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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Universität Münster, Veranstaltung: Katholische Theologie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Und ist denn nicht das ganze Christentum aufs Judentum gebaut? Es hat mich oft geärgert, hat mir Tränen genug gekostet, wenn Christen so sehr vergessen konnten, daß unser Herr ja selbst ein Jude war." Dieses Zitat stammt aus dem Werk Nathan der Weise, veröffentlicht 1779 von Gotthold Ephraim Lessing (*1729, † 1789), der seinem Freund Moses Mendelssohn (*1729, † 1786), dem Begründer der jüdischen Aufklärung, damit ein literarisches Denkmal setzen wollte. Es beinhaltet zentrale Wahrheiten im Verhältnis von Christentum und Judentum: Ein Judentum ohne das Christentum kann man sich leicht denken, niemals jedoch ein Christentum ohne das Judentum. „Das Christentum steht in einem Familienzusammenhang mit dem Judentum, wie er enger nicht gedacht werden kann: Das Christentum ist aus dem Schoß des Judentums hervorgegangen.” Die Kirche hat ihren Ursprung in Israel, in Jesus von Nazareth, einem Juden unter dem mosaischen Gesetz (Gal 4,4f). Dies erkennt sie zum ersten Mal 1965 in der Erklärung über die Haltung der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen Nostra Aetate an. In der fast zweitausendjährigen Geschichte davor hat sie ihren Ursprung allzu oft vergessen und mit antijüdischen Traditionen und Feindlichkeit gar unterdrückt. Judenmission war im Mittelalter keine Seltenheit. Den Höhepunkt der Grausamkeit bildet schließlich im 20. Jahrhundert die Schoa. Der Gesprächskreis Juden und Christen fragt zu recht: „Wie haben Menschen, wie haben Christen damals auf Ermordungen, Mißhandlungen und Schändungen in der Reichspogromnacht, die im Gegensatz zu dem, was sich in den Konzentrationslagern abspielte, in aller Öffentlichkeit stattfand, reagiert?[...]
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