Der tollwütige Planet - Murray Leinster - E-Book

Der tollwütige Planet E-Book

Murray Leinster

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Beschreibung

Der Klimawandel hat die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verändert. Die Menschheit wurde in die Barbarei zurückgeschleudert. Nur ein kleiner Teil der Flora und Fauna hat überlebt und sich der neuen Lage angepasst.Die Nachfahren der früheren Menschen haben alles Wissen über die Existenz ihrer Ahnen verloren und befinden sich in der ersten Phase einer neuen Stammeskultur. Nur das Überleben zählt. Der Tag ist ausgefüllt mit der Jagd nach Nahrung und der Abwehr monströser Insekten, die in gigantischen Pilzwäldern hausen.Eines Tages wagt sich jemand über die Grenzen der Stammesgemeinschaft hinaus und stößt in ein unbekanntes Land vor. Dies ist seine Geschichte.Die Printausgabe umfasst 146 Buchseiten.

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Murray LeinsterDER TOLLWÜTIGE PLANET

In dieser Reihe bisher erschienen:

1001 Edgar Rice Burroughs Caprona - das vergessene Land

1002 Ernst Konstantin Sten Nord - der Abenteurer im Weltraum

1003 Unbekannter Autor Jack Franklin, der Weltdetektiv

1004 Robert E. Howard Die Geier von Wahpeton

1005 Robert E. Howard Abrechnung in den Los Diablos

1006 Robert E. Howard Steve Costigan – Seemann und Boxer

1007 Murray Leinster Der tollwütige Planet

Murray Leinster

DER TOLLWÜTIGEPLANET

Aus dem Amerikanischen vonRonald M. Hahn

Diese Reihe erscheint in der gedruckten Variante als limitierte und exklusive Sammler-Edition!Erhältlich nur beim BLITZ-Verlag in einer automatischen Belieferung ohne ­Versandkosten und einem Reihen-Subskriptionsrabatt.Infos unter: www.BLITZ-Verlag.de© 2018 BLITZ-VerlagRedaktion: Markus MüllerTitelbild: Rudolf Sieber-LonatiLogogestaltung: Mark FreierSatz: Harald GehlenAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-95719-776-4Dieser Roman ist als Taschenbuch in unserem Shop erhältlich!

1.

Seit etwa zwanzig Jahren, also in seinem ganzen Leben, hatte Burl noch keinen Gedanken an die Frage verschwendet, was wohl sein Großvater von dieser Umgebung gehalten hatte. Sein Großvater war irgendwann unter unglücklichen Umständen ums Leben gekommen, und alles, woran Burl sich erinnern konnte, waren seine immer leiser werdenden Schreie gewesen – und das verzweifelte Bemühen seiner Mutter, ihren Jungen, so schnell sie konnte, an einen anderen Ort zu bringen.

Seither hatte Burl nur noch sehr selten an den alten Herrn gedacht. Was sein Urgroßvater von dieser Gegend gehalten hatte, kam ihm nicht einmal ansatzweise in den Sinn, und so war es natürlich keine Frage, dass er an seine übrigen Vorfahren – etwa jenen Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater von 1920 – nicht den allergeringsten Gedanken verschwendete.

Momentan krabbelte Burl nämlich vorsichtig über einen bräunlichen Pilzteppich auf einen Strom zu, den er unter der allgemeinen Bezeichnung ­Wasser kannte. Dieser Strom war das einzige ­Wasser, das weit und breit existierte. Hoch über seinem Kopf ragten gewaltige, drei Mann hohe Pilze in die Luft und verbargen den grauen Himmel vor seinen Blicken. Dort, wo die Stängel aus dem Boden kamen, hatten sich kleinere Gewächse angesiedelt: Parasiten, die sich von Gewächsen ernährten, die einst selbst Parasiten gewesen waren.

Burl war ein schlanker, junger Mann. Er trug einen um die Hüften geschlungenen Lendenschurz, der aus dem Gewebe einer Riesenmotte bestand. Mitglieder seines Stammes hatten sie kurz nach dem Ausschlüpfen aus ihrem Kokon erschlagen. Burls Haut war blass, sie zeigte nicht die geringste Einwirkung von Sonnenlicht. Burl hatte die Sonne in seinem ganzen Leben noch nie gesehen, aber das lag nicht etwa daran, dass die großen Gewächse keine Blicke nach oben durchließen, sondern an der ununterbrochenen Wolkendecke, die stets über den Himmel gebreitet lag. Riss sie einmal irgendwo auf, gab es trotzdem keine Möglichkeit, die Umrisse des feurigen Balls zu erkennen, nur der Himmel wurde an der betreffenden Stelle etwas heller. Die Landschaft, durch die Burl sich bewegte, bestand hauptsächlich aus phantastischen Moosen und Farnen, ungeschlachten Pilzgewächsen, gewaltigen Schachtelhalmen und Hefepilzen.

Nachdem er sich durch den riesigen Pilzwald geschlagen hatte, berührte seine Schulter einen cremefarbenen Stängel, und der Pilz zuckte zusammen. Im gleichen Augenblick stieß der regenschirmähnliche Pilzkopf ein feines, fast gewichtsloses Pulver aus, das wie Schnee auf Burl herabregnete. Momentan war die Jahreszeit, in der die Giftpilze ihre Sporen auf die Reise schickten. Schon die geringste Berührung genügte, um sie zu aktivieren.

Burl blieb stehen und schüttelte die Sporen aus seinem Haar. Dass sie aus tödlichem Gift bestanden, wusste er.

Auf einen Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts hätte er komisch gewirkt. Seine Haut war glatt wie die eines Kindes, und er war auch nicht sonderlich behaart. Sogar Burls Haupthaar war weich wie Flaum. Sein Brustkorb war ausgeprägter als der seiner fernen Vorfahren, und was seine Ohren anbetraf, so schienen sie dazu in der Lage zu sein, sich unabhängig voneinander bewegen und ­Geräusche aus allen nur erdenklichen Richtungen auffangen zu können. Seine Augen – sie waren groß und blau – hatten Pupillen, die eine extreme Größe annehmen konnten und ihm somit erlaubten, auch bei fast absoluter Dunkelheit zu sehen.

Burl war das Produkt eines seit dreißigtausend Jahren andauernden Versuchs der Menschheit, sich an jene Veränderung anzupassen, die in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts begonnen hatte.

Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte die menschliche Zivilisation ihren Höhepunkt erreicht. Man hatte sorgenfrei leben können. Die Menschen waren mit sich selbst ins Reine gekommen, und in Bezug auf Rechte, Bildung und Entspannung hatte jeder die gleichen Möglichkeiten besessen. Der größte Teil der zu erledigenden Arbeiten wurde von Maschinen getan, und es bedurfte nur weniger Menschen, um sie zu überwachen. Niemand brauchte mehr Hunger zu leiden, jeder hatte eine solide Ausbildung genossen, und alles hatte ­darauf hingedeutet, dass man von nun an bis in alle Ewigkeit in einer toleranten Gemeinschaft Studien und Zerstreuungen, Illusionen und Wahrheiten würde nachgehen können. Der Friede, die Stille, die Zurückgezogenheit und die Freiheit waren zum Allgemeingut geworden.

Und dann, gerade als die Menschheit sich dazu gratuliert hatte, dass das Goldene Zeitalter zurückgekehrt war, hatte man herausgefunden, dass die Welt dem Untergang geweiht war. Ganz allmählich riss die Erdoberfläche. Kohlenstoff-Säuregase – von den Chemikern als Kohlenstoffdioxid bezeichnet – stiegen in die Atmosphäre auf. Dieses Gas, seit langem Bestandteil der Lufthülle, war wichtig für das Pflanzenleben. Die meisten irdischen Gewächse atmeten dieses Gas ein, verwerteten das Kohlenstoffdioxid und gaben dafür Sauerstoff ab.

Wissenschaftler hatten ausgerechnet, dass die zunehmende Fruchtbarkeit der Erde zu einem Großteil auf den vermehrten Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre beruhte, der durch das verschwenderische Verbrennen von Kohle und Petroleum immer rascher wuchs. Und da man in dieser Hinsicht deshalb zur Sorglosigkeit neigte, kam auch niemand auf die Idee, Alarm zu schlagen, als aus dem Erdinneren immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre entwich.

Die Zunahme dieses Gases wurde jedoch ständig größer. Fortgesetzt öffneten sich neue Erdspalten. Jede davon erwies sich als neue Kohlendioxidquelle, welche die bereits überladene Atmosphäre des Planeten mit noch mehr Gas durchsetzte. In kleineren Dosen wäre dies ein Segen gewesen, in dieser Menge allerdings, so fand man bald heraus, war das Resultat tödlich.

Der Anteil dieses schweren, dampfähnlichen Gases an der Gesamtzusammensetzung der irdischen Atmosphäre wuchs lawinenartig an. Durch diesen Zusatz wurde die gesamte Lufthülle schwerer. Sie saugte die Feuchtigkeit auf und wurde dunstiger. Die Regenfälle nahmen zu, das Klima wurde schwüler. Die Vegetation wurde üppiger – und die Luft schrittweise weniger atembar.

Bald darauf begann die Gesundheit der Menschen unter den Auswirkungen dieser Veränderung zu leiden. Da man seit Jahrtausenden daran gewöhnt gewesen war, eine an Sauerstoff reiche, an Kohlendioxid jedoch arme Luft zu atmen, ging es den Menschen schlecht. Nur jene, die auf Hochebenen oder in den Bergen lebten, blieben verschont. Die Pflanzen der Erde waren, obwohl sie immer größer wurden und schließlich Dimensionen annahmen, welche die Welt noch nicht gesehen hatte, nicht in der Lage, die fortwährend ansteigende Flut des auf sie einströmenden Kohlendioxids zu verarbeiten.

In der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts wurde allgemein erkannt, dass die Erde auf ein neues Karbonzeitalter zusteuerte, dass sich die planetare Atmosphäre nicht nur verdichten, sondern auch feuchter werden würde, bis die Menschen sie nicht mehr atmen konnten und die gesamte Vegetation nur noch aus Schachtelhalmen und Riesenfarnen bestand.

Als das einundzwanzigste Jahrhundert sich seinem Ende zuneigte, begann die Menschheit, auf ein Niveau zurückzusinken, das einem Stadium der Barbarei nicht unähnlich war. Die Tiefebenen waren unbewohnbar geworden. Dichte, undurchdringliche Dschungelgebiete breiteten sich überall aus. Die Luft war drückend und ermüdend. Zwar konnten die Menschen in dieser Umgebung leben, aber ihr Dasein glich eher einer kränklichen, fieberverseuchten Existenz. Die gesamte Erdbevölkerung bemühte sich, in die höher liegenden Teile der Welt vorzustoßen, und als die Flachländer immer unbewohnbarer wurden, vergaßen sie auch die hinter ihnen liegenden zwei Jahrhunderte des Friedens.

Man kämpfte verzweifelt um das Überleben und raufte um jeden Fußbreit Land, der einem das Leben und Atmen sichern konnte. Diejenigen, die auf der Höhe des Meeresspiegels zurückgeblieben waren, begannen zu sterben, denn sie konnten in der vergifteten Luft nicht weiterexistieren. Je zahlreicher die unermüdlich Kohlendioxid ausstoßenden Erdspalten wurden, desto weiter schraubte sich die Gefahrenzone nach oben. Bald darauf konnte man nicht einmal mehr in zweihundert Metern oberhalb des Meeresspiegels existieren. Das Flachland verwilderte und entwickelte sich zu einem Dschungel, dessen Dichte nur noch mit dem der ersten Karbonperiode vergleichbar war.

Schließlich starben die Menschen auch in Höhen von dreihundert Metern – und zwar an purer Entkräftung. Die Plateaus und Bergrücken wimmelten von Menschen, die dort Fuß zu fassen versuchten und nicht einmal genügend Nahrung hatten, um lange genug zu überleben, bis die unsichtbare Bedrohung, die unaufhörlich höher kroch, sie erreichte.

All dies geschah natürlich nicht in einem Jahr. Es geschah auch nicht in zehn Jahren. Es dauerte mehrere Generationen. Von dem Zeitpunkt an, da die Chemiker des Internationalen Geophysikalischen Instituts bekannt gegeben hatten, dass der Kohlendioxidanteil der Atmosphäre von 0,04 auf 0,1 Prozent gestiegen war, bis zu dem, da die irdische Lufthülle auf der Höhe des Meeresspiegels sechs Prozent des tödlichen Gases aufwies, waren mehr als zweihundert Jahre vergangen.

Die Symptome der Vergiftung stiegen mit heimtückischer Langsamkeit. Zuerst fühlte man sich matt, dann reagierte das Gehirn immer schwerfälliger – und schließlich verlor der Körper seine Kraft. Die Menschen wurden immer weniger, und irgendwann war nur noch ein Bruchteil der einstigen Bevölkerung am Leben. Es gab nun mehr Raum für sie auf den Höhen, aber die Gefahrengrenze schob sich unerbittlich immer näher auf sie zu.

Es gab nur eine Lösung. Wenn es dem menschlichen Körper nicht gelang, sich an das Gift anzupassen, war die Menschheit zum Untergang verdammt. Es gelang schließlich, sie so weit zu entwickeln, dass sie das Gas, das ein Volk nach dem anderen ausradiert und eine Nation nach der anderen vom Erdboden hatte verschwinden lassen, ertragen konnte. Aber die Entwicklung hatte einen schrecklichen Tribut gefordert. Zwar hatte man nun größere Lungen, um genug Sauerstoff einatmen zu können, von dem alles Leben abhing, aber das Gift, das man mit jedem Atemzug ebenfalls inhalierte, führte dazu, dass die wenigen Überlebenden kränkelten und unaufhörlich unter Schwächeanfällen litten. Was ihr Bewusstsein anbetraf, so fehlte ihnen die Energie, sich mit neuen Problemen auseinanderzusetzen, oder das Wissen, das sie in dem einen oder anderen Fall besaßen, weiterzugeben.

Und dreißigtausend Jahre später kroch Burl, ein direkter Nachfahre des ersten Präsidenten der Universal-Republik, durch einen Wald, der aus Giftpilzen und ähnlichen Gewächsen bestand. Er wusste weder etwas von Feuer und Metallen noch von der Verwertbarkeit von Steinen und Holz. Er war nur mit einem Fetzen bekleidet, und seine Sprache bestand aus einer mageren Ansammlung von mehreren Hundert Lippenlauten, die für Abstraktionen keinen Platz hatte und nur auf wenige konkrete Dinge beschränkt war.

Was man mit Holz anfangen konnte, wusste Burl schon aus dem Grunde nicht, weil es in dem kleinen Gebiet, das sein Stamm bewohnte, so etwas nicht gab. Mit dem Hitze- und Feuchtigkeitsanstieg waren die Laub- und Nadelbäume nämlich ausgestorben. Zuerst hatte es jene erwischt, die an ein nördliches Klima angepasst gewesen waren: Tannen, Kiefern, Lärchen, Birken, Eichen, Zedern und Ahorn. Dann waren die Pinien gefolgt (die Buchen waren schon früher verschwunden), und schließlich auch die Zypressen. Dann waren sogar die Bäume des Dschungels eingegangen. In der erstickenden Atmosphäre konnten nur noch Gräser, Ried, Bambus und ähnliche Gewächse existieren. Das Dschungeldickicht hatte eng stehenden Gräsern und Farnen Platz gemacht, die inzwischen wieder Baumgröße erreicht hatten.

Und dann waren die Pilze gekommen. Sie hatten sich wie nie zuvor entwickelt und gediehen auf dieser Welt der glühenden Hitze und des fortwährenden Gifthauchs, dessen dichte Wolkenbänke die Sonne nie durchdrang, ausgezeichnet. Besonders gut wuchsen sie an den Rändern der feuchten Tümpel, welche die Erdoberfläche bedeckten. In jeder nur denkbaren Schattierung und Farbe, in allen monströsen Formen und finsteren Abarten, groß und klein, verbreiteten sie sich über das Land.

Die Gräser und Farne machten ihnen Platz. Klobige Giftpilze, abblätternde Schimmelpilze, ekelhafte Schwämme und übel riechende Hefepilze wuchsen durcheinander, wobei sie einen Geruch erzeugten, der Plätzen anhaftet, die von der Sonne nie beschienen werden.

Nun formierten sich die seltsamen Gewächse zu Wäldern, auch wenn sie nur schrecklich anzusehende Travestien jener Vegetation darstellten, die sie abgelöst hatten. Sie wuchsen und wuchsen mit einer geradezu fieberhaften Intensität unter dem bewölkten Himmel, während über ihnen gigantische Schmetterlinge und Riesenmotten kreisten, für welche die Fäulnis viele Leckerbissen bereithielt.

Von allen Tieren, die nicht im Wasser gelebt hatten, waren lediglich die Insekten fähig gewesen, den Wechsel zu überstehen. Ihre Zahl war außerordentlich angestiegen, und in der dichter gewordenen Atmosphäre hatten sie zudem noch an Größe gewonnen. Die vereinzelt übrig gebliebene, von den Gräsern und Pilzgewächsen klar unterscheidbare Vegetation, war nun eine degenerierte Form jenes Kohls, von dem sich einst die Bauern ernährt hatten. Von diesen wuchernden, kolossalen Blattmassen ernährten sich die schwerfälligen Raupen und Maden, bis sie erwachsen waren. Dann woben sie sich in widerstandsfähige Kokons und schliefen den Schlaf der Metamorphose, aus dem sie schließlich erwachten, um ihre Schwingen auszubreiten und sich in die Luft zu erheben.

Die kleinsten Schmetterlinge der Vergangenheit hatten sich so weit entwickelt, dass man die Spannweite ihrer vielfarbigen Schwingen nur noch in Metern angeben konnte. Was die großen Motten anging, so ähnelten ihre purpurnen Flügel ­ausgebreiteten Segeln, die noch viel, viel größer waren. Sogar Burl hätte unter den alles überschattenden Schwingen einer solchen Kreatur wie ein Zwerg gewirkt.

Zum Glück waren diese Geschöpfe, welche die größten fliegenden Lebewesen der Welt waren, ziemlich harmlos – oder zumindest meistens harmlos. Hin und wieder stießen Burls Stammesfreunde auf einen Kokon, der sich gerade öffnete. In einem solchen Fall warteten sie geduldig ab, bis der herrlich anzusehende Falter seine wattierte Hülle durchbrach und ins Licht drängte.