Der Hund der Baskervilles - Sir Arthur Conan Doyle - E-Book

Der Hund der Baskervilles E-Book

Sir Arthur Conan Doyle

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  • Herausgeber: Kein & Aber
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Er ist der berühmteste Detektiv aller Zeiten: Sherlock Holmes, wohnhaft 221b Baker Street in London. Mit den Geschichten um den exaltierten, blitzgescheiten Meisterdetektiv Holmes und seinen etwas einfältigen Partner Dr. Watson wurde Arthur Conan Doyle zum Begründer des modernen Kriminalromans. Sherlock Holmes wird von einem jungen Landarzt beauftragt, den rätselhaften Tod von Sir Charles Baskerville zu untersuchen. Angeblich lastet ein alter Fluch auf der Familie Baskerville, immer wieder sterben Angehörige auf ominöse Weise. Sherlock Holmes steht vor einem Rätsel: Sind tatsächlich übersinnliche Mächte im Spiel? Oder ist der Fall doch mit Vernunft und Logik zu lösen? Sherlock Holmes und Dr. Watson begeben sich auf Spurensuche …

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Seitenzahl: 286

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INHALT

» Über den Autor

» Über das Buch

» Buch lesen

» Inhaltsverzeichnis

» Editorische Notiz,Anmerkungen,Impressum

» Weitere eBooks von Arthur Conan Doyle

» www.keinundaber.ch

ÜBER DEN AUTOR

Sir Arthur Conan Doyle wurde am 22. Mai 1859 in Edinburgh geboren. Er studierte Medizin und praktizierte von 1882 bis 1890 in Southsea. Reisen führten ihn in die Polargebiete und nach Westafrika. 1887 schuf er Sherlock Holmes, der bald seinen »Geist von besseren Dingen« abhielt. 1902 wurde er zu Sir Arthur Conan Doyle geadelt. In seinen letzten Lebensjahren (seit demTod seines Sohnes 1921) war er Spiritist. Er starb 1930 in Crowborough/Sussex.

ÜBER DAS BUCH

Mysteriöses ereignet sich in Dartmoor: Auf der adligen Familie Baskerville scheint ein schauriger Fluch zu lasten. Der exzentrische Kriminologe Sherlock Holmes ermittelt gewohnt genial wie blasiert, um dem Hund der Baskervilles auf die Spur zu kommen. Ein unvergesslicher Klassiker.

»Es ist eine hässliche Angelegenheit, Watson, häßlich und gefährlich, und je mehr ich davon sehe, desto weniger gefällt sie mir.« Sherlock Holmes

INHALTSVERZEICHNIS

1. Mr. Sherlock Holmes

2. Der Fluch der Baskervilles

3. Das Problem

4. Sir Henry Baskerville

5. Drei zerrissene Fäden

6. Baskerville Hall

7. Die Stapletons von Merripit House

8. Erster Bericht von Dr. Watson

9. Zweiter Bericht von Dr. Watson: Das Licht auf dem Moor

10. Auszug aus Dr. Watsons Tagebuch

11. Der Mann auf dem Tor

12. Tod auf dem Moor

13. Das Netz wird ausgelegt

14. Der Hund der Baskervilles

15. Ein Rückblick

1. MR. SHERLOCK HOLMES

Mr. Sherlock Holmes, der sehr spät am Morgen aufzustehen pflegte (außer bei den gar nicht seltenen Gelegenheiten, da er die ganze Nacht aufblieb), saß am Frühstückstisch. Ich stand auf dem Kaminteppich und nahm den Stock zur Hand, den unser Besuch am Abend vorher zurückgelassen hatte. Es war ein feines, kräftiges Stück Holz mit Knollenknauf, eines jener Dinger, die als »malaiischer Gesetzgeber« A1 bekannt sind. Ein beinahe zollbreites Silberband saß knapp unter dem Knauf. »Für James Mortimer M. R. C. S. A2 von seinen Freunden im C. C. H.« war darauf eingraviert, dazu das Datum »1884«. Es war genau der Stock, wie ihn ein altmodischer Hausarzt zu tragen pflegt – würdevoll, unverwüstlich und vertrauenerweckend.

»Nun, Watson, was leiten Sie davon ab?«

Holmes saß mit dem Rücken zu mir, und ich hatte ihm keinen Hinweis auf meine Beschäftigung gegeben.

»Woher wußten Sie, was ich tue? Ich glaube, Sie haben Augen im Hinterkopf.«

»Jedenfalls habe ich eine gutpolierte silberne Kaffeekanne vor mir stehen«, erwiderte er, »aber sagen Sie, Watson, was leiten Sie von dem Spazierstock unseres Besuchers ab? Da wir ihn unglücklicherweise verfehlt und keine Ahnung von seinem Anliegen haben, ist dieses zufällige Souvenir von Bedeutung. Lassen Sie mich hören, wie Sie durch eine Untersuchung des Stocks den Mann rekonstruieren.«

»Ich meine«, sagte ich, indem ich die Methode meines Gefährten anwandte, so gut ich konnte, »daß Dr. Mortimer ein erfolgreicher, älterer Arzt ist und außerdem sehr geschätzt wird, da ihm Bekannte dieses Zeichen ihrer Anerkennung gewidmet haben.«

»Gut«, sagte Holmes, »ausgezeichnet!«

»Außerdem spricht, glaube ich, die Wahrscheinlichkeit dafür, daß er ein Landarzt ist, der einen großen Teil seiner Besuche zu Fuß macht.«

»Warum das?«

»Weil dieser Stock, obwohl ursprünglich gewiß sehr schön, so abgenutzt ist, daß ich mir ihn kaum im Besitz eines Stadtarztes vorstellen kann. Die starke eiserne Spitze ist beinahe stumpf; es ist also offensichtlich, daß er damit viel gewandert ist.«

»Sehr überzeugend!« sagte Holmes.

»Und dann ›die Freunde im C. C. H.‹. Ich schätze, es handelt sich um eine ›Hunt‹, die örtliche Jagdgesellschaft, deren Mitgliedern er vielleicht medizinische Hilfe geleistet hat und die ihm als Gegenleistung eine kleine Ehrengabe überreicht haben.«

»Wirklich, Watson, Sie übertreffen sich!« sagte Holmes; er schob seinen Stuhl zurück und zündete sich eine Zigarette an. »Ich muß Ihnen sagen, daß Sie in allen Berichten, die Sie freundlicherweise über meine kleinen Leistungen erstattet, immer Ihre eigenen Fähigkeiten unterschätzt haben. Mag sein, daß Sie selber keine Leuchte sind, aber Sie wirken erleuchtend. Es gibt Menschen, die, ohne selbst Genie zu besitzen, die bemerkenswerte Gabe haben, es bei anderen zu stimulieren. Ich muß zugeben, lieber Freund, daß ich tief in Ihrer Schuld stehe.«

Noch nie hatte er so viel gesagt, und ich gestehe, daß mich seine Worte besonders freuten, denn ich hatte mich oft über seine Gleichgültigkeit gegen meine Bewunderung für ihn und meine Versuche, seine Methoden bekanntzumachen, geärgert. Auch war ich stolz bei dem Gedanken, daß ich sein System so weit beherrschte, daß ich es nun in einer Weise anwenden konnte, die seinen Beifall fand. Er nahm mir den Stock aus den Händen und betrachtete ihn einige Augenblicke lang mit bloßem Auge. Mit einem Ausdruck von Interesse legte er dann seine Zigarette weg, trug den Stock zum Fenster und untersuchte ihn nochmals, diesmal mit einem Vergrößerungsglas.

»Interessant, wenn auch elementar«, sagte er, als er zu seiner Lieblingsecke des Kanapees zurückkehrte. »Zweifellos enthält der Stock einen Hinweis oder zwei. Das gibt uns die Grundlage für mehrere Deduktionen.«

»Habe ich etwas übersehen?« fragte ich etwas eingebildet. »Ich hoffe, mir ist nichts entgangen, was von Wichtigkeit wäre?«

»Ich fürchte, mein lieber Watson, die meisten Ihrer Folgerungen waren unrichtig. Als ich sagte, daß Sie mich anregen, meinte ich damit, offen gestanden, daß ich, indem ich Ihre Fehler bemerke, zuweilen dadurch auf die richtige Spur gebracht werde. Nicht, daß Sie sich in diesem Falle vollständig geirrt hätten. Der Mann ist bestimmt ein Landarzt. Und er geht viel zu Fuß.«

»Dann hatte ich doch recht.«

»So weit gewiß.«

»Das war aber doch alles.«

»Nein, nein, mein lieber Watson, nicht alles – bei weitem nicht alles. Ich meine zum Beispiel, daß eine Ehrengabe an einen Arzt wohl eher von einem Krankenhaus als von einer Jagdgesellschaft stammt und daß, wenn die Buchstaben C. C. vor diesem Hospital stehen, sich die Worte ›Charing Cross‹ ziemlich selbstverständlich daraus ergeben.«

»Damit könnten Sie recht haben.«

»Es spricht vieles dafür. Und wenn wir das als Arbeitshypothese nehmen, haben wir eine neue Grundlage für die Rekonstruktion dieses unbekannten Besuchers.«

»Nun denn – angenommen, daß die Buchstaben C. C. H. wirklich Charing Cross Hospital bedeuten, welche weiteren Schlüsse können wir daraus ziehen?«

»Drängen sich denn keine auf? Sie kennen meine Methoden. Wenden Sie sie an!«

»Ich kann nur zum offensichtlichen Schluß kommen, daß der Mann in der Stadt praktiziert hat, ehe er auf das Land gegangen ist.«

»Ich glaube, wir können sogar einen Schritt weiter gehen. Betrachten Sie die Sache von folgendem Standpunkt aus. Was wäre wohl die wahrscheinlichste Gelegenheit zu einer solchen Widmung? Wann täten sich seine Freunde zusammen, um ihm ein solches Unterpfand ihres guten Willens zu geben? Doch wohl in dem Augenblick, da Dr. Mortimer den Dienst im Krankenhaus aufgibt, um eine eigene Praxis zu gründen. Wir wissen, daß ein Geschenk gemacht worden ist. Wir nehmen an, daß es einen Wechsel von einem Krankenhaus in der Stadt zu einer Praxis auf dem Land gegeben hat. Ist die Voraussetzung, daß dieser Wechsel die Ursache zu diesem Geschenk war, zu weit hergeholt?«

»Es scheint mir sogar sehr wahrscheinlich.«

»Nun müssen Sie in Betracht ziehen, daß er nicht Mitglied des Ärztepersonals dieses Krankenhauses gewesen sein kann, da nur ein Arzt mit einer gutetablierten Londoner Praxis eine solche Stellung einnehmen könnte, und ein solcher Mann würde sich nicht aufs Land zurückziehen. Was also war seine Stellung? Wenn er im Krankenhaus gearbeitet hat, aber nicht Mitglied des Ärztestabs war, kann er nur Assistenzchirurg oder Internist gewesen sein – wenig mehr als ein älterer Student. Und er hat das Krankenhaus vor fünf Jahren verlassen – das Datum ist auf dem Stock eingraviert. So löst sich Ihr Hausarzt gesetzten Alters in Luft auf, und ein junger Mensch unter dreißig taucht auf, liebenswürdig, ohne Ehrgeiz, zerstreut, und Besitzer eines Lieblingshundes, den ich grob als größer denn ein Terrier und kleiner denn eine Bulldogge beschreiben möchte.«

Ich lachte ungläubig, während sich Sherlock Holmes auf dem Kanapee zurücklehnte und kleine Rauchringe zur Zimmerdecke hinauf blies.

»Was den zweiten Teil betrifft, habe ich keine Möglichkeit, ihn zu überprüfen«, sagte ich. »Aber wenigstens ist es nicht schwer, Genaueres über das Alter und die berufliche Karriere dieses Mannes herauszufinden.«

Ich nahm das Ärzteverzeichnis von meinem kleinen Regal mit medizinischen Werken und schlug den Namen nach. Es gab mehrere Mortimers, aber nur einer kam als unser Besucher in Frage. Ich las die Stelle aus dem Buche laut vor:

Mortimer, James, M. R. C. S., 1882, Grimpen, Dartmoor, Devon. Assistenzchirurg 1882–1884 am Charing Cross Hospital. Gewinner des Jackson-Preises für Vergleichende Pathologie für eine Abhandlung, betitelt ›Ist Krankheit ein Atavismus?‹. Korrespondierendes Mitglied der Schwedischen Gesellschaft für Pathologie. Autor von ›Einige sonderbare Fälle von Atavismus‹ (Lancet 1882), ›Machen wir Fortschritte?‹ (Journal of Psychology, März 1883), Gemeindearzt für Grimpen, Thorsley und Highbarrow.

»Keine Erwähnung einer örtlichen Jagdgesellschaft, Watson«, sagte Holmes mit einem spitzbübischen Lächeln. »Aber er ist Landarzt, wie Sie so scharfsinnig bemerkt haben. Ich glaube, daß meine Annahmen einigermaßen berechtigt waren. Bei den Eigenschaften habe ich, wenn ich mich recht erinnere, gesagt: liebenswürdig, ohne Ehrgeiz und zerstreut. Meiner Erfahrung nach ist es nur ein liebenswürdiger Mensch, der beschenkt wird, nur ein ehrgeizloser, der seine Karriere in London gegen das Land eintauscht, und nur ein zerstreuter, der seinen Stock und nicht seine Visitenkarte zurückläßt, wenn er eine Stunde in Ihrem Domizil gewartet hat.«

»Und der Hund?«

»Ist daran gewöhnt, diesen Stock seinem Herrn nachzutragen. Da es ein schwerer Stock ist, hält ihn der Hund fest in der Mitte, und die Spuren seiner Zähne sind sehr gut sichtbar. Der Kiefer des Hundes, wie man aus dem Abstand zwischen diesen Zahnspuren schließen kann, ist meiner Meinung nach zu breit für einen Terrier und nicht breit genug für eine Bulldogge. Es könnte sein – ja, bei Jupiter! Es ist ein kraushaariger Spaniel!«

Er war aufgestanden und im Zimmer auf und ab gegangen, während er sprach. Nun stand er in der Fensternische. Aus seiner Stimme klang solche Überzeugung, daß ich überrascht aufsah.

»Lieber Freund, wie können Sie dessen so sicher sein?«

»Aus dem sehr einfachen Grund, daß ich den Hund soeben vor unserer Haustüre sehe, und sein Besitzer läutet gerade. Gehen Sie bitte nicht weg, Watson, er ist ein Kollege von Ihnen, und Ihre Gegenwart kann hilfreich für mich sein. Es ist immer ein dramatischer, schicksalhafter Moment, Watson, wenn Sie auf der Treppe einen Schritt hören, der in Ihr Leben einzutreten im Begriff ist, und Sie wissen nicht, ob es zum Guten oder zum Bösen sein wird. Was kann Dr. James Mortimer, der Mann der Wissenschaft, von Sherlock Holmes, dem Sachverständigen für Verbrechen, wollen? Herein!«

Das Auftreten unseres Besuchers war eine Überraschung für mich, da ich einen typischen Landarzt erwartet hatte. Er war sehr groß, sehr schlank, mit einer langen Nase, die wie ein Schnabel zwischen den nahe beieinanderliegenden, scharfen grauen Augen hervorragte, die hell hinter einer goldgefaßten Brille funkelten. Er war seinem Beruf entsprechend, aber ziemlich unordentlich gekleidet, denn sein Gehrock war schmutzig und seine Hose abgetragen. Trotz der Jugend war sein langer Rücken schon gebeugt, und er ging mit vorgestrecktem Kopf, was den Eindruck neugierigen Wohlwollens hervorrief. Als er eintrat, fiel sein Blick auf den Stock in Holmes’ Hand; er stürzte sich mit einem freudigen Ausruf darauf.

»Da bin ich aber froh«, sagte er. »Ich war nicht sicher, ob ich ihn hier oder bei der Schifffahrtsgesellschaft gelassen hatte. Ich möchte um nichts in der Welt diesen Stock verlieren.«

»Ein Geschenk, wie ich sehe«, sagte Holmes.

»Ja, Sir.«

»Vom Charing Cross Hospital?«

»Von einem oder zwei Freunden dort anläßlich meiner Hochzeit.«

»O weh, o weh, das ist aber schlecht«, sagte Holmes und schüttelte den Kopf.

Dr. Mortimer blinzelte in milder Verwunderung hinter seinen Brillengläsern hervor.

»Warum sollte das schlecht sein?«

»Nur weil Sie unsere netten Deduktionen zunichte gemacht haben. Ihre Hochzeit, sagen Sie?«

»Ja, Sir. Ich habe geheiratet und deshalb das Krankenhaus und damit auch jede Aussicht auf eine Konsultationspraxis verlassen. Ich mußte eben meinen eigenen Hausstand gründen.«

»So, so, wir haben uns also doch nicht vollkommen geirrt«, lächelte Holmes. »Und nun, Dr. James Mortimer …«

»Mister, Sir, Mister – ein schlichtes Mitglied des Royal College of Surgeons. M. R. C. S.«

»Und anscheinend ein Mann von exaktem Wissen.«

»Ein Amateurwissenschaftler, Mr. Holmes, ein Mann, der Muscheln am Strand des weiten, unbekannten Ozeans aufhebt. Ich nehme doch an, daß ich mit Mr. Sherlock Holmes spreche und nicht mit …?«

»Nein – dies hier ist mein Freund Dr. Watson.«

»Nett, Sie kennenzulernen, Sir. Ich habe Ihren Namen im Zusammenhang mit dem Ihres Freundes gehört. Sie interessieren mich sehr, Mr. Holmes. Ich hätte kaum eine so ausgesprochene Langschädelformation und so stark entwickelte Jochbogen bei Ihnen erwartet. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mit dem Finger Ihre Scheitelnaht entlangfahre? Ein Abguß Ihres Schädels, Sir, wäre, solange nicht das Original zur Verfügung steht, die Zierde jedes anthropologischen Museums. Plumpe Schmeichelei ist nicht meine Absicht, aber ich gestehe, daß ich auf Ihren Schädel Lust bekomme.«

Mit einer Handbewegung lud Sherlock Holmes unseren seltsamen Besucher zum Sitzen ein.

»Sie sind offenbar in Ihrer Sparte ein ebensolcher Enthusiast wie ich in meiner«, sagte er. »Ich sehe an Ihrem Zeigefinger, daß Sie Ihre Zigaretten selbst drehen. Lassen Sie sich nicht davon abhalten, eine anzuzünden.«

Der Mann zog Papier und Tabak hervor und drehte mit überraschender Fingerfertigkeit eine Zigarette. Seine langen, behenden Finger waren beweglich und rastlos wie die Fühler eines Insekts.

Holmes schwieg, aber seine schnellen, forschenden Blicke zeigten mir sein Interesse an unserem sonderbaren Besucher.

»Ich nehme an, Sir«, begann er endlich, »daß Sie mir nicht die Ehre erweisen, mich gestern abend und heute früh erneut aufzusuchen, nur um meinen Schädel zu betrachten?«

»Nein, Sir, nein – obwohl ich mich auch freue, daß ich es bei dieser Gelegenheit tun konnte. Ich bin zu Ihnen gekommen, Mr. Holmes, weil ich mir bewußt bin, kein Mann der Praxis zu sein, und weil ich plötzlich vor einem sehr ernsten und außergewöhnlichen Problem stehe. Da ich davon überzeugt bin, daß Sie der zweitbeste Experte Europas sind …«

»So? Darf ich fragen, wer die Ehre hat, der Beste zu sein?« erkundigte sich Holmes ziemlich gereizt.

»Einen Mann mit pedantisch genauem wissenschaftlichem Geist wird wohl die Arbeit von Monsieur Bertillon A3 immer sehr beeindrucken.«

»Sollten Sie dann nicht besser ihn befragen?«

»Ich habe von pedantisch genauem wissenschaftlichem Geist gesprochen, Sir. Aber als praktisch denkender Mann der Tatsachen stehen Sie nach allgemeiner Ansicht unerreicht da. Ich hoffe, Sir, daß ich Sie nicht, ohne es zu wollen …«

»Nur ein wenig«, sagte Holmes. »Ich glaube, Dr. Mortimer, es wäre gut, wenn Sie mir nun ohne weitere Umschweife erklärten, welcher Art das Problem ist, zu dessen Lösung Sie meine Hilfe wünschen.«

2. DER FLUCH DER BASKERVILLES

Ich habe ein Manuskript in meiner Tasche, sagte Dr. James Mortimer.

Das habe ich gesehen, als Sie ins Zimmer kamen, bemerkte Holmes.

Es ist eine alte Handschrift.

Beginn des 18. Jahrhunderts wenn es keine Flschung ist.

Woher wissen Sie das?

Whrend Sie sprachen, haben Sie mir ein oder zwei Zoll davon gezeigt. Es mte schon ein unfhiger Experte sein, wer nicht imstande wre, das Alter eines Dokuments auf zehn Jahre genau zu bestimmen. Vielleicht haben Sie meine kleine Monographie zu diesem Thema gelesen. Ich schtze es auf ungefhr 1730.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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