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Der Doppelmord in der Rue Morgue E-Book

Edgar Allan Poe

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Beschreibung

Der erste Detektiv der Literaturgeschichte Der Doppelmord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue) ist eine Novelle des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe von 1841. Sie ist die erste von drei Kurzgeschichten, die sich um den ersten Detektiv der Literaturgeschichte C. Auguste Dupin drehen. Dupin untersucht die unerklärlichen Todesfälle an zwei Pariser Frauen, die im vierten Stockwerk eines leeren Hauses brutal ermordet wurden. Alle Türen und Fenster sind verschlossen, daher weiß sich die Polizei keinen Rat. Der Leser beobachtet den Detektiv beim Entwirren eines scheinbar unlösbaren Falles. Null Papier Verlag

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Seitenzahl: 74

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Edgar Allan Poe

Der Doppelmord in der Rue Morgue

Eine frühe Kriminalnovelle

Edgar Allan Poe

Der Doppelmord in der Rue Morgue

Eine frühe Kriminalnovelle

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2019Übersetzung: Gisela Etzel 1. Auflage, ISBN 978-3-954188-08-6

null-papier.de/389

null-papier.de/katalog

Inhaltsverzeichnis

Werk­samm­lung zu Ed­gar Al­lan Poe

Vor­wort

I.

II.

Werk­samm­lung zu Ed­gar Al­lan Poe

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Werksammlung zu Edgar Allan Poe

Das schwat­zen­de Herz, Der ent­wen­de­te Brief, Der Gold­kä­fer, Der Rabe, Der Un­ter­gang des Hau­ses Us­her, Die denk­wür­di­gen Er­leb­nis­se des Ar­tur Gor­don Pym, Die schwar­ze Kat­ze, Le­no­re u.v.m.

978-3-943466-46-1 (Kind­le) 978-3-943466-95-9 (Epub) 978-3-943466-96-6 (PDF)

null-papier.de/poe

Vorwort

Was für ein Lied die Si­re­nen san­gen oder un­ter wel­chem Na­men Achil­les sich un­ter den Wei­bern ver­steck­te, das sind al­ler­dings ver­blüf­fen­de Fra­gen – de­ren Lö­sung je­doch nicht au­ßer­halb des Be­reichs der Mög­lich­keit liegt.

Sir Tho­mas Brow­ne

I.

Die ei­gen­tüm­li­chen geis­ti­gen Ei­gen­schaf­ten, die man ana­ly­ti­sche zu nen­nen pflegt, sind ih­rer Na­tur nach der Ana­ly­se schwer zu­gäng­lich. Wir wür­di­gen sie nur nach ih­ren Wir­kun­gen. Was wir un­ter an­de­ren Din­gen von ih­nen wis­sen, das ist, dass sie demje­ni­gen, der sie in un­ge­wöhn­lich ho­hem Gra­de be­sitzt, eine Quel­le höchs­ter Genüs­se sind. Wie der star­ke Mann sich sei­ner kör­per­li­chen Kraft freut und be­son­de­res Ver­gnü­gen an al­len Übun­gen fin­det, die sei­ne Mus­keln in Tä­tig­keit set­zen, so er­freut sich der Ana­ly­ti­ker je­ner geis­ti­gen Fä­hig­keit, die das Ver­wor­re­ne zu lö­sen ver­mag; auch die tri­vi­als­ten Be­schäf­ti­gun­gen ha­ben Reiz für ihn, so­bald sie ihm nur Ge­le­gen­heit ge­ben, sein Ta­lent zu ent­fal­ten. Er liebt Rät­sel, Wort­spie­le, Hie­ro­gly­phen und ent­wi­ckelt bei der Lö­sung der­sel­ben oft einen Scharf­sinn, der den mit dem Durch­schnitts­ver­stan­de be­gab­ten Men­schen­kin­dern un­na­tür­lich er­scheint. Ob­wohl sei­ne Re­sul­ta­te nur das Pro­dukt ei­ner ge­schickt an­ge­wand­ten Metho­de sind, ma­chen sie den Ein­druck ei­ner In­tui­ti­on.

Das Auf­lö­sungs­ver­mö­gen wird mög­li­cher­wei­se noch be­deu­tend durch ma­the­ma­ti­sche Stu­di­en er­höht, und zwar be­son­ders durch das Stu­di­um je­nes höchs­ten Zwei­ges der Ma­the­ma­tik, den man nicht ganz rich­tig und wohl nur we­gen sei­ner rück­wärts wir­ken­den Ope­ra­tio­nen vor­zugs­wei­se Ana­ly­se ge­nannt hat. In­des­sen heißt Rech­nen noch nicht ana­ly­sie­ren. Ein Schach­spie­ler zum Bei­spiel tut das eine, ohne sich um das an­de­re im min­des­ten zu küm­mern. Es folgt dar­aus, dass man das Schach­spiel in sei­ner Wir­kung auf den Geist meis­tens sehr falsch be­ur­teilt. Ich be­ab­sich­ti­ge hier kei­nes­wegs eine ge­lehr­te Ab­hand­lung zu schrei­ben, son­dern will nur eine sehr ei­gen­tüm­li­che Ge­schich­te durch ei­ni­ge mir in den Sinn kom­men­de Be­mer­kun­gen ein­lei­ten; je­den­falls aber möch­te ich die­se Ge­le­gen­heit be­nut­zen, um die Be­haup­tung auf­zu­stel­len, dass die hö­he­ren Kräf­te des den­ken­den Geis­tes durch das be­schei­de­ne Da­me­spiel viel nutz­brin­gen­der und leb­haf­ter an­ge­regt wer­den als durch die mühe- und an­spruchs­vol­len Nich­tig­kei­ten des Schach­spiels. Bei letz­te­rem Spiel, in dem die Fi­gu­ren ver­schie­de­ne wun­der­li­che Be­we­gun­gen von eben­so ver­schie­de­nem ver­än­der­li­chen Wer­te aus­füh­ren kön­nen, wird et­was, was nur sehr kom­pli­ziert ist, irr­tüm­li­cher­wei­se für et­was sehr Scharf­sin­ni­ges ge­hal­ten. Beim Schach­spiel wird vor al­lem die Auf­merk­sam­keit stark in An­spruch ge­nom­men. Wenn sie auch nur einen Au­gen­blick er­lahmt, so über­sieht man leicht et­was, das zu Ver­lus­ten oder gar zu Nie­der­la­gen führt. Da die uns zu Ge­bo­te ste­hen­den Züge zahl­reich und da­bei von un­glei­chem Wer­te sind, ist es na­tür­lich sehr leicht mög­lich, die­ses oder je­nes zu über­se­hen; in neun Fäl­len un­ter zehn wird der Spie­ler, der sei­ne Ge­dan­ken voll­kom­men zu kon­zen­trie­ren ver­steht, selbst über den ge­schick­teren Geg­ner den Sieg da­von­tra­gen. Im Da­me­spiel hin­ge­gen, wo es nur eine Art von Zü­gen mit we­nig Ver­än­de­run­gen gibt, ist die Wahr­schein­lich­keit ei­nes Ver­se­hens ge­rin­ger, die Auf­merk­sam­keit wird we­ni­ger in An­spruch ge­nom­men, und die Vor­tei­le, die ein Part­ner über den an­de­ren er­ringt, ver­dankt er sei­nem grö­ße­ren Scharf­sinn. Stel­len wir uns, um we­ni­ger ab­strakt zu sein, eine Par­tie auf dem Da­me­brett vor, de­ren Stei­ne auf vier Da­men her­ab­ge­schmol­zen sind, und wo ein Ver­se­hen na­tür­lich nicht zu er­war­ten ist. Neh­men wir an, dass die Geg­ner ein­an­der ge­wach­sen sind, so ist es klar, dass der Sieg hier nur durch einen au­ßer­or­dent­lich ge­schick­ten Zug, der das Re­sul­tat ei­ner un­ge­wöhn­li­chen Geis­tes­an­stren­gung ist, ent­schie­den wer­den kann. Wenn der Ana­ly­ti­ker sich sei­ner ge­wöhn­li­chen Hilfs­quel­len be­raubt sieht, denkt er sich in den Geist sei­nes Geg­ners hin­ein, iden­ti­fi­ziert sich mit ihm, und dann ge­lingt es ihm nicht sel­ten, auf den ers­ten Blick eine oft ver­blüf­fend ein­fa­che Metho­de zu fin­den, durch die er den an­de­ren ir­re­füh­ren oder zu ei­nem un­be­son­ne­nen Zuge ver­an­las­sen kann.

Das Whist­spiel ist schon lan­ge be­rühmt, weil man ihm einen ge­wis­sen Ein­fluss auf das so­ge­nann­te Be­rech­nungs­ver­mö­gen zu­schreibt. Tat­sa­che ist, dass die her­vor­ra­gends­ten Män­ner die­ses Spiel ganz be­son­ders be­vor­zugt ha­ben, wäh­rend sie das Schach­spiel als klein­lich ver­schmäh­ten. All­ge­mein an­er­kannt ist, dass es kein an­de­res Spiel gibt, das die ana­ly­ti­schen Fä­hig­kei­ten in so ho­hem Gra­de in An­spruch nimmt. Der bes­te Schach­spie­ler der Chris­ten­heit ist viel­leicht nicht mehr als eben nur der bes­te Schach­spie­ler, die Tüch­tig­keit und Ge­wandt­heit im Whist1 lässt aber auf einen fei­nen Kopf schlie­ßen, der über­all, wo der Geist mit dem Geis­te kämpft, des Er­fol­ges si­cher sein kann. Wenn ich hier von Ge­wandt­heit spre­che, so ver­ste­he ich dar­un­ter die voll­kom­me­ne Be­herr­schung des Spie­les, die mit ei­nem Bli­cke alle Even­tua­li­tä­ten er­kennt, aus de­nen sich ein recht­mä­ßi­ger Vor­teil zie­hen lässt. Es gibt vie­le sehr ver­schie­den­ar­ti­ge sol­cher Hilfs­quel­len, die es auf­zu­fin­den und zu be­nut­zen gilt; in­des­sen er­schlie­ßen sie sich meis­tens nur ei­ner hö­he­ren In­tel­li­genz und sind Men­schen von ge­wöhn­li­cher Be­ga­bung un­zu­gäng­lich. Auf­merk­sam be­ob­ach­ten heißt Ge­dächt­nis ha­ben, sich ge­wis­ser Din­ge deut­lich er­in­nern kön­nen, und in­so­fern wird der Schach­spie­ler, der an die Kon­zen­tra­ti­on sei­ner Ge­dan­ken ge­wöhnt ist, sich sehr gut zum Whist eig­nen, vor­aus­ge­setzt, dass er die Spiel­re­geln Hoy­les – die in all­ge­mein ver­ständ­li­cher­wei­se den Mecha­nis­mus des Whists er­klä­ren – gut inne hat. Da­her kommt es denn, dass man ge­wöhn­lich glaubt, ein gu­tes Ge­dächt­nis ha­ben und re­gel­recht nach dem Bu­che spie­len kön­nen, das sei al­les, was zu ei­nem fei­nen Spie­le er­for­der­lich sei. Aber die Kunst des Ana­ly­ti­kers be­währt sich in sol­chen Din­gen, die au­ßer­halb der Gren­zen al­ler Re­geln lie­gen. In al­ler Stil­le macht er Beo­b­ach­tun­gen, aus de­nen er sei­ne Schlüs­se zieht. Sei­ne Mit­spie­ler tun wahr­schein­lich das­sel­be; der Un­ter­schied des er­lang­ten Wis­sens liegt we­ni­ger in der Rich­tig­keit des Schlus­ses als in dem Wer­te der Beo­b­ach­tung. Das Wich­tigs­te ist, sich ganz klar dar­über zu sein, was man be­ob­ach­ten muss. Der wirk­lich fei­ne Spie­ler hat sei­ne Au­gen über­all, und ne­ben dem Spiel, das na­tür­lich Haupt­sa­che ist, ver­schmäht er es nicht, Schlüs­se aus Din­gen zu zie­hen, die nur als Äu­ßer­lich­kei­ten er­schei­nen. So be­ob­ach­tet er zum Bei­spiel den Ge­sichts­aus­druck sei­nes Part­ners und ver­gleicht ihn sorg­fäl­tig mit dem sei­ner Geg­ner. Er ach­tet dar­auf, wie die Mit­spie­len­den ihre Kar­ten in der Hand ord­nen; oft zählt er Trumpf auf Trumpf, Hon­neurs auf Hon­neurs an den Bli­cken nach, mit de­nen ihre Be­sit­zer sie mus­tern. Er merkt sich im Ver­lau­fe des Spie­les jede Ver­än­de­rung ih­res Ge­sichts­aus­druckes und zieht sei­ne Schlüs­se aus je­dem Wort, aus je­der Tri­umph, Über­ra­schung oder Är­ger ver­ra­ten­den Ges­te. Aus der Art, wie je­mand einen Stich auf­nimmt, schließt er dar­auf, ob der Be­tref­fen­de noch mehr Sti­che in die­ser Far­be ma­chen kann. Eben­so er­kennt er an der Wei­se, wie eine Kar­te auf den Tisch ge­wor­fen wird, ob je­mand mo­gelt. Ein zu­fäl­li­ges, un­be­dach­tes Wort, das ge­le­gent­li­che Fal­len­las­sen oder Um­wen­den ei­ner Kar­te, die Ängst­lich­keit, einen so un­be­deu­ten­den Vor­gang ver­ber­gen zu wol­len, oder auch die Gleich­gül­tig­keit da­ge­gen, das Zäh­len der Sti­che und die Art, sie zu ord­nen, das ver­wirr­te, zö­gern­de, has­ti­ge oder über­eif­ri­ge We­sen der Spie­len­den, al­les muss ihm zum Er­ken­nungs­zei­chen die­nen, das ihm den Stand der Din­ge ver­rät. Er macht da­bei den Ein­druck, als er­ken­ne er al­les kraft sei­ner In­tui­ti­on. Wenn die ers­ten zwei oder drei Run­den ge­spielt sind, dann weiß er ge­nau, in wel­cher Hand die Kar­ten sind, und er spielt die sei­nen mit ei­ner so ab­so­lu­ten Si­cher­heit aus, als ob sämt­li­che Mit­spie­len­den ihm die ih­ri­gen zeig­ten.

In­des­sen darf man das Ana­ly­sie­rungs­ver­mö­gen kei­nes­wegs mit der Klug­heit ver­wech­seln, denn wäh­rend der Ana­ly­ti­ker un­be­dingt klug ist, ha­ben doch oft recht klu­ge Leu­te nicht das ge­rings­te Ta­lent zur Ana­ly­se. Die Kom­bi­na­ti­ons­ga­be, durch die sich die Klug­heit ge­wöhn­lich äu­ßert und der die Ph­re­no­lo­gen, wie ich glau­be irr­tüm­lich, ein be­son­de­res Or­gan zu­ge­wie­sen ha­ben, da sie die­sel­be für eine an­ge­bo­re­ne Fä­hig­keit hal­ten, ist so häu­fig bei Men­schen, de­ren Ver­stand bei­na­he an Blöd­sinn grenzt, wahr­ge­nom­men wor­den, dass die­se Tat­sa­che die Auf­merk­sam­keit vie­ler Ge­lehr­ten auf sich ge­zo­gen hat. Zwi­schen Klug­heit und ana­ly­ti­scher Fä­hig­keit be­steht ein Un­ter­schied, der grö­ßer ist als der zwi­schen Fan­ta­sie und Ein­bil­dungs­kraft; in­des­sen ist er von streng ana­lo­gem Cha­rak­ter. Man kann bei­na­he mit Si­cher­heit be­haup­ten, dass die klu­gen Men­schen stets fan­ta­sie­reich und die mit wirk­li­cher Ein­bil­dungs­kraft be­gab­ten stets Ana­ly­ti­ker sind. –

Nach­ste­hen­de Er­zäh­lung möge dem Le­ser als Kom­men­tar die­ser Be­haup­tun­gen die­nen.

Kar­ten­spiel mit 52 Kar­ten  <<<

II.

A