neuen Trend an.
Abbildung 7.8: Bei einem Wimpel konvergieren Unterstützung und Widerstand.
Abbildung 7.9: Eine Flagge weist, wie ein Wimpel, normalerweise auf fallendes Volumen hin.
Abbildung 7.10: Bei einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation sinkt der Kurs nach der rechten Schulter.
Abbildung 7.11: Eine Tasse-mit-Henkel-Formation ist ein langfristiger Trend.
Abbildung 7.12: Eine Abwärtslücke bedeutet oft, dass es Zeit ist zu verkaufen.
Abbildung 7.13: Eine Mistgabel bildet einen Kanal um die Trendlinie des Haupttrends.
Abbildung 7.14: Candlesticks sind ein wenig ausgeklügelter als normale Balken.
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Ein Momentum-Oszillator bezeichnet (was nicht überrascht) das Momentum.
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Eine Level-II-Notierung der NASDAQ.
Abbildung 11.2: Die NASDAQ-TotalView-Notierung ist die detaillierteste aller verfügbaren Notierungen.
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Sie können diese Vorlage benutzen, um eine eigene Tabelle zur Verfolgung Ihrer Transaktionen zu erstellen.
Abbildung 16.2: Muster einer Gewinn- und Verlust-Tabelle.
Abbildung 16.3: Ein Trading-Tagebuch sollte an Ihre eigenen Präferenzen angepasst sein.
Abbildung 16.4: Beispiel für die Berechnung der zeitgewichteten Rendite.
Abbildung 16.5: Die Berechnung der wertgewichteten Rendite.
Abbildung 16.6: Die Berechnung der Standardabweichung.
Über die Autorin
Ann C. Logue MBA ist Autorin der in englischer Sprache erschienen Bücher Hedgefonds for Dummies, Responsible Investing for Dummies und Emerging Markets for Dummies (alle von Wiley). Sie hat für Barron's, The New York Times, Newsweek Japan, USA Today und den Internationalen Währungsfonds geschrieben. Sie ist Dozentin an der Liautaud Graduate School of Business der Universität von Illinois in Chicago. Vor ihrer jetzigen beruflichen Laufbahn war sie zwölf Jahre lang als Finanzanalystin tätig. Sie erwarb einen BA an der Northwestern University und einen MBA an der Universität von Chicago und trägt den Titel Chartered Financial Analyst (CFA).
Widmung
Wieder einmal für Rik und Andrew, für ihre Liebe und ihre Unterstützung.
Danksagungen der Autorin
Viele wunderbare Menschen haben mich bei den verschiedenen Ausgaben dieses Buches unterstützt. Ich habe mit vielen Daytradern, Brokern und anderen Personen in der Finanzbranche gesprochen; dazu gehören Jack Alogna und Beth Cotner, Michael Browne von DTN Inc., Nihar Dalil, Glenda Dowie, Greg Gocek und Robert Cohen von der CFA Society in Chicago, Mary Haffenberg und Curt Zuckert von der Chicago Mercantile Exchange, John T. Hoagland, Conor Meegan und Michael Patak von Topstep Trader, Anil Joshi von NuFact, Karen H. bei Gamblers Anonymous, James Kupfer von Waterston Financial, James Lee von TradersLaboratory.com, Wayne Lee von der NASDAQ, Michael Lindsay, Khurram Naik und James Cagnina von Infinity Brokerage Services, Casey Nicholson, Erika Olson, Don Padou, Karina Rubel, Mario Sant Singh, Chris Tabaka, Elizabeth Tabaka und Allen Ward. Außerdem habe ich mit einigen anderen Tradern gesprochen, die anonym bleiben wollen; sie wissen, wer gemeint ist, und ich hoffe, dass sie auch wissen, wie sehr ich ihre Hilfe zu schätzen weiß. Bei der Fertigstellung des Buches war die Zusammenarbeit mit Alissa Schwipps und Stacy Kennedy von Wiley großartig. Meine Agentin, Marilyn Allen, ist diejenige, die dafür sorgt, dass alles zustande kommt.
Danke an alle!
Über den Fachkorrektor
Andreas Körner ist gelernter Banker und Diplom-Volkswirt. Er arbeitete etliche Jahre als Wertpapierhändler bei einer deutschen Großbank und anschließend knapp 20 Jahre als Finanzredakteur beim Nachrichtenmagazin FOCUS. 2017 wechselte er zum Wirtschaftsmagazin FOCUS MONEY.
Einführung
Seit Erscheinen der ersten Auflage von Daytrading für Dummies in den USA ist viel passiert. Wir hatten eine globale Finanzkrise. Brokerfirmen haben Smartphone-Apps für den Börsenhandel eingeführt. Die NASDAQ wurde wegen eines Systemversagens für drei Stunden geschlossen. Eine neue Währung, der Bitcoin, wurde entwickelt. Wegen all der Umwälzungen im Finanzsektor und in der Wirtschaft haben sich die Regeln des Handelns verändert und schlaue Köpfe, die erfolgreich daytraden wollen, brauchen topaktuelle Anhaltspunkte wie das vorliegende Buch, um Kurs halten zu können.
Daytrading ist ein Geschäft, bei dem Sie echtes Geld benutzen, um sich am Markt zu engagieren. Wenn Sie den Kitzel der Märkte lieben und die Geduld haben, stundenlang auf den Bildschirm zu starren, um den richtigen Moment abzuwarten, an dem Sie Aktien kaufen oder verkaufen können, dann kann Daytrading das Richtige für Sie sein. Aber es hat auch seine Risiken. Jeder Tag kann Ihr bester sein, aber er kann Sie auch für immer aus dem Rennen werfen. Deswegen braucht man für das Daytrading die richtigen psychischen Voraussetzungen. Gute Daytrader sind geduldig und entschieden, selbstsicher, aber nicht arrogant. Sie sind auf gar keinen Fall Zocker, obwohl das Daytrading Zocker anzieht, die feststellen, dass man damit großartig von zu Hause aus Geld verlieren kann.
Daytrading für Dummies ist für Leute bestimmt, die nach einer neuen Geschäftsmöglichkeit suchen oder einfach mit neuen Techniken ihre Rendite aufstocken wollen. In diesem Buch finden Sie alle Informationen, die Sie brauchen, um herauszufinden, ob Sie für Daytrading geschaffen sind, wie Sie Ihr Homeoffice aufbauen, Research betreiben und Ihre Trades planen und so weiter. (Und selbst wenn Sie beschließen, dass Daytrading nichts für Sie ist, finden Sie hier jede Menge solide allgemeine Ratschläge zu Märkten, Handel und Anlagestrategien, von denen Sie profitieren können. Noch dazu werden Sie das ganze Geld gespart haben, dass Sie andernfalls für Research und Training ausgegeben hätten, ganz zu schweigen von den Handelsverlusten!)
Eine Menge Leuten verdienen eine Menge Geld, indem sie Serviceleistungen an Daytrading-Neulinge verkaufen und dabei behaupten, sie seien die Besten weit und breit. Vielleicht stimmt das – für einige Leute. In diesem Buch vermittle ich eine breitere Perspektive. Statt Ihnen zum Beispiel eine bestimmte Handelsstrategie zu empfehlen, helfe ich Ihnen dabei, die verschiedenen verfügbaren Daytrading-Methoden zu untersuchen und zu bewerten, damit Sie diejenige finden, die für Sie die richtige ist. Und ich sage Ihnen offen und ehrlich, dass dieses Buch nicht Ihr einziger Ratgeber sein sollte, wenn Sie beschließen, in das Daytrading einzusteigen.
Über dieses Buch
Lassen Sie mich Ihnen zuerst sagen, was dieses Buch nicht ist: Es ist kein Lehrbuch und es ist kein Handbuch für professionelle Investoren. Davon gibt es schon einige auf dem Markt, und sie sind fabelhaft, aber sie sind oft trocken und setzen voraus, dass Sie schon eine Menge Ahnung von Daytrading haben.
Dieses Buch geht nicht davon aus. Es enthält einfache Erklärungen, wie Daytrading funktioniert, wie man anfängt, welche Fallstricke es gibt und welche Alternativen es für Ihr Portfolio und für Ihre Laufbahn gibt. Es ist so aufgebaut, dass Sie im Text hin und her springen und die Kapitel oder Abschnitte lesen können, die Sie interessieren, ohne die vorherigen Kapitel gelesen zu haben. Dieses Buch hat mehr als genug Stoff, um Ihnen den Einstieg zu ermöglichen – oder Ihnen Möglichkeiten zu zeigen, die besser zu Ihnen passen.
Oh, und ich gehe mal davon aus, dass dieses Buch nicht trocken ist.
Konventionen in diesem Buch
Wichtige Wörter, die ich definiere, sind kursiv gedruckt. Die Schlüsselwörter von Listen sind oft fett gedruckt, damit das Wichtige ins Auge springt. Und alle Internetadressen werden in dieser Schrift angegeben, damit sie sich abheben.
Im gedruckten Buch werden manche Internetadressen eventuell getrennt. Wenn Sie auf eine solche Adresse stoßen, können Sie davon ausgehen, dass ich keine zusätzlichen Zeichen (wie Bindestriche) eingefügt habe, um auf die Trennung hinzuweisen. Wenn Sie eine getrennte Internetadresse benutzen, dann tippen Sie sie genau so ein, wie Sie sie auf der Seite sehen – tun Sie also einfach so, als würde sie in einer Zeile stehen. Es gibt auch Textkästen in diesem Buch, die Sie nicht lesen müssen, um das Kapitel zu verstehen. Dies vorausgeschickt, möchte ich Sie aber trotzdem ermutigen, diese Texte, die zusätzliche oder einfach nur interessante Informationen bieten, zu lesen, wenn Sie Zeit haben. Viele davon enthalten praktische Beispiele, die Ihnen helfen können sich vorzustellen, wie einige dieser Investmentkonzepte funktionieren. Einige der Informationen sind außerdem ziemlich lustig.
Törichte Annahmen über den Leser
Beim Schreiben des Buches habe ich einige Annahmen über Sie, den Leser, getroffen.
Sie sind jemand, der in kurzer Zeit viel über Daytrading erfahren muss.
Sie denken eventuell über einen Jobwechsel nach, Sie suchen nach einer produktiven Teilzeitbeschäftigung für den Ruhestand oder Sie sind gelangweilt und suchen nach einer Herausforderung. Vielleicht wollen Sie auch nur wissen, ob Daytrading ein guter Weg ist, um Ihr derzeitiges Investmentprogramm zu ergänzen. Welche Gründe Sie auch immer dafür haben, Daytrading in Betracht zu ziehen, Sie wollen wissen, wie Sie entscheiden können, ob es das Richtige für Sie ist.
Wenn Sie bereits wissen, dass Daytrading das Richtige für Sie ist, wollen Sie wissen, wie Sie am besten anfangen – von der Kontoeröffnung bis zur Aufstellung Ihrer Computermonitore. (In der Tat, das ist Plural.)
Sie haben Geld zum Handeln übrig (egal, ob es Ihr eigenes ist oder nicht) und wollen Daytrading-Techniken ausprobieren, um die Rendite Ihres Portfolios aufzupeppen.
Sie haben ein gewisses Grundwissen über Geldanlage … und wissen zum Beispiel, was Investmentfonds oder Brokerkonten sind. Wenn Ihnen selbst das nicht viel sagt, sollten Sie vielleicht die neuesten Auflagen von Börse für Dummies (von Christine Bortenlänger und Ulrich Kirstein) oder Börsenstrategien für Dummies (von Judith Engst und Janne Jörg Kipp) lesen und dann wieder hier einsteigen. Ich kann warten.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Bei der Lektüre des Buches werden Sie immer wieder Symbole, auch Icons genannt, finden. Jedes Symbol steht für eine bestimmte Art von Information über das Daytrading, die Sie kennen sollten oder vielleicht interessant finden. Folgende Symbole gibt es:
Erinnerung: Dieses Symbol macht auf eine Information über das Daytrading aufmerksam, die Sie sich merken oder an die Sie sich erinnern sollten. Vielleicht bezieht sie sich auf etwas, das ich weiter vorn im Buch schon behandelt habe. Oder sie hebt etwas hervor, was Sie sich für künftige Anlageentscheidungen merken sollten.
Tipp: Tipps sagen Ihnen, wie Sie ein bisschen besser, ein bisschen schlauer und ein bisschen effizienter investieren können. Die Informationen können Ihnen helfen, bessere Daytrades zu machen oder Leuten, die Ihnen Research, Training oder Handelssysteme anbieten, bessere Fragen zu stellen.
Warnung: Ich habe, soweit ich weiß, in diesem Buch nichts geschrieben, was zum Tod oder zu körperlichen Verletzungen führen kann, aber viele Dinge in der Welt des Daytradings können dazu führen, dass Sie eine Menge Geld verlieren oder – noch schlimmer – den Verstand. Die Warnungen helfen Ihnen, großen Problemen aus dem Weg zu gehen.
Techniker: Hier erwähne ich unwesentliche (aber oft hilfreiche) theoretische Sachen. Wenn Sie den Text lesen, der mit diesem Symbol markiert ist, erhalten Sie detaillierte Informationen hinter den Anlagetheorien oder manchmal auch interessante Nebensächlichkeiten oder Hintergrundinformationen.
Wie es weitergeht
Also – fangen Sie einfach an! Wenn Sie Interesse an einem bestimmten Thema haben, dann benutzen Sie das Stichwortverzeichnis oder das Inhaltsverzeichnis und suchen sich dieses Thema raus. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie entweder umblättern und am Anfang beginnen oder Sie blättern das Buch durch und schauen, bei welchem Thema Sie hängenbleiben.
Brauchen Sie eine noch genauere Anleitung? Dann gebe ich Ihnen ein paar Anregungen. Wenn Sie überhaupt nichts über Daytrading wissen, sollten Sie wahrscheinlich mit Kapitel 1 anfangen. Wenn Sie gleich mit dem Daytrading anfangen wollen, dann lesen Sie die Kapitel 11 und 12. Wenn Sie etwas über die möglichen Schwierigkeiten wissen wollen, die Ihnen beim Daytrading begegnen können, helfen Ihnen die Kapitel 4, 14, 15 und 16 weiter. Wenn Sie erwägen, Daytrading zu Ihrem Beruf zu machen, beschreibt Ihnen Kapitel 2, was Daytrader den lieben langen Tag tun. Anregungen, wie man Strategien entwickelt, je nachdem, ob Sie die Aktien ein paar Minuten oder ein paar Jahre halten wollen, finden Sie in Teil II.
Fazit: Egal wo Sie anfangen, Sie finden überall interessante und nützliche Informationen.
Teil I
Der Einstieg in das Daytrading
In diesem Teil …
Hier mache ich Sie mit dem grundlegenden Prinzip des Daytradings vertraut, an einem einzigen Tag eine große Anzahl kurzfristiger Transaktionen durchzuführen.
Wir überlegen gemeinsam, ob Sie stabil genug veranlagt sind, um in trügerischen Märkten daytraden zu können. Es ist ein Geschäft. Auch Teilzeit-Daytrader müssen die Märkte so ernst nehmen wie ein Unternehmer.
Sie lernen die Grundlagen von Märkten, Transaktionen und Strategien kennen, die Ihnen helfen, ins Daytrading einzusteigen … und herauszufinden, ob es das Richtige für Sie ist.
Sie erfahren, wie Sie Ihre Trades planen, damit Sie nach Plan traden können und Ihre Erfolgschancen erhöhen.
Kapitel 1
Sie wollen also Daytrader werden
In diesem Kapitel
Das Verständnis, was Daytrader überhaupt machen
Aufbau des Trading-Geschäfts
Konzentration auf wenige Basiswerte und niedrige Einsätze
Notwendiges Wissen, um erfolgreich zu traden
Zerstreuung einiger Daytrading-Mythen
Gemütlich von zu Hause aus Geld verdienen! Sein eigener Chef sein! Mit dem eigenen Grips den Markt schlagen! Ein großes Vermögen aufbauen! Klingt verlockend, oder? Daytrading kann eine großartige Methode sein, auf eigene Rechnung Geld zu verdienen. Es ist auch eine großartige Methode, um auf eigene Rechnung eine Riesenmenge Geld zu verlieren. Sind Sie stark genug, dem Markt jeden Morgen entgegenzutreten?
Daytrading ist ein verrücktes Geschäft. Trader arbeiten vor ihren Computerbildschirmen, reagieren auf winzige Veränderungen, von denen jede bares Geld bedeutet. Sie treffen schnelle Entscheidungen, weil ihre Fähigkeit, Geld zu verdienen, darauf beruht, erfolgreich eine große Zahl von Transaktionen auszuführen, die geringe Gewinne bringen. Sie stellen die Positionen in Aktien, Optionen und Warenterminkontrakten, die Sie eingegangen sind, am Ende des Tages glatt, was einige der Risiken minimiert – es kann über Nacht nichts passieren, was Ihren Gewinn beeinträchtigen könnte –, aber die Begrenzung von Risiken kann auch die Gewinne begrenzen. Außerdem kann im Verlauf eines ganzen Jahres vieles passieren, was die Chancen erhöht, dass Ihre Handelsstrategie funktioniert – aber an einem Tag? Sie müssen Geduld haben und schnell arbeiten. An manchen Tagen gibt es einfach nichts Gutes zu kaufen. An anderen Tagen scheint man mit jedem Trade Geld zu verlieren.
Der selbstständig arbeitende Daytrader hat einen starken Gegner: Hochfrequenzalgorithmen, die von Brokerfirmen und Hedgefonds programmiert und genutzt werden, die keine Gefühle haben und schneller handeln können als Sie mit der Wimper zucken. Wenn Sie auf diesen Wettbewerb nicht vorbereitet sind, kommen Sie unter die Räder.
In diesem Kapitel erkläre ich, was Daytrader machen, schildere Vor- und Nachteile des Daytradings, liste die Eigenschaften eines erfolgreichen Daytraders auf und gebe Ihnen Informationen über Ihre Erfolgsaussichten. Sie stellen vielleicht fest, dass Daytrading eine tolle Karriereperspektive für Sie ist, bei der Sie von Ihrem Know-how und Ihrem logischen Denkvermögen profitieren können – oder dass für Sie persönlich das Risiko die potenziellen Gewinne übersteigt. Beides ist ok: Je mehr Sie wissen, bevor Sie die Entscheidung treffen, Daytrader zu werden, desto größer sind die Chancen, dass Sie Erfolg haben werden. Wenn Sie entscheiden, dass Daytrading nicht das Richtige für Sie ist, können Sie die Strategien und Techniken, die Daytrader benutzen, anwenden, um die Performance Ihres Anlageportfolios zu steigern.
Die Arbeit eines Tages: Definition von Daytrading
Die Definition von Daytrading ist, dass Daytrader Wertpapiere nur maximal einen Tag lang halten. Sie schließen ihre Positionen am Ende eines jeden Tages und fangen dann am nächsten Tag wieder von vorn an. Im Gegensatz dazu halten Swingtrader Wertpapiere ein paar Tage und manchmal sogar Monate; Investoren halten ihre Papiere manchmal jahrelang. Die kurzfristige Natur des Daytradings verringert die Risiken, weil über Nacht nichts passieren kann, was zu großen Verlusten führen könnte. Wohingegen viele andere Anleger in dem Glauben ins Bett gehen, ihre Position stehe glänzend da, nur um am nächsten Tag beim Aufwachen festzustellen, dass das Unternehmen schrecklich schlechte Gewinne gemeldet hat oder dass sein CEO wegen Betrugs angeklagt ist.
Aber die Medaille hat eine Kehrseite (es gibt immer eine Kehrseite, oder?): Die Wertpapiere und Positionen, die ein Daytrader auswählt, müssen innerhalb eines Tages laufen, sonst war's das. Für keine Ihrer Positionen gibt es ein Morgen. Dagegen verfügen Swingtrader oder Investoren über den Luxus, Zeit zu haben, weil es manchmal eine Weile dauert, bis sich eine Position so entwickelt, wie sie es gemäß ihren Analysen tun sollte. Auf lange Sicht sind Märkte effizient und die Preise spiegeln alle Informationen über ein Wertpapier wider. Leider müssen manchmal ein paar Tage vergehen, bevor diese Effizienz eintritt.
Daytrader sind Spekulanten, die einen Tag lang in Nullsummenmärkten arbeiten. Dadurch unterscheidet sich die Dynamik von anderen Arten finanzieller Aktivitäten, mit denen Sie vielleicht schon zu tun hatten. Wenn Sie mit dem Daytrading beginnen, gelten die Regeln nicht mehr, die Ihnen vielleicht im Lauf der Jahre bei der Auswahl guter Aktien oder großartiger Investmentfonds geholfen haben. Daytrading ist ein anderes Spiel mit anderen Regeln.
Spekulieren, nicht hedgen
Es gibt zwei Kategorien von professionellen Tradern: Spekulanten und Hedger. Spekulanten versuchen, durch Preisänderungen Gewinne zu machen. Hedger versuchen, sich gegen Preisänderungen abzusichern. Sie treffen ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen als Versicherung, nicht als Methode, um Gewinn zu machen; sie suchen Wertpapiere aus, die ihre Risikopositionen in anderen Märkten ausgleichen.
Betrachten Sie als Beispiel für Hedging ein Unternehmen, das Nahrungsmittel verarbeitet, und einen Bauer, der die Produkte anbaut, die das Unternehmen benötigt. Das Unternehmen wird versuchen, sich gegen das Risiko von Preissteigerungen seiner Schlüsselprodukte – wie Mais, Speiseöl oder Fleisch – abzusichern, indem es Warenterminkontrakte dieser Produkte kauft. Auf diese Weise helfen die Gewinne aus den Kontrakten dem Unternehmen, die höheren Preise zu finanzieren, die es für diese Produkte zahlen muss. Wenn die Preise gleichbleiben oder sinken, verliert das Unternehmen nur den Gegenwert der Kontrakte, was für das Unternehmen ein fairer Tausch sein kann. Der Bauer, der Mais oder Sojabohnen anbaut oder Rinder züchtet, profitiert dagegen, wenn die Preise steigen, und leidet, wenn sie sinken. Um sich gegen einen Preisverfall zu schützen, würde der Bauer Terminkontrakte auf diese Waren verkaufen. Seine Positionen bringen ihm einen Gewinn, wenn der Preis fällt, was den Preisverfall seiner Produkte ausgleicht. Wenn die Preise steigen würden, würde er mit den Kontrakten Geld verlieren, aber dieser Verlust würde durch die Gewinne mit seiner Ernte ausgeglichen.
Die Warenterminmärkte waren ursprünglich dafür bestimmt, Hersteller von Agrarprodukten dabei zu unterstützen, Risiken steuern und Käufer für ihre Produkte finden zu können. Die Aktien- und Anleihemärkte hatten den Zweck, Anreize für Investoren zu schaffen, Unternehmen zu finanzieren. In all diesen Märkten kamen es sehr schnell zu Spekulationsgeschäften, aber das war nicht ihr ursprünglicher Zweck.
Alle Daytrader sind Spekulanten. Sie versuchen, am aktuellen Markt Geld zu verdienen. Sie steuern ihre Risiken, indem sie ihr Geld umsichtig einsetzen und Stop- oder Limit-Orders benutzen (mittels derer Positionen automatisch geschlossen werden, sobald ein festgelegtes Preisniveau erreicht wurde) und ihre Positionen am Tagesende glattstellen. Daytrader steuern ihr Risiko nicht wie Hedger, indem sie Positionen gegeneinander ausgleichen. Sie benutzen andere Techniken, um Verluste zu begrenzen, wie sorgfältiges Geldmanagement und Stop- und Limit-Orders (die in Kapitel 2 näher erklärt werden).
An allen Märkten gibt es sowohl Hedger als auch Spekulanten. Das Wissen, dass verschiedene Marktteilnehmer unterschiedliche Gewinn- und Verlusterwartungen haben, kann Ihnen dabei helfen, sich durch die Turbulenzen eines Handelstages zu manövrieren. Und das ist wichtig, denn in einem Nullsummenmarkt können Sie nur Geld verdienen, wenn ein anderer welches verliert.
Nullsummenmärkte verstehen
Ein Nullsummenspiel hat genauso viele Gewinner wie Verlierer. Und Options- und Terminkontraktmärkte, die bei Daytradern beliebt sind, sind Nullsummenmärkte. Wenn jemand, der eine Option hält, einen Gewinn macht, dann verliert derjenige, der diese Option geschrieben hat (was Optionssprache für verkaufen ist), denselben Betrag. Im Gesamtmarkt gibt es keinen Nettogewinn oder Nettoverlust.
Jetzt sind einige der Leute, die in Nullsummenmärkten kaufen und verkaufen, Hedger, die geringe Verluste in Kauf nehmen, um große Verluste zu verhindern. Spekulanten haben vielleicht bei bestimmten Marktverhältnissen Gewinnvorteile, aber sie können nicht darauf zählen, diese Vorteile immer zu haben.
Wer gewinnt und wer verliert also in Nullsummenmärkten? An manchen Tagen ist es Glückssache, ob man gewinnt oder verliert, aber langfristig sind diejenigen Leute die Gewinner, die am diszipliniertesten sind: Sie haben einen Handelsplan, setzen Limits und halten sich daran und sind in der Lage, auf der Grundlage von Zahlen und Daten auf dem Bildschirm zu handeln statt auf der Grundlage von Emotionen wie Hoffnung, Angst oder Gier.
Im Gegensatz zu Options- und Warenterminmärkten ist der Aktienmarktkein Nullsummenspiel. Solange die Wirtschaft wächst, steigen die Gewinne der Unternehmen, was wiederum zu höheren Aktienkursen führt. Der Aktienmarkt hat auf lange Sicht tatsächlich mehr Gewinner als Verlierer. Das bedeutet allerdings nicht, dass es an jedem beliebigen Tag mehr Gewinner als Verlierer gibt. Kurzfristig sollte man auch den Aktienmarkt als einen Nullsummenmarkt betrachten.
Wenn Sie verstehen, wie die Gewinne in den Märkten verteilt sind, in denen Sie handeln wollen, wird Ihnen bewusster, welchen Risiken Sie ausgesetzt sind und welche Risiken die anderen Marktteilnehmer eingehen. Es gibt Leute, die in Nullsummenmärkten Geld verdienen, aber Sie wollen nicht derjenige sein, auf dessen Kosten diese Leute ihre Gewinne machen.
Einige Trader tun das, was ihnen Spaß macht, und verdienen dabei Geld – eine Menge Geld. Beim Handeln geht es nur um Risiko und Ertrag. Die Trader, die belohnt werden, haben eine Misserfolgsquote von 80 Prozent riskiert. Würden Sie das auch wagen? Wenn ja, dann lesen Sie weiter. Und wenn nicht, lesen Sie trotzdem weiter, weil Sie vielleicht ein paar Dinge erfahren, die Ihnen helfen können, Ihre anderen Investments zu managen.
Diszipliniert sein: jeden Abend glattstellen
Daytrader beginnen jeden Tag neu und beenden jeden Tag mit einer weißen Weste. Diese Tagesroutine verringert einige der Risiken und zwingt zu Disziplin. Sie können Ihre Verlustpositionen nicht länger als einen Tag halten, und Sie müssen Ihre Gewinne am Ende eines Tages mitnehmen, bevor sie sich in Verluste verwandeln.
Diese Disziplin ist für Daytrader wichtig. Wenn Sie daytraden, haben Sie es mit einem Markt zu tun, der nichts weiß und dem es egal ist, wer Sie sind, was Sie tun oder was Ihre persönlichen oder finanziellen Ziele sind. Da gibt es keinen netten Chef, der heute ein bisschen nachsichtig mit Ihnen ist, keinen netten Kollegen, der Ihnen aus der Patsche hilft, keinen tollen Kunden, der Ihnen einen kleinen Tipp im Hinblick auf sein Budget für das nächste Geschäftsjahr gibt. Wenn Sie keine Regeln aufgestellt haben, nach denen Sie Ihre Entscheidungen treffen, werden Sie zum Opfer von Hoffnungen, Ängsten, Zweifeln und Gier, den vier apokalyptischen Reitern des Börsenruins.
Wie fangen Sie also an? Zuerst entwickeln Sie einen Businessplan und einen Handelsplan, der Ihre Ziele und Ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Dann legen Sie Ihre Arbeitstage und -zeiten fest und akzeptieren, dass Sie Ihre Positionen jeden Abend glattstellen müssen. Diese zwei Schritte werden in Kapitel 2 behandelt. Wenn Sie über die Wertpapiere nachdenken, die Sie handeln wollen (Kapitel 3) und wie Sie sie handeln wollen (Teil II), werden Sie wahrscheinlich auch Ihr Handelssystem prüfen wollen (Kapitel 16), um zu sehen, wie es beim echten Handel funktioniert.
Mit anderen Worten, Sie bereiten sich vor und machen einen Plan. Das ist eine grundlegende Strategie für jedes Vorhaben, egal, ob Sie einen Marathon laufen, eine neue Garage bauen oder mit dem Daytrading anfangen.
Trading als Geschäft betreiben
Für viele Menschen besteht der Reiz des Daytradings darin, dass Trader weitgehend Herr ihrer eigenen Zeit sind. Auf vielen Märkten, wie den Devisenmärkten, wird rund um die Uhr gehandelt. Mit Trading-Apps auf dem Smartphone kann man mutmaßlich Geld verdienen, während das Baby Mittagsschlaf macht, während man zu Mittag isst oder auch nur an einigen wenigen Vormittagen in der Woche zwischen Golfspielen und Hobbyschreinern.
Der Mythos, dass Daytrading eine einfache Beschäftigung ist, die man nebenbei betreiben kann, macht tatsächlich einige Trader sehr reich. Wer sind diese Trader? Die professionellen Trader, die das Daytrading nicht als Zeitvertreib, sondern als Geschäft betreiben. Sie verdienen Geld, wenn diejenigen, die sich dem Daytrading nicht voll und ganz widmen, Geld verlieren.
Aber Daytrading ist ein Geschäft, und die besten Trader betreiben es als solches. Sie haben Businesspläne, die festlegen, was gehandelt werden soll, wie sie in ihr Geschäft investieren wollen und wie sie ihre Gewinne schützen. Deswegen beschäftigt sich dieses Buch über weite Strecken mit der geschäftlichen Seite des Daytradings: Wie man einen Businessplan erstellt (Kapitel 2), wie man sein Büro einrichtet (Kapitel 12), steuerliche Betrachtungen (Kapitel 15) und Performance-Bewertung (Kapitel 16). Wenn Sie zufällig im Fernsehen mal eine Sendung über Daytrading sehen, geht es oft um Leichtigkeit und Begeisterung. Aber wenn diese Begeisterung anhalten soll, müssen Sie sich so engagieren, wie Sie sich für ein Geschäft engagieren, dem Sie Ihre Zeit und Ihre Energie widmen.
Teilzeit-Trading: Ist okay, wenn Sie es richtig machen
Können Sie als Teilzeit-Trader Geld verdienen? Das können Sie, und einige Leute tun das auch. Erfolgreiche Teilzeit-Trader gehen das Trading wie einen Teilzeitjob an, nicht wie ein Spielchen, das man spielt, wenn sonst nichts los ist. Ein Teilzeit-Trader kann dem Trading drei Tage in der Woche widmen oder schon gegen Mittag aufhören statt bei Börsenschluss. Ein erfolgreicher Teilzeit-Trader hat trotzdem einen Businessplan, setzt trotzdem Limits und handelt trotzdem wie ein Profi-Trader, nur nicht jeden Tag oder den ganzen Tag lang.
Teilzeit-Trading funktioniert am besten, wenn Sie feste Geschäftszeiten festlegen und einhalten können. Wenn Sie mit einem festen Zeitplan arbeiten, merkt Ihr Gehirn mit der Zeit, wann es arbeiten und sich auf die Märkte konzentrieren muss, weil sich die Gewohnheit tief verwurzelt. Der erfolgreiche Teilzeit-Trader agiert wie ein Profi, aber zu festgelegten Zeiten. Betrachten Sie es so: Mein Sohn ist Patient in einer kinderärztlichen Gemeinschaftspraxis, in der einige Teilzeit-Ärzte arbeiten. Diese Teilzeit-Ärzte arbeiten zu festen Zeiten und handeln wie die anderen Ärzte in der Praxis auch, mit dem einzigen Unterschied, dass sie weniger Stunden pro Woche arbeiten. Sie widmen der Medizin ihre volle Aufmerksamkeit, solange sie in der Praxis sind, und die Patienten merken bei der Terminvergabe, dass ihr Arzt Teilzeit arbeitet. Teilzeit-Ärzte tauchen nicht plötzlich in der Praxis auf, um in der Mittagspause ihres »richtigen« Jobs heimlich Spritzen zu geben, ohne dass ihr echter Chef was mitkriegt.
Wenn Sie Teilzeit-Trader werden wollen, sollten Sie auf dieselbe Weise an die Sache herangehen, wie ein Teilzeit-Arzt, ein Teilzeit-Rechtsanwalt oder ein Teilzeit-Buchhalter an seine Arbeit herangeht. Legen Sie Arbeitszeiten fest, die zu Ihrem Zeitplan passen, und halten Sie sich daran. Richten Sie sich einen festen Arbeitsplatz mit einem Highspeed-Internetzugang und einem Computer ein, den Sie nur für das Trading benutzen. Wenn Sie Kinder zu Hause haben, brauchen Sie während Ihrer Handelszeiten eine Kinderbetreuung. Und wenn Sie noch einen anderen Job haben, dann sollten Ihre Handelszeit und Ihre Arbeitszeiten weit auseinanderliegen. Mit dem Handy zu traden, während Sie zur Arbeit pendeln, ist wirklich eine gute Methode, eine Menge Geld zu verlieren (ganz zu schweigen von Ihrem Leben, wenn Sie es beim Autofahren versuchen).
Trading als Hobby: keine gute Idee
Weil das Daytrading so spannend und angeblich so leicht ist, könnten Sie auf die Idee kommen, dass es sich hervorragend als Hobby machen würde. Sie könnten an langweiligen Samstagnachmittagen ein bisschen auf dem Forex-Markt (Devisenmarkt) handeln und damit mehr Geld verdienen, als wenn Sie diese Zeit mit Videospielen verbringen würden! Oder?
Nein!
Wer handelt, ohne einen Plan zu haben und ohne die nötige Zeit und Energie aufzubringen, um es richtig zu machen, begibt sich auf die Verliererstraße. Professionelle Trader setzen darauf, dass es da draußen jede Menge Trottel gibt, die auf genau so eine willkürliche Art traden, weil das die Verlierer sind, die es ihnen erlauben, in einem Nullsummenmarkt Gewinne zu machen.
Der größte Fehler von Amateur-Tradern? Beim ersten Mal eine Menge Geld zu verdienen und dann zu glauben, dass solche Erfolge weiterhin so leicht sein werden. Der erste Erfolg ist fast immer ein Glückstreffer, und dieses Glück kann sich in Sekundenschnelle wenden. Wenn Sie bei Ihrem ersten Versuch am Markt Geld verdienen, dann treten Sie einen Schritt zurück und versuchen Sie herauszufinden, woran das gelegen haben könnte. Testen Sie dann Ihre Strategie mithilfe von Kapitel 16, um zu sehen, ob es eine gute Strategie ist, die Sie öfter benutzen können.
Ja, ich habe in diesem Abschnitt zwei Warnungen untergebracht, und zwar aus gutem Grund: Erfolgreiche Daytrader widmen sich ihrem Geschäft. Nichtsdestotrotz scheitern die meisten Daytrader in ihrem ersten Jahr. Brokerfirmen, Anbieter von Trainingskursen und andere Trader haben ein eigennütziges Interesse daran, Trading wie eine einfache Tätigkeit aussehen zu lassen, die Sie einfach in Ihr Leben integrieren können. Aber es ist ein Job – ein Job, den einige Leute lieben, aber trotzdem ein Job.
Wenn Sie die Spannung der Märkte wirklich lieben, gibt es durchaus Möglichkeiten, Trading als Hobby zu betreiben: Sie können sich mit Fundamentalanalyse beschäftigen, um langfristige Anlagemöglichkeiten zu finden (siehe dazu Kapitel 17), Sie können alternative Anlagen suchen, um Ihr Portfolio zu diversifizieren (lesen Sie Kapitel 3) und Sie können entweder in einem Demokonto oder bei einem Investmentwettbewerb mit Spielgeld handeln, ohne echtes Geld einzusetzen.
Die Prinzipien von erfolgreichem Daytrading
Die Prinzipien von erfolgreichem DaytradingObwohl Sie mit fast allen Wertpapieren hemmungslos daytraden können, ist das wahrscheinlich keine gute Idee. Einige Trader verbringen fast ihr ganzes Berufsleben mit nur einer oder zwei Arten von Wertpapieren. In diesem Abschnitt werden die Grundlagen des Erfolgs behandelt: mit nur wenigen Wertpapieren in einem Markt arbeiten, Positionen umsichtig steuern und sich auf die vorliegende Arbeit konzentrieren.
Mit wenigen Basiswerten arbeiten
Die meisten Daytrader suchen sich ein oder zwei Märkte aus und konzentrieren sich unter Ausschluss aller anderen nur auf diese. Auf diese Weise können sie lernen, wie die Märkte handeln, wie Nachrichten sich auf die Kurse auswirken und wie die anderen Marktteilnehmer auf neue Informationen reagieren. Außerdem hilft es dem Trader, seinen Fokus aufrechtzuerhalten, wenn er sich auf nur ein oder zwei Märkte beschränkt.
Und was handeln Daytrader? In Kapitel 3 finden Sie Informationen über die verschiedenen Märkte und wie sie funktionieren; hier nur eine kurze Zusammenfassung der derzeit bei Daytradern beliebtesten Anlageprodukte (ohne bestimmte Reihenfolge):
Finanzterminkontrakte: Terminkontrakte erlauben es dem Trader, von Kursveränderungen in Börsenindizes wie dem S&P 500 oder dem Dow Jones Industrial Index zu profitieren. Damit können Trader viel billiger von Kursänderungen profitieren, als wenn sie alle Aktien im Index einzeln kaufen würden. Natürlich sind sie tendenziell volatiler als die Indizes, die sie abbilden, weil sie auf Erwartungen beruhen.
Forex: Forex, Kurzform für foreign exchange, also Devisenmarkt, umfasst den Handel mit Fremdwährungen, um von den Wechselkursschwankungen zu profitieren. Forex ist der größte und liquideste Markt, den es gibt, und er ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Trader lieben ihn, weil er so viele Gelegenheiten bietet. Weil die meisten Kursänderungen gering sind, müssen sie einen Hebel, genannt Leverage (geliehenes Geld) einsetzen, um Gewinne zu machen. Das geliehene Geld muss zurückgezahlt werden, egal wie der Handel ausgeht, was zu den Risiken des Forex beiträgt.
Normale Aktien und börsennotierte Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs): Das Geschäft des Daytradings hat ursprünglich am Aktienmarkt begonnen und der Aktienmarkt ist bei Daytradern immer noch beliebt. Sie sondieren die Nachrichten über die Performance von Unternehmen oder die Stimmung der Investoren, die die Aktienkurse beeinflussen, und versuchen, aus diesen Kursschwankungen Kapital zu schlagen. Auch börsennotierte Fonds sind Anlageprodukte, die wie Aktien gehandelt werden, aber auf einem Marktindex oder einer Strategie basieren.
Die Positionen steuern
Ein Schlüssel für erfolgreiches Trading ist das Wissen, wie viel Sie traden und wann Sie aus Ihren Positionen aussteigen. Klar, Daytrader stellen ihre Positionen immer am Tagesende glatt – sonst wären sie keine Daytrader –, aber sie müssen auch ihre Verluste begrenzen und ihre Gewinne mitnehmen, wenn im Lauf des Tages welche entstehen. Genauer gesagt müssen sie bestimmen, welchen Umfang eine Transaktion haben soll und wie hoch die Gewinne oder Verluste maximal sein sollen:
Festlegen, wie hoch das Risiko eines bestimmten Trades im Verhältnis zum Gesamtkapital sein darf: Trader investieren selten ihr gesamtes Kapital in eine Transaktion. Denn auf die Art kann man es leicht verlieren! Stattdessen setzen sie nur einen Teil ihres Geldes ein und heben den Rest für andere gute Trading-Gelegenheiten am Markt auf. Wenn ein Trade schiefgeht, bleibt dem Trader immer noch Geld, um neue Orders zu platzieren. Einige Trader teilen ihr Geld in gleiche Beträge auf und andere legen fest, wie viel Geld sie auf der Grundlage des erwarteten Risikos und des erwarteten Gewinns aus dem gehandelten Wertpapier einsetzen wollen. Durch ein umsichtiges Management des eingesetzten Kapitals bleibt der Trader länger im Spiel, und je länger er im Spiel bleibt, desto höher sind die Chancen auf gute Gewinne. In Kapitel 6 finden Sie weitere Informationen über Strategien des Kapitalmanagements.
Sein Kapital durch den Einsatz von Stop- und Limit-Orders schützen: Stop- und Limit-Orders werden bei der Brokerfirma platziert und werden ausgelöst, sobald das Wertpapier ein bestimmtes Kursniveau erreicht. Wenn der Kurs eines Wertpapiers anfängt, stärker zu sinken als es dem Trader lieb ist – zack! – wird es verkauft, sodass bei dieser Transaktion keine höheren Verluste mehr eintreten können. Der Trader muss sich nicht selbst den Kopf über die Entscheidung oder eine Kursprognose zerbrechen. Er beschäftigt sich lieber mit dem nächsten Trade und setzt sein Geld für einen Trade ein, der voraussichtlich besser läuft.
Daytrader machen viele Trades und eine Menge davon bringen Verluste ein. Der Schlüssel des Ganzen ist es, mehr Gewinne als Verluste zu machen. Wenn der Trader die Höhe der Verluste begrenzt, kann er leichter Gewinne erzielen, die hoch genug sind, um seine Verluste auszugleichen.
Die Aufmerksamkeit fokussieren
Daytrader ruinieren sich oft durch Stress und Emotionen. Das Marktgeschehen ständig im Auge zu behalten, ist schwierig, wenn man den ganzen Tag auf Bildschirme starrt und allein arbeitet. Als Trader müssen Sie aber in der Lage sein, sich auf den Markt zu konzentrieren und sich an Ihr Handelssystem zu halten und gleichzeitig so ruhig und rational wie möglich zu bleiben.
Erfolgreiche Daytrader haben Unterstützungssysteme. Sie sind in der Lage, ihre Positionen zu schließen und den Rest des Tages mit anderen Aktivitäten zu verbringen. Sie unternehmen Dinge, um ihre überschüssige Energie abzubauen und einen klaren Kopf zu bekommen, wie Jogging, Yoga oder Meditation. Sie wissen, dass ihre Fähigkeit, einen klaren Kopf zu behalten, solange der Markt offen ist, lebensnotwendig ist.
Trader betrachten den Markt selbst oder alle anderen Trader als Feinde. Die wirklichen Feinde sind aber die Emotionen: Zweifel, Angst, Gier und Hoffnung. Diese vier Emotionen halten Trader davon ab, sich auf den Markt zu konzentrieren und sich an ihr System zu halten.
Es ist frustrierend, wenn sich an einigen Tagen so viele Trading-Gelegenheiten bieten, dass Ihre Zeit oder Ihr Geld nicht ausreichen, um sie alle zu nutzen. An diesen Tagen verpassen Sie gute Trades, weil Ihnen einfach die notwendigen Ressourcen fehlen, alle Möglichkeiten auszunutzen, die Sie sehen. Deswegen ist es so wichtig, dass Sie einen Plan haben und sich auf das konzentrieren, was funktioniert.
Die Persönlichkeit eines erfolgreichen Daytraders
Erfolgreiche Trader gehören einer besonderen Gattung an. Sie können ungehobelt und grob sein, weil sie mit hohem Tempo gegen einen Markt agieren, der sich keinen Deut um sie schert. Trotz ihres rauen Äußeren sind sie absolut diszipliniert, was den Ablauf ihres Arbeitstages und ihre Aktivitäten angeht, solange der Markt offen ist.
Die Disziplin fängt mit einem Plan an, wie der Tagesbeginn gestaltet wird; dazu gehört es, Nachrichten zu lesen und Handelsmuster zu prüfen. Dazu gehört auch, die Transaktionen zu kontrollieren, die im Lauf des vergangenen Tages gemacht wurden, um herauszufinden, was funktioniert hat und warum. Und es kommt darauf an, Verluste sofort zu begrenzen, alle Gewinne mitzunehmen, die sich bieten, und die Trading-Regeln zu verfeinern, damit es am nächsten Tag noch besser läuft. Nein, diese Strategie macht viel weniger Spaß, als sich ins Getümmel zu stürzen und Orders zu platzieren, aber es führt mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg.
Nicht jeder kann Daytrader sein, und nicht jeder sollte es versuchen. In diesem Abschnitt behandle ich einige der wichtigsten Charakterzüge der besten Daytrader.
Unabhängigkeit
Die meisten Daytrader arbeiten allein. Computer und Monitore sind relativ günstig, High-Speed-Internetverbindungen sind immer besser verfügbar und viele Brokerfirmen bieten Tradern, die allein arbeiten, einen entsprechenden Service. Und dann sitzt der Daytrader mutterseelenallein zu Hause in einem Zimmer, und nur der Computerbildschirm leistet ihm Gesellschaft. Es kann langweilig sein und die Konzentration beeinträchtigen, wenn man den ganzen Tag allein ist. Manche Leute kommen damit nicht klar.
Andere Trader blühen auf, wenn sie den ganzen Tag allein sind, weil das ihre besten Eigenschaften zum Vorschein bringt. Sie wissen, dass ihr Erfolg ganz allein von ihnen selbst abhängt, von niemand anderem. Nur der Trader ist dafür verantwortlich, wenn etwas schiefgeht, er streicht aber auch den gesamten Gewinn allein ein. Er kann allein entscheiden, was funktioniert und was nicht, ohne dass ihm ein lästiger Chef oder eine nervende Firmendrohne sagt, war er heute zu tun hat.
Die Vorstellung, ganz allein für sein Geschäft und sein Konto verantwortlich zu sein, ist aufregend, denn Daytrading kann eine gute Berufsoption sein.
Was, wenn Sie Trader werden, aber nicht allein arbeiten wollen? Überlegen Sie sich, ob Sie für eine Brokerfirma, einen Hedgefonds, einen Investmentfonds oder eine Warenterminfirma arbeiten wollen. Diese Unternehmen brauchen Trader, die ihr Geld managen, und in den Handelsabteilungen solcher Firmen arbeiten normalerweise viele Leute zusammen, die ihre Ideen teilen, sich gegenseitig aufmuntern und sich unterstützen, wenn etwas schiefgeht.
Egal wie unabhängig Sie sind: Ihre Handelsaktivitäten werden profitieren, wenn Sie Freunde und Familie haben, die Sie unterstützen und ermutigen. Ein solches Netzwerk kann Ihnen helfen, besser mit den emotionalen Seiten des Tradings klarzukommen. Außerdem macht es viel mehr Spaß, Erfolge gemeinsam zu feiern!
Geistesgegenwart
Daytrading ist eine Sache von Minuten. Eine Stunde kann wie ein Jahrzehnt sein, wenn der Markt sich schnell bewegt. Und das bedeutet, dass ein Daytrader nicht zögerlich sein oder panisch reagieren darf. Wenn es an der Zeit ist, zu kaufen oder zu verkaufen, dann ist es an der Zeit, zu kaufen oder zu verkaufen. Punkt.
Viele Anleger verbringen lieber viele Stunden mit der sorgfältigen Prüfung eines Wertpapiers und der Märkte, bevor sie Geld investieren. Einige dieser Leute sind extrem erfolgreich. Warren Buffett, der Vorstandsvorsitzende von Berkshire Hathaway, hat mit seinem umsichtigen Anlagestil 78 Milliarden Dollar angehäuft; Geld, das er für wohltätige Zwecke spendet. Aber Buffett und Leute wie er sind keine Trader.
Trader müssen genug Vertrauen in ihr System und genug Erfahrung in den Märkten haben, um schnell zu handeln, wenn sie eine Kauf- oder Verkaufsgelegenheit sehen. Viele Brokerfirmen bieten ihren Kunden Demo-Konten oder Backtesting-Systeme an, die es einem Trader ermöglichen, seine Strategie auszuprobieren, bevor er echtes Geld einsetzt. Das hilft ihm, Marktmuster zu erkennen, die mögliche Gewinne signalisieren.
Ein Trader, der ein großartiges System hat, aber mit der Computermaus nicht schnell genug ist, hat noch eine andere Option: automatisiertes Trading. Viele Brokerfirmen bieten eine Software an, die Trades automatisch ausführt, sobald eine bestimmte Marktlage eintritt. Für viele Trader ist automatisches Trading die beste Methode, Emotionen aus ihrer Trading-Strategie herauszuhalten. Andere mögen diese Art des Tradings nicht, weil es ihnen weniger Spaß macht. Und seien wir ehrlich, erfolgreiche Trader haben einfach Spaß an dem ganzen Trading-Prozess.
Entschlusskraft
Daytrader müssen sich schnell bewegen können, also müssen sie auch schnelle Entscheidungen treffen können. Sie können nicht bis morgen warten, um zu sehen, wie die Charts sich entwickeln, bevor Sie Kapital einsetzen. Wenn Sie eine Gelegenheit sehen, müssen Sie sie nutzen. Sofort.
Und wenn es eine schlechte Entscheidung war? Natürlich werden sich einige Entscheidungen als schlecht erweisen. Dieses Risiko besteht bei jeder Art von Investment, und ohne Risiko keine Rendite. Das muss jeder akzeptieren, der auf den Märkten zugange ist.
Aber zwei gute Daytrading-Praktiken helfen dabei, die Auswirkungen schlechter Entscheidungen zu begrenzen. Die erste ist der Einsatz von Stop- und Limit-Orders, die automatisch dafür sorgen, dass Verlustpositionen glattgestellt werden. Die zweite Praktik ist es, am Ende jeden Tages alle Positionen zu schließen, sodass man am nächsten Tag bei null anfängt.
Wenn Sie ein Sicherheitsnetz gegen Kursverluste gespannt haben, sind Sie psychologisch besser gerüstet, die Entscheidungen zu treffen, die Sie treffen müssen, um Gewinne zu machen. Und wenn Sie zu den Menschen gehören, denen es schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, ist Daytrading wahrscheinlich nicht das Richtige für Sie.
Was Daytrading nicht ist
Um das Daytrading ranken sich viele Mythen: Daytrader verlieren Geld. Daytrader verdienen Geld. Daytrader sind verrückt. Daytrader sind kalt und rational. Daytrading ist einfach. Daytrading ist der direkte Weg in Alkoholismus und Ruin.
In diesem Abschnitt zerstreue ich einige der Daytrading-Mythen. Irgendjemand muss das ja tun, oder? Sie erfahren in diesem Abschnitt sowohl gute als auch schlechte Neuigkeiten, lesen Sie ihn also durch, damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was Sie vom Daytrading wirklich erwarten können.
Daytrading ist nicht gleich investieren
Während Swingtrader ihre Positionen ein paar Tage, vielleicht sogar ein paar Wochen lang halten und Investoren ihre Anteile auf lange Sicht halten (wobei manche jahrzehntelang an ihren Wertpapieren festhalten und sie womöglich sogar an ihre Kinder vererben), halten Daytrader eine Position nie länger als einen Tag.
Daytrading ist definitiv nicht investieren. Daytrader erfüllen auf den Kapitalmärkten eine wichtige Funktion, weil sie Kursänderungen erzwingen, die das Angebot und die Nachfrage auf dem Markt ins Gleichgewicht bringen. Daytrading schafft allerdings keine neuen Finanzierungsquellen für Unternehmen und Staaten. Es generiert kein langfristiges Wachstum.
Nur weil Daytrading nicht gleich investieren ist, bedeutet das nicht, dass Daytrader nicht woanders investieren. Viele Daytrader ziehen von ihrem Trading-Kapital regelmäßig einen bestimmten Teil ab, den sie in ein langfristiges Portfolio für den Ruhestand oder für irgendein anderes Vorhaben anlegen. Weil investieren und traden aber unterschiedliche Einstellungen voraussetzen, wird der Trader sein Vermögen aller Voraussicht nach von jemand anderem verwalten lassen.
Daytrading ist nicht gleich zocken
Einer der häufigsten Kritikpunkte gegenüber dem Daytrading ist, dass es eine Form des Glückspiels sei. Und wie jeder weiß, oder wissen sollte, gewinnt beim Glücksspiel immer die Bank. Das ist jedoch beim Daytrading nicht der Fall. Aus folgenden Gründen:
Beim Daytrading sind die Chancen in vielen Märkten gleich verteilt. Die Options- und andere Terminmärkte sind beispielsweise Nullsummenmärkte mit ebenso vielen Gewinnern wie Verlierern, aber auf diesen Märkten gibt es auch Leute, die Risiken absichern wollen und daher geringere Gewinnerwartungen haben als Daytrader.
Der Aktienmarkt hat ein höheres Gewinn- als Verlustpotenzial, vor allem auf lange Sicht. Aus diesem Grund ist der Aktienmarkt kein Nullsummenmarkt, wie Options- und andere Terminmärkte. Auf dem Aktienmarkt liegen die Chancen mehr auf der Seite des Traders, wenn auch nur geringfügig.
In allen Märkten ist der vorbereitete und disziplinierte Trader erfolgreicher als der hektische, naive Trader. Das ist beim Glücksspiel nicht der Fall, denn egal wie gut der Zocker vorbereitet ist, die Spielbank sitzt immer am längeren Hebel.
Menschen, die zu Spielsucht neigen, verlegen sich manchmal auf Daytrading, um ihrer Sucht auf gesellschaftsfähige Weise zu frönen. Wenn Sie wissen, dass Sie zur Spielsucht neigen oder vermuten, gefährdet zu sein, ist es wahrscheinlich keine gute Idee von Ihnen, mit dem Daytrading zu beginnen. Daytrader, die heimliche Zocker sind, neigen dazu, schlechte Transaktionen zu machen, und haben Schwierigkeiten, Limits zu setzen oder ihre Positionen am Ende des Tages glattzustellen. Sie verderben sich ihre eigenen Chancen. In Kapitel 4 finden Sie einige Informationen darüber, wo die Grenze zwischen Daytrading und Glücksspiel verläuft.