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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,9, Justus-Liebig-Universität Gießen (Germanistik), Veranstaltung: Postcolonial Studies und Tendenzen in der aktuellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich möchte mich in dieser Arbeit mit dem Orientbild in Hermann Hesses „Die Morgenlandfahrt“ beschäftigen und klären, ob es sich dabei um die westliche Imagination eines solchen handelt oder ob Hesse einen, wenn auch fiktiven, selbstständig kulturellen Orient entwickelt. Ich werde mich im Zuge dessen insbesondere mit dem Reisemotiv und der Entdeckung des Fremden in der Erzählung beschäftigen. Dabei werde ich insbesondere auf den Zusammenhang zur Orientalismusdebatte innerhalb postkolonialer Studien eingehen und versuchen, die Bedeutung des Romans für die Beziehung von Ost und West (auf literarischer wie gesellschaftlicher Ebene) herauszuarbeiten. Aus drei Gründen entschied ich mich für eine Analyse von „Die Morgenlandfahrt“ im Kontext postkolonialer Literatur: Erstens zählt Hermann Hesse zu denjenigen deutschen Autoren, die sich intensiv mit anderen Kulturen auseinandersetzten und nicht alles, was nicht national war, ablehnten. Zweitens finde ich es interessant ein anderes Werk als den Vorzeigeroman „Siddharta“ in Bezug auf den Aspekt des Östlichen und dessen Bild im Westen zu untersuchen und drittens treffen Hesses Schreib- und Denkweisen meinen persönlichen Geschmack, wobei ich zugeben muss, dass ich seine Romane bis zu Beginn des Seminars Postcolonial Studies und Tendenzen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nicht unter dem Blickwinkel betrachtet habe, den ich in dieser Arbeit verfolgen werde. Nach einer kurzen Biographie des Autors Hermann Hesse und einer Zusammenfassung der inhaltlichen Ereignisse in „Die Morgenlandfahrt“ werde ich unter Punkt 3.1 theoretische Grundlagen zum Orientalismus darstellen und mich dabei insbesondere auf die Ausführungen von Edward W. Said beziehen, der innerhalb dieser Forschungsrichtung die bisher bedeutendsten Ideen lieferte. Im Punkt 3.2 werde ich dann „Die Morgenlandfahrt“ auf Reisemotive und die Entdeckung des Fremden und des Anderen untersuchen, wobei ich mich auf das erste Kapitel der Erzählung beschränke, da hier die eigentliche Pilgerreise dargestellt wird. Anschließend möchte ich unter Punkt 3.3 die beiden vorher genannten Punkte miteinander verknüpfen, also darauf eingehen, inwiefern Hesses Roman mit den Ansätzen des Orientalismus übereinstimmt oder davon abweicht und welche Bedeutung dies für postkoloniale Studien deutschsprachiger Literatur hat.
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