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Der geniale Gangster O'Shea erbeutet bei seinem letzten Überfall sagenhafte drei Tonnen Gold. Doch er liefert seine Komplizen ans Messer, und die schwören nun Rache...
Mary Redmayne hat Todesangst: Im Herrenhaus von Monks Hall hört man Orgelmusik. Nachts, wenn der unheimliche Mönch umgeht und sich seine Opfer sucht. Doch wer ist der unheimliche Mönch?
Wird Inspektor Elk noch rechtzeitig eingreifen können?
Mit diesem spannenden, in der Tradition klassischer, britischer Whodunit-Krimis stehenden Roman – ergänzt um ein Vorwort von Christian Dörge - startet der Apex-Verlag seine große Neuausgabe der Werke von Edgar Wallace, dem Meister der atemlosen Krimi-Unterhaltung!
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EDGAR WALLACE
Der unheimliche Mönch
Roman
Apex Crime, Band 39
Apex-Verlag
Inhaltsverzeichnis
Das Buch
Der Autor
Ein Echo in schwarz-weiß
Edgar Wallace im Apex-Verlag
Ein Vorwort von Christian Dörge
DER UNHEIMLICHE MÖNCH
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Der geniale Gangster O'Shea erbeutet bei seinem letzten Überfall sagenhafte drei Tonnen Gold. Doch er liefert seine Komplizen ans Messer, und die schwören nun Rache...
Mary Redmayne hat Todesangst: Im Herrenhaus von Monks Hall hört man Orgelmusik. Nachts, wenn der unheimliche Mönch umgeht und sich seine Opfer sucht. Doch wer ist der unheimliche Mönch?
Wird Inspektor Elk noch rechtzeitig eingreifen können?
Mit diesem spannenden, in der Tradition klassischer, britischer Whodunit-Krimis stehenden Roman – ergänzt um ein Vorwort von Christian Dörge - startet der Apex-Verlag seine große Neuausgabe der Werke von Edgar Wallace, dem Meister der atemlosen Krimi-Unterhaltung!
Edgar Wallace.
(* 1. April 1875, † 10. Februar 1932).
Richard Horatio Edgar Wallace war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten und populärsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.
Wallace wurde in Greenwich bei London als unehelicher Sohn des Schauspielerpaares Mary Jane „Polly“ Richards und Richard Horatio Edgar geboren und unmittelbar nach seiner Geburt von dem Londoner Fischhändler-Ehepaar Freeman adoptiert. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und brach im Alter von 12 Jahren die Schule ab. Nach diversen Jobs ging er als 18-Jähriger zur Armee und arbeitete sich im Zweiten Burenkrieg in Südafrika bis zum Kriegsberichterstatter hoch.
Nach seiner Rückkehr nach London arbeitete er als Journalist und Sonderberichterstatter. 1901, noch in Südafrika, heiratete er Ivy Maude Caldecott (1880?–1926), Tochter eines Missionars. Mit ihr hatte er vier Kinder. 1918 wurde die Ehe geschieden. 1921 heiratete er seine Sekretärin Ethel Violet King (1896–1933), Tochter des Bankiers Friedrich König, mit der er eine Tochter hatte.
1905 erschien im Eigenverlag sein erster Kriminalroman Die vier Gerechten (The Four Just Men), der zwar ein Publikumserfolg war, aber für Wallace ein finanzielles Desaster bedeutete. Er hatte jedem, der die Lösung des Buches erraten würde, einen Preis in Höhe von 500 Pfund versprochen, für damalige Zeiten eine ungeheure Summe: Zu viele Menschen errieten das Ende des Romans, und er war damit finanziell am Ende. Nur dem Eingreifen von Lord Harmworth von der Daily Mail war es zu verdanken, dass Wallace diese Pleite überstand. Bekannt wurde er vor allem durch seine journalistische Arbeit und seine Afrikaromane, deren erster 1911 unter dem Titel Sanders vom Strom (Sanders Of The River) erschien.
Wallaces berühmtester Krimi war Der Hexer (The Ringer), der als Theaterstück am 1. Mai 1926 uraufgeführt wurde und ein riesiger Erfolg war. In Deutschland fand die Erstaufführung 1927 am Deutschen Theater in Berlin unter der Regie von Max Reinhardt statt. Für die erste Verfilmung seines Romans The Squeaker (dt. Der Zinker, 1930) schrieb er nicht nur das Drehbuch, sondern führte auch selbst Regie.
Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Kurzgeschichten, Essays, Gedichte und Theaterstücke. Ebenfalls begann er noch mit der Abfassung des Drehbuches für den später mit Fay Wray in der weiblichen Hauptrolle gedrehten Filmklassiker King Kong und die weiße Frau (King Kong, 1932), doch er verstarb in Beverly Hills, Hollywood/Kalifornien an den Folgen einer Lungenentzündung vor dessen Vollendung. Seine Frau Violet überlebte ihren Mann um nur 14 Monate, sie starb im Alter von 37 Jahren im April 1933.
In der Nähe der Fleet Street erinnert am „Ludgate Circus“ eine Gedenktafel an Edgar Wallace mit dem Text: Er lernte Reichtum und Armut kennen – er verkehrte mit Königen und doch blieb er sich selbst treu. Seine Talente widmete er der Literatur, doch sein Herz gehörte der Fleet Street.
Sein Sohn Bryan Edgar Wallace (Death Packs At Suitcase, 1961, dt. Der Tod packt seinen Koffer) und seine Tochter Penelope Wallace (Kensington Gore, 1985, dt. Eine feine Adresse, 1987) waren ebenfalls Kriminalschriftsteller.
Die Romane von Edgar Wallace wurden in vierundvierzig Sprachen übersetzt. Auch gab es nach dem 1959 gedrehten deutschen Spielfilm Der Frosch mit der Maske in den 1960er- und 1970er-Jahren einen regelrechten Edgar-Wallace-Boom in Deutschland mit 38 Wallace-Verfilmungen. Viele dieser Filme wurden mit dem Spruch „Hallo, hier spricht Edgar Wallace!“ eingeleitet. In den Filmen stellte Klaus Kinski oft den Verbrecher oder einen Verdächtigen dar. Zu weiteren Stammschauspielern der deutschen Serie gehörten auch Karin Dor, Eddi Arent, Joachim Fuchsberger, Siegfried Schürenberg und Heinz Drache. Auch in Großbritannien entstanden in dieser Zeit viele Romanverfilmungen, die jedoch in Deutschland kaum bekannt sind.
Der Apex-Verlag widmet Edgar Wallace eine umfangreiche Werk-Ausgabe.
»Der Mönch, der Mönch! Wenn das ein Mönch ist, dann bin ich 'ne Nonne!«
- Siegfried Schürenberg als Sir John
in: Der unheimliche Mönch (Rialto-Film, 1965)
Denkt der Chronist an Edgar Wallace, so denkt er an jene ikonische Photographie, auf der ein dezent betagter, nahezu kahlköpfiger Herr - mit einer Mischung aus noblesse oblige und joie de vivre im Blick - abgebildet ist: rauchend, vor einer Schreibtisch-Bibliothek-Kulisse. Ein Schriftsteller, zweifelsohne.
Aber vor allem (und das mag die Crux sein) denkt er - der Chronist, nicht der Schriftsteller - an Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Heinz Drache, Klaus Kinski, Eddi Arent, Siegfried Schürenberg, an perfekt ausgeleuchtete Schlösser, Abteien, Ruinen jeglicher couleur, an Nebel im Gegenlicht, an sinistre Schurken mit ziemlich merkwürdigen Namen und an Archiv-Ausnahmen von London. Und all das - meist in schwarz-weiß.
Und so hat es allzu oft den Anschein, als hätte das Echo - hier: die Verfilmungen aka Adaptionen - das Werk des Schriftstellers Edgar Wallace nicht nur überlebt sondern auch gewissermaßen rückwirkend definiert. Das mag der Qualität der Romane aus der Feder des Meisters zweifelsohne Unrecht tun... hat allerdings auch dazu beigetragen, Romane wie Der Hexer oder Der Frosch mit der Maske sozusagen mit dem Larger-than-Life-Etikett zu versehen, sie zum Teil nachhaltiger Populär-Kultur werden zu lassen - und somit Edgar Wallace (womöglich) im deutschen Sprachraum langfristig vor dem Vergessen bewahrt. Man bedenke: Als der erste deutsche Nachkriegs-Wallace Der Frosch mit der Maske (der eigentlich - um der Wahrheit die Ehre zu geben - ein deutsch-dänischer Wallace war und den wirklich hübschen dänischen Titel Frøen med masken trug) im Jahre 1959 die Lichtspielhäuser heimsuchte, war das nicht nur ein geschäftliches Wagnis (weil zu dieser Zeit in Deutschland Heimatfilme schwer angesagt waren und die erwünschte Begeisterung für einen düsteren, schwarz-weiß gefilmten und recht brutalen Gruselkrimi zumindest eines war: zweifelhaft), sondern rückte überdies einen Schriftsteller ins Rampenlicht, der damals bereits seit 27 Jahren bei seinen Ahnen biwakierte und dessen öffentliche Wahrnehmung sich in den Goldmann-Taschenkrimis erschöpfte - die (ungeachtet des Wie und Warum der Wallace-Romane) kaum eine Stufe über jener Trivialliteratur standen, die später naserümpfend als Heftromane deklassiert werden sollten. Dem künstlerischen und kommerziellen Erfolg von Der Frosch mit der Maske und der zahlreichen noch folgenden Wallace-Adaptionen gelang jedoch das Kunststück, Edgar Wallace im deutschsprachigen Raum auf eine Ebene mit - beispielsweise - Agatha Christie zu heben und sein Werk regelrecht en vogue werden zu lassen.
Wichtiger noch (so scheint's im Rückblick): Die Wallace-Romane bekamen ein Gesicht. Mehr noch: Gesichter. Die Bilder, die all die Wallace-basierten Filme in den Köpfen der Deutschsprachigen hinterließen, waren derart nachdrücklich und prägend, dass sie subjektiv und objektiv stets bei der Lektüre von Der Zinker, von Die toten Augen von London und Der schwarze Abt im Kopf präsent blieben: Edgar Wallace wird schwarz-weiß gelesen, schwarz-weiß geträumt (wenn z.B. die Froschbande auch im Schlaf keine Ruhe gibt), die Lady in Not trägt das wunderschöne Antlitz von Karin Dor, der Retter in der Not kommt in stets aufrichtiger Gestalt von Blacky Fuchsberger und/oder Heinz Drache des Weges, verdächtig dreinblicken müssen René Deltgen, Klaus Kinski, Karl Lange, Fritz Rasp und Dieter Eppler, um die schrullig-britisch-humorige Präsenz kümmern sich derweil Eddi Arent und Siegfried Schürenberg. Dieser Synergie-Effekt trug maßgeblich dazu bei, dass Edgar Wallace und sein Werk sich bis heute ungebrochener Popularität erfreuen - und dazu, dass, wer Wallace sagt zuerst Rialto ausruft und dann Goldmann meint.
Chronist und Verlag wollen mit dieser Neu-Ausgabe (und teilweisen Neu-Übersetzung) der Kriminalromane des Meisters einen bescheidenen, jedoch nicht minder leidenschaftlichen Beitrag zur Verknüpfung von Roman und Adaption, von Werk und Echo leisten: Mit einem Layout, das es den Bildern im Kopf leichter macht, aus dem dichten Nebel und der unbarmherzigen Dunkelheit hervorzuschauen - für eine Gruselkrimi-Atmosphäre also, wie nur ein Edgar Wallace sie erschaffen und ein Rialto-Film sie auf die Spitze treiben kann.
Und hier würde nicht einmal Chefinspektor Long sagen: »Ich wette dagegen, Shelton!« (zitiert nach: Joachim Fuchsberger in: Die Bande des Schreckens, Rialto Film, 1960).
Christian Dörge,
München, im Oktober 2016
O'Shea befand sich schon die ganze Nacht über in einer entsetzlichen Stimmung. Aufgeregt ging er auf dem Wiesenabhang auf und ab, sprach halblaut mit sich selbst, gestikulierte mit den Händen, als ob er in einer großen Versammlung redete, und lachte dann nervös über seine eigenen geheimnisvollen Witze. Und als der Morgen graute, war er über den kleinen Lipski hergefallen und hatte ihn mit einem Fausthieb zu Boden geschlagen. Das hatte auch seinen Grund, denn Lipski hatte es gewagt, eine Zigarette gegen jedes Verbot anzustecken. Brutal hatte O'Shea ihn niedergestreckt. Die beiden anderen, die zugegen waren, hatten sich nicht getraut, ihn daran zu hindern.
Joe Connor lag der Länge nach im Grase, kaute an einem Halm und beobachtete den ruhelosen Wanderer mit düsteren Blicken. Auch Marks, der mit untergeschlagenen Beinen neben seinem Kameraden saß, schaute ihm nach, und ein halb spöttisches, halb schlaues Lächeln spielte dabei um seine schmalen Lippen.
»Heute ist er wieder einmal glatt verrückt«, sagte Joe Connor leise. »Wenn er diesmal die Sache hinkriegt, ohne dass wir für den Rest unseres Lebens ins Gefängnis wandern, dann haben wir Glück.«
Marks feuchtete die trockenen Lippen mit der Zunge an.
»O'Shea ist am glänzendsten, wenn er so verrückt ist«, sagte er. Seine Stimme klang kultiviert. Seine Bekannten erzählten sich auch, dass er Theologie studiert hatte, bis er eine leichtere und bequemere Art fand, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und zu einem der gerissensten und gefährlichsten Verbrecher Englands wurde.
»Trotzdem braucht er seine Kumpane nicht derartig niederzuschlagen, das ist doch Blödsinn. Dieser Lipski stöhnt so infam; kannst du nicht dafür sorgen, dass er das Maul hält?«
Joe Connor erhob sich nicht. Er sah nur zu Lipski hinüber, der auf dem Boden lag und abwechselnd stöhnte und fluchte.
»Der wird schon wieder zu sich kommen«, erwiderte Connor gleichgültig. »Je mehr Prügel er kriegt, desto mehr Respekt hat er vor O'Shea.«
Er rückte ein wenig näher zu seinem Kameraden heran und fragte leise: »Hast du jemals O'Shea deutlich gesehen? - Ich meine - sein Gesicht?«