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Mit diesem Klassiker können Sie die Erfolgsgesetze entdecken und für sich selbst nutzen. Seit Jahrzehnten ist dieses Buch ein Bestseller und hat sich weltweit über 10 Millionen mal verkauft. Napoleon Hill zeigt Ihnen wie Sie durch Autosuggestion und den entschlossenen Einsatz Ihrer Fähigkeiten und Ihrer Phantasie reich werden können. Wenn Sie es gelesen haben, werden Sie erkennen, warum Erfolg und Wohlstand kein Zufall sind. "Dieses Buch gehört zu den wenigen wirklichen Standard-Werken zum Thema ‚Wie lerne ich mein Leben selbst zu bestimmen'.
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Seitenzahl: 444
Vorwort des Herausgebers
Napoleon Hills Buch Think and grow rich (dt.: Denke und werde reich) gehört zu den erfolgreichsten Büchern des 20. Jahrhunderts. Erstmals herausgegeben 1937, wurde es innerhalb weniger Jahre zu einem Weltbestseller. Es rangiert mit über 70 Millionen verkauften Exemplaren unter den Top 20 Bestsellern aller Zeiten. Dies verwundert kaum, sprach doch der Autor vor dem Schreiben mit vielen der reichsten und erfolgreichsten Geschäftsmännern, um die Gemeinsamkeiten und Grundregeln ihres Erfolges feststellen zu können. Mit einigen von ihnen war er Zeit seines Lebens befreundet. Darüber hinaus war er selbst ein überaus erfolgreicher Geschäftsmann und Autor. Er wusste also genau, wovon er sprach, wenn er die Methoden präsentierte, die zu persönlichem Erfolg führen. In 13 Kapiteln erläuterte er seinen Lesern, worauf es bei diesem Weg zum Erfolg ankommt. Neben Glaube und Verlangen, der Umwandlung sexueller Energie und der Phantasie, machte er jedoch ein Prinzip aus, welches er durch die Namensgebung seines Buchs als das wichtigste beim Reichwerden sah: Das Denken.
Dies sollte dem Leser von Ratgeberliteratur des beginnenden 21. Jahrhunderts bekannt vorkommen: Zur Zeit schwappt eine Welle von Büchern zum Gesetz der Anziehung über die Erde. Die Lehren in diesen Büchern besagen nichts anderes als dass dem Denken die schöpferische Kraft des Universums innewohnt. Nicht durch blinde Taten erschaffen die Menschen primär ihre Wirklichkeit, sondern durch Gedanken. Hill zeigt in seinem Meisterwerk auf, wie allein gedanklich ganz auf das Ziel ausgerichtetes Handeln zu den gewünschten Erfolgen führt, und füllt damit die Lücke zwischen rein handlungsorientierten Ratgebern und den wenig anwendbaren Universumsbestellungs-Anleitungen. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele bekannte Autoren einschlägiger Bücher das Buch von Napoleon Hill als eine ihrer Hauptinspirationsquellen bezeichnen. Liest man Hills Buch, so wird schnell klar, dass dieser Autor sich des Gesetzes der Anziehung, eines universalen Gesetzes, sehr wohl bewusst war. Der Titel der deutschen Erstausgabe dieses Buches lautet jedoch Denke nach und werde reich. Der Herausgeber der hier vorliegenden Version hält diesen Titel für unglücklich, da sich Hill nicht explizit auf das Nachdenken bezieht, also das längere Nachsinnen über eine Idee, sondern auf das Denken selbst, auf die Kraft der Gedanken, die aller Schöpfung, ob unternehmerischer oder künstlerischer Art, zugrunde liegt. Diese Übersetzung versucht, dieser Intention gerecht zu werden.
Diese hier vorliegende ungekürzte Übersetzung der Urfassung von 1937 ist die erste Übersetzung jener Version in die deutsche Sprache überhaupt und die erste deutsche Fassung, die in Form eines Ebooks erscheint. Sie trägt dem Wunsch vieler deutscher Leser nach einer vollständigen, in technologisch zeitgemäßem Format vorliegenden Ausgabe des Klassikers des New Thought Rechnung.
Urs Rauscher
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Verfassers
Einführung
Verlangen – Der Ausgangspunkt aller Unternehmungen: Der erste Schritt zum Reichtum
Vertrauen – Erfolg durch Glaube und Visualisierung: Der Zweite Schritt zum Reichtum
Autosuggestion - Das Mittel zur Einflussnahme auf das Unterbewusstsein: Der dritte Schritt zum Reichtum
Spezialwissen - Persönliche Erfahrung und Beobachtung: Der vierte Schritt zum Reichtum
Vorstellungskraft - Die Werkstatt des Geistes – der Fünfte Schritt zum Reichtum
Organisierte Planung - Die Kristallisation des Verlangens im Handeln: Der Sechste Schritt zum Reichtum
Entschlossenheit - Die Herrschaft über die Prokrastination: Der achte Schritt zum Reichtum
Beharrlichkeit - Die ununterbrochene Arbeit am Vertrauen: Der achte Schritt zum Reichtum
Die Macht des Mastermind - Die treibende Kraft: Der neunte Schritt zum Reichtum
Das Geheimnis der sexuellen Transmutation - Transmutation: Der zehnte Schritt auf dem Weg zum Reichtum
Das Unterbewusstsein – Das Bindeglied: Der elfte Schritt zum Reichtum
Das Gehirn - Die Sende-und Empfangsstation für Gedanken: Der Zwölfte Schritt auf dem Weg zum Reichtum
Der Sechste Sinn - Das Tor zum Tempel der Weisheit: Der Dreizehnte Schritt zum Reichtum
Wie Sie die sechs Hauptängste besiegen - Finden Sie heraus, wie viele Geister Ihrem Erfolg noch im Wege stehen!
Nachwort des Übersetzers
Personenglossar
Rechtliches
Impressum
Vorwort des Verfassers
Dieses Buch ist das Ergebnis meiner Analyse der Lebenserfahrungen von über 500 außerordentlich reichen Persönlichkeiten. Mein Anliegen ist es, Ihnen den Schlüssel zu einem Geheimnis zu geben – jenem Geheimnis, wie diese Menschen, die ich über einen langen Zeitraum hinweg beobachtet und begleitet habe, zu ihrem unglaublichen Vermögen gekommen sind.
Andrew Carnegie hat mich vor nunmehr über fünfzig Jahren auf dieses Geheimnis aufmerksam gemacht. Als ich fast noch ein Kind war, ließ der gerissene alte Schotte ganz wie nebenbei die entscheidende Bemerkung fallen. Dann lehnte er sich mit einem verschmitzten Leuchten in den Augen in seinem Sessel zurück, um aufmerksam zu beobachten, ob ich wohl genug Grips hätte, die volle Bedeutung dessen zu verstehen, was er da gerade gesagt hatte.
Als er sah, dass ich den Kern seiner Aussage verstand, fragte er mich, ob ich bereit sei, die nächsten zwanzig Jahre meines Lebens der Aufgabe zu widmen, seine Formel über die ganze Welt zu verbreiten, um den Menschen einen Leitfaden zu geben, ohne dessen Hilfe sie womöglich als Versager enden würden. Ich sagte zu. Und mit Mr. Carnegies Hilfe habe ich mein Versprechen gehalten.
Dieses Buch berichtet von einem Geheimnis, das von tausenden von Menschen in fast allen erdenklichen Lebenslagen auf seine Praxistauglichkeit hin überprüft wurde. Es ist Mr. Carnegies Wille, dass die magische Formel, die ihm selbst ein schier unfassbares Vermögen eingebracht hat, in Reichweite all derer gelangt, die keine Zeit dafür haben, selbst herauszufinden, wie man Geld verdient. Seine Hoffnung dabei war, dass ich in der Lage sein würde, die Richtigkeit dieser Formel anhand der Lebenserfahrungen von Menschen aller möglichen Berufsfelder zu erproben und zu bestätigen. Er war überzeugt davon, dass sie an allen Schulen und Universitäten gelehrt werden sollte und glaubte, dass dies eine Revolution des gesamten Schulsystems bedeuten und die nötige Schulzeit auf die Hälfte verkürzen würde.
Seine Erfahrungen mit Charles M. Schwab und anderen jungen Männern seines Kalibers zeigten Mr. Carnegie, dass das meiste, was auf dem Lehrplan der Schulen steht, überhaupt keine Bedeutung für den Verdienst des eigenen Lebensunterhalts hat und auch keine Rolle dabei spielt, ob es jemand zu nennenswertem Wohlstand bringt. Er konnte deshalb zu dieser Ansicht kommen, weil viele von den jungen Männern, die er in seinem Geschäft aufnahm, überhaupt keine Schulbildung hatten. Nachdem er ihnen jedoch beigebracht hatte, seine Formel richtig anzuwenden, entwickelten sie sich ausnahmslos zu ausgezeichneten Führungspersönlichkeiten. Mehr noch: Jedem einzelnen, der von ihnen Gebrauch machte, brachten diese Instruktionen letztlich ein ganz beträchtliches Vermögen ein. Im Kapitel über Vertrauen werden Sie die erstaunliche Geschichte vom Aufbau der gigantischen United States Steel Corporation hören, der durch einen der jungen Männer zustande kam, durch deren Beispiel Mr. Carnegie bewiesen hat, dass seine Formel für alle Menschen funktioniert, die dafür bereit sind. Charles M. Schwab jedenfalls brachte die Formel ein ungeheures Vermögen ein. Darüber hinaus gelangte er durch sie an schier unbegrenzte Möglichkeiten. Der monetäre Wert dieser einen Anwendung der Formel beläuft sich auf circa sechshundert Millionen Dollar. Das weiß fast jeder, der in Kontakt mit Mr. Carnegie stand und es sollte Ihnen einen Eindruck davon verschaffen, welchen Wert dieses Buch für Sie haben kann – vorausgesetzt, Sie wissen, was Sie wollen.
Schon lange bevor ich es nun über zwanzig Jahre lang empirisch überprüfen und testen konnte, gelangte das Geheimnis in den Besitz tausender Männer und Frauen. Ganz wie es Mr. Carnegie für sie gewünscht hätte, setzten sie es zu ihrem eigenen Nutzen ein. Viele von ihnen sind damit ziemlich reich geworden. Andere haben es erfolgreich zum Wohl ihrer Familien eingesetzt.
Arthur Nash, ein Schneider aus Cincinatti, nahm beispielsweise sein beinahe bankrottes Geschäft als „Versuchskaninchen“, um die Formel daran zu erproben. Das Bald begann das Geschäft zu blühen und brachte seinen Besitzern ein Vermögen ein. Es floriert noch heute.
Das Geheimnis wurde auch an Stuart Austin Wier weitergegeben und er war bereit dafür – so bereit, dass er den Mut fand, seinen Beruf aufzugeben, um Jura zu studieren. Welchen Erfolg er damit hatte, werden Sie in diesem Buch erfahren.
Während meiner Zeit als Werbemanager der La-Salle Extension University, die damals noch aus nicht viel mehr bestand als ihrem Namen, durfte ich miterleben, wie der Rektor der Universität, J. G. Chapline, die Formel dazu benutzte, die La-Salle zu einer der größten weiterführenden Schulen des Landes zu machen.
Das Geheimnis, von dem ich spreche, wird in diesem Buch nicht weniger als einhundert Mal erwähnt. Ich werde es jedoch niemals direkt mit dem Finger darauf deuten, da es zuverlässiger zu wirken scheint, wenn es einfach in Greifweite liegengelassen wird, damit diejenigen es entdecken können, die bereit dafür sind und danach suchen. Das ist auch der Grund dafür, dass Mr. Carnegie es mir damals einfach so hingeworfen hat, ohne viel Aufhebens darum zu machen und ohne mir einen Namen dafür zu nennen.
Wenn Sie bereit dafür sind, es umzusetzen, werden Sie dem Geheimnis in jedem Kapitel mindestens ein Mal begegnen. Ich wünschte, es wäre mir vergönnt, Ihnen zu sagen, wann Sie bereit dazu sind, doch das würde Ihnen einen großen Teil des Vorteils nehmen, den Sie haben werden, wenn Sie die Entdeckung auf Ihre eigene Weise machen.
Während ich dieses Buch schrieb, bekam mein Sohn, der damals gerade das letzte Jahr am College absolvierte, das Manuskript des zweiten Kapitels in die Hände. Er las es, entdeckte das Geheimnis aus eigenem Antrieb und wusste die Information so intelligent umzusetzen, dass er direkt in eine verantwortungsvolle Position einsteigen konnte – mit einem Einstiegsgehalt, das höher war als alles, was ein durchschnittlicher Arbeiter jemals verdienen würde. Im zweiten Kapitel können Sie seine Geschichte lesen.
Es mag Ihnen nun so vorkommen, als ob dieses Buch zu viel verspricht. Ich bin überzeugt davon, dass sich dieser Eindruck verändern wird, wenn Sie weiter lesen. Vielleicht haben Sie es in Ihrem eigenen Leben mit Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu tun gehabt. Vielleicht haben Sie immer wieder versucht, sich durchzukämpfen – nur um wieder und wieder zu scheitern. Oder Sie wurden von Krankheit oder Behinderung von Ihrem Ziel abgehalten. Dann ist es möglich, dass Sie in der Geschichte meines Sohnes in der Wüste enttäuschter Hoffnungen die Oase des Trostes erblicken, nach der Sie so lange gesucht haben.
Während des Ersten Weltkrieges machte Präsident Woodrow Wilson ausgiebigen Gebrauch von der Formel. Sie wurde den Soldaten mit an die Front gegeben, sorgfältig verpackt in der Ausbildung, die jeder einzelne von ihnen erhielt. Präsident Wilson erzählte mir einst, dass sie auch eine maßgebliche Rolle in der Erhebung der Kriegsmittel gespielt hatte.
Das Geheimnis inspirierte den damaligen Delegierten für das Territorium der Philippinen, Manuel L. Quezon, dazu, sein Volk in die Freiheit zu führen. Er hat den Philippinen die Unabhängigkeit gebracht und wurde anschließend zum ersten philippinischen Präsidenten gewählt.
Die besondere Eigenschaft des Geheimnisses ist es, dass alle, die es anwenden, von ihm sicher und fast mühelos zum Erfolg geleitet werden, ohne sich je wieder mit Misserfolgen abgeben zu müssen. Wenn Sie das bezweifeln, dann bitte ich Sie, selbst die Lebensdaten derjenigen zu überprüfen, von denen dieses Buch berichtet. Sie werden schnell überzeugt sein!
So etwas wie ETWAS AUS NICHTS gibt es nicht!
Dieses Geheimnis hat seinen Preis – auch wenn dieser Preis gegenüber seinem Wert sehr gering ist. Für keinen Preis der Welt ist es für jemanden zu haben, der nicht wirklich und unter Einsatz all seines Willens danach sucht. Es ist unveräußerlich und für Geld nicht zu erwerben. Und zwar deshalb, weil es aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil befindet sich bereits im Besitz derjenigen, die bereit dafür sind. Unter der Voraussetzung, dass Sie bereit dafür sind, funktioniert das Geheimnis für alle Menschen gleich gut.
Lange vor meiner Geburt fand es seinen Weg in den Kopf von Thomas A. Edison [Anm. d. Ü.: Erfinder der Glühbirne]. Sein kluger Umgang damit hatte zur Folge, dass er zum größten Erfinder seiner Zeit aufstieg, auch wenn sich die Dauer seiner Schulbildung auf insgesamt drei Monate beschränkte. Er gab es später an einen seiner Geschäftspartner weiter, der so in der Lage war, sein anfängliches Gehalt von 12.000 $ im Jahr in kürzester Zeit so aufzustocken, dass er sich schon als junger Mann aus dem Geschäft zurückziehen konnte. Seine Geschichte werden Sie am Anfang des ersten Kapitels finden. Durch sie können Sie sich davon überzeugen, dass Reichtum nichts ist, was außerhalb Ihrer Reichweite liegt. Es liegt stets in Ihrer Hand, zu genau dem zu werden, was Sie sein wollen! Geld, Anerkennung und Glück sind Dinge, die auf all jene lauern, die entschlossen sind und bereit dafür.
Wie ich das wissen kann? Ich bin überzeugt davon, dass Sie eine befriedigende Antwort darauf haben werden noch bevor Sie das Buch zu Ende gelesen haben. Vielleicht werden Sie sie im ersten Kapitel finden, vielleicht erst auf der letzten Seite.
Zwanzig Jahre hat die Forschung nun gedauert, die ich auf die Bitte von Mr. Carnegie hin unternommen habe. Währenddessen untersuchte ich die Leben hunderter großer Persönlichkeiten. Viele von ihnen konnten mir bestätigen, dass sie ihre unermesslichen Reichtümer mithilfe des Geheimnisses von Mr. Carnegie erlangt haben. Unter diesen Männern befinden sich:
JOHN D. ROCKEFELLER HENRY FORD
THOMAS A. EDISON WILLIAM WRIGLEY JR.
FRANK A. VANDERLIP JOHN WANAMAKER
F. W. WOOLWORTH JAMES J. HILL
COL. ROBERT A. DOLLAR GEORGE S. PARKER
EDWARD A. FILENE E. M. STATLER
EDWIN C. BARNES HENRY L. DOHERTY
ARTHUR BRISBANE CYRUS H. K. CURTIS
WOODROW WILSON GEORGE EASTMAN
WM. HOWARD TAFT THEODORE ROOSEVELT
LUTHER BURBANK JOHN W. DAVIS
EDWARD W. BOK ELBERT HUBBARD
FRANK A. MUNSEY WILBUR WRIGHT
ELBERT H. GARY WILLIAM JENNINGS BRYAN
DR. ALEXANDER GRAHAM BELL DR. DMTID STARR JORDAN
JOHN H. PATTERSON J. ODGEN ARMOUR
JULIUS ROSENWALD CHARLES M. SCHWAB
STUART AUSTIN WIER HARRIS F. WILLIAMS
DR. FRANK CRANE DR. FRANK GUNSAULUS
GEORGE M. ALEXANDER DANIEL WILLARD
J. G. CHAPPLINE KING GILLETTE
HON. JENNINGS RANDOLPH RALPH A. WEEKS
ARTHUR NASH JUDGE DANIEL T. WRIGHT
CLARENCE DARROW
Diese Namen repräsentieren nur einen Bruchteil der berühmten Persönlichkeiten, deren große Leistungen und Errungenschaften beweisen, dass diejenigen, die Carnegies Geheimnis verstehen und es geschickt anwenden, mit seiner Hilfe ihr Leben zur Blüte bringen. Buchstäblich alle Menschen, die ich gekannt habe und die sich von dem Geheimnis inspirieren ließen, haben es in ihrem selbsterwählten Betätigungsfeld zu beachtlichem Erfolg gebracht. Umgekehrt habe ich niemals jemanden getroffen, der sich irgendwie aus der Masse abgehoben oder es zu nennenswertem Wohlstand gebracht hätte, ohne im Besitz des Geheimnisses zu sein. Aus dieser Tatsache kann ich schließen, dass die Carnegie-Formel für die Selbstbestimmung wichtiger ist, als alles, was gemeinhin als Bildung bezeichnet wird.
Und was wird eigentlich unter „Bildung“ verstanden? Wenn damit Schulbildung gemeint ist, hatten viele der Leute, die ich Ihnen vorstellen werde, ziemlich wenig davon. John Wanamaker erzählte mir einst, dass er sich das wenige Schulwissen, das er besaß, auf ähnliche Weise angeeignet hatte, wie eine Lokomotive ihr Wasser aufnimmt: In voller Fahrt. [Anm. d. Ü.: Auf Langstrecken nahm eine Dampflok während des Fahrbetriebs Wasser aus zwischen den Gleisen gelagerten Trögen auf.]
Henry Ford erreichte niemals die High School, ganz zu schweigen vom College. Nun geht es mir nicht darum, die Bedeutung der Schulausbildung zu marginalisieren. Vielmehr möchte ich meine ernsthafte Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass diejenigen, die das Geheimnis beherrschen und anwenden, einen hohen Status erreichen, Reichtümer erlangen und dem Leben ihren eigenen Stempel aufdrücken – selbst dann, wenn ihre Ausbildung dürftig ist!
Während Sie lesen, wird Ihnen das Geheimnis irgendwann hell entgegen leuchten und vollkommen klar und deutlich vor Ihnen stehen. Das wird genau dann geschehen, wenn Sie dafür bereit sind. Wenn es sich zeigt, dann werden Sie es erkennen. Und egal ob Sie nun das Zeichen auf der ersten oder auf der letzten Buchseite erblicken: Halten Sie einen Moment inne, wenn es Ihnen zum ersten Mal vor Augen tritt und trinken Sie ein Glas auf einen der wichtigsten Wendepunkte in Ihrem Leben!
Lassen Sie uns nun zum ersten Kapitel kommen. Dort werden Sie die Geschichte eines sehr lieben Freundes von mir lesen können, der das Zeichen erkannte – und dessen geschäftlicher Erfolg als Beweis dafür ausreichen sollte, dass er den entscheidenden Moment gebührend gefeiert hat. Wenn Sie diese Geschichte und all die anderen in diesem Buch lesen, halten Sie sich dabei stets vor Augen, dass es hier um ganz reale und bedeutsame lebenstechnische Probleme geht – wie übrigens bei allen Geschichten, die aus der menschlichen Erfahrung geschöpft werden: Probleme, die überall dort auftreten, wo Menschen danach streben, auf ihren eigenen Füßen zu stehen und darum kämpfen, die Hoffnung und den Mut zu finden, die nötig dazu sind, ein glückliches und friedliches Leben zu führen und zu innerem und äußerem Reichtum sowie in den Genuss wahrer Freiheit zu gelangen.
Denken Sie auch daran, dass die Geschichten, die Sie hier lesen, sich wirklich alle so zugetragen haben. Ich habe sie mir nicht ausgedacht, sondern für Sie zusammen gestellt. Und zwar zu dem Zweck, Ihnen eine universelle Tatsache vor Augen zu führen, durch deren Verständnis Sie nicht nur lernen, was Sie erreichen können, sondern auch wie, sodass Sie gleich den nötigen Antrieb mitgeliefert bekommen, sofort damit anzufangen.
Noch ein letztes Wort, bevor wir mit dem ersten Kapitel loslegen. Sie mögen ihn als einen Hinweis betrachten, mit dessen Hilfe Sie dem Geheimnis von Mr. Carnegie auf die Spur kommen können: Jedes Werk und jede Errungenschaft hat ihren Anfang in einer Idee! Wenn Sie bereit dafür sind, das Geheimnis zu entdecken, dann haben Sie es schon zur Hälfte verinnerlicht und Sie werden die andere Hälfte problemlos erkennen, wenn Sie sich Ihnen offenbart.
Einführung
Der Mann, der sich in eine Partnerschaft mit Thomas A. Edison hinein
dachte.
In der Tat: Gedanken sind Dinge. Sie sind sogar sehr mächtige Dinge, wenn sie mit einer klaren, unumstößlichen Absicht, mit Beharrlichkeit sowie einem brennenden Verlangen nach ihrer Verwirklichung einhergehen – etwa in Form von Reichtum oder anderen Gütern.
Vor etwas mehr als dreißig Jahren durfte Edwin C. Barnes die erstaunliche Erfahrung machen, das es tatsächlich vorkommt, dass Menschen durch ihr Denken reich werden. Diese Erkenntnis kam ihm nicht über Nacht. Sie kam häppchenweise, Schritt für Schritt, und begann mit einem brennenden Verlangen danach, ein Geschäftspartner des berühmten Erfinders Thomas A. Edison zu werden.
Sein Verlangen war deshalb besonders, weil es endgültig war. Er wollte mit Edison zusammen arbeiten, nicht für ihn. Wenn Sie genau darauf achten, wie er es anstellte, sein Verlangen zu verwirklichen, dann werden Sie auch die dreizehn Grundprinzipien des Reichtums besser verstehen, um die es hier geht.
Als dieses Verlangen, oder der zündende Gedanke, ihm zum ersten Mal bewusst wurde, befand er sich nicht gerade in einer besonders guten Ausgangsposition. Es gab zwei Schwierigkeiten: Einerseits kannte er Mr. Edison nicht und außerdem hatte er nicht genug Geld, um das Bahnticket nach Orange, New Jersey zu bezahlen, wo Edisons Firma ihren Sitz hatte.
Diese zwei Schwierigkeiten wären genug gewesen, um die Mehrheit der Leute abzuschrecken. Aber es handelte sich nicht um einen gewöhnlichen Wunsch! Er war so entschlossen, sein Verlangen zu verwirklichen, sich nicht geschlagen zu geben, dass er sich schließlich dazu entschloss, die ganze Strecke nach East Orange als blinder Passagier auf einem Güterzug mitzufahren.
Als er angekommen war, stellte er sich in Mr. Edisons Labor vor und verkündete, gekommen zu sein, um in das Geschäft des Erfindes einzusteigen. Mr. Edison sagte später zu dieser ersten Begegnung: „Er stand vor mir und sah aus wie ein gewöhnlicher Herumtreiber. Aber da war etwas in seinem Gesichtsausdruck, das mir zu verstehen gab, dass er fest entschlossen war, das zu bekommen, was er wollte. Ich habe aus jahrelanger Erfahrung im Umgang mit Menschen gelernt, dass ein Mann, der etwas so sehr begehrt, dass er bereit ist, seine gesamte Zukunft dafür aufs Spiel zu setzen, es am Ende mit Sicherheit auch bekommt. Ich habe ihm die Möglichkeit gegeben, um die er mich bat, da ich sehen konnte, dass er nicht aufgeben würde, bis er das hatte, was er wollte. Es hat sich später gezeigt, dass meine Entscheidung kein Fehler gewesen ist.“
Das, was der junge Barnes bei diesem ersten Treffen zu Mr. Edison sagte, war weit weniger wichtig, als das, was er dachte. Edison bestätigte das. Die Erscheinung des jungen Mannes konnte es auch nicht gewesen sein, denn diese sprach eindeutig gegen ihn. Es war sein Denken, das den Ausschlag gab.
Wenn jeder, der bis hierhin gelesen hat, die volle Bedeutung dieser Aussage verstehen würde, dann wäre der ganze Rest des Buches überflüssig.
Nun wurde Barnes nicht gleich nach dem ersten Gespräch zu Edisons Partner. Er bekam von ihm zunächst die Gelegenheit, für einen eher marginalen Lohn in einem von Edisons vielen Büros zu arbeiten. Das Wichtigste für Mr. Barnes war jedoch, dass Edison ihm damit die Möglichkeit gegeben hatte, seine Fähigkeit dort unter Beweis zu stellen, wo sein Partner in spe es sehen konnte.
Die Monate vergingen und es geschah scheinbar nichts, was Barnes der Realisierung seines Ziels näher brachte, das er sich klar als sein definitives Hauptziel gesteckt hatte. In seinem Geist jedoch ging etwas ganz Entscheidendes vor sich: Das Verlangen danach, zu Mr. Edisons Geschäftspartner zu werden, steigerte sich von Tag zu Tag. Die Psychologen haben ganz richtig bemerkt, dass „etwas dann zur Wirklichkeit wird, wenn jemand wirklich bereit dafür ist“.
Barnes war nicht nur bereit dafür, Edisons Geschäftspartner zu werden, sondern er war auch fest entschlossen, sich bereit zu halten, bis er das bekam, was er wollte.
Er sagte sich nicht: „Ach ja, was soll das denn hier noch? Ich denke, ich werde meine Meinung ändern und mich nach irgendeinem anderen Verkaufsjob umsehen.“ Sondern: „Ich bin hier her gekommen, um in Edisons Geschäft einzusteigen und genau das werde ich auch tun, selbst wenn mich das den Rest meines Lebens kosten wird.“ Und es war ihm ernst damit. Die Leute würden völlig andere Geschichten von ihrem Leben zu erzählen haben, könnten sie nur ein definitives und unverrückbares Ziel für sich wählen und dabei bleiben, bis es sich zu einer allesverschlingenden Besessenheit entwickelt!
Ob der junge Barnes das damals wusste oder nicht, seine unglaubliche Sturheit, die ihn nie von seinem einzigen wahren Verlangen abrücken ließ, befähigte ihn dazu, sämtliche Widerstände wegzufegen und schließlich die Chance zu bekommen, auf die er gewartet hatte.
Als die Möglichkeit sich dann auftat, tat sie das auf ganz andere Weise und kam aus einer ganz anderen Richtung, als Barnes es erwartet hätte. Das ist einer der manchmal verwirrenden Tricks von Lebenschancen: Sie haben die hinterhältige Angewohnheit, sich durch die Hintertür hinein zu schleichen. Oft kleiden sie sich auch ins Gewand eines scheinbaren Unglücks oder einer vorübergehenden Niederlage. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass so viele Leute ihre Chancen nicht wahrnehmen.
Mr. Edison hatte gerade das Projekt eines neuen Bürogeräts zum Abschluss gebracht, das damals als Edison-Diktiergerät bekannt war und später Ediphone genannt wurde. Die Leute im Verkauf waren nicht sonderlich begeistert davon. Sie glaubten nicht an den Erfolg des Geräts. Und genau hier sah Barnes seine Chance. Sie hatte sich still und heimlich herein geschlichen, in Gestalt einer Maschine, für die sich niemand zu interessieren schien außer Barnes und ihr Erfinder.
Barnes wusste einfach, dass er in der Lage war, das Ding zu verkaufen. Und so bot er Mr. Edison an, die Verantwortung für den Vertrieb zu übernehmen. Er bekam seine Chance und brachte das Geschäft zum Laufen. Tatsächlich verkaufte er das Gerät so erfolgreich, dass er von Edison einen Vertrag bekam, der es ihm gestattete, es im ganzen Land an den Mann zu bringen. Aus diesem Geschäft entstand der Slogan: „Von Edison erfunden und von Barnes geliefert“.
Barnes kam durch dieses Geschäft nicht nur zu monetärem Reichtum, sondern vollbrachte damit etwas weitaus Bedeutenderes: Er zeigte damit, dass es tatsächlich möglich ist, mit einem reichen Denken reich zu werden.
Den genauen Kapitalwert von Barnes’ Verlangen kenne ich nicht. Es hat ihm vielleicht zwei oder drei Millionen Dollar eingebracht. Dieses Vermögen wird jedoch bedeutungslos gegenüber dem wahren Gewinn: Der Gewissheit, dass es möglich ist, einen immateriellen Gedankenimpuls durch die Anwendung bestimmter Gesetzmäßigkeiten in seine physische Entsprechung zu verwandeln.
Barnes dachte sich buchstäblich in eine Geschäftspartnerschaft mit dem großen Edison hinein! Er dachte sich ein Vermögen herbei. Und dabei fing er mit nichts an als der Fähigkeit, zu wissen, was er wollte und der Entschlossenheit, seinem Verlangen treu zu bleiben, bis er hatte, was er wollte.
Am Anfang hatte er weder Geld noch eine nennenswerte Schulbildung. Er hatte keinen Einfluss, keine Verbindungen, die ihm die Türen geöffnet hätten. Aber er verfügte über den Mut, das notwendige Vertrauen und den absoluten Willen zum Sieg. Mithilfe dieser immateriellen Kräfte schaffte er es, sich zur rechten Hand des erfolgreichsten Erfinders aller Zeiten zu machen.
Lassen Sie uns nun einen Blick auf eine ganz andere Situation werfen. Wir werden gleich einem Mann begegnen, der seine Chance nicht wahrgenommen hat, obwohl sie direkt vor seiner Nase lag. Er machte sich selbst zum Verlierer, indem er drei Schritte vom Ziel entfernt aufgab.
Drei Schritte vom Gold entfernt
Einer der häufigsten Gründe zu versagen besteht darin, wegen einer vorübergehenden Niederlage aufzugeben. Früher oder später begeht jeder einmal diesen Fehler.
Zu Zeiten des Goldrauschs wurde ein Onkel von R. U. Darby vom Goldfieber gepackt und zog nach Westen, um zu graben und reich zu werden. Er hatte wohl noch nie etwas davon gehört, dass im Geist des Menschen mehr Gold versteckt liegt, als unter allen Kontinenten der Erde zusammen. Er steckte sich sein Gebiet ab und machte sich mit Picke und Schaufel an die Arbeit.
Nach einigen Wochen harter Arbeit wurde er vom Anblick des schimmernden Erzes belohnt. Nun brauchte er nur noch das Gerät, um es zur Oberfläche zu befördern. Also versteckte er den Eingang seiner Mine, machte sich wieder auf den Weg zurück in die Heimat nach Williamsburg, Maryland, und erzählte seiner Familie von seinem Durchbruch. Sie alle legten für die Maschinen zusammen, die er brauchte und verluden sie. Dann kehrte der Onkel zusammen mit dem jungen Darby zur Mine zurück.
Bald war der erste Wagen voll Erz gefördert und wurde zu einem Goldschmelzer gebracht. Die Einnahmen zeigten, dass sie eine der reichsten Minen in ganz Colorado erwischt hatten. Nur ein paar Wagenladungen mehr und die Ausgaben wären gedeckt. Und dann käme das ganz große Geld!
Die Bohrer gruben tiefer und die Herzen von Darby und seinem Onkel schlugen höher. Doch dann geschah etwas: Die Goldader verschwand! Sie waren zum Fuß des Regenbogens gelangt und der Goldtopf [Anm. d. Ü.: Einem irischen Volksglauben zufolge hat das Sagenwesen Leprechaun seinen Goldschatz in einem Topf am Fuße des Regenbogens vergraben] war nicht mehr da! Sie bohrten weiter und versuchten verzweifelt, ihre Ader wieder zu finden – ohne Ergebnis.
Schließlich beschlossen sie, aufzugeben.
Sie verkauften ihre Gerätschaften für ein paar hundert lumpige Dollars an einen Schrotthändler und nahmen den Zug nach Hause. Manch ein „Schrott“-Händler mag vielleicht ein wenig beschränkt sein – dieser war es jedenfalls nicht! Er heuerte einen Bergbauingenieur an, um einen Blick auf die Mine zu werfen und ein paar Berechnungen anzustellen. Der Ingenieur kam bald zu dem Schluss, dass das Projekt deshalb schiefgegangen war, weil sich die Eigner nicht mit Verwerfungs-Linien auskannten. Seine Berechnungen zeigten, dass die Ader nur drei Schritte von der Stelle entfernt weiter lief, wo die Darbys mit dem Bohren aufgehört hatten! Und genau dort tauchte sie dann auch wieder auf.
Dem Schrotthändler brachte die Mine Millionen von Dollars ein, weil er klug genug war, sich einen Experten zu suchen, statt einfach die Flinte ins Korn zu werfen.
Ein Großteil des Geldes, das in die Beschaffung des Grabungsgeräts geflossen was, konnte durch den damals noch sehr jungen R. U. Darby eingetrieben werden. Das Geld stammte von seinen Nachbarn und seiner Familie, die es ihm gaben, weil sie an ihn glaubten. Und er zahlte jeden einzelnen Dollar davon zurück, auch wenn er Jahre dafür brauchte.
Lange Zeit danach machte Mr. Darby die Entdeckung, wie man Verlangen in Gold umwandelt und wurde für seinen Verlust vielfach entschädigt. Er machte diese Entdeckung, nachdem er ins Geschäft mit Lebensversicherungen eingestiegen war.
Da er sich daran erinnerte, dass er ein riesiges Vermögen verloren hatte, weil er drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben hatte, konnte er von dieser Erfahrung profitieren. Und zwar mit einer einfachen Methode, die darin bestand, sich selbst stets zu sagen: „Ich habe drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben, aber ich werde niemals aufgeben, wenn jemand ‘nein’ sagt, dem ich eine Lebensversicherung verkaufen will.“
Darby gehörte einer kleinen Gruppe von weniger als fünfzig Leuten in den gesamten Vereinigten Staaten an, die jährlich über eine Million Dollar mit Lebensversicherungen verdienten. Und seine Fähigkeit dabeizubleiben verdankt er der Verarbeitung seiner Erfahrungen mit dem Davonlaufen, die er einst als Goldgräber gemacht hatte.
Bevor sich der Erfolg in Ihrem Leben einrichten kann, werden Sie vermutlich einige vorübergehende Niederlagen einstecken müssen und unter Umständen sogar einmal gründlich scheitern. Wenn es eine heftige Niederlage gibt, scheint die logischste Schlussfolgerung der Welt zu sein, einfach alles hinzuwerfen und aufzugeben. Und das ist auch genau das, was die meisten Leute tun.
Mehr als fünfhundert der erfolgreichsten Amerikaner aller Zeiten berichteten mir, dass sie ihren größten Erfolg genau einen Schritt von der Stelle entfernt feiern konnten, wo die Niederlage sicher schien. Das Scheitern ist ein durchtriebener Gauner mit einem scharfen Sinn für Ironie. Sein größtes Vergnügen besteht darin, einen zum Aufgeben zu bringen, wenn der Erfolg schon zum Greifen nahe ist.
Fünfzig Cent für eine Lektion in Beharrlichkeit
Kurz nachdem Mr. Darby durch die harte Schule der Niederlagen gegangen war und beschlossen hatte, aus seinen Erfahrungen als Goldgräber zu lernen, hatte er das Glück, bei einer Gelegenheit anwesend zu sein, die ihm ein für alle Mal beweisen sollte, dass “Nein” nicht unbedingt nein bedeutet.
Eines nachmittags half er seinem Onkel dabei, in einer alten Mühle Weizen zu mahlen. Der Onkel unterhielt eine große Farm, auf der einige farbige Naturalpächter arbeiteten. Auf einmal ging leise die Tür auf und die kleine farbige Tochter eines Pächters kam herein und stellte sich neben die Tür. Der Onkel schaute auf, sah das Kind und fuhr es an: “Was willst du?”
Das Mädchen gab lammfromm zurück: “Meine Mammi sagt, sie will fünfzig Cent.”
“Einen Scheiß werde ich dir geben,” schnauzte der Onkel. “Und jetzt scher’ dich ab nach Hause.”
“Ja, Chef”, sagte das Mädchen. Und blieb, wo sie war.
Der Onkel wandte sich wieder seiner Arbeit zu und war so damit beschäftigt, dass ihm gar nicht auffiel, dass das Kind noch immer da stand. Als er den Blick hob und sie immer noch in ihrer Ecke stehen sah, fuhr er sie an: “Ich hab’ dir gesagt, dass du verschwinden sollst! Jetzt mach, dass du wegkommst, sonst gibt’s Saures!”
Das Mädchen machte “Ja, Chef”, und rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Der Onkel ließ den Sack fallen, den er gerade in den Mühltrichter kippen wollte, griff sich einen langen, hölzernen Stab und stampfte mit einer Miene auf das Kind zu, die nichts Gutes verhieß.
Darby wagte kaum zu atmen. Er wusste, dass kleine farbige Kinder in diesem Teil des Landes erwachsenen Weißen zu gehorchen hatten. Er wusste auch, dass sein Onkel ein hitziges Temperament hatte. Und er war sich sicher, gleich zum Zeuge eines Mordes zu werden.
Als der Onkel die Ecke erreichte, wo das kleine Mädchen stand, machte sie flink einen Schritt nach vorn, schaute ihm direkt in die Augen und schrie aus vollem Halse: “Meine Mammi kriegt jetzt ihre fünfzig Cent!”
Der Onkel blieb stehen wie angewurzelt, schaute sie eine geschlagene Minute lang an, legte langsam den Stab auf den Boden, griff in seine Tasche, zog einen halben Dollar heraus und gab ihn ihr.
Das Kind nahm das Geld, und indem sie keine Sekunde lang den Mann aus den Augen ließ, den sie gerade besiegt hatte, ging sie langsam rückwärts zur Tür hinaus. Nachdem sie gegangen war, ließ sich der Onkel auf einer Kiste nieder, starrte über zehn Minuten lang einfach aus dem Fenster hinaus und sann völlig verwundert den Prügeln nach, die er da gerade bezogen hatte.
Auch Mr. Darby dachte nach. Er hatte gerade das erste Mal in seinem Leben beobachten dürfen, wie ein farbiges Kind mit voller Absicht einen erwachsenen Weißen besiegte. Wie hatte sie das nur geschafft? Was war mit seinem Onkel geschehen, das ihn all seine Wildheit verlieren und so folgsam wie ein Lamm werden ließ? Über welche sonderbare Macht gebot das Mädchen, die es zur Herrin über ihren Meister machte? Diese und ähnliche Fragen blitzten durch Mr. Darbys Hirn, doch eine Antwort bekam er erst Jahre später, als er mir die Geschichte erzählte.
Er erzählte mir von dieser Sache in der alten Mühle, genau an der Stelle, an der der Onkel damals sein Fett weg bekam. Und es ist eine seltsame Koinzidenz, dass ich damals fast ein Vierteljahrhundert dem Studium jener Kraft gewidmet hatte, die ein unwissendes kleines Kind dazu in die Lage versetzen kann, einen klugen erwachsenen Mann in die Knie zu zwingen.
Als wir also in der muffigen, alten Mühle standen und mir Mr. Darby die Geschichte von jenem ungewöhnlichen Sieg zu Ende erzählt hatte, fragte er mich: “Was hältst du davon? Was ist das für eine seltsame Macht, die das Kind benutzte, um meinen Onkel derart außer Gefecht zu setzen?”
Die Antwort auf die Frage ist in den Prinzipien enthalten, die in diesem Buch beschrieben werden. Die Antwort ist präzise und vollständig und enthält alle Details und die notwendigen Anleitungen, auch Ihnen die Macht in die Hand zu geben, über die das kleine Mädchen eher zufällig gestolpert ist.
Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie genau verstehen, was das für eine Kraft ist, die dem Kind zur Hilfe kam. Sie werden auch im nächsten Kapitel einen Blick auf darauf erhaschen. Beim Lesen des Buches werden Sie irgendwann auf einen Gedanken stoßen, der Ihre Auffassungsgabe verbessern wird. Dann werden auch Sie über dieselbe unwiderstehliche Macht gebieten. Vielleicht werden Sie schon im ersten Kapitel darauf aufmerksam werden, vielleicht auch erst in einem der späteren. Diese Erkenntnis kann in der Form eines einzigen Gedanken erscheinen. Oder aber in der Gestalt eines Plans oder einer Berufung. Und noch einmal: Sie kann Ihnen dabei helfen, sich an eine Niederlage oder ein gescheitertes Projekt zu erinnern und Sie dazu bringen, aus dieser Erfahrung etwas zu lernen, durch das Sie alles wieder gewinnen können, was Sie damals verloren haben.
Nachdem ich Mr. Darby das Wesen der Macht erklärt hatte, die das Mädchen damals ohne es zu wissen benutzt hatte, ging er noch einmal im Schnellgang alle seine Erfahrungen durch, die er in seinen dreißig Jahren als Versicherungskaufmann gemacht hatte und kam zu dem Schluss, dass sein Erfolg in nicht unbedeutendem Maße auf die Lektion zurückzuführen war, die er damals von dem Kind erhalten hatte.
Mr. Darby erzählte mir: “Jedes Mal, wenn mich ein potenzieller Käufer wegschicken wollte, sah ich das Mädchen in der alten Mühle vor mir. Ich sah ihre Augen voller Trotz leuchten und sagte mir: ‘Ich werde hier etwas verkaufen.’ Die meisten Verträge habe ich mit Leuten abgeschlossen, die vorher ‘Nein’ gesagt hatten.”
Er erinnerte sich im Verlauf unseres Gesprächs auch an seinen Fehler, drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben zu haben. “Aber eigentlich war das damals ein Segen”, sagte er. “Denn ich habe daraus gelernt, auf jeden Fall dabeizubleiben, egal wie hart es werden würde. Und das war eine Lektion, die ich lernen musste, bevor ich bei irgendetwas wirklich erfolgreich sein konnte.”
Diese Geschichte von Darby und seinem Onkel, von dem kleinen Mädchen und der Goldmine wird zweifellos von hunderten von Leuten gelesen werden, die ihr Geld mit dem Verkauf von Versicherungen verdienen wollen. Ihnen allen möchte ich gern verständlich machen, von welcher Bedeutsamkeit es ist, dass Darby seine Fähigkeit, jährlich über eine Million Dollar im Versicherungsgeschäft umzusetzen, letztlich diesen beiden Erfahrungen verdankt.
Das Leben ist manchmal seltsam und unkalkulierbar. Sowohl der Erfolg als auch der Misserfolg wurzeln in unseren alltäglichen Erfahrungen. Mr. Darbys Erfahrungen waren recht einfach und alltäglich – und dennoch waren sie der Schlüssel zu seinem weiteren Schicksal und deshalb (für ihn) so wichtig wie das Leben selbst. Er konnte deshalb von diesen Erfahrungen profitieren, weil er sie gründlich analysierte, um schließlich herauszufinden, was sie ihm beibringen konnten. Aber was ist mit denjenigen, die weder Zeit noch Muße dazu haben, sich mit ihren Fehlschlägen herumzuschlagen, um zu dem Wissen zu gelangen, das sie zum Erfolg führt? Um auch ihnen eine Chance zu geben, die Kunst zu lernen, eine Niederlagen einen Erfolg zu verwandeln, wurde dieses Buch geschrieben.
Der Weg, den ich Ihnen hier anbiete, besteht aus dreizehn grundlegenden Prinzipien. Denken Sie aber beim Lesen daran, dass Sie die Antwort auf Ihre dringlichsten Fragen letztlich nur in Ihren eigenen Gedanken finden können - in der Gestalt einer Idee, eines Plans, oder eines Ziels, die sich ihnen während des Lesens zu erkennen geben.
Eine einzige wirklich gute Idee ist alles, was nötig ist, um zum Erfolg zu kommen. Die Prinzipien, die ich in diesem Buch beschreibe, sind die besten und praktischsten Werkzeuge, die mir bekannt sind, um nützliche Ideen zu produzieren. Bevor wir aber mit der Beschreibung dieser Prinzipien fortfahren, möchte ich Ihnen diese Anregung mit auf den Weg geben:
Wenn der Reichtum erst einmal bei Ihnen angekommen ist, dann wird er in solchem Überfluss sprudeln, dass Sie sich ernsthaft fragen werden, wo er sich die ganze Zeit über verstecken konnte.
Das ist eine ganz erstaunliche Feststellung, besonders, wenn man bedenkt, dass die meisten Leute glauben, dass der Reichtum nur zu denen kommt, die lange und hart dafür arbeiten. Wenn Sie damit beginnen, sich reich zu denken, dann werden Sie die Beobachtung machen, dass der Schlüssel zum Reichtum in einem bestimmten Bewusstseinszustand und einer klaren Zielsetzung besteht und, wenn überhaupt, nur sehr peripher in harter, mühsamer Arbeit. Wahrscheinlich werden Sie sich wie jeder Mensch, dafür interessieren, wie man sich so einen Bewusstseinszustand zulegt, der den Reichtum anzieht. Um dem Geheimnis eines Lebens in Wohlstand auf die Spur kommen, habe ich nun fünfundzwanzig Jahre damit verbracht, über 25.000 Menschen zu befragen und gründlich zu analysieren. Ohne diese Forschungen hätte ich dieses Buch nicht schreiben können.
Ich will Ihnen etwas Interessantes erzählen: Im Jahre 1929 betrat eine Krise die Bühne der Weltwirtschaft, deren Ausmaß an Zerstörungskraft alles übertraf, was wir bis dahin gekannt hatten. Kurz nachdem Franklin D. Roosevelt sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten angetreten hatte, löste die Weltwirtschaftskrise sich jedoch Schritt für Schritt in Luft auf. Gerade wie ein Beleuchtungstechniker im Theater das Licht allmählich nach oben fährt, sodass es niemandem auffällt, wie die Dunkelheit allmählich zu Licht wird, verflüchtigte sich der Bann der Angst nach und nach aus den Köpfen der Menschen und verwandelte sich in Vertrauen.
Sobald Sie die Grundprinzipien der Philosophie, die ich hier vorstelle, verstehen und zur Anwendung bringen, achten Sie genau auf die Dinge, die sich in Ihrem Leben verändern: Ihre finanzielle Situation wird sich verbessern und alles, was Sie anfassen, wird zu einem Werkzeug werden, das Sie zu Ihrem Nutzen einsetzen können. Unmöglich? Ganz und gar nicht!
Eine der größten Schwäche der Menschheit ist die Vertrautheit des Durchschnittsbürgers mit dem Wort „unmöglich“. Der Mensch kennt alle Methoden, die nicht funktionieren und weiß über all jene Dinge genau Bescheid, die unerreichbar sind. Dieses Buch hingegen wurde geschrieben für Leute, die die Gesetzmäßigkeiten verstehen wollen, durch die andere Menschen erfolgreich geworden sind und die gewillt sind, alles auf eine Karte zu setzen.
Vor einigen Jahren investierte ich in ein gutes Wörterbuch. Das erste was ich damit machte, war, das Wort unmöglich schön säuberlich herauszuschneiden. Es wäre nicht dumm, meinem Beispiel zu folgen!
Der Erfolg kommt zu jenen, die erfolgsbewusst sind. Diejenigen hingegen, die in es ihrem Denken wahllos überlassen, ein Bewusstsein des Scheiterns zu entwickeln, werden auch scheitern.
Dieses Buch ist dem Zweck gewidmet, allen die bereit dafür sind, zu zeigen wie es möglich ist, den Geist so schulen, dass sie das Scheitern sein lassen und ein Erfolgsbewusstsein aufbauen können.
Ein anderer großer Fehler, der viel zu vielen Menschen zueigen ist, besteht in der Angewohnheit, alles und jeden entsprechend den eigenen beschränkten Ansichten und Vorstellungen zu bewerten. Manche, die das hier lesen, werden sich von Anfang an sagen, dass es niemandem möglich ist, durch Denken reich zu werden. Diese Menschen haben aber einfach nicht die Fähigkeit entwickelt, in Begriffen des Reichtums zu denken, weil all ihre Lebensgewohnheiten von Armut, Bedürftigkeit, Elend, Fehlschlägen und Niederlagen durchtränkt sind.
Diese unglückseligen Leute erinnern mich an einen Chinesen, der nach Amerika kam, um die amerikanische Lebensweise kennenzulernen. Er schrieb sich an der Universität von Chicago ein. Eines Tages begegnete der Universitätsdirektor William R. Harper dem jungen Asiaten auf dem Campus. Er unterhielt sich ein paar Minuten lang mit ihm und fragte ihn, was für ihn das Bemerkenswerteste an den Amerikanern wäre.
“Ganz klar”, rief der Chinese aus: “Die komische Form eurer Augen! Eure Augen sind wirklich total schräg!” Was soll man dazu noch sagen?
Wir weigern uns, an etwas zu glauben, das wir nicht verstehen. In unserer Dummheit denken wir, unsere eigene Beschränktheit wäre der richtige Maßstab für die Bewertung aller Möglichkeiten. Sicherlich sind die Augen des Anderen total schräg – weil sie anders sind als die eigenen.
Nachdem Henry Ford zu Ruhm gekommen war, starrten Millionen von Leuten auf das, was er erreicht hatte und beneideten ihn um sein schönes Schicksal, um sein Glück oder seinen Genius oder was immer sie sonst für sie für die Ursache seines Erfolges hielten. Vielleicht einer von hunderttausend kennt das Geheimnis seines Reichtums und diejenigen, die es kennen, sind zu bescheiden oder schlicht nicht willens, darüber zu sprechen, weil es in der Tat so simpel ist. Eine einzelne Begebenheit aus Fords Biographie wird dieses “Geheimnis” wunderbar veranschaulichen.
Eines schönen Tages kam es Ford in den Sinn, seinen mittlerweile berühmt gewordenen V-8-Motor zu bauen. Er wollte einen Motor bauen, bei dem alle acht Zylinder in einem Block verbaut sind und wies seine Ingenieure an, das Design für die Konstruktion zu entwerfen. Der Entwurf wurde aufs Papier gebracht und alle waren sich einig, dass es unmöglich wäre, einen Achtzylindermotor in einem Stück zu gießen.
“Baut ihn trotzdem”, sagte Ford.
“Aber es ist unmöglich”, antworteten sie.
“Macht weiter”, wies Ford sie an. “Und hört nicht damit auf, bis ihr es hinbekommen habt! Zeit spielt keine Rolle.”
Und da sie keine andere Wahl hatten, wenn Sie nicht auf der Straße landen wollten, machten sie weiter. Sechs lange Monate vergingen, ohne dass die Ingenieure irgendwelche Fortschritte machten. Sie versuchten auf jede nur erdenkliche Weise, ihren Auftrag auszuführen. Weitere sechs Monate gingen ins Land, ohne dass etwas passierte. Es wollte einfach nicht gelingen: “Unmöglich!”
Am Jahresende rief Ford seine Ingenieure zusammen und wieder mussten sie ihm berichten, dass sie keinen Weg gefunden hatten, den Auftrag zu erledigen.
“Macht einfach weiter”, sagte Ford. “Ich will das und ich werde es haben!”
Also machten sie weiter, und wie von Zauberhand konnten sie eines Tages das Geheimnis lüften. Fords Dickkopf hatte wieder einmal gesiegt!
Vielleicht wurde diese Geschichte hier nicht hundertprozentig akkurat wiedergegeben, doch im Großen und Ganzen ist sie wahr. Aus ihr mögen diejenigen, die durch ihr Denken reich werden wollen, das Geheimnis von Fords Reichtum ableiten. Dazu müssen Sie sich nicht einmal besonders anstrengen!
Henry Ford ist deshalb ein Gewinner, weil er die Prinzipien des Erfolgs kennt und anwendet. Eines davon ist Verlangen - genau zu wissen was man will. Behalten Sie diese Geschichte im Hinterkopf, besonders diejenigen Zeilen, in denen das Geheimnis seines überwältigenden Erfolgs offengelegt wird. Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Finger auf die Grundsätze zu legen, die Henry Ford reich gemacht haben, dann wird es Ihnen möglich sein, in fast jedem Betätigungsfeld, für das Sie geeignet sind, genauso erfolgreich zu sein wie er.
Aus dieser Nacht, die mich umhüllt,
von Pol zu Pol schwarz wie das Grab,
dank ich welch immer Gottes Bild
die unbezwung’ne Seel mir gab.
Wenn grausam war des Lebens Fahrt,
habt ihr nie zucken, schrein mich sehn!
Des Schicksals Knüppel schlug mich hart -
mein blut’ger Kopf blieb aufrecht stehn!
Ob zornerfüllt, ob tränenvoll,
ob Jenseitsschrecken schon begann:
das Grauen meines Alters soll
mich furchtlos finden, jetzt und dann.
Was kümmert’s, daß der Himmel fern
und daß von Straf’ mein Buch erzähl’,
ICH bin der Herr von meinem Stern:
ICH bin der Meister meiner Seel’!
Als Henley diese prophetischen Zeilen niederschrieb: ICH bin der Meister meiner Seel’, hätte er uns mitteilen sollen, dass wir deshalb die Meister unserer Seelen sind, weil wir über die Macht verfügen, unsere Gedanken zu kontrollieren.
Er hätte uns mitteilen sollen, dass die subtile Kraft, in die unsere Erde eingewebt ist, eine Energieform, die mit unvorstellbar hoher Frequenz schwingt und aus der wir unser Leben und all unsere Werke schöpfen, von einer Macht durchdrungen ist, die sich an das Wesen der Gedanken anpasst, die wir in unseren Geistern spinnen und dass dieselbe Macht uns wiederum beeinflusst und lenkt, indem sie nach der Anleitung unserer Gedanken greifbare, physische Wirklichkeit formt.
Hätte der Dichter uns diese großartige Wahrheit enthüllt, wären wir in der Lage zu verstehen, warum wir die Meister unserer Seelen sind. Er hätte uns auch mit großem Nachdruck darauf hinweisen sollen, dass diese Macht sich nicht die Mühe macht, zwischen konstruktiven und destruktiven Gedanken zu unterscheiden und dass sie ebenso bereitwillig Gedanken von Armut zu physischer Realität gerinnen lässt, wie sie uns dazu bringt, dem Reichtum unserer Gedanken durch Handlung ein greifbares Denk-Mal zu setzen.
Ebenso hätte er uns sagen sollen, dass unsere Gehirne durch die Gedanken magnetisiert werden, die in unserem Geist gerade die Vorherrschaft haben und dass diese Magnete dann über Wege, die keinem Menschen bekannt sind, jene Kräfte, Menschen und Umstände an uns binden, die mit dem Wesen unserer Gedanken übereinstimmen.
Er hätte uns aufzeigen sollen, dass wir unseren Geist mit einem intensiven Verlangen nach Reichtum magnetisieren müssen, bevor wir es wirklich zu nennenswertem Wohlstand bringen können. Dass wir ein Bewusstsein für Geld entwickeln müssen, sodass unser Verlangen nach Geld uns dazu zwingt, konkrete Pläne zu entwickeln, um es zu bekommen.
Doch da Henley kein Philosoph, gewesen ist, sondern ein Dichter, war er zufrieden damit, einer großen Wahrheit die Gestalt eines Gedichts zu verleihen und es seinen Lesern zu überlassen, sich die tiefere Bedeutung zwischen den Zeilen selbst zu erschließen. Die Grundsätze, die in diesem Buch beschrieben werden, sollen uns dieser Wahrheit Schritt für Schritt näher bringen. Spätestens, wenn Sie diese Prinzipien selbst anwenden, können sie sich davon überzeugen, dass in ihnen das Geheimnis zur finanziellen Selbstbestimmung enthalten ist.
Nun sind wir bereit, uns den ersten dieser Grundsätze anzuschauen. Sie sollten mit offenem Geist weiter lesen und sich dabei vor Augen halten, dass ich mir das Ganze nicht einfach ausgedacht habe. Die 13 Prinzipien sind das Destillat aus den Erfahrungen von über 500 außerordentlich reichen Persönlichkeiten – Menschen aus meist ärmlichen Verhältnissen, die mit wenig Schulbildung und ohne Einfluss angefangen haben. Bei ihnen haben die Grundsätze funktioniert. Und Sie können sie ebenfalls zu Ihrem eigenen Nutzen einsetzen. Sie werden bald sehen, dass das nicht einmal schwierig, sondern im Grunde genommen recht einfach ist.
Bevor Sie sich dem nächsten Kapitel zuwenden, will ich Sie darauf hinweisen, dass es Ideen enthält, die mit Leichtigkeit Ihre gesamte finanzielle Situation umkrempeln können – gerade so, wie sie immense Veränderungen im Leben der beiden Männer bewirkt haben, deren Geschichte Sie dort zu lesen bekommen.
Sie sollten auch wissen, dass die beiden mir so nahe stehen, dass ich mir unter keinen Umständen Freiheiten oder Ungenauigkeiten im Umgang mit ihrer Geschichte hätte erlauben können – selbst wenn ich das vorgehabt hätte! Der eine ist seit fünfundzwanzig Jahren mein engster Freund und der andere niemand anders als mein eigener Sohn. Ich halte ihren unglaublichen Erfolg, den sie beide dem Prinzip zuschreiben, um das es im nächsten Kapitel geht, für einen außerordentlich guten Grund, diese sehr persönlichen Referenzen hier mit einzubinden.
Vor beinahe fünfzehn Jahren hielt ich am Salem College in West Virginia eine Examensrede. Dabei betonte ich das Prinzip, dem das nächste Kapitel gewidmet ist, mit so viel Nachdruck, dass es bis tief ins Herz einer meiner Zuhörer vordringen konnte und zum festen Bestandteil des Weltbildes dieses jungen Mannes wurde. Als ich diese Zeilen schrieb, war dieser Mann bereits Kongressabgeordneter.
Kurz bevor dieses Buch in Druck ging, schickte er mir einen Brief, in dem er seine Erfahrungen mit dem Grundsatz des nächsten Kapitels so präzise zum Ausdruck bringt, dass ich mich dazu entschlossen habe, ihn vollständig in meinem Buch zu zitieren. Er wird Ihnen einen guten Eindruck davon vermitteln, welcher Lohn Sie erwartet, wenn auch Sie sich das Prinzip zueigen machen.
„Mein lieber Napoleon:
Durch meine Arbeit als Kongressabgeordneter konnte ich einige Erfahrungen mit der Natur menschlicher Probleme sammeln. Deshalb möchte ich Dir einen Vorschlag machen, der Tausenden von ehrenwerten Menschen nützlich sein könnte.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass die Umsetzung meines Vorschlags für Dich mit einigen Jahren verantwortungsvoller Arbeit verbunden wäre. Ich werde nun trotzdem davon sprechen, weil ich weiß, wie wichtig es Dir ist, dich unter den Menschen nützlich zu machen und denen zur Seite zu stehen, die deinen Rat brauchen.
Als ich 1922 die Abschlussklasse am Salem College besuchte, hast Du dort eine Rede gehalten. Mit dieser Rede hast Du in mir einen Gedanken zum Sprießen gebracht, durch den ich nun bestens gewappnet bin, den Menschen meines Landes zu dienen. Ich bin überzeugt davon, dass dieser Gedanke einen beträchtlichen Teil zu allem beitragen wird, was mir in Zukunft gelingen wird.
Ich möchte Dir nun vorschlagen, ein Buch zu schreiben, in dem Du das, was Du damals bei Deiner Rede gesagt hast, zusammenfasst und grundlegend erklärst. Damit würdest Du unseren Landsmännern die Möglichkeit geben, von Deiner langjährigen Erfahrung und Deinem Umgang mit den Menschen zu profitieren, die durch ihren Beitrag und ihr Beispiel Amerika zur reichsten Nation der Erde gemacht haben.
Gerade so, als ob es gestern wäre, erinnere ich mich an Deine großartige Beschreibung der Methode, durch die es Henry Ford ganz ohne Schulbildung, ohne Geld und ohne jeden Einfluss gelungen ist, sich zum Gipfel des Erfolgs aufzuschwingen. An dieser Stelle, und noch bevor Du mit deiner Rede fertig warst, entschloss ich mich ein für alle Mal dazu, mir meinen eigenen Platz im Leben zu bereiten, ganz egal, welche Schwierigkeiten das mit sich bringen würde.
Tausende von jungen Leuten werden dieses Jahr und all die Jahre darauf die Schule abschließen. Jeder einzelne von ihnen wird sich nach einer praktischen und ermutigenden Botschaft sehnen, wie der, die ich damals von Dir erhalten habe. Sie werden wissen wollen, an wen sie sich wenden und was sie tun können, um einen guten Start ins Leben zu haben. Du könntest ihnen dabei helfen, weil Du schon unzähligen Menschen bei der Lösung ihrer Probleme beigestanden hast.
Sollte es Dir tatsächlich möglich sein, den Menschen diesen unschätzbaren Dienst zu erweisen, dann möchte ich vorschlagen, dass Du jedem Buch einen Deiner Fragebögen zur Selbstanalyse beifügst, sodass der Käufer des Buches mit viel Profit eine Generalinventur seiner Persönlichkeit vornehmen kann. So würde jeder genau sehen können, was ihm auf seinem Weg zum Erfolg entgegen steht. Ein solches Werkzeug, das ihnen ein umfassendes und unverfälschtes Bild ihrer persönlichen Stärken und Schwächen liefert, würde ihnen auf diesem Weg einen unbezahlbaren Vorteil verschaffen. Für einige unter ihnen könnte das den Unterschied zwischen Scheitern und Erfolg ausmachen.
Millionen von Leuten sehen sich angesichts der Wirtschaftskrise gerade vor die Herausforderung eines Neuanfangs gestellt und ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass diese ehrlichen Leute die Gelegenheit begrüßen würden, Dich bei ihren Problemen um Rat fragen zu können, um eine Lösung zu finden. Du weißt, wie schwierig es ist, ganz von vorn anfangen zu müssen. In Amerika gibt es Tausende, die gern lernen würden, wie sie ihre Ideen zu Geld machen können und viele davon sind Leute, die mit nichts dastehen und ohne Rücklagen damit anfangen müssen, ihre Verluste wieder auszugleichen. Wenn es irgendjemanden gibt, der ihnen dabei helfen kann, dann bist das Du.
Solltest Du das Buch veröffentlichen, dann möchte ich die erste Kopie davon haben, und zwar persönlich von Dir signiert.
Mit den allerbesten Wünschen herzlich der Deine,
Jennings Randolph.“
Verlangen
Der Ausgangspunkt aller Unternehmungen: Der erste Schritt zum Reichtum
Als Edwin C. Barnes in Orange, N.J., von einem Frachtwagon herunterkletterte, mag er vielleicht ausgesehen haben wie ein Landstreicher, aber seine Gedanken waren die eines Königs!
Als er sich von den Schienen auf den Weg zu Thomas A. Edisons Büro machte, arbeitete es in seinem Geist: Er sah sich selbst vor Edison stehen. Er hörte sich selbst Mr. Edison um eine Gelegenheit bitten, die eine, alles verzehrende Obsession seines Lebens, ein brennendes Verlangen danach, der Geschäftspartner des großen Erfinders zu werden, in die Tat umzusetzen.
Bei diesem Verlangen handelte es sich nicht um eine Hoffnung. Auch nicht um einen Wunsch. Es war ein heftiges, pulsierendes Verlangen, das über alles andere erhaben war. Es war endgültig.
Als er dann vor Edison stand, war dieses Verlangen nicht gerade erst entstanden, sondern hatte sich schon lange Zeit zuvor als das vorherrschende Verlangen in Barnes’ Geist niedergeschlagen. Am Anfang, als es zum ersten Mal in seinen Gedanken aufgetaucht war, mag es vielleicht einfach nur ein Wunsch gewesen sein wie jeder andere. Höchstwahrscheinlich war es so. Doch als er zum ersten mal mit Edison sprach, war es alles andere als ein gewöhnlicher Wunsch!
Ein paar Jahre später stand Edwin C. Barnes wieder mit Edison im selben Büro, wo er ihn zum ersten Mal getroffen hatte. Dieses Mal war sein Verlangen bereits Wirklichkeit geworden. Er war mit Edison im Geschäft. Der größte Traum seines Lebens war Wirklichkeit geworden.
Viele Leute, die Barnes kannten, beneideten ihn um sein Glück, ohne sich die Mühe zu machen, nach den Wurzeln seines Erfolgs zu suchen.
Barnes hatte allein deshalb Erfolg, weil er ein endgültiges Ziel hatte und all seine Energie, seine Mühen und seinen ganzen Willen auf dieses Ziel hin ausrichtete. Er wurde nicht sofort und ohne weiteres zu Edisons Partner. Am Anfang fand er sich damit ab, niedere Arbeiten zu verrichten, weil er hier eine Möglichkeit sah, seinem ersehnten Ziel einen Schritt näher zu kommen.