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Sonnie findet einen fremden Koffer und darin eigene Erinnerungen. Rhett hat eine Leiche im Keller und jegliche Erinnerung daran gelöscht. Beide wollen einen Neuanfang, aber kann man in die Zukunft vertrauen, wenn die Vergangenheit voller Geheimnisse ist? Buschheuers Roman ist eine Geschichte über Liebe, Heimkehr und eine Parabel von Lüge, Verdrängung und Vergebung.
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Seitenzahl: 327
ELSE BUSCHHEUER
der koffer
Roman
ISBN 978-3-8412-0638-1
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Juni 2013
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Copyright © 2006 by Diana Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung Anika Wien
unter Verwendung eines Motivs von © Scott Rothstein/iStockphoto
E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de
www.aufbau-verlag.de
»Man weiß eigentlich nicht so viel über seine Eltern … im Nachhinein möchte ich mir wünschen, dass sie mich geliebt haben.«
wolfgang kohlhaase
Inhaltsübersicht
Cover
Impressum
ERSTES KAPITEL
ZWEITES KAPITEL
DRITTES KAPITEL
VIERTES KAPITEL
FÜNFTES KAPITEL
SECHSTES KAPITEL
SIEBTES KAPITEL
ACHTES KAPITEL
NEUNTES KAPITEL
ZEHNTES KAPITEL
ELFTES KAPITEL
ZWÖLFTES KAPITEL
DREIZEHNTES KAPITEL
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
»Ich weiß nicht, ob das ’ne gute Idee ist.« Rhett hockt hinterm Lenkrad, als fürchte er, sich den Kopf zu stoßen. »Zumal es gleich regnet.«
»Guck nach links«, mahnt Sonnie, die kalte Nase an der warmen Scheibe. »Es ist eine wunderbare Idee, und nachher setzen wir uns zu Hause aufs Parkett und saufen uns ins Koma.«
Ihre Blicke treffen sich wie eilige Passanten.
»Werden wir nackt sein?«, fragt Rhett.
Sonnie sieht Mia Farrow und John Cassavetes auf dem Parkett in einer leeren Wohnung. Sie sieht Maria Schneider und Marlon Brando auf dem Parkett in einer leeren Wohnung. Alle nackt.
»Nicht ausgeschlossen«, sagt sie.
Rhett spürt ein Kribbeln in der Eichel.
»Stopp!«, ruft Sonnie.
Auf ihrer Straßenseite ist ein halber Hausstand aufgetürmt. Zwei Chinesen wühlen drin. Als sie das Auto sehen, wackeln sie wie Pinguine in den Rachen der Nacht. Zehn Meter weiter stoppt Rhett den Lincoln.
»Mein Gott, ich dachte, ich hab jemanden überfahren!«
»Ganz frisch«, sagt Sonnie. »Das Sofa ist noch gar nicht nass.«
Sie springt aus dem Auto. Rhett fährt weiter. Ein Fluchtinstinkt. Er fürchtet Sonnies wilden Aktionismus. Er hat einen Heidenrespekt vor ihrer Impulsivität. Am Straßenrand im Regen Möbel zu suchen, das entzieht sich seiner Vernunft und seinem Ordnungssinn. Sonnies Verhalten ist oft befremdend. Gleichzeitig bestätigt es seinen Wunsch, sich selbst zu komplettieren. Er hat Sonnie, weil er sich Sonnie nicht ausdenken kann. Seine Fantasie reicht nicht aus, um sich Sonnie auszudenken. Ihr heller Kopf, ihr schöner Arsch.
»Jetzt bleib doch hier! Pack mit an«, ruft Sonnie dem Lincoln nach. Aber der biegt schon um die Ecke. Sie dreht sich um. Kopfschüttelnd. Rhett sucht einen Parkplatz. Es regnet gleich. Sie braucht ihn jetzt. Und er sucht einen Parkplatz. In Paris waren sie eine Woche lang überallhin zu Fuß gegangen, weil Rhett sich nicht entschließen konnte, den Parkplatz gleich vorm Hotel aufzugeben.
Sonnie läuft zurück. Sie schwitzt in ihrer Herbstjacke. Für einen Moment beschleicht sie das Gefühl, Rhett zu diesem Schritt gezwungen zu haben. Sie hat ihn umgarnt, sie hat ihn manipuliert, sie hat ihn mit der Spitzhacke aus seiner Beziehung gehauen. Ein Blitz wirft einen Fetzen Tag auf den Müllberg.
When you see the lightning, you count til you hear the thunder.
Sonnie zählt einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Der Donner kommt auf vierundzwanzig. Er verzehnfacht Volumen und Anzahl der Tropfen. Sie sind enttäuschend warm. Sie platzen auf Sonnies Stirn. Schränke, Regale, Koffer, Reisetaschen, Kartons und Mülltüten. Alles nass.
Das Sofa auch. Wie ein großer Schwamm. Keine Spur von Rhett. Sonnie bückt sich nach einem Koffer, ein »Lady Baltimore«, rot, dreißiger Jahre, von rauem Kakerlakendreck überzogen. Die Schlösser geben nicht nach. Sonnie umfasst den nassen Bakelithenkel. Sie hebt den Koffer an. Er ist schwer.
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