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Pferderennen, Affären, Betrügereien - das ist das Leben des Patrick Herbert Mahon. Eines Tages aber lernt er eine Frau kennen, die mehr sein will als nur eine Geliebte ... Eine True-Crime-Story von Edgar Wallace in deutscher Erstübersetzung über einen Kriminalfall, der ganz England erschütterte.
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Seitenzahl: 24
Edgar Wallace
Der Vorstadtcasanova
Aus dem Englischen übersetzt von
Melanie Krahmer
1. Auflage
Balladine Publishing Ltd & Co. KG, Köln
Copyright © 2021 Balladine Publishing
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Balladine
ISBN 978-3-945035-52-8
www.balladinepublishing.com
Der Vorstadtcasanova
Über den Autor
Originaltitel
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Für den Humanisten ist es nur natürlich, von einem Menschen, der wegen eines vorsätzlichen Mordes verurteilt wurde, zu sagen, dass dieser während der Tat geistig nicht gesund gewesen sei. Und wenn ein Mord unter solchen Umständen und in so grauenvoller Weise begangen wird, wie es sich im Fall der Tötung von Emily Beilby Kaye abgespielt hat, empfindet eine ausgeglichene Persönlichkeit tiefstes Entsetzen.
Doch alles war möglich im Hinblick auf Patrick Herbert Mahon, dessen Art des Wahnsinns sich in Form einer ungeheuren Eitelkeit manifestierte. Mahon verstand es, Menschen zu umgarnen. Er war bei den Frauen beliebt, aber auch allgemein bei seinen Mitmenschen. Trotz all seiner unsozialen Handlungen könnte man ihn in den Kreisen, zu denen er Entree besaß, in gewissem Sinn als einen gesellschaftlichen Erfolg bezeichnen.
Mahon wurde in Liverpool geboren. Er war das Kind einer großen, sich durchbeißenden Mittelklassefamilie, ein durchschnittlich begabter Junge und eifriger Sonntagsschulgänger. Anfangs arbeitete er als Laufbursche, später als Bürogehilfe. Er ging weiterhin regelmäßig in die Kirche und interessierte sich lebhaft für deren soziale Angelegenheiten. Er bewies einiges Talent in der Leichtathletik und spielte besonders gern Fußball. Tatsächlich wurde er ein herausragendes Mitglied in einer der kirchlichen Fußballmannschaften der Stadt. Seine Lebensweise in der Jugendzeit wird als vorbildlich für alle jungen Männer beschrieben.
In der Schule lernte er das hübsche, dunkelhaarige Mädchen kennen, mit dem sein Leben auf so tragische Weise verbunden sein würde. Sie war zwei Jahre jünger als er und aus ihrer Schulfreundschaft wurde zuletzt Liebe. Den ersten Heiratsantrag machte er ihr, da waren sie noch Teenager. Doch beide Familien stellten sich strikt gegen diese Verbindung. Zwei Jahre später, im Jahr 1910, heirateten sie endlich. Er war damals zwanzig, das Mädchen achtzehn.
Vielleicht war es eine übereilte Heirat. Aber zumindest eines muss gesagt werden: Wenn irgendeine Frau diesen Mahon von dem Weg hätte abbringen können, der ihn unausweichlich aufs Schafott führte, dann wäre es Mrs. Mahon gewesen. Mit beispielloser Treue hielt sie in den dunklen und sorgenvollen Jahren bis zum Ende zu ihm. Ihr Leben ist die wahre Tragödie in dieser Geschichte.
Im ersten Jahr ihrer Ehe hatte er Schecks im Wert von 123 Pfund auf den Namen der Firma, für die er arbeitete, gefälscht und in Umlauf gesetzt. Mit diesem Geld reiste er mit einer Geliebten auf die Isle of Man. Er wurde aufgespürt, zurückgebracht und erhielt Bewährungsauflagen. Mrs. Mahon vergab ihm und sie verließen Liverpool, um an einem anderen Ort von vorn anzufangen.