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Geocaching ist in aller Munde. Hunderttausende in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreiben das Outdoor-Spiel regelmäßig, lassen sich davon raus in die Natur locken, entdecken ihre eigene Heimat neu, erkunden fremde Städte und beeindruckende Sehenswürdigkeiten oder lassen sich zu besonderen, verborgenen Orten abseits ausgetretener Pfade führen, an denen sie Schätze bergen und Rätsel lösen. Nahezu drei Millionen Geocaches sind heute in (fast) allen Ländern der Welt versteckt, auch unmittelbar in Eurer Nähe. Dieses Buch ist der erste offizielle Guide, der in der mittlerweile zweiten, aktualisierten und erweiterten Auflage auf amüsante Art mit animierenden Texten, aussagekräftigen Fotos und wertvollen Tipps sowohl Einsteigern eine willkommene Starthilfe gibt, als auch mit Beiträgen des Geocaching Hauptquartiers und detaillierten Zusatzinformationen selbst erfahrenen Premium Cachern einen tieferen Einblick in diese faszinierende Welt bietet.
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Seitenzahl: 256
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IMPRESSUM
Der offizielle Geocaching-Guide
Jens Freyler, Benjamin Gorentschitz, Bernhard Hoëcker und Tobias Zimmermann
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
© 2. Auflage 2020 I 360° medien I Marie-Curie-Straße 31 I 40822 Mettmann www.360grad-medien.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Bei Interesse an Zusatzinformationen, Lesungen o.ä. nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Geocaching entwickelt sich ständig weiter – und ist so umfangreich, dass kaum alle Informationen in solch einem Buch abgedeckt werden können. Insofern freuen wir uns auf Eure Hinweise, Kommentare und Wünsche. Meldet Euch per E-Mail über [email protected].
Redaktion und Lektorat: Christine Walter
Satz und Layout: Serpil Sevim-Haase
Gedruckt und gebunden:
Himmer GmbH Druckerei & Verlag I Steinerne Furt 95 I 86167 Augsburg www.himmer.de
Bildnachweis:
Textteil: Renate Dittmann, Jens Freyler, Benjamin Gorentschitz, Bernhard Hoëcker, Tobias Zimmermann, Groundspeak, Inc. und zahlreiche Geocacher und Mitarbeiter des Geocaching HQ sowie S. 183 Simon Eugster CC BY-SA 3.0 und S. 198 Beatrice Treydel / www.foto-box.org
Geocaching-Logo, -Stempel und Birds-Illustration: © Groundspeak, Inc
Bildbearbeitung: Benjamin Gorentschitz
ISBN: 978-3-948097-82-0 e-Pub ISBN: 978-3-96855-106-7 mobi ISBN: 978-3-96855-107-4
Hergestellt in Deutschland
www.360grad-medien.de
Jens Freyler | Benjamin Gorentschitz Bernhard Hoëcker | Tobias Zimmermann
DER OFFIZIELLE GEOCACHING-GUIDE
In Zusammenarbeit mit dem Geocaching HQ, Seattle
Vorwort
Wie alles begann – und wie es beginnt
Quickstart-Guide
Geocaches suchen
inkl. Infobox ab Seite
Mysteries
Geocaching-Events
inkl. Infobox ab Seite
Hobby für Jedermann?
Cachen mit Handicap
Cachen mit Kindern
Cachen mit Hunden
Cachen im Team
Geocaching auf Reisen
GeoTours
Dosen-Erste-Hilfe
Typische Verstecke
Wie logge ich richtig
Heimlich Geocachen
Eigene Geocaches verstecken
Basis oder Premium?
inkl. Infobox ab Seite
Recht & Ordnung – die Guidelines
Trackables & Collectables
inkl. Infobox ab Seite
GPS-Gerät oder Smartphone
inkl. Infobox ab Seite
Ausrüstung
Klettern & Equipment
Deine Statistik
Natur & Umwelt
Was noch Erwähnung finden sollte
Challenges
Der Chirp und andere Beacons
Lockpicking
AR-Caches
Waymarking
GC-Vokabular & Index
Bonus
Home Stories
Bryan Roth, Cofounder of Groundspeak
Annika Ledbetter, Senior Marketing Manager
Genevieve Miner, Guest Experience Coordinator
Signal the Frog, Maskottchen und Auslandskorrespondent
Annie Love, Partner Programs Manager
Samantha Hind, Geocacherin & Influencerin
Simon Evans, Reviewer & Geocaching-Reisender
John Stanley, System Analyst
Benny, Bernhard, Renate & Tobi, Geocacher und Filmhelden
Cindy Potter, Director of Community
Es ist jetzt vier Jahre her, dass wir die erste Auflage dieses Guides verfasst haben. Und wie sich das für ein Hobby gehört, das von der Kreativität und dem Einfallsreichtum der Teilnehmenden lebt, ist es einem steten Wandel unterworfen. Wie die Sprache. Auch hier tauchen immer wieder neue Worte auf, werden Begriffe aus anderen Sprachen übernommen und verstehen die Alten einfach nicht mehr, was die Jungen da so machen. Allerdings dürfen hier die Begriffe „jung“ und „alt“ nicht mit Lebensalter verwechselt werden, sondern sind als „Cachererfahrungsjahre“ zu verstehen.
So auch bei mir. Am Anfang war ich derjenige, der den Zuhörern erklärte, was das ist, dieses „Cachen“. Ich war der, der mit Begriffen um sich warf wie „Tradi“, „Multi“, „SBA“ und „FTF“. Berichtete jemand von einer tollen Dose, war ich in der Lage von einem Ort zu erzählen der noch abgelegener, einem Rätsel zu berichten, das noch schwieriger und von einer Panne zu erzählen, die noch peinlicher war.
Das hat sich im Laufe der Zeit geändert. Ich bin zu einem cachenden Silberrücken mutiert. Auf Events sitze ich gemütlich am Tisch, trage normale Jeans und T-Shirt, beobachte den teilweise auch älteren Nachwuchs in Tarnmontur und lausche den Gesprächen der anderen. Und dann bin ich es, der hin und wieder fragen muss, was diese „Lab-Caches“ sind. Ich bekomme dann dutzende Beispiele erzählt, Koordinaten geschickt und Apps installiert.
Ich erzähle von einem Final, an dem am Ende eine Musik spielte, wenn man die Dose öffnete (und eine Batterie dabei hatte) - und bekomme Geschichten von unterirdischen Kammern, Schränken voller Figuren, Farben und Formen erzählt, man zeigt mir Bilder und Videos von sich bewegenden kompletten Szenerien, natürlich mit Live-Kommentar.
Nicht ohne Grund wurde das Buch „Neues aus Geocaching“ auch von anderen Cachern mitgeschrieben und nicht umsonst bin ich froh, dass dieses Buch, der ultimative Geocaching Guide, auch mir die Möglichkeit bietet, immer wieder mal schnell nachzusehen, wenn mir ein neuer Begriff begegnet wie „AR-Caches“, „Biltema“ oder „Icon-Run“.
Und genau das ist das Schöne am Geocachen: Es ist so vielfältig, so komplex und dabei so einfach, dass wirklich jeder eine Nische findet. Sei es das Rätsel, der besondere Ort oder die sportliche Herausforderung. Und auch dieser Guide ist genauso vielfältig, so komplex und dabei so einfach, dass wirklich jeder etwas findet, was seinen weitreichenden Erfahrungsschatz noch ein wenig ausdehnt. Sei es zum Rätsel, zu besonderen Orten oder zur sportlichen Herausforderung.
Und da die Cacherwelt sich immer weiter dreht wird es hoffentlich nicht lange dauern, bis sich das Spiel noch über diesen Almanach hinaus entwickelt. Neue Ideen sollen unseren Spielplatz bereichern, neue Techniken das Suchen erweitern und neue Cacher Neues mitbringen, das so neu ist, dass selbst die auf dem neuesten Stand stehenden Dosensucher es als neu empfinden.
Und jetzt viel Spaß und bbiw – bis bald im Wald,
Bernhard
Deutschlands beliebtester Cache mit dem GC-Code GC13Y2Y
Geocaching ist ein Spiel, ein Hobby, eine Freizeit-Aktivität, die seit rund 20 Jahren weltweit immer mehr Menschen aller Altersgruppen begeistert, sportliche und spielerische Aspekte vereint, die Geocacher geistig und körperlich fordert – herausfordert und hinaus fordert in die Natur, in Stadt und Land. Vielleicht ist es gerade das, was Geocaching ausmacht. Zwar benötigt man einen Computer, ein Smartphone oder ein GPS-Gerät dazu, doch es ist kein Onlinegame, kein Handyspiel. Es ist die „Rückkehr“ nach draußen!
Wenn man weit ausholen will, dann beginnt alles mit der Idee der GPS-Ortung, die man wiederum einem Deutschen zuschreiben kann. Karl Hans Janke meldete 1939 in Berlin ein Patent für einen „Standortanzeiger, insbesondere für Luftfahrzeuge“ an. 1943 wurde das Patent gewährt, entwickelt wurde die Technologie jedoch nie. Die tatsächliche Entwicklung eines GPS-Systems, wie desjenigen auf das heute alltäglich unsere Smartphones, Uhren, Navigationssysteme und vieles mehr zugreifen, startete 1973 in den USA. 1978 stieg der erste NAVSTAR-GPS-Satellit von einer kalifornischen Air Force-Basis ins Weltall, doch erst im April 1995 wurde die volle Funktionsbereitschaft des Global Positioning Systems (GPS) bekannt gegeben, um vorerst vornehmlich militärischen Zwecken zu dienen.
Am 2. Mai 2000, 4:05 Uhr UTC, sprich ungefähr 5 Uhr morgens unserer Zeit, schlug die Stunde der zivilen Nutzung von GPS. Das bis dahin bewusst gestörte GPS-Signal, das nicht autorisierten Nutzern nur unpräzise Daten lieferte, wurde für alle frei und unentgeltlich zugänglich. Seitdem wurde die Genauigkeit sukzessive weiter verbessert und heute liegen je nach Standort die Abweichungen teils deutlich unter 10m. Und viel genauer sollte es für Geocacher vielleicht gar nicht werden, denn schließlich sind das Suchen und Finden Teil unseres Spiels! Ab diesem Zeitpunkt ging alles ganz schnell. Schon einen Tag später, am 3. Mai 2000 postete Dave Ulmer online die Idee, eine „Great American GPS Stash Hunt“ zu starten und schritt sogleich zur Tat. Als – wenn man so will – ersten Geocache der Welt vergrub er einen schwarzen Plastikeimer gefüllt mit einer Computerspiel-CD, einer Videokassette, einem Dollar, einem Buch, einer Steinschleuder und einer Bohnendose in der Nähe seiner Heimatstadt Portland, USA und veröffentlichte die Koordinaten: N 45° 17.460 W 122° 24.800. Der allererste Fund ist Mike Teague zuzuschreiben, einen Tag nach der Platzierung der Dose. Auch Mike ließ sich schnell von der Idee einer „GPS Stash Hunt“ fesseln, versteckte am 7. Mai zwei eigene „Stashes“ und startete am 8. Mai eine private Webseite, die die Koordinaten versteckter Stashes sammelte. Von da an war das Spiel nicht mehr aufzuhalten, am 13. Mai erschien der erste Cache in Neuseeland, am 15. Mai Chile, am 18. Mai Australien. Europa folgte im Juni mit dem noch heute aktiven GC43 (N 53° 11.478 W 6° 4.818) an der irischen Ostküste südlich von Dublin.
Wo alles begann ...
Deutschland brauchte etwas länger, „First Germany“ wurde am 2. Oktober 2000 als GC77 in Brandenburg versteckt (N 52° 13.534 E 13° 40.686), zu einer Zeit, als aus der „Great American GPS Stash Hunt“ schon „Geocaching“ geworden war. Zwischenzeitlich – am 2. September 2000 – hatte Jeremy Irish die Webseite Geocaching.com gestartet, das Listing der bereits existierenden und ständig mehr werdenden Verstecke von Mike Teague übernommen und damit den Grundstein dessen gefestigt, was heute Millionen Menschen weltweit begeistert.
Übrigens, der älteste noch aktive Cache mit der Kennung GC12 trägt den simplen Namen „5/12/2000“ und liegt seit zwei Jahrzehnten in einem Waldstück in Oregon, USA verborgen.
In diesen Anfängen war Geocaching ein Spiel für wenige Eingeweihte, wenn auch eines, das schon auf einer internationalen Bühne stattfand. Heute gibt es mehr als 3 Millionen Geocaches weltweit, Millionen von Geocachern, kleinste, normale und riesige Behälter, einfache, schwierigere und fast unerreichbare Verstecke, Koordinaten, die einen direkt zum Ziel führen oder über mehrere Stationen, mehrere Stunden beschäftigen können, Caches die man spontan in seiner Nähe erschließen kann, wie auch welche die Vorbereitung und Ausrüstung erfordern.
Und aus dem Startup rund um Geocaching.com ist in den letzten 20 Jahren mit Groundspeak ein in Seattle, Washington ansässiges Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern und etwa 400 Volunteers (ehrenamtlichen Helfern) weltweit geworden, die die Entwicklung von Geocaching begleiten und unterstützen. Mit Bryan Roth ist einer der Gründer unverändert aktiv an Bord.
Doch drehen wir das Thema noch einmal zurück. Was ist Geocaching eigentlich? Wie funktioniert es?
Hi! Ich bin Signal® und begleite Dich durch dieses Buch – und immer wenn Du einen QR-Code entdeckst, haben wir einen Link für Dich vorbereitet, häufig ein Video so wie hier. Scanne den Code mit einem QR-Code-Reader Deines Smartphones!
In Oregon sind einige der ältesten Geocaches zu finden
„Geocaching ist eine moderne Version der Schnitzeljagd“, ist ein oft gehörter Einstieg in eine Erklärung. Tatsächlich ist es so, dass Geocaching ein Spiel ist, das maßgeblich die Spieler selbst prägen. Innerhalb gewisser Standards ( „Guidelines“), die das Geocaching HQ setzt, sind es Geocacher, die sich Verstecke, Geschichten oder Rätsel ausdenken, einen Geocache verstecken und die Koordinaten mit einer Beschreibung und Hinweisen auf Geocaching.com eintragen. Sobald dieser Cache veröffentlicht ist, ist er für andere Geocacher sichtbar und mit Hilfe eines Smartphones oder eines GPS-Gerätes kann man sich auf zu den Koordinaten machen.
Benny und Sandra bei GC43 – Europe‘s First, Irland
Nicht selten wird man dadurch zu besonderen Orten geführt, Sehenswürdigkeiten, oder auch verborgenen Ecken, manchmal ist ein Geocache aber auch einfach eine Abwechslung bei einem Spaziergang oder eine wohl verdiente Pause während einer langen Autofahrt.
Das Ziel des Spiels ist es dabei, den Cache zu finden, üblicherweise ein Behälter, in dem sich ein Logbuch befindet, um im Logbuch – tatsächlich wie auch online/mobil – den erfolgreichen Fund zu vermerken, ggf. kleine Tauschgegen-stände oder „Belohnungen“ zu bergen oder für den Nachfolgenden zu hinterlassen und den Behälter für den nächsten Suchenden wieder so zu verstecken, wie man ihn vorgefunden hat. Es geht also sehr wohl darum, einen „Schatz“ zu finden, die Schatzkiste mit dem Logbuch bleibt aber immer am Fundort zurück.
Vielleicht erklärt es sich am besten an einem Beispiel. Meinen ersten Geocache habe ich im März 2010 gelegt. Zu der Zeit hatte ich für ein Buchprojekt gerade viel über den sagenumwobenen Freibeuter Klaus Störtebeker recherchiert und über Orte in Hamburg, die mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Einer dieser Orte war der Grasbrook, heute im Herzen der modernen Hafencity, früher Richtplatz vor den Toren der Stadt. Hier soll Klaus Störtebeker am 20. Oktober 1401 geköpft worden sein, nicht ohne vorher einen Handel mit den Stadtoberen abzuschließen. Es solle all denen seiner Männer das Leben geschenkt werden, an denen Störtebeker ohne Kopf noch vorbei schreiten könne. Sein Kopf fiel, sein Körper schritt aus, an 11 seiner Mannen vorbei, bevor man ihn zu Fall brachte. Die Leben der Freibeuter wurden trotzdem nicht geschont. Ich fand, diese Geschichte müsse erzählt werden, müsse geteilt werden mit all den geocachenden Touristen, die durch die moderne Hafencity schlendern und nicht ahnen, auf welch historischem Boden sie sich bewegen. Eine Bronzestatue Störtebekers, auf dem „Großen Grasbrook“ stehend, passte perfekt zu der Geschichte, zwischen Statue und Steinsockel war ein Spalt hoch genug, um eine kleine Metalldose zu verbergen, gefüllt mit einem Logbuch, mein erster Geocache. Am 28. März 2010 wurde er veröffentlicht, noch am gleichen Tag – das Los einer großen Stadt wie Hamburg – 4 Mal gefunden, am nächsten Tag 20 Mal. Fast 4.500 Funde folgten binnen zweieinhalb Jahren, bis das Pflegen dieses Caches – mittlerweile an anderer Stelle, da die Stadt die Statue Störtebekers zum Maritimen Museum verlegt hatte, inzwischen zu einer fünfteiligen Tradi serie + Bonus rund um den wohl berühmtesten deutschen Freibeuter angewachsen – zu zeitraubend wurde. Doch inzwischen haben auch andere Dosen, Mysteries und ein schöner Audio-Multi die Story von Störtebeker aufgegriffen, so dass sie in Hamburg und an vielen anderen Orten auch heute noch erzählt wird.
Aber genau das ist es, was Euch beim Geocachen erwarten kann. Eine spannende Geschichte, ein Reiseführer zu besonderen Orten, verbunden mit einem Rätsel, mit einer Schatzsuche, mit einer Belohnung, entweder dem Finden an sich und dem Eintrag im Logbuch oder auch mit dort verborgenen Tauschgegenständen.
Freibeuter in muggeliger Umgebung
Um sich nun auf die Suche nach einem Geocache zu machen, braucht es nicht mehr als eine kostenlose Registrierung auf Geocaching.com (alternativ auch über die App möglich) und ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit der gratis verfügbaren Geocaching®-App. Ohne zu wissen – so weit geht die Technologie dann doch nicht – wo Ihr gerade seid, wenn Ihr dieses Buch lest, würde ich fast wetten, dass der nächste Geocache fußläufig von Euch entfernt ist. Seid Ihr gerade in einer europäischen Stadt, werden es zahllose Punkte sein, die aufleuchten sobald Ihr die App das erste Mal startet.
Und jetzt gilt es, den ersten Cache zu suchen …
Als Jeremy, Elias und ich im Jahr 2000 Groundspeak gründeten, hatten wir keine Ahnung, wie groß das Spiel einmal werden würde. Die Kombination aus GPS-Technologie und Outdooraktivität faszinierte uns, zumal wir alle technologiebegeistert waren und Spaß daran hatten, draußen zu sein.
Zu der Zeit hätten wir nie geglaubt, dass da mehrere Millionen Menschen sein werden, die genauso empfinden. Selbst heute, mit mehr als 10 Millionen Geocachern weltweit, kommt es einem manchmal unwirklich vor. Wir sind wirklich dankbar, ein Teil davon sein zu können. Wir hatten nicht bewusst darauf abgezielt, eine weltweite Community ins Leben zu rufen, aber wir wollten ein Werkzeug schaffen, das es Leuten ermöglicht, Spaß mit diesem Spiel zu haben. Anders als manch andere Spiele, die sich mit der Entwicklung neuer Technologien etablierten, waren wir gerade davon begeistert, wie Geocaching Spieler von ihren Computern und Fernsehern weg zog, aus ihren Sofas und Sesseln und zurück nach draußen in die Natur.
Heute sehe ich das Spiel als eine Kombination aus dem, was wir getan haben, aber noch viel mehr aus dem was die Geocaching Community getan hat. Wir haben die technischen Mittel geschaffen, aber die Community hat Kreativität und Leidenschaft eingebracht und unsere Werkzeuge genutzt, unglaubliche und manchmal sogar bahnbrechende Erlebnisse zu entwickeln, zu teilen und zu erleben. Auch für mich gab es zahllose Situationen, in denen ich einen Geocache fand, der mich voller Überraschung, Begeisterung und dem Geschmack von Abenteuer zurückließ.
Durch Geocaching konnte ich zudem überall auf der Welt starke Freundschaften schließen. Für diese Kontakte und diese Erlebnisse bin ich wirklich dankbar.
Besonders glücklich bin ich zu sehen, was aus dem Spiel in Deutschland geworden ist. Es ist nicht nur das erste Land, das genug Geocacher für das allererste Giga-Event zusammengebracht hat, sondern die Deutschen haben das Spiel zu ihrem eigenen gemacht. Deutsche Geocacher sind leidenschaftlich und engagiert und haben entscheidend dabei geholfen, die Möglichkeiten des Spiels immer weiter auszudehnen. Als Unternehmen blicken wir oft nach Deutschland, um Bereiche zu identifizieren, die wir weiterentwickeln sollten, um die Geocacher dabei zu unterstützen, ihre Kreativität noch stärker auszuspielen oder unseren inneren Schweinehund mit einem neuen T5er herauszufordern.
Bryan beim Geocachen in den Bergen
Und so wie sich das Spiel verändert hat und gewachsen ist, so hat sich auch mein Job bei Groundspeak verändert. Als Jeremy, Elias und ich das Unternehmen gestartet haben, hatten wir alle noch andere Jobs. Ich selbst bin Anwalt von Beruf und habe mich um all die Verträge, Finanzen, Personalthemen, Business Development und mehr gekümmert als ich 2005 Vollzeit zu Groundspeak kam. Zu der Zeit habe ich auch viel mit dem Community Bereich zusammengearbeitet. Mit mehr als 80 zusätzlichen Mitarbeitern seitdem, sind wir heute noch viel mehr in der Lage, die Community zu unterstützen, die Geocaching Tools fortlaufend weiterzuentwickeln und als Hüter des Spiels zu fungieren, so dass es noch für Generation fortbestehen kann.
Heute beinhaltet mein Job viele verschiedene Dinge. Mein Schwerpunkt sind die operativen Aufgaben des Unternehmens. Dazu arbeite ich mit den Managern verschiedener Teams zusammen, mit dem Finanzbereich, der Community Sparte, den zahllosen ehrenamtlichen Unterstützern, dem Business Development Team, der Rechtsabteilung, dem Personalbereich. Ich achte auch darauf, dass das Merchandising Programm alle Unterstützung genießt und arbeite eng mit einer weiteren wundervollen Anwältin zusammen. Wir beide kümmern uns um Verträge und helfen bei Personalthemen.
Üblicherweise habe ich eine Menge Meetings jeden Tag, bei denen ich mich einbringe, um Probleme zu lösen und die Kommunikation zu unterstützen. Das Beste an meiner Arbeit ist, dass ich morgens rein komme, irgendetwas erwartend – aber oft genug kommt der Tag ganz anders als ich ihn erwartet hatte. Es ist die Vielfalt, die ich wirklich an meinem Job mag. Und ich fühle mich geehrt, mit so vielen wundervollen Leuten zusammen zu arbeiten, denen das Spiel und die Mission unseres Unternehmens so viel bedeuten. Unsere Mission ist es, zu Entdeckungen, Erkundungen und Abenteuern anzustiften und diese zu ermöglichen. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst und sie ist für uns beides, eine Chance wie auch eine Verantwortung.
Intensiver über meinen Job nachdenkend, würde ich es nicht unbedingt Arbeit nennen. Ich habe selten, wenn überhaupt, einen „9 to 5“-Tag. Beziehungen zu Geocachern aus aller Welt aufbauen und Lackeys helfen, das Spiel ständig weiterzuentwickeln, wurde Teil meines Lebens. Oftmals gehen Spiel und Arbeit ineinander über. An einem Tag bin ich auf einem Mega- oder Giga-Event und genieße die Zeit mit anderen Geocachern, am nächsten Tag bin ich mit meiner Familie draußen unterwegs, um ein paar Geocaches zu suchen und dabei die Geocaching®-App zu testen. Einen weiteren Tag später sitze ich im Büro und setze Verträge auf, entwickle Strategien mit unserem Community Team oder helfe bei besonderen Gesprächen. Die Vielfalt ist wirklich reizvoll, aber das Wichtigste daran ist der positive Effekt, den das Spiel auf Millionen von Menschen in aller Welt hat. Das ist es, was mir jeden Tag Freude an meiner Arbeit bereitet.
Was ich besonders an unserem Team im Geocaching HQ mag ist, dass wir der „Strategie der besten Absichten“ folgen. Das bedeutet, dass wir jedem Geocacher, Lackey oder Muggle mit der Einstellung gegenübertreten, dass wir alle das Ziel haben, das Beste zu erreichen. Niemand ist perfekt, aber wenn wir immer an die besten Absichten glauben, dann können wir uns mit unserer Rolle innerhalb der Community immer wohl fühlen. Wenn Ihr ins HQ kommt, werdet Ihr mehr als 80 Leute sehen, die mit voller Leidenschaft dem Spiel und ihren Jobs nachgehen. Kommt bitte vorbei, wir freuen uns darauf, Euch kennenzulernen.
In den nächsten Jahren wollen wir uns darauf fokussieren, das Geocaching Tool Set, den Austausch mit Geocachern aus aller Welt und das Spiel selbst in gesundem Maße fortlaufend weiterzuentwickeln. Wir freuen uns auf das, was vor uns liegt und hoffen, Ihr seid weiterhin dabei auf dieser Reise voller Entdeckungen, Erkundungen und Abenteuer.
Hinter diesem QR-Code haben wir ein Videointerview mit Bryan für Dich platziert ...
Ihr könnt es kaum abwarten und wollt Euch sofort in ein Geocaching-Abenteuer stürzen? Dann zieht schon mal die Schuhe an, innerhalb von 5 Minuten machen wir Euch ganz kurz und knapp fit für Eure erste Suche ...
Einen Stift, ein GPS-Gerät oder ein internetfähiges Smartphone mit der kostenlosen Geocaching®-App für Android bzw. iOS. Solltet Ihr darüber hinaus etwas benötigen, so erfahrt Ihr dies aus der Geocachebeschreibung. Ein Feuchttuch für die Hände könnte ebenfalls nicht schaden.
Um die App nutzen zu können, müsst Ihr Euch zunächst einen kostenfreien Benutzeraccount einrichten. Gebt Eure E-Mailadresse, einen Benutzernamen und ein beliebiges Passwort ein (alternativ auch Anmeldung über Facebook). Mit dem Button „Neuer Account“ bestätigt Ihr Eure Angaben und erhaltet innerhalb von 1 bis 2 Minuten eine Bestätigungsmail mit einem Link zur Aktivierung des Accounts. Sobald Ihr die Aktivierung abgeschlossen habt, ist die Nutzung der Geocaching®-App für Euch freigeschaltet.
Die Umkreissuche in der Geocaching®-App zeigt Euch verfügbare Geocaches in Eurer Nähe an. Drei werden Euch zum Einstieg sogar besonders empfohlen. Mit der kostenfreien Basis-Mitgliedschaft steht Euch die Suche nach Geocaches mit der Geocaching®-App eingeschränkt zur Verfügung, was aber ein guter Start in das „Abenteuer“ ist. Grüne Punkte – Einfache Traditionals mit einer Schwierigkeits- bzw. Geländebewertung von maximal 2.
Rote Punkte – Events , die Euch die Gelegenheit bieten, mit anderen Geocachern ins Gespräch zu kommen.
Alle Punkte auf der Karte, die gräulich gehalten sind, stehen für einen Traditional mit einer höheren Schwierigkeits- und Geländebewertung als 2 oder stehen für einen anderen Geocache-Typ. Diese können in der Geocaching®-App nur in Verbindung mit einer Premium-Mitgliedschaft ausgewählt werden, sind allerdings über die Webseite auch für Basis-Mitglieder verfügbar. Um die Geocache- beschreibung einzublenden, reicht ein Tippen auf den Geocachenamen aus.
Tippt den gewünschten Geocache auf der Karte an. Über „navigieren“ startet Ihr die Wegführung zum ausgewählten Cache und auf der Karte seht Ihr nur noch Eure aktuelle Position sowie den angesteuerten Geocache. Alle anderen Caches werden ausgeblendet. Die Entfernung (Luftlinie) zum Geocache wird oben angezeigt und über das Symbol mit den drei Punkten könnt Ihr zwischen verschiedenen Kartenansichten hin und her wechseln.
Habt Ihr den Zielort erreicht, so gilt es, den versteckten Cache zu suchen und zu finden. Sobald Ihr ihn habt, entnehmt das Logbuch aus dem Behälter und tragt Euren Geocachingnamen, das Funddatum und wenn Ihr möchtet auch die Uhrzeit ein. Nur ein Eintrag in dieses Logbuch berechtigt dazu, diesen Fund auch online auf Geocaching.com bzw. über die App zu loggen. Wenn sich Tauschgegenstände in der Dose befinden, könnt Ihr einen entnehmen. Legt dafür bitte ein anderes Tauschobjekt zurück in die Dose. Versteckt anschließend den Geocachecontainer genau dort und genauso gut getarnt, wie Ihr ihn vorgefunden habt.
Dank der Geocaching®-App könnt Ihr Euren Fund sofort an Ort und Stelle online loggen . Tippt den Namen des Geocache an und Ihr seht sogleich den Auswahlbutton „Loggen“. Wenn Ihr Euch in das Logbuch eingetragen habt, dann wählt im folgenden Menü „Gefunden“ aus. Solltet Ihr den Geocachecontainer nicht gefunden haben, so wählt Ihr „Nicht gefunden ( DNF )“ aus. DNF steht für die englische Formulierung „Did not find“.
Schreibt für den Owner einen schönen und nicht zu kurzen Logeintrag. Lasst ihn wissen, wie die Suche nach seinem Geocache für Euch verlaufen ist. Ergänzend könnt Ihr ein Foto hochladen und Eurem Log anhängen. Achtet aber bitte darauf, dass Euer Foto nicht den Versteckort des Geocache verrät. Wenn Ihr mit Eurem Logeintrag fertig seid, tippt auf „Senden“ und Euer Fund wird hochgeladen und damit für andere Geocacher sichtbar. So einfach geht‘s. Glückwunsch!
Bernhard auf der Pirsch ...
Geocaching ist vielseitig. Es ist ein Spiel und eine Outdoorsportart, fordert einen körperlich und geistig, lockt einen raus an die frische Luft oder führt einen in muffige Gewölbe, kann eine schnelle Ablenkung sein oder eine abendfüllende Aufgabe, kann man allein, mit Familie oder Freunden spielen, kann als Suchender tätig sein oder kann durch das Legen eigener Caches Geocaching aktiv mitgestalten.
Die meisten Geocacher dürften bestätigen, dass sich das Cachen über die Zeit verändert, man die Unendlichkeit der Möglichkeiten nach und nach erschließt, es üblicherweise aber mit einer kleinen Dose anfängt, zu der man sich selbst aufmacht oder zu der man von Freunden mitgenommen wird.
So dürfte es auch bei den meisten von Euch beginnen, Ihr habt davon gehört, lauft vielleicht erst einmal nur mit und seid überrascht von dem, was sich vor Euch auftut. Und glaubt mir, das was Ihr am Anfang zu erahnen glaubt ist nur ein Bruchteil dessen, was das Geocaching HQ und zigtausende Geocacher weltweit sich an Spielen, Aufgaben, Rätseln und Abenteuern ausgedacht haben. Und jeder hat es selbst in der Hand zu entscheiden, wie und welche Caches er finden oder lösen möchte.
Der Anfang ist meist ein Tradi oder Traditional, die vermeintlich einfachste Form eines Caches, eine Dose, die an den im Listing eingetragenen Koordinaten zu finden ist und die ein Logbuch enthält sowie je nach Größe Platz für Tauschgegenstände oder Trackables bietet. Gerade durch Tradis haben die klassischen Filmdosen eine Renaissance erlebt, obwohl kaum noch jemand seinen Fotoapparat mit Kleinbildfilmen füttern dürfte. Doch die kleinen schwarzen oder milchigweißen Dosen sind gut zu verstecken, wasserdicht und bieten als sogenannter „Micro“ eine ausreichende Größe für ein Logbuch. Häufig dürfte man zudem Petlinge (Vorform der PET-Flasche, in ähnlicher Form auch aus klinischen Anwendungen) oder Gefrierdosen unterschiedlichster Größe antreffen. Je nach Größe kann ein Logbuch hier tatsächlich schon ein Buch sein, liegen Stifte im Cache bereit, sind Tauschgegenstände oder Trackables zu finden.
Die Regularien schreiben aber letztlich für einen Tradi nur ein an den Koordinaten zu findendes Logbuch vor, der Art des Behälters sind keine Grenzen gesetzt, so dass diese von winzigen magnetischen Stecktaschen über kleinste Schraubbehälter oder Schraubenattrappen, Filmdosen, Petlinge und Gefrierdosen bis hin zu Vogelhäuschen, Munitionskisten, Stromkästen oder Seekisten reichen können. Im Einzelfall kann eine „Dose“ sogar ein falscher Postkasten, eine ausgediente Telefonzelle oder gar ein „Hotel“ sein - ein TB-Hotel. Ein TB-Hotel ist kein Übernachtungsangebot im eigentlichen Sinne, dafür könnte es doch zu eng werden, einziehende Gäste sind sogenannte Trackables, die man in diesem größeren Behälter gut platzieren kann. Manchmal hat solch ein TB-Hotel auch separate „Zimmer“ (z.B. GC4CRPD am Düsseldorfer Flughafen), so dass der Reisende leicht den Tauschgegenstand findet, der zu seinem Reiseziel passt.
Auch „versteckt“ muss ein Cache nicht immer sein. Manche Geocaches verbergen sich gerade dadurch vor uns, dass sie derart offensichtlich plaziert sind. In einem abgelegenen Waldstück mag keine besondere Tarnung erforderlich sein, im Herzen einer Metropole aber muss der Cache vor den Augen normaler Passanten, den „Muggles“, mit dem Stadtbild verschmelzen, muss alltäglich oder uninteressant wirken. Dazu kann der Cache eine falsche Schraube an einem Geländer sein, eine blinde Steckdose an einer Hauswand, ein kleiner Behälter hinter einem Verkehrsschild oder ein Schalter, der nie eine andere Funktion hatte, als ein Logbuch zu verbergen. Wir möchten Euch nicht zu viel von den endlosen Versteckmöglichkeiten verraten, aber wenn Ihr in einer deutschen Großstadt an einer belebten Kreuzung eine alte Socke hängen seht, denkt an uns ... sie könnte dort seit Jahren hängen – und es könnte ein Logbuch darin verborgen sein.
Doch ein Tradi muss nicht immer stark getarnt und schwer zu entdecken sein. Wie schwierig ein Cache zu lösen sein sollte, verrät Euch die „D-Wertung“ (Difficulty/Schwierigkeit). Gerade zu Beginn macht es vielleicht Sinn, sich auf D1er oder D2er zu konzentrieren. Ihr werdet schnell merken, wie gut sich das Auge eines Cachers schult und wann die Zeit reif ist, auch nach D3ern Ausschau zu halten oder sich an noch diffizilere zu wagen. Allerdings muss auch für einen erfahrenen Cacher nicht nur ein anspruchsvoller Cache das einzige Ziel sein, gerade bei langen Autotouren oder der Fahrt in den Urlaub kann der manchmal verschriene „Leitplankencache“ oder die auf einem Autobahnrasthof verstecke Dose eine willkommene Gelegenheit sein, sich ein bisschen die Beine zu vertreten, bevor die nächste Etappe ansteht.
Typische Cachebehälter
Ein Geocache mit spielerischer Herausforderung
Ein Cache kommt selten allein? Eigentlich doch. Während Deutschland eines der aktivsten Geocachingländer weltweit ist, mag in einigen Regionen dieser Erde die Überraschung tatsächlich manchmal groß sein, wenn man das GPS-Gerät oder die Geocaching®-App einschaltet und feststellt, dass kein Cache weit und breit zu finden ist. In einem erschlossenen Geocaching-Land wie Deutschland, vielen anderen europäischen Ländern oder den USA wird man selten auf Gegenden stoßen, in denen Geocaches noch nicht verbreitet sind. Im Gegenteil, manchmal taucht gleich eine Reihe grüner Icons (Tradis) im Display auf. Dabei kann es sein, dass ein sogenannter „Owner“ eine ganze Serie von Caches platziert hat, z.B. an jeder Kirche seines Heimatortes einen, oder entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten einen Stadtrundgang aus einzelnen Tradis angelegt hat. Die einzelnen Caches sind dabei unabhängig voneinander, man kann jeden Tradi einzeln lösen, ist nicht an das Finden aller Caches einer solchen Serie gebunden. Manchmal wird eine Serie aber mit einem „Bonus“ gekrönt, einem weiteren Cache, den man nur heben kann, wenn man alle zugehörigen Tradis gefunden und Informationen aus den jeweiligen Dosen (eine Zahl, einen Buchstaben o.ä.) gesammelt hat.
Einzelne Cacheserien sind sogar bewusst als Kindercaches gestaltet und so auch bezeichnet, so kann es sein, dass die Cachedosen aus Märchen- oder Tierfiguren bestehen oder dass es sich um größere Dosen handelt, in denen regelmäßig Tauschgegenstände (alles von Schlümpfen über Ü-Ei-Figuren bis hin zu Sammelklebebildchen) vorgehalten werden.
Schon gewusst? Es gibt insgesamt 20 verschiedene Cachearten in Deiner Statistik!
Eine Sonderform solch einer Tradiserie ist ein sogenannter Powertrail. Bei einem Powertrail handelt es sich üblicherweise um eine hohe Anzahl leicht, manchmal gleichartig versteckter Caches entlang eines Wander- oder Fahrradweges. Die Distanz zwischen den einzelnen Dosen kann variieren; nicht selten wird sich der Owner aber an dem vorgegebenen Mindestabstand zwischen zwei Dosen von 161m orientieren, so dass einen alle 200 – 250m ein weiterer Cache erwartet. Der Sinn solcher Powertrails ist es also ganz offensichtlich, einem eine Wanderung zu versüßen, vielleicht gerade auch für Kinder den Familienausflug spannender zu gestalten. Auch bei derartigen Powertrails gilt, dass jede Dose einzeln als Fund geloggt wird, eine übersehene oder fehlende Dose somit kein Beinbruch ist, es sei denn, es gibt auch hier einen zusätzlichen Bonus, der gewisse Informationen aus jeder einzelnen Dose erfordert.
Tradis per Rad - „Zwischen den Meeren“ liegen über 200 Dosen
Einen Gegensatz zum Tradi oder auch eine Weiterentwicklung dessen stellt der Multi dar. Ein Multi-Cache besteht aus mehreren Stationen, mindestens zwei, dem Start und dem Final, häufig aber auch mehr Stages, so dass ein Multi auch zu einer mehrstündigen, tagfüllenden Aufgabe werden kann. Umso mehr empfiehlt es sich, das Listing genau zu lesen. Bei vielen Multis gibt es entweder in der Beschreibung, im Hinweis, über die Wegpunkte oder auch in Logs vorhergehender Cacher Informationen dazu, wie viele Stationen einen erwarten und/oder wie viel Zeit man einkalkulieren sollte.