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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie, Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters), Veranstaltung: Das Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der was der selbe valke, den si in ir troume sach, den ir besciet ir muoter. wie sêre si daz rach an ir næhsten mâgen, die in sluogen sint! durch sîn eines sterben starp vil maneger muoter kint.“ Mit diesen Versen endet die erste Aventiure des Nibelungenlieds, nachdem die Protagonisten am Burgundenhof vorgestellt worden sind und der Erzähler mit dem Kriemhildschen Falkentraum die Katastrophe des Untergangs bereits sehr früh andeutet. Da man das Motiv der Rache als für das ganze Epos handlungskonstitutiv bezeichnen kann, nimmt die Figur des Sîvrit darin eine zentrale Stellung ein, ja ist sogar der ganze erste Abschnitt des Lieds engstens mit Sîvrit verbunden, denn ohne seine Ermordung wären die Rache Kriemhilds und der Untergang der Nibelungen nicht möglich. Nachdem die erste Aventiure die Hauptpersonen am Königshof zu Worms eingeführt hat, wechselt der Schauplatz im folgenden Kapitel nach Xanten an den Niederrhein und der Erzähler stellt die Angehörigen der dortigen Königsfamilie vor. Während dort neben König Gunther und seinen Blutsverwandten auch die Inhaber der wichtigsten Hofämter vorgestellt werden, die als Protagonisten wichtige handlungstragende Elemente des NL darstellen, bleibt die Sphäre des niederländischen Königreichs im weiteren Handlungsverlauf weitgehend unberührt. Sîvrit wird gleichsam aus jener herausgehoben, seine Person dominiert den ersten Abschnitt des NL bis zu seiner Ermordung in der 16. Aventiure und m.E. auch darüber hinaus. In dieser Arbeit möchte der Verfasser den Aufbau der Sîvrit-Figur in den ersten Aventiuren untersuchen, wobei der Fokus in erster Linie auf die beiden Jugendgeschichten in der zweiten bzw. dritten Aventiure gerichtet werden soll. Der Befund (soweit es dabei überhaupt möglich ist, zu objektivierbaren Erkenntnissen zu gelangen) wird sich in erster Linie auf narratologische Beobachtungen stützen; zusätzlich soll auf die teilweise konträren Positionen der Forschung zu diesem Thema zurückgegriffen werden. Es gilt herauszuarbeiten, welche Bedeutung der Gestaltung der Sîvrit-Figur für den Aufbau des Nibelungenlieds zukommt und dabei auch die Eigenheiten dieses schwierigen Werks angemessen zu würdigen. Besonderes Interesse finden hierbei verschiedene Schichten des Textes, aus deren Verflochtenheit eine charakteristische, faszinierende Spannung zwischen höfischen Erzählelementen und mythischem Sagengut in der Zeichnung der heroischen Siegfried-Figur resultiert.
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