Der Dieb von Rom - Harald Parigger - E-Book

Der Dieb von Rom E-Book

Harald Parigger

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Beschreibung

Rom, 23 v. Chr. Die Familie des 15-jährigen Marius wurde von ihrem Landgut vertrieben und ist völlig verarmt. Aber der Junge schwört, es den reichen Bürgern der Hauptstadt heimzuzahlen. Bald schon ist kein Schatzkästchen und keine Patriziervilla mehr sicher vor dem geheimnisvollen "Dieb von Rom".

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Seitenzahl: 349

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Harald Parigger

Der Dieb von Rom

Weitere Bücher in dieser Ausstattung im Arena-Taschenbuch: Christa-Maria Zimmermann: Gefangen im Packeis (Band 50662) Rainer M. Schröder: Das Geheimnis des Kartenmachers (Band 50664)

Weitere Titel von Harald Parigger: Der Safranmord (Band 2970)

Harald Parigger,geboren 1953, arbeitete als Gymnasiallehrer und Seminarleiter und leitet heute ein Gymnasium bei München. Seit 1994 ist er freier Autor. Neben Theaterstücken, Lyrik und Geschichten für Kinder schreibt er für jugendliche und erwachsene Leser vor allem historische Romane und Krimis, von denen mehrere ausgezeichnet wurden.

1. Auflage als Sonderausgabe im Arena-Taschenbuch 2014 © 2004 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Frauke Schneider Umschlagtypografie: knaus. büro für konzeptionelle und visuelle identitäten, Würzburg ISBN 978-3-401-80415-6

www.arena-verlag.deMitreden unter forum.arena-verlag.de

1.

Die Vertreibung

Am Nachmittag des zweiten Tages war das Maultier so müde, dass es den Karren kaum mehr ziehen konnte. Mitleidig tätschelte ihm Marius die Flanke.

War es ein Wunder, dass die alte Mähre schlappmachte? Zwei Maultiere oder besser noch ein Ochsengespann gehörten vor einen Karren, selbst wenn er nichts enthielt als einige alte Möbel, Hausrat, Matratzen, ein paar Vorräte und einen großen Sack voller Erinnerungen.

Erinnerungen an ein kleines, fest gemauertes Haus, an Rebstöcke und Olivenbäume, an dunkle Zypressen, in deren schmalem Schatten man zur Mittagszeit ruhen konnte, und an Sonnenuntergänge, die das hügelige Land unendlich weit erscheinen ließen.

Aber dorthin gab es keine Wiederkehr, für lange Zeit jedenfalls nicht.

Mit einem unterdrückten Seufzer wischte sich Marius den Schweiß von der Stirn und strich die nasse Handfläche an seinem roten Schopf ab. Wenn ein Lüftchen aufkam, würde ihm das ein wenig Kühlung verschaffen. Er blinzelte in das grelle Blaugrau des Himmels, in dem reglos ein paar weiße Wolkenfetzen hingen. Im Moment sah es nicht danach aus. Die Hitze ließ die Luft flirren und biss in die Augen, dass sie brannten.

Wie schön wäre es, jetzt irgendwo zu liegen und zu dösen, nichts zu hören als das Summen der Bienen und das Schnarren der Zikaden …

»Junge, träum nicht!«

Die wütende Stimme seines Vaters schnitt in seine Gedanken.

»Halt an! Merkst du nicht, dass das Mistvieh bockt?«

Ohne dass Marius es gesehen hatte, war das Maultier stehen geblieben. Wie angewurzelt stand es da, den Kopf gesenkt, und ließ demütig die Flut von Schimpfwörtern und Flüchen über sich ergehen, die Marius Procilius Rufus der Ältere hervorstieß.

Er war ein leicht erregbarer Mann, rothaarig und hitzköpfig wie sein Sohn.

»Du verdammter, widerspenstiger Klepper, ich mach dir den Garaus!«, tobte er und hob die Faust, um sie auf den Kopf des unglücklichen Tiers niedersausen zu lassen.

»Halt, Vater! Wer soll uns den Karren nach Rom ziehen? Ich vielleicht? Oder der da?« Marius deutete auf den hageren alten Sklaven, der sich beim Zornesausbruch seines Herrn in sichere Entfernung zurückgezogen hatte. »Verfluch nicht das Maultier, verfluch lieber den, der uns in diese Lage gebracht hat!«

»Halt den Mund, Grünschnabel!«, grollte sein Vater. »Er hat nach dem Gesetz Roms gehandelt, ich hätte es genauso gemacht.«

Marius spürte, wie ihm die Galle hochkam. »Das Gesetz Roms«, stieß er verächtlich hervor. »Was ist das schon für ein Gesetz, das dem Reichen das Recht gibt, dem Armen das Wenige zu nehmen, was er hat? Ich pfeif auf das Gesetz!«

Als er den Gesichtsausdruck seines Vaters bemerkte, machte er schnell ein paar Schritte zurück, weg aus der Reichweite der väterlichen Faust.

Marius der Ältere wollte erneut losbrüllen, aber ein Blick in das müde Gesicht Gordianas, seiner Frau, die, ihre Tochter Procilia an sich gedrückt, wie verloren am Straßenrand stand, hielt ihn davon ab.

»Wir schieben«, befahl er mürrisch. »Du links, ich rechts. Alexios führt das Maultier.«

Gehorsam trat der alte Sklave zu dem erschöpften Tier, streichelte ihm die Nüstern und redete mit leiser Stimme auf es ein. Gleich darauf ging es weiter, holperten die eisenbeschlagenen Räder wieder über das staubige Pflaster.

Vater und Sohn liefen hinter dem Karren her, die Handflächen gegen die Rückwand gepresst. Mit gebeugtem Rücken, so dicht nebeneinander, dass sie sich fast berührten, schoben sie, um dem Zugtier seine Last zu erleichtern.

Verstohlen musterte Marius seinen Vater: die hornigen, von unzähligen kleinen Verletzungen vernarbten Hände, die Finger mit den eingerissenen, verwachsenen Nägeln, die grauen Augen, die starr und stur auf die hölzernen Planken gerichtet waren, das sonnenverbrannte Gesicht, von dem die Schweißtropfen herabperlten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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