Der Mann ist das Problem - Gisa Pauly - E-Book
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Der Mann ist das Problem E-Book

Gisa Pauly

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Beschreibung

Helene hat genug! Als ihr Mann sich zu ihrem Geburtstag seinen eigenen Wunsch erfüllt und ihr ein Wohnmobil schenkt, das sie nie wollte, ist das Maß gestrichen voll. Sie setzt sich in das wuchtige Gefährt und düst los, ohne Plan, ohne Ziel, ohne Kohle. Letzteres ändert sich jedoch, als sie im Einbauschrank ein kleines Vermögen findet. Wie ist Siegfried an so viel Geld gekommen? Aber pah, was soll‘s! Eine bessere Grundlage für einen Neustart kann es schließlich kaum geben! In einem toskanischen Städtchen beginnt für Helene ein aufregendes neues Leben. Als Siegfried plötzlich vor ihrer Tür steht, ist allerdings erstmal Schluss mit Dolce Vita. Doch will er wirklich sie zurück oder nur sein Geld?

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Mehr über unsere Autoren und Bücher:www.piper.deISBN 978-3-492-97090-7Oktober 2015© Pendo Verlag in der Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2015Covergestaltung: Mediabureau Di Stefano, BerlinCovermotiv: John Lund/Stephanie Roeser/Getty Images, Jill Ferry Photography/Getty Images, enviromantic/Getty Images, Otto Stadler/Getty ImagesDatenkonvertierung: Uhl + Massopust, Aalen

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Siegfrieds Stimme war leise, sehr leise. Nur deshalb wurde ich auf sein Telefongespräch aufmerksam. Normalerweise redete mein Mann laut, mit volltönender, meist sogar dröhnender Stimme. Hätte er sie erhoben, hätte er seine Stimme donnern lassen, dann wären die Worte hinter der Tür seines Arbeitszimmers an meinem Ohr vorbeigerauscht. Ich wäre davon ausgegangen, dass er die Praktikantin seiner Rechtsanwaltskanzlei zur Schnecke machte, einem gegnerischen Anwalt die Meinung sagte oder einen aufmüpfigen Mandanten in seine Schranken wies. All das interessierte mich nicht. Ich wäre in die Küche gegangen, hätte mich um belegte Brote und nicht um Siegfrieds Worte gekümmert. Aber als ich ihn flüstern hörte, war ich alarmiert. Vorsichtig stellte ich den Einkaufskorb ab, mit dem ich gerade das Haus betreten hatte, und lauschte.

»Ich habe alles vorbereitet, es kann nichts schiefgehen. Die Zeit ist zwar knapp, aber es wird gehen. Morgen hat meine Frau Geburtstag, am Nachmittag kann ich das Ding abholen.«

Eine Geburtstagsüberraschung also! Natürlich wollte ich meinem Mann und auch mir selbst die Überraschung nicht verderben, aber … meine Neugier war einfach stärker. Was mochte Siegfried sich ausgedacht haben? Hoffentlich nichts Teures. Die Party, die wir in einem angesagten Restaurant feiern wollten, würde schon Unsummen verschlingen. Aber Siegfried hatte gesagt: »Ganz oder gar nicht! Wenn wir feiern, dann richtig. Oder sollen unsere Freunde denken, dass wir pleite sind?«

Nein, pleite waren wir nicht. Aber so vermögend, wie alle glaubten, waren wir längst nicht mehr. Wenn jemandem in den letzten Monaten ein entsprechender Verdacht gekommen war, sollte er morgen widerlegt werden!

»Ich regle das schon«, hörte ich Siegfried sagen. »Es kann nichts mehr schiefgehen. Nach der Geburtstagsparty ist Zeit genug, um die Sache zum Abschluss zu bringen.«

Was konnte er damit meinen? Eine Reise, die er erst buchen wollte, wenn er sicher war, dass mir das Reiseziel gefiel? Oder ein Schmuckstück, bei dessen Wahl er seinem eigenen Geschmack nicht traute?

Er schwieg eine Weile, hörte wohl seinem Gesprächspartner zu. Dann lachte er, auch das sehr leise, und sagte: »Ich werde es sein, der den Kurs vorgibt, ist ja wohl klar. Und ich bestimme auch, wann es losgeht.«

Ich! Er hatte so eine Art, dieses Ich zu betonen. Als ich ihn kennenlernte, war ich sicher, dass es männlich war, sich für alles zuständig zu erklären, alles Wichtige selbst zu erledigen, als Einziger etwas Schwieriges zu schaffen und dafür natürlich dem Ich eine große Bedeutung zu geben. Mir selbst wäre das nie gelungen. »Sei immer hübsch bescheiden, dann mag dich jeder leiden.« Dieses Sprichwort hatte ich mehr als einmal von meiner Mutter gehört und auf ihr Anraten in jedes Poesiealbum geschrieben. Nur gelegentlich hatte ich protestiert, indem ich mich für einen anderen Spruch entschied: »Komm, lass uns träumen im Mondenschein von Liebe und Glück und Seligsein.« Ich fand den Reim äußerst gelungen und konnte den missbilligenden Blick meiner Mutter nicht verstehen.

»Unsinn!«, sagte Siegfried nun, und seine Stimme klang spöttisch. »Von so was hat meine Frau keine Ahnung.«

Ärgerlich nahm ich den Einkaufskorb wieder auf und machte mir nicht die Mühe, zur Küchentür zu schleichen. Ich ließ meine Pfennigabsätze knallen und warf die Tür hinter mir ins Schloss. Klar, ich hatte von nichts eine Ahnung. Ich war ja nur eine Hausfrau, hatte nichts Unwichtigeres getan, als drei Kinder großzuziehen, das Haus in Schuss und den Garten in Ordnung zu halten. Aber gut, ich verdiente kein eigenes Geld, ich wusste nicht, wie die Welt der Erwerbstätigen sich drehte, hatte mich nie gegen konkurrierende Kollegen durchsetzen und mich nie einem Vorgesetzten beugen müssen. Ich gab das Geld meines Mannes aus, nie mein eigenes, und hatte nicht einmal daran gedacht, mir eine Kontovollmacht ausstellen zu lassen. Ich war ein Anhängsel! Mehr nicht!

Mein Selbstbewusstsein wand sich mal wieder am Boden. Ich hatte es Franziska genannt, weil das ein stolzer Name war, mit kräftigen Konsonanten und drei ausdrucksvollen Silben. Die männliche Form Franz war ein Abklatsch von Franziska, eine jämmerliche Silbe, kurz und deftig, ohne jede Eleganz, gleichgültig, welche Herrscher diesen Namen getragen hatten. Königlich war nicht Franz, sondern Franziska. Und ihre Majestät, mein Selbstbewusstsein, redete mir seit Jahren ein, mir die Krone nicht ständig vom Kopf nehmen zu lassen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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