Der große Gatsby - F. Scott Fitzgerald - E-Book

Der große Gatsby E-Book

F.Scott Fitzgerald

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Beschreibung

New York in den »Goldenen Zwanzigern«: Man tanzt Charleston und Black Bottom und begeistert sich für Duke Ellington und Louis Armstrong. Der geheimnisumwitterte Jay Gatsby hat alles, was man mit Geld kaufen kann, und führt ein Leben im Überfluß. Die rauschenden Feste auf seinem märchenhaften Anwesen auf Long Island sind berühmt und ein beliebter Treffpunkt der New Yorker High-Society. Dennoch ist Gatsby ein Einzelgänger, der zurückgezogen lebt. Niemand weiß etwas über seine Herkunft oder welchen dubiosen Geschäften er seinen Reichtum verdankt. Die Geschichte von Jay Gatsby, dem einsamen Millionär, der seiner längst verlorenen Liebe nachjagt, ist einer der größten und meistgelesenen Klassiker der amerikanischen Literatur. F. Scott Fitzgerald, der Dichter der »Roaring Twenties«, erzählt von der Glamourwelt der Reichen und von der Oberflächlichkeit und Sinnlosigkeit des mondänen Lebens. In der glanzvollen Neuübersetzung von Reinhard Kaiser ist dieser Roman neu zu entdecken - in seiner Dramatik, seiner Tragik, seiner Eleganz und nicht zuletzt auch in seiner Komik.

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Seitenzahl: 268

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New York in den »Goldenen Zwanzigern«: Der geheimnisvolle Jay Gatsby hat alles, was man mit Geld kaufen kann. Die rauschenden Feste auf seinem märchenhaften Anwesen auf Long Island sind der Treffpunkt der New Yorker High Society. Doch Gatsby selbst bleibt Zuschauern des dekadenten Spektakels und hat nur einenWunsch: dass seine große Liebe Daisy dort eines Tages erscheint.

F. Scott Fitzgeralds Klassiker der amerikanischen Literatur erzählt von der Glamourwelt der Reichen und von der Oberflächlichkeit und Sinnlosigkeit des mondänen Lebens. In der glanzvollen Neuübersetzung von Reinhard Kaiser ist dieser Roman neu zu entdecken – in seiner Dramatik, seiner Tragik, seiner Eleganz und nicht zuletzt auch in seiner Komik.

 

F. Scott Fitzgerald wurde 1896 in St. Paul/Minnesota geboren. Mit seinem ersten Roman Diesseits vom Paradies (1920) wurde er schlagartig berühmt und bewegte sich fortan in gehobenen Kreisen. Der große Gatsby erschien 1925 und ist bis heute sein erfolgreichster Roman. F. Scott Fitzgerald lebte verschwenderisch, verfiel demAlkohol und litt an Depressionen. 1937 ging er als Drehbuchautor nach Hollywood, wo er 1940 starb.

 

 

Die Originalausgabe erschien erstmals 1925 unter dem Titel

The Great Gatsby.

Umschlagfoto: Condé Nast Archive/Corbis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

eBook Insel Verlag Berlin 2012

Insel Verlag Berlin 2012

© Insel Verlag Berlin 2011

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: bürosüd, München

 

eISBN 978-3-458-76160-0

www.insel-verlag.de

 

 

Setz ruhig den Goldhut auf, falls sie das rührt;

Und wenn du hoch springen kannst, zeig es auch ihr,

Bis sie dann ruft: »Geliebter Springer mit dem Goldhut,

      Du gehörst mir!«

Thomas Parke D’Invilliers*

 

 

Wieder für Zelda

 

 

 

ERSTES KAPITEL

Als ich noch jünger und leichter zu beeindrucken war, gab mir mein Vater einen Rat, über den ich seither viel nachgedacht habe.

»Wenn du an jemandem etwas auszusetzen hast«, sagte er, »denk immer daran, dass es nicht alle Menschen auf dieser Welt so leicht hatten wie du.«

Mehr sagte er nicht, aber auf eine zurückhaltende Art verstanden wir uns immer ungemein gut, und ich wusste, dass er mir hiermit noch sehr viel mehr sagen wollte. Deshalb neige ich bei Urteilen über andere Menschen zur Zurückhaltung, eine Gewohnheit, die mir das Vertrauen vieler merkwürdiger Naturen erschlossen hat, die mich aber auch zum Opfer etlicher hartnäckiger Langweiler werden ließ. Der nicht alltägliche Verstand erkennt diese Art von Zurückhaltung rasch und greift nach ihr, wenn sie bei einem gewöhnlichen Menschen in Erscheinung tritt, und so kam es, dass ich während meines Studiums zu Unrecht bezichtigt wurde, ein Intrigant zu sein, weil ich in die geheimen Kümmernisse wildfremder, stürmischer Männer eingeweiht war. Die meisten dieser Vertraulichkeiten hatte ich nicht gesucht – oft schützte ich Müdigkeit oder eine dringende Arbeit vor oder gab mich abweisend nonchalant, wenn ich an irgendeinem unmissverständlichen Zeichen erkannte, dass mir eine intime Offenbarung aus der Ferne entgegenbebte – intime Offenbarungen junger Männer oder zumindest die Wörter, in denen sie ihnen Ausdruck verleihen, sind nämlich meist bloß Plagiate und von offensichtlichen Verdrängungen entstellt. Zurückhaltung beim Urteilen zeugt im Übrigen von grenzenloser Hoffnung. Noch heute überkommt mich bisweilen die Furcht, mir könnte etwas entgehen, wenn ich vergesse, dass ein elementarer Sinn für Anstand, wie mein Vater mit einem gewissen Snobismus andeutete und wie ich hier ebenso snobistisch wiederhole, schon bei der Geburt ungleichmäßig verteilt wird.

Nachdem ich hier mit meiner Toleranz geprahlt habe, will ich aber auch einräumen, dass sie ihre Grenzen hat. Haltung und Betragen mögen auf hartem Fels oder in feuchtem Morast gründen – ab einem gewissen Punkt ist es mir egal, worauf sie gründen. Als ich im letzten Herbst von der Ostküste zurückkam, wünschte ich mir nur noch, die Welt sollte in einer Uniform stecken und gleichsam moralisch strammstehen – für immer. Ich hatte genug von wilden Ausflügen mit vertraulichen Blicken in das Herz des Menschen. Nur bei Gatsby, dem Mann, der diesem Buch seinen Namen gibt, machte ich eine Ausnahme – bei Gatsby, der alles verkörperte, was ich aus tiefster Überzeugung verachte. Wenn Persönlichkeit aus einer bruchlosen Abfolge gelingender Gebärden besteht, dann hatte er etwas Hinreißendes an sich, ein gesteigertes Gespür für die Verheißungen des Lebens, als wäre er an einen jener komplizierten Apparate angeschlossen, die aus zehntausend Meilen Entfernung ein Erdbeben registrieren. Diese Empfänglichkeit hatte nichts mit jener leicht zu beeindruckenden Beliebigkeit zu tun, die hochtrabend als »schöpferisches Temperament« gewürdigt wird – sie war vielmehr eine außerordentliche Begabung für die Hoffnung, eine Bereitschaft zur Romantik, wie sie mir bei keinem anderen Menschen je begegnet ist und wie sie mir wahrscheinlich nie wieder begegnen wird. Nein – Gatsby war letzten Endes in Ordnung; es war das, was Gatsby folgte und ihn verfolgte, der faulige Dunst im Kielwasser seiner Träume, was mir eine Zeitlang alles Interesse an den kümmerlichen Sorgen und den kurzatmigen Hochgefühlen der Menschen raubte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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