Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Offenbarung für Hobbyfotografen Kompliziertes Fotowissen gibt es bei Benjamin Jaworskyj nicht. Leicht verständlich erklärt er, wie du ganz einfach faszinierende Bildideen umsetzt. Dabei geht er vor wie in einem Kochbuch: Mit den richtigen Zutaten führt er Schritt für Schritt zu einem gelungenen Ergebnis. Benjamin Jaworskyjs Anleitungen sind eine Offenbarung für jeden Hobbyfotografen. Einfaches Grundlagenwissen und geniale Bildideen in einem Buch.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 57
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
BENJAMIN JAWORSKYJ
Fotos nach Rezept
Schritt für Schritt zum perfekten Foto
Benjamin Jaworskyj brachte sich das Fotografieren autodidaktisch bei. 2009 startete er den YouTube-Kanal „jaworskyjpictures“, auf dem er wöchentlich Videos zum Thema Fotografie und Bildbearbeitung mit Photoshop hochlud. Ab 2012 setzte Jaworskyj mit speziellen Anleitungsvideos für Anfänger einen neuen Schwerpunkt bei seinen Fotografie-Tutorials. Zusammen mit Kameramann Michal Suminski produzierte er allein in diesem Jahr mehr als 100 kostenfreie Videos und wurde dafür 2013 mit dem „Deutschen Webvideopreis“ in der Kategorie „FAQ“ ausgezeichnet. Das freute auch die Abonnenten: Der Kanal wuchs binnen weniger Monate zum größten deutschsprachigen Fotografiekanal auf YouTube. Der Erfolg ist nicht zuletzt Bens authentischer Art und seiner Fähigkeit, komplexe Dinge einfach erklären zu können, zuzuschreiben.
Heute konzentriert sich Ben vollständig auf die Lehre der Fotografie, hat eigens dafür das Online-Lernportal lernvonben.de ins Leben gerufen und das Konzept für „Fotos nach Rezept“ entwickelt.
Das passende Buch dazu hältst du gerade in den Händen.
Wieso eigentlich „Rezepte“? Ich bin der Meinung, ein gutes Foto ist wie ein gutes Essen: Man braucht die richtigen Zutaten, die passenden Arbeitsmaterialien und ein geeignetes Rezept. Die „Rezepte“ in diesem Buch habe ich selbst kreiert, ausprobiert und für dich zusammengestellt. Du benötigst lediglich eine digitale Spiegelreflexkamera, das Objektiv, das zum Lieferumfang gehört (auch „Kit-Objektiv“ genannt), ein Stativ, eine Speicherkarte und einen Akku. Zu den einzelnen Komponenten gebe ich dir auf den folgenden Seiten Tipps, falls du noch vor einer Kaufentscheidung stehst. Wenn du jedes Rezept in diesem Buch nachfotografierst, wirst du merken, wie viel sicherer du mit der Kamera umgehen kannst und wie du langsam anfängst, deine eigene Note in die Bilder mit einfließen zu lassen.
Viel Spaß mit deiner neuen Leidenschaft!
Die richtige Spiegelreflexkamera
Die richtige digitale Spiegelreflexkamera zu finden ist gar nicht so leicht. Du solltest dir vor dem Kauf folgende Fragen stellen:
Was möchte ich fotografieren?Wie viel kann und möchte ich ausgeben?Brauche ich Zubehör?Benötige ich eine Videofunktion?Die aktuellen Kameramodelle unterscheiden sich auf den ersten Blick nur minimal in ihren Funktionen, liegen preislich aber zwischen 400 Euro und 3.000 Euro. Wie findet man nun die beste Kamera?
Nimm die Kamera beim Kauf richtig in die Hand und prüfe, ob du mit der Bedienung zurechtkommst.
So viel vorab: Die beste Kamera gibt es nicht. Jede Kamera ist nur so gut wie der Mensch dahinter. Die unterschiedlichen Modelle haben jedoch verschiedene Stärken.
Möchte man Sportfotos machen, sollte man beispielsweise auf eine schnelle Serienbildfunktion achten. Möchte man viel bei Nacht oder gar die Milchstraße fotografieren, sollte man auf einen großen Sensor und rauscharmes Verhalten setzen. Möchte man viele Schnappschüsse machen, sollte man auf einen internen Blitz und ein geringes Gewicht Wert legen.
Hat man sich einmal für ein Kamerasystem eines Herstellers entschieden, sollte man bei diesem bleiben, da das Zubehör oft nicht mit anderen Systemen kompatibel ist.
Ich empfehle, auf das Portemonnaie zu achten und eher in einen Kamerabody unter 1000 Euro zu investieren, da Objektive und Zubehör schnell ins Geld gehen, dafür aber über Jahrzehnte weiterbenutzt werden können. Der Body hingegen kann leicht ausgetauscht werden, wenn man damit an seine fotografischen Grenzen kommt.
Wer Wert auf viel Zubehör legt, sollte sich vorher informieren, ob es für das entsprechende Kameramodell ausreichend Auswahl gibt. Für große Marken gibt es viele Hersteller von Zubehör, wohingegen es für kleinere Marken eher wenig Zubehör gibt und dieses oft vergleichsweise teuer ist.
Viele moderne Kameras haben eine Videofunktion. Möchte man mit der Spiegelreflexkamera überwiegend filmen, dann sollte man auf den Autofokus im Videomodus achten, auf die passenden Anschlüsse für Mikrofone und Kopfhörer und auf die interne Tonqualität.
Die berühmt-berüchtigten Megapixel waren schon immer ein beliebtes Werbeinstrument, um Kameras zu verkaufen: Je mehr Megapixel, desto besser die Kamera? Das ist so nicht richtig. Entscheidend für die Bildqualität ist der Sensor der Kamera. Günstige Geräte haben einen kleinen Sensor, auch APS-C genannt. Er liefert gute Bildergebnisse, gerät in schlechten Lichtsituationen allerdings schnell an seine Grenzen. Vollformatsensoren sind größer und liefern auch bei weniger günstigen Lichtsituationen mit hohem ISO-Wert gute Bildergebnisse.
APS-C-Sensor und Vollformatsensor im Größenvergleich (nicht maßstabsgetreu).
Der ISO-Wert beschreibt, wie lichtempfindlich der Sensor ist. Je höher der Wert, desto größer ist die Verstärkung, desto lichtempfindlicher der Sensor, desto heller das Bildergebnis.
Das Objektiv, das mit vielen Kameras verkauft wird und auf dem ich alle Rezepte aufgebaut habe, ist das 18–55-mm-Zoomobjektiv. Es hat eine maximale Offenblende (also die größtmögliche Blendenöffnung des Objektivs) von f3,5 bei 18 mm und f5,6 bei 55 mm. Dieses Objektiv bietet die Möglichkeit, sowohl weitwinklig als auch im leichten Telebereich zu fotografieren.
Für unterschiedliche Motive eignen sich unterschiedliche Brennweiten, so benutzt man für Landschaften häufig ein Weitwinkelobjektiv, um möglichst viel aufs Bild zu bekommen, und für Porträts ein Normalobjektiv oder leichtes Teleobjektiv, um Verzerrungen im Gesicht zu vermeiden.
Objektiv-Einstellung mit 18 und 55 mm.
Mit „f“ wird angegeben, wie weit die Blende geöffnet ist und wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor trifft. Je größer die Blendenzahl ist, desto kleiner ist die Öffnung und desto weniger Licht fällt auf den Sensor.
Die Blendenzahl ergibt sich aus dem Verhältnis von Brennweite zur Öffnungsweite des Objektivs. Eine sehr große Blende ist zum Beispiel f1,4, eine sehr kleine f22.
Das gleiche Motiv mit unterschiedlichen Einstellungen: 18 mm, 55 mm, 100 mm und 200 mm.
Man kann diese Verzerrungen aber auch bewusst benutzen und so einen karikaturartigen Effekt erzeugen.
Man unterscheidet zwischen folgenden Objektiven mit entsprechender Brennweite:
Fisheyeobjektiv < 14 mmUltraweitwinkelobjektiv < 14 mmWeitwinkelobjektiv ca. 14 – 30 mmNormalobjektiv ca. 30 – 50 mmTeleobjektiv ca. 55 – 200 mmSuperteleobjektiv > 200 mmFestbrennweiten, also Objektive ohne Zoomfunktion, sind häufig sehr lichtstark und haben eine gute Schärfe. Das beliebteste Festbrennweitenobjektiv ist das 50-mm-f1,8-Objektiv, welches preislich bei knapp 100 Euro liegt.
Bei diesem Objektiv ist die Brennweite fest vorgegeben.
Der Sensor macht den Unterschied, auch beim Objektiv.
Ob Vollformat- oder APS-C-Sensor macht auch beim Objektiv einen Unterschied, denn der Blickwinkel wird beschnitten. So erscheinen 35 mm auf APS-C wie 50 mm auf Vollformat. Man bekommt mit einer Vollformatkamera, also bei gleichem Abstand, mehr auf das Bild als mit einem APS-C-Sensor.