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Warum finden Frauen ab 30 so schwer einen Partner? Sie achten bei Männern auf die falschen Dinge. In diesem Buch erfahren Frauen die ganze Wahrheit über Männer und Beziehungen – unverblümt und schonungslos. Mithilfe der "Liste", eines Zehn-Punkte-Männerchecks, lernt frau die männliche Spezies objektiv und fernab subjektiver Gefühlen einzuschätzen und die Frage "Ist er der Richtige?" zweifelsfrei und strukturiert zu beantworten. Mit dem von Männern entwickelten Männer-Check bekommen Frauen aus der Hand der Experten die richtigen Techniken, um hinter die Fassade zu schauen. Der Mann hat die Prüfung bestanden? Für diesen Fall erklären die Autoren, was frau alles beachten muss, um nun auch mit ihm glücklich zu werden: Welche Spielregeln beim Flirt zu beachten sind, welche Rolle Sex und das Sex-Marketing der Frau spielen und wie aus der ersten Verliebtheit eine tiefe, stabile und erfüllenden Liebesbeziehung wachsen kann. Schluss mit Zeitverschwendung an die falschen Kerle! Und auf in eine glückliche Beziehung mit dem Richtigen! Der Männercheck ist der unverzichtbare Ratgeber für alle Frauen, die den Mann fürs Leben finden wollen.
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Seitenzahl: 194
Ich habe dieses Buch vor allem aus einem Grund geschrieben: Ich war es leid mitanzusehen, wie starke und kluge Frauen von männlichen Arschlöchern hereingelegt und ausgenutzt wurden. Weil sie die Tricks der Männer nicht kannten. Weil sie nicht wussten, wie Männer in Sachen Partnerschaft wirklich ticken.
Durch meinen großen Bekanntenkreis bin ich immer wieder in Kontakt mit Frauen mit Beziehungsproblemen gekommen, die von mir wissen wollten, warum sie ständig an die falschen Kerle gerieten. Ich erkannte schnell, dass diese Frauen vor allem ein Problem hatten: Sie hatten der gefährlichsten Männerwaffe – seinem Gequatsche – zu wenig entgegenzusetzen und ließen sich zu leicht von Männern beeindrucken. Um diesen Frauen zu helfen, entwickelte ich eine Liste mit zehn Punkten, die ich ihnen mit auf dem Weg gab: den Männercheck. Es zeigte sich schnell, dass ich damit einen Nerv getroffen hatte. Der Check funktionierte und sorgte dafür, dass Frauen die Männer endlich durchschauen konnten.
Der Männercheck ist ein objektives, unbestechliches Tool, in dem das Wissen eines Mannes über Männer steckt und mit dem jede Frau binnen kürzester Zeit herausfindet, ob ein Mann überhaupt beziehungsfähig ist und welches Interesse er an ihr hat. Um den Männercheck anzuwenden, müssen Sie keine Psychologin sein. Alles, was Sie dafür brauchen, sind ein wenig Beobachtungsgabe, die richtigen Fragen und das Wissen darüber, wie es in Sachen Liebe und Beziehung wirklich in den Männern aussieht.
Mein Dank gilt Daniel Wiechmann, der mir half, meine Gedanken und Ideen zu strukturieren und auszuformulieren. Außerdem möchte ich mich bei Christiane Wolff, Alexandra Berger, Monika Scheddin, Angelika Otto, Carena Barkawi und Susan Bühler bedanken, deren Hilfe und Tipps mir geholfen haben, dieses Buch zu realisieren.
Ulrich Fischer
Liebe ist Chemie. Und damit ist sie der Hauptgrund, warum Frauen immer wieder bei den falschen Männern landen. Ich weiß, das hört sich im ersten Moment merkwürdig an. Aber das hat die Wahrheit leider manchmal so an sich. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich glaube an die Liebe. Liebe ist ein wunderbares, ein starkes Gefühl. Aber es ist auch eines, das uns im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand bringt.
Die Wissenschaft hat den Ursprung des Gefühls, das wir Liebe nennen, seit Jahren entschlüsselt. Sind wir verliebt, verändert sich der Hormonhaushalt in unserem Gehirn radikal und gleicht dem von Süchtigen. Der einzige Unterschied: Nicht Alkohol oder Heroin, sondern der erwählte Partner ist die Droge, die unser Belohnungssystem im Kopf aktiviert. Kein Wunder, dass Verliebte einen ganz bestimmten Gedanken nicht mehr aus dem Kopf bekommen:
»Ich kann ohne ihn nicht mehr glücklich sein.«
Genau das ist es, was uns unsere Hormone suggerieren wollen. Greif zu! Dein Glück steht genau vor dir! Du fühlst es doch! Ein gemeiner Trick, der nur einen Zweck erfüllt: Das Thema Fortpflanzung soll so zügig wie möglich auf den Tisch kommen. Also wird einfach unser Verstand, unsere objektive Sicht auf unsere Umwelt, hormonell ausgeknipst. Die Natur will nicht, dass wir uns einen potenziellen Partner allzu genau anschauen. Schließlich verlieben wir uns nicht automatisch in den Richtigen oder die Richtige, sondern in erster Linie in einen genetisch attraktiven Partner. Beziehungsfähigkeit ist dabei kein für die Natur relevantes Kriterium. Die Erhaltung der Art steht im Vordergrund.
Bei Licht betrachtet ist Liebe nichts weiter als ein von der Evolution über Jahrmillionen Jahre perfekt ausgeklügeltes Konzept: Passen die Gene zweier Menschen zueinander, soll es möglichst schnell zur Sache gehen. Von wegen »Man sieht nur mit dem Herzen gut« wie es Antoine de Saint-Exupéry in seinem berühmten Buch Der kleine Prinz formulierte. Anthropologen und Evolutionsbiologen wie Helen Fisher und Karl Grammer, die sich jahrelang mit der Liebe beschäftigt haben, würden das berühmte Zitat von Saint-Exupéry garantiert nicht unterschreiben. Es ist wissenschaftlich schlicht nicht haltbar.1
Schippert eine Beziehung mit der Zeit in ruhigere Bahnen, klingt das Verliebtsein langsam ab. Zwischen zwei und drei Jahre kann es andauern. Unsere Hormone schalten vom Sucht- wieder in den Normalmodus. Statt durch die rosarote Liebeshormonbrille sehen wir unseren Partner plötzlich so, wie er wirklich ist. Und nun raten Sie mal, in welchem Jahr sich die meisten Paare trennen? Im vierten. In diesem Jahr trifft es die Hälfte aller Paare, die sich insgesamt voneinander trennen. Dieses Phänomen lässt sich auf der ganzen Welt beobachten. Kaum ist das Verliebtsein vorbei, lässt unter dem wieder geschärften Blick für die Realität auch die Anziehungskraft des Partners dramatisch nach. Auch die Seitensprung-Statistik gibt einen deutlichen Hinweis, dass die Anziehungskraft durch die Liebeshormone mit der Zeit nachlässt: Ab dem dritten Beziehungsjahr beginnen sowohl Männer als auch Frauen verstärkt fremdzugehen.
Doch warum bleiben die anderen Paare zusammen? Was ist bei ihnen anders? Warum halten 50 Prozent aller Paare länger durch als andere?
Sie hatten schlichtweg Glück.
Oder die Frauen haben mit meinem Männercheck gearbeitet.
Die lieben Hormone
Geht es um Liebe, unterscheiden Wissenschaftler in der Regel zwei Phasen:
•Das Verliebtsein (die romantische Liebe)•Die Liebe (die langfristige monogame Paarbindung)Beide Phasen unterscheiden sich grundlegend voneinander. Lassen Sie uns einmal einen genaueren Blick darauf werfen, was genau in unserem Körper passiert, wenn wir uns in jemand anderen verguckt haben: Sind wir verliebt, steigt die Konzentration der beiden Hormone Dopamin und Noradrenalin in unserem Gehirn in ungeahnte Höhen. Dank des Adrenalins fühlen wir uns voller Energie. Das Dopamin sorgt dafür, dass wir trunken vor Freude sind. Wir schweben auf Wolke sieben. Doch es kommt noch besser: Infolge der hohen Dopaminkonzentration produziert unser Körper zusätzlich größere Mengen des Sexualhormons Testosteron. Kein Wunder, dass Verliebte ständig Lust aufeinander und jede Menge Sex haben. In den ersten Wochen einer frischen Liebe kommen Mann und Frau, bis zum Anschlag mit Testosteron geladen, kaum aus dem Schlafzimmer heraus.
Gleichzeitig jedoch – und jetzt wird es gemein – sinkt im Gehirn Verliebter die Konzentration des Glückshormons Serotonin. Serotonin ist ein klassischer Stimmungsaufheller. Immer dann, wenn wir nicht verliebt sind, sorgt das Serotonin dafür, dass wir uns wohlfühlen und der Welt angstfrei begegnen. Bei Menschen, die an Depression erkrankt sind, wird beispielsweise sehr häufig ein Mangel an Serotonin festgestellt. Und der herrscht eben auch im Gehirn Verliebter. Das ist eine durchaus vertrackte Situation. Zwar sind Verliebte trotz des Serotoninmangels durchaus fröhlich und beschwingt, aber eben nur, wenn sie ihren Partner sehen oder an ihn denken und dadurch von neuen Dopamin- und Noradrenalinschüben heimgesucht werden. Liebe ist – genau wie jede Sucht – direkt mit dem Belohnungssystem im Gehirn verbunden. Sind wir verliebt, wird der Fokus unserer positiven Emotionen vollkommen auf den Partner gelegt: Alle guten Emotionen kommen nur noch von ihm, während die alltäglichen, durch das Serotonin hervorgerufenen Glücksmomente ausbleiben. So entsteht das Gefühl, dass wir nur noch mit diesem einen Menschen glücklich sein können.
Klingt das Verliebtsein nach zwei bis drei Jahren ab, sinken der Noradrenalin- und der Dopaminspiegel. Die Testosteronkonzentration im Hirn nimmt ebenfalls ab und damit die Lust auf Sex. Zwei andere Hormone übernehmen das Kommando über unsere Gefühlswelt. Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon, sorgt nun für wohliges Kribbeln und eine als angenehm empfundene Sicherheit zwischen zwei Partnern. Vasopressin, das Treuehormon, erhöht die Stabilität der Bindung. Ob Sie es glauben oder nicht, aber eine ordentliche Dosis Vasopressin macht aus polygamen Wühlmäusen liebevolle Partner, die nur noch Augen für ein Weibchen haben. Unter normalen Umständen – also ohne Hormonspritze im Labor – wird die Vasopressinkonzentration in unserem Körper durch gemeinsam verbrachte Zeit, körperliche Nähe wie Kuscheln und Sex geregelt. Doch nicht jeder von uns ist für das Vasopressin gleich empfänglich. Es wird daher später in unserem Männercheck noch eine sehr wichtige Rolle spielen.
Ich weiß, dass viele Frauen enttäuscht sind, wenn Liebe als funktionaler Hormonrausch dargestellt wird, der lediglich dazu dient, das Überleben der Art zu sichern. Wenn ich sage: Liebe ist Chemie, meine ich das nicht wertend. Es ist ein Fakt. Es spielt keine Rolle, ob man das gut findet oder nicht. Die Chemie der Liebe ist die Voraussetzung dafür, dass Mann und Frau zusammenkommen. Ohne die Chemie geht es nicht. Wenn mir eine Frau von einem Mann erzählt, für den sie sich interessiert, und ich sehe nicht dieses ganz bestimmte Leuchten in ihren Augen, dann weiß ich, dass sie nicht in ihn verliebt ist. Wie schade wäre es, wenn es dieses Leuchten nicht gäbe. Die Chemie der Liebe soll walten, sie muss walten. Ohne den berühmten Funken, der zwischen zwei Menschen überspringt, wäre die Liebe nur halb so aufregend, wie sie ist.
Dumm ist eben nur, wenn man inmitten des explosiven Gefühlschaos, das der Liebesfunke auslöst, übersieht, dass man eigentlich an einen Psycho geraten ist. Davor beschützt einen die Chemie der Liebe nämlich nicht.
Dieses Buch schon.
Vor allem Frauen Mitte 30, die, oft nach diversen gescheiterten Beziehungen, den Wunsch haben, eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen, können es sich nicht leisten, noch einmal an den falschen Mann zu geraten. Sie haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn sich ihr Liebes- und Lebensglück doch noch realisieren soll, müssen diese Frauen in jeder sich anbahnenden Beziehung so schnell wie möglich Klarheit über den Mann selbst und seine Absichten gewinnen. Es ist zu klären:
1.Ist er beziehungsfähig?2.Sucht er wirklich eine Beziehung und nicht nur ein schnelles Abenteuer?Doch wie stellt Frau das an? Wie kriegt Frau heraus, wer der Mann, in den sie sich verliebt hat, wirklich ist?
Ganz einfach: Sie braucht ein objektives Tool, das sie der Chemie der Liebe entgegensetzen kann: einen Männercheck. Einen Check, der ihr verlässlich sagt, ob ein Mann wirklich beziehungsfähig ist und ob sie mit ihm die Chance auf eine stabile gemeinsame Zukunft hat.
Beziehungsfähigkeit wird niemandem von uns in die Wiege gelegt. Die Fähigkeit, Kontakt mit anderen Menschen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, ist etwas, das wir lernen müssen. Ob und wie beziehungsfähig wir sind, ist den meisten von uns jedoch nicht bewusst. Wie auch? Wir alle wollen und suchen Beziehungen. Selbst Männer, die nicht beziehungsfähig sind, sehnen sich nach einer Partnerin an ihrer Seite. Bindung ist eines der menschlichen Grundbedürfnisse. Beziehungsunfähige Männer können daher genau wie ihre beziehungsfähigen Pendants attraktiv, charmant und extrem verführerisch sein. Und genau wie alle anderen Männer versuchen sie sogar immer wieder, sich eine Beziehung aufzubauen. Schaut Frau nicht genau hin und gerät an einen solchen Mann, ist das Ende der Beziehung jedoch vorprogrammiert. Eine Beziehung zu wollen ist das eine. Eine Beziehung auch leben zu können, ist etwas ganz anderes.2
Das Problem: Ob ein Mann beziehungsfähig ist oder nicht, steht ihm nicht auf die Stirn geschrieben.
Aufschluss darüber geben uns jedoch bestimmte Verhaltensmuster und Informationen aus seinem Leben. Ich nenne sie Beziehungsmarker. Auf diesen Beziehungsmarkern ist der von mir entwickelte Männercheck aufgebaut. Der Männercheck umfasst dabei zehn Punkte. Es gibt zwei Ursachen- und acht Symptompunkte. Jeder der zehn Punkte ist ein wichtiges Puzzleteil, aus dem am Ende ein komplettes Bild über die Beziehungsfähigkeit eines Mannes entsteht. Alles, was Sie für den Männercheck brauchen, sind die richtigen Fragen und eine normale Beobachtungsgabe. Besteht ein Mann den Check, können Sie sich zu 99 Prozent sicher sein, dass eine stabile Beziehung mit ihm möglich ist. Besteht er ihn nicht, können Sie zu 99 Prozent sicher sein, dass es in einer Beziehung mit diesem Mann alsbald Probleme geben wird.
Ich will mit diesem Buch aber noch ein Stück weitergehen. Ich will Ihnen nicht nur verraten wie Sie endlich den Mann fürs Leben finden, sondern auch, wo Sie ihn finden. Und sollte ein Mann den Check bestanden und sich als der Richtige erwiesen haben, bedeutet das ja leider noch lange nicht, dass Sie den Mann auch bekommen. Sie werden in diesem Buch daher auch erfahren, wie Sie einen Mann für sich gewinnen und aus dem von Unruhe und Lust geprägten Verliebtsein eine tiefe und erfüllende Liebesbeziehung werden kann. Wir werden über Sex und Sex-Marketing sprechen. Über die Spielregeln beim Flirt. Und darüber, wie Männer in Beziehungsfragen wirklich ticken.
Drei unangenehme Wahrheiten über Männer und Beziehungen:
•Männer entscheiden binnen zwei Minuten, ob eine Frau die Mutter ihrer Kinder werden könnte oder ob die Frau nur etwas fürs Bett ist.•Es gibt keine guten beziehungsfähigen Singlemänner ab 35. Trotzdem kann jede Frau ihren Traummann noch finden, wenn sie an der richtigen Stelle sucht.•Einen Mann ab 27 kann Frau nicht mehr ändern.Das können (oder wollen) Sie nicht glauben? Kein Problem, dann halten die folgenden Seiten nur umso mehr Überraschungen für Sie parat.
Es ist mit 35 Jahren für eine Frau wahrscheinlicher, Opfer eines Terroranschlags zu werden, als dass es in ihrem Liebesleben noch einmal richtig funkt. Sagt die Statistik. Es ist für eine Frau auch jenseits der 35 sehr wohl möglich und gar nicht mal so unwahrscheinlich, noch den Mann fürs Leben zu finden, sage ich. Zugegeben, die Zahlen sprechen nicht für mich (siehe Infokasten auf der nächsten Seite). Jedoch sehe ich Statistiken immer nur als eine Beschreibung des IST-Zustandes und nicht als Antwort auf die viel wichtigere Frage nach dem WARUM.
Singlefrauen – ab 30 geht es abwärts
Die meisten Frauen heiraten mit etwa 30 Jahren. Danach nimmt die Zahl der Eheschließungen ab. Rapide. Bereits mit 35 kommen nur noch halb so viele Frauen unter die Haube und diese statistische Talfahrt geht mit jedem weiteren Lebensjahr weiter. Von den 40-Jährigen bekommt im Vergleich zu den 30-Jährigen nur noch ein Drittel einen Antrag gemacht. Der Mythos, dass Männer reifen wie Wein und mit dem Alter attraktiver werden, scheint zumindest die Heiratsstatistik zu belegen. Die meisten Männer heiraten mit circa 35 Jahren. Danach sinkt auch hier die Zahl der Eheschließungen auf ein niedrigeres Niveau. Doch auf diesem Niveau heiraten Männer konstant weiter und selbst im Alter von 50 oder 60 Jahren ist die Zahl der Eheschließungen bei Männern immer noch erstaunlich stabil. Allerdings heiraten ältere Männer kaum gleichaltrige Frauen, sondern binden jüngere durch einen Ehering an sich.
Immer wieder wurde ich in den zurückliegenden Jahren in meinem Bekanntenkreis von Frauen, die ihr Beziehungsglück noch nicht gefunden und gerade wieder jemanden kennengelernt hatten, gefragt:
»Was meinst du, Uli, ist es diesmal der Richtige?«
Diese Frauen waren erfolgreich. Sie managten Woche für Woche Kunden, Produkte oder Events, sie hatten ihr berufliches Leben als Sachbearbeiterin, Rechtsanwältin, im Marketing oder als Vertriebsmitarbeiterin vollkommen im Griff. Bei Männern fehlte ihnen jedoch das richtige Händchen. Warum war das so? Diese Frage beschäftigte mich, bis mir in den Gesprächen mit den Frauen eine Konstante auffiel. Die Frauen begingen alle denselben Fehler: Sie stellten den Männern, die sie trafen, die falschen Fragen.
Claudia zum Beispiel. Die 34-Jährige ist eine auffallend attraktive Erscheinung mit sehr weiblichen Formen. Sie hatte nie Probleme, Männern kennenzulernen, und schon gar nicht, sie ins Bett zu kriegen. Doch ihre Beziehungen hielten maximal zwei bis drei Jahre. Dazwischen lagen noch viele kurze Affären, auch mit verheirateten Männern. Obwohl sie viele Männer kennenlernte und Claudia ganz bewusst sogar verschiedene Männertypen durchprobierte, war »der Richtige« nie dabei. Warum? Warum landete Claudia immer wieder bei den falschen Männern? Als ich Claudia vor einigen Jahren auf einer Party traf, hatte sie schon wieder einen neuen Schwarm:
»Diesmal habe ich ein gutes Gefühl!«
»Das ist schön. Was gefällt dir besonders an ihm?«
»Er verwöhnt mich seit dem ersten Date. Er ist einfach sehr aufmerksam, er hört gut zu …«
»Was machen denn seine Eltern?«
»Seine Eltern? Das ist doch nicht wichtig.«
»Sieht er sie oft? Oder hat er weniger Kontakt zu ihnen?«
»Wieso interessiert dich das? Er redet nicht so gern über seine Familie.«
Er redete nicht gern über seine Familie. Also sprach Claudia dieses Thema auch nicht mehr an. Sie nahm Rücksicht auf sein Befinden. Daran kann ja wohl nichts falsch sein, oder? Schließlich wollte sie den Mann ja nicht verschrecken oder Wunden aufreißen, die ihn vielleicht schmerzten. Vielleicht, so dachte sie, würde er sich später, wenn sie sich besser kennengelernt hatten, weiter öffnen und darüber reden können. An genau dieser Stelle hakte ich nach und erfuhr von Claudia, dass sie in ihren vorangegangenen Beziehungen genauso vorgegangen war.
Ein fataler Fehler, den leider viele Frauen begehen.
Durch ihre zwar nett gemeinte, aber vollkommen unnötige und falsche Rücksicht versäumte es Claudia, all die Dinge in Erfahrung zu bringen, die ihr hätten helfen können, sich von Anfang an ein Bild über die Beziehungsfähigkeit ihres neuen Schwarms zu machen. Sie wusste nichts über die Kindheit des Mannes oder seine Beziehung zu seinen Eltern. Sie wusste kaum etwas über seine bisherigen Beziehungen. Sie hatte auch nicht darauf geachtet, welchen Sport er machte oder wie seine berufliche Karriere bisher verlaufen war. Sie achtete nicht darauf, wie oft und wie viel er trank. Sie hatte sich auch noch kein Bild von seinen besten Freunden gemacht. Mit anderen Worten: Sie hatte alle relevanten Informationen und Zeichen ignoriert, die ihr hätten helfen können, um die wichtige Frage »Ist er der Richtige?« selbst zu beantworten.
Etwas anders verhielt es sich bei meiner Freundin Karin. Sie hatte sehr früh, mit Anfang 20, geheiratet. Dann, 18 Jahre später, war ihre Beziehung kaputt. In dieser Zeit war sie ihrem Mann immer treu gewesen. Sie hatte, was Männer anging, wie in einer »Käseglocke« gelebt. Karin brauchte lange Zeit, um die Trennung zu verarbeiten. Als sie das endlich geschafft hatte, meldete sie sich wieder beim Tanzkurs und auch bei einem Internetportal an. So lernte sie Männer kennen, die ihr eigentlich gefielen. Doch nach einigen grauenhaften Dates war sie verzweifelt und frustriert, denn keiner dieser Männer hatte ernsthaftes Interesse an ihr. Die meisten wollten nur Sex, möglichst schnell, um möglichst schnell wieder das Weite zu suchen. Was Karin am meisten wurmte, war, dass sie auf den Charme dieser Männer hereinfiel, ohne ihre wahren Absichten zu erkennen. Wie konnte sie sich nur so sehr in Männern täuschen? Das war ihr doch früher nicht passiert!
Ihr Fazit: »Irgendwie sind Männer ab Mitte 30 schwer zu durchschauen.«
Als ich mit ihr sprach, merkte ich, dass Karin vollkommen falsche Vorstellungen von der aktuellen Männer- und Dating-Welt hatte. So ergeht es vielen Frauen, die nach zehn, 15 oder gar 20 Jahren in einer Beziehung wieder auf dem »Markt« sind. Als sie jung waren, war ihre Welt voller Singles und unter den Jungs gab es viel weniger abgebrühte Abzocker, die mit den Gefühlen von Frauen nur spielten. Jetzt jedoch – Jahre später – entpuppten sich die meisten Singlemänner als berechnende Womanizer, die auf nicht mehr als den schnellen Spaß aus waren. Diesen Männerhaien war Karin, die jahrelang wie unter einer Käseglocke gelebt hatte, nicht mehr gewachsen.
Als ich Karin sagte, dass sie innerhalb von zwei Stunden – etwa bei einem Abendessen – zweifelsfrei herausfinden könne, ob ein Mann der Richtige sei, ob er wirklich an einer Beziehung mit ihr interessiert sei, und dass alles, was sie dafür tun müsse, nichts weiter sei, als ihrem Date die richtigen Fragen zu stellen, erklärte sie mich für verrückt. Als ich ihr auch noch versprach, dass sie nach demselben Abendessen sogar in der Lage sei einzuschätzen, ob eine Beziehung mit dem Erwählten überhaupt eine Chance habe, empfahl sie mir einen Besuch beim Arzt. Auch meine Freundin Claudia reagierte skeptisch, als ich ihr sagte, dass es eine ganz einfache Methode, einen Männercheck, gibt, mit dem sich zweifelsfrei feststellen lässt, ob ein Mann überhaupt beziehungsfähig ist oder nicht.