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Der Glaube an einen Äther-, Astralleib oder Astralkörper ist schon sehr alt, und man kann ihn vom Altertum her durch alle Mythologien verfolgen. Von Zeit zu Zeit tritt er aber in einer Form auf, die den Anspruch erhebt, wissenschaftlich begründet zu sein. Wenn Autoren esoterischer Schriften den Anspruch erheben, als Vertreter ernster Wissenschaft angesehen zu werden, wenn sie sich auf Kant oder Naturwissenschaftler berufen und ihre metaphysischen Erklärungen als Resultate theoretischer Forschung ausgeben, dann entsteht die Forderung, die angebotene Ware auf ihre Echtheit zu prüfen. Es lohnt sich daher, Aussagen der Esoterik im Licht wissenschaftlicher Erkenntnis zu betrachten.
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Seitenzahl: 49
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Kurd Laßwitz
Der Astralleib im Licht wissenschaftlicher Erkenntnis
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Ebook
Vorwort des Herausgebers
Trennung von Körper und Geist
Die Philosophie der Esoterik
Die Transzendentalphilosophie Kants
Des Esoterikers Brücke zum Geisterreich
Der Astralleib
Naturgesetzliche Erklärungen esoterischer Erscheinungen
Buchtipp: Unsterbliches Bewusstsein: Raumzeit-Phänomene, Beweise und Visionen
Buchtipp: Der Widerhall des Urknalls: Spuren einer allumfassenden transzendenten Realität jenseits von Raum und Zeit
Impressum neobooks
Kurd Laßwitz
Der Astralleib im Licht wissenschaftlicher Erkenntnis
Herausgegeben von
Klaus-Dieter Sedlacek
www.klaus-sedlacek.de
Der Glaube an einen Äther-, Astralleib oder Astralkörper ist schon sehr alt, und man kann ihn vom Altertum her durch alle Mythologien verfolgen. Von Zeit zu Zeit tritt er aber in einer Form auf, die den Anspruch erhebt, wissenschaftlich begründet zu sein. Wenn Autoren esoterischer Schriften den Anspruch erheben, als Vertreter ernster Wissenschaft angesehen zu werden, wenn sie sich auf Kant oder Naturwissenschaftler berufen und ihre metaphysischen Erklärungen als Resultate theoretischer Forschung ausgeben, dann entsteht die Forderung, die angebotene Ware auf ihre Echtheit zu prüfen. Es lohnt sich daher, Aussagen der Esoterik im Licht wissenschaftlicher Erkenntnis zu betrachten.
Laßwitz' »Beiträge zum Weltverständnis«, aus dem ich den ursprünglichen Text dieser Schrift entnommen habe, erschienen bereits im Jahr 1899. Um den Text einem heutigen Publikum darbieten zu können, sah ich mich gezwungen den Begriff »Mystik« an vielen Stellen durch »Esoterik« zu ersetzen. Mystik (von griechisch mystikós ‚geheimnisvoll‘) bezeichnet Berichte und Aussagen über die Erfahrung einer göttlichen oder absoluten Wirklichkeit. Das Thema Mystik ist unter anderem Forschungsgegenstand innerhalb der Theologien, der Offenbarungsreligionen und der Religionswissenschaften. Laßwitz gebrauchte den Begriff allerdings nicht im Zusammenhang mit einer Religion und es wäre schade, wenn die Aussage des Textes durch einen religiösen Bezug verfälscht worden wäre. So entschloss ich mich den Begriff Esoterik zu verwenden, der Laßwitz' Aussagen besser trifft.
Im Übrigen habe ich den Text vorsichtig redigiert und einige wenige nicht mehr zeitgemäße Begriffe und Formulierungen gestrichen oder angepasst. Auch das ist, denke ich, im Sinne von Laßwitz. In seinem jetzigen Zustand ist der Text deshalb für den Leser nach wie vor aktuell und gut zu verstehen.
Im August 2013
Klaus-Dieter Sedlacek
Unser Leben ist nur denkbar im Verkehr und Zusammenwirken der Einzelnen, und dennoch ist jedes einzelne Ich dem anderen ein unenthüllbares Geheimnis. Eine triviale Wahrheit und zugleich ein unerschöpflicher Quell von Rätseln! Wir leben unter Naturgesetzen, die unser Schicksal bestimmen, aber was wir erleben, erfährt doch keines Menschen Seele außer der eigenen. Unser Ich ist eine uneinnehmbare Burg, in deren tiefstem Inneren wir sicher sind vor jedem neugierigen Auge. Wir vernehmen wohl, was um die Mauern tobt, und wir müssen, wenn es nottut, von den Zinnen herab die Verhandlungen führen mit Freund und Feind. Aber im Innern bleiben wir die Herren; wir geben das Gesetz unserer Handlungen – das nennt man Charakter; und was uns hineingeworfen wird in unsere Burg, formen wir zu unserer eigenen Welt – das nennt man Fantasie. Diese innere Herrschaft in Wille und Gefühl ist das heilige Erbe des Menschen, und der Name Freiheit bezeichnet sie als das köstlichste der Güter.
Aber dieselbe Schranke, die das einzelne Ich vor jedem unberechtigten Eingriff in sein innerstes Leben und sein unverletzbares Geheimnis schützt, bannt es auch in den Kreis, der ihm gegeben ist. Wer hätte nicht schon einmal den Wunsch gehabt, einem andern ins Herz zu schauen, sein Denken und Fühlen ganz zu erfahren? So peinlich der Gedanke ist, es könnte jemand gelingen, das innerste Heiligtum unseres Lebens gegen unsern Willen zu schauen oder zu beeinflussen, so erklärlich ist doch der Wunsch, unsere Erkenntnis in dieser Hinsicht zu erweitern. Daher hat man von jeher nach Mitteln gesucht, das Innere des Mitmenschen zu enthüllen, obwohl man sich sagen darf, dass in dem Augenblick, in welchem meine Vorstellung oder mein Gefühl in das Bewusstsein eines anderen tritt, sie ihre Innerlichkeit verliert und durch die fremde Wahrnehmung einen anderen Charakter annehmen muss. Es fragt sich, wie kann man überhaupt die Zustände eines anderen Ich, die Vorgänge im Bewusstsein eines zweiten Menschen in Erfahrung bringen? Hierauf gibt es nur eine Antwort.
Was ich nicht selbst erlebe, also das Ich meines Mitmenschen, ist für mich ein Äußeres. Dieser Gegensatz von Innerem und Äußerem hat aber keinen anderen Sinn, als die Trennung durch den Raum, indem wir uns als Körper gegenüber von anderen Körpern wahrnehmen. Wer Raum ist das Mittel, Dinge als getrennte und verschiedene zu erfahren. Dass die Menschen Körper von räumlicher Verschiedenheit haben, und dass es verschiedene, getrennte, individuelle Ich gibt, ist der Ausdruck ein und derselben Tatsache. Das eine ist so gewiss wie das andere. Eine Vermittlung zwischen Mensch und Mensch kann daher nur im Raum, d.h. nur von Körper zu Körper stattfinden. Vermittlung im Raum aber ist bloß denkbar als Übertragung von Energie von einer Stelle zur andern. Es ist daher ein Grundsatz aller Erkenntnis, dass der Verkehr zwischen bewussten Wesen allein durchEnergieaustausch stattfindet, und wir müssen einen solchen selbst dort voraussetzen, wo wir die Art, wie er zustande kommt, noch nicht zu entdecken vermöchten. Wenn man von einer Fernwirkung der Geister spricht, so kann dies nur den Sinn haben, dass die Natur des übertragenden materiellen Mittels noch nicht erkannt ist. Wer etwas anderes behauptet und von einer immateriellen »Telepathie« glaubt sprechen zu dürfen, der bedenkt nicht, dass er damit die Möglichkeit der Erfahrung verschiedener Wesen überhaupt aufhebt. Denn die Bedingung dafür ist eben der Raum.
Das Mittel, wodurch wir räumliche Bewegungen oder, allgemeiner ausgedrückt, Energieänderungen wahrnehmen, nennen wir unsere Sinne. Dass wir nur durch die Sinne mit anderen verkehren können, ist einerseits der Schutz für die Selbstständigkeit und Abgeschlossenheit unseres Ich, andererseits aber die hemmende Schranke, über unser eigenes Ich hinauszugehen.
Wir sind Körper, so möchten wir lieber sagen, als wir haben