Der Hund, der sein Bellen verlor - Eoin Colfer - E-Book

Der Hund, der sein Bellen verlor E-Book

Eoin Colfer

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Beschreibung

Über das langsame Wachsen einer Freundschaft So lange er denken kann, hat Patrick sich einen Hund gewünscht. Einen Kumpel. Einen Freund. Doch sein Vater ist allergisch gegen Hundehaare. Eines Tages geht sein Wunsch tatsächlich in Erfüllung: Der kleine Welpe, für den Patrick sich entscheidet, hat in seinem jungen Hundeleben jedoch so schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, dass er sein Bellen verlor. Wie soll Oz, wie Patrick ihn nennt, seinem Besitzer jemals vertrauen können? Es wird ein langer Weg … Zu diesem Buch finden Sie Quizfragen auf antolin.de

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Seitenzahl: 61

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Über das Buch

So lange er denken kann, hat Patrick sich einen Hund gewünscht. Einen Kumpel. Einen Freund. Leider ist sein Vater allergisch gegen Hundehaare. Aber in diesem Sommer fährt er mit seiner Mutter ohne den Vater zum Opa in die Stadt. Nun geht sein Wunsch auf einmal in Erfüllung. Was steckt dahinter?

Der kleine, noch namenlose Welpe, für den Patrick sich entscheidet, hat in seinem jungen Hundeleben nur schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. So schlechte Erfahrungen, dass er sein Bellen verloren hat. Wie soll Oz, wie Patrick ihn nennt, dem Jungen jemals vertrauen können? Es wird ein langer Weg.

Eine ungewöhnliche, anrührende Geschichte des Bestsellerautors Eoin Colfer, Schöpfer von »Artemis Fowl«.

EOIN COLFER

Der Hund,der seinBellen verlor

Illustriertvon P. J. Lynch

Aus dem Englischenvon Ingo Herzke

 

 

Für Aimee, Ciarán, Aoibhe, Claire und Seán,

die hundefreundlichen Toners aus Kilmuckridge

E. C.

Für Ken, Danann und Genevieve

P. J. L.

 

 

 

1. Kapitel

Der LAUTE MANN nannte ihn HUND.

Oder WELPE.

Oder MISCHLING.

Aber meistens HUND.

Immer wenn er hörte, wie die Stiefel des lauten Mannes die Treppe herunterstapften, oder wenn er seinen säuerlichen Geruch witterte, versteckte Hund sich weit weg von der Tür in dem zappelnden Fellhaufen, den seine Geschwister bildeten. Hinter den Schnappern und Kratzern. Unter den pelzigen Bäuchen und wedelnden Schwänzen.

Aber nicht in der Nähe von BEISSER. Beißer war begeistert vom Beißen, und zwar nicht bloß so ein bisschen zwicken wie die anderen kleinen Hunde, sondern richtig zuschnappen, sodass Hund jaulen und winseln musste. Das war überhaupt nicht toll. Manchmal wurde Beißer von der Mutter mit dem Maul sanft hochgehoben und von den anderen weggenommen, weil er überhaupt nicht brav war. Aber Beißer blieb nie lange weg.

Hund fand eine Lösung für das Problem. Wenn Beißer ihm zu nahe kam, steckte er ihm die Schnauze ins Ohr und bellte: JIP! JIP! JIP!

Drei Mal bellen. Von dem Lärm in seinem Ohr wurde Beißer ganz schwindlig, und er rannte eine Weile im Kreis, bis er einschlief.

Mutter leckte Hund, als er diesen Trick entdeckte, und das fand Hund großartig.

Menschen kamen durch die Tür, um sich die Welpen anzuschauen. Sie brachten mit ihren Schuhen und Kleidern Gerüche von draußen ins Haus. Die Mutter von Hund erklärte ihm die Gerüche, indem sie bellte und knurrte und den Welpen leckte.

Dieser Geruch war GRAS.

Dieser Geruch war REGEN.

Und wenn die Menschen dann auf eines von Hunds Geschwistern zeigten, wurde dieser Welpe vom lauten Mann aus dem Korb gehoben. Die Menschen gaben dem lauten Mann knisternde Papiere, und dann ging der Welpe mit ihnen weg und kam nie wieder. Davon wurde Hund traurig, weil er seine Mutter nicht verlassen wollte, also versteckte er sich hinter ihr, wenn Menschen kamen.

Hunds Mutter schnüffelte an ihm und erkannte an seinem Geruch, dass er traurig war. Sie sagte ihm, er solle nicht traurig sein.

Keine Sorge, sagte sie. Eines Tages kommt auch DEIN Junge oder Mädchen. Ein Mensch, der für dich richtig ist.Und dieser Mensch wird dich mitnehmen ins wunderbare Draußen. Das ist das Beste für einen Hund.

Hund hörte nicht ganz auf, traurig zu sein, denn egal wie perfekt dieser Mensch wäre, er würde seine Mutter trotzdem vermissen. Aber jetzt hoffte er auch. Also versteckte er sich nicht mehr hinter ihr, wenn Menschen kamen. Wenn sie sagte, dass es einen richtigen Menschen für ihn gab, dann musste es auch so sein. Und dieser Junge oder dieses Mädchen würde ihn nach DRAUSSEN bringen.

Später wurde Hund wirklich nach draußen gebracht, aber nur in den Hof, während der laute Mann mit seinen Lappen und Scheuerbürsten das Zimmer sauber machte. Der Hof war mit flachen Steinen gepflastert, nur ein bisschen Gras ragte durch die Ritzen. Es hatte auch mal eine Blume im Topf gegeben, aber die hatte Beißer gefressen. Hund sehnte sich nach dem richtigen Draußen jenseits des Hofs, und auch wenn er immer noch ein bisschen Angst vor Menschen hatte, so wusste er doch, sie würden ihn dorthin bringen. Deshalb rollte er sich nicht mehr wie eine Kugel zusammen, wenn sie kamen und in den Korb guckten.

Bald waren nur noch zwei Welpen übrig: Beißer und Hund. Ein paar von den kleinen Menschen hatten auf Beißer gezeigt, aber er versuchte sie immer zu beißen, und weil sie den tollen Trick von Hund nicht kannten, ließen sie Beißer wieder in den Korb fallen.

Eines Morgens, als die helle Sonne ins Fenster schien, kamen zwei Menschen, um sich die Welpen anzusehen. Ein Menschenmann und eine Menschenfrau. Die Frau zeigte auf Hund.

Hund roch die Hand vom lauten Mann, die näher kam, und er hatte Angst. Doch der laute Mann tat so, als ob er nett wäre, weil andere Menschen da waren.

So tun als ob roch wie das verbrannte Essen, das der laute Mann ihnen manchmal in die Futternäpfe kratzte.

Der laute Mann hob Hund vorsichtig aus dem Korb und reichte ihn der Frau.

Die Menschenfrau roch nach Blumen und nicht-verbranntem Essen, und Hund hoffte, alles würde besser werden, wenn er mit diesen Menschen wegging.

Der kleine Hund fand schnell heraus, dass das nicht stimmte.

Es würde SCHLIMM werden.

2. Kapitel

Die Menschenfrau steckte Hund in eine dunkle Kiste mit ein paar Löchern an der Seite und Stroh darin, auf dem er schlafen sollte. Aber die Kiste war so winzig, dass selbst ein kleiner Welpe nicht mal seine Pfoten darin ausstrecken konnte.

Nicht gerade toll, dachte Hund. Aber das vergaß er, als die Kiste nach oben getragen wurde, und draußen roch er die GANZE WELT.

Ach, die Gerüche!

Gerüche, von denen er die Nase krausziehen und husten musste. Gerüche, die so stark waren, dass Hund sie auf der Zunge schmecken konnte.

Hund war so aufgeregt, dass er bellte und bellte, bis der Menschenmann mit der Hand auf die Kiste schlug, sodass Hund der Kopf dröhnte.

Also hörte er auf zu bellen.

Sie machten eine Reise im Bauch einer Maschine, die rumpelte und zitterte, und das war ganz neu für Hund, und er wusste nicht, ob es gut war oder nicht. Die Maschinenreise endete mit Klicken und Quietschen.

Hund dachte, jetzt würden die Menschen ihn nach draußen in die Welt lassen, wo er viele neue Sachen unter den Pfoten spüren und Sachen jagen konnte, die schnell und trickreich waren. Hund wusste nicht genau, was das für Sachen waren, aber er hatte das Gefühl, dass sie da draußen waren und er sie fangen musste. Aber die Menschen ließen ihn nicht nach draußen. Stattdessen ließen sie ihn in der Kiste in der Maschine, die schnaufte und dann langsam einschlief, weshalb Hund frierend und hungrig allein zurückblieb.

Frierend, hungrig und müde.

Als der Welpe aufwachte, war er in einem neuen Raum. Er roch etwas und wusste sofort, das war ein Baum. Er hatte schon mal Bäume gerochen, meist, wenn der Geruch sich durch offene Türen oder an den Händen von Menschen hereinschlich. Aber so war es diesmal nicht. Dieser Baum war in der Nähe.

Ein Baum drinnen?, dachte Hund. Seine Mutter hatte ihm beigebracht, dass man Bäume nur unterm Himmel fand und dass sie zum Dranpinkeln waren. Einen Baum drinnen zu haben, schien ihm seltsam, aber auch interessant.