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Hexenbesen, Spinnenbein, ab Mitternacht bist du allein. Der Vollmond scheint in dein Gesicht, aber du weißt deinen Namen nicht. Kein Mensch wird dich je erkennen, niemand mehr Loreen dich nennen. Als Hexe sollst du weiterleben und niemandem deine Liebe geben. Dein Traumprinz längst eine andere liebt, weil er glaubt, dass es dich nicht mehr gibt.
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Seitenzahl: 26
Veröffentlichungsjahr: 2025
DIE BLAUE BIBLIOTHEK
Alice Stern
DIE BLAUE BIBLIOTHEKIM KARIN FISCHER VERLAG · BAND20
Danke Danny und David
Liebe Märchenfreunde groß und klein,
hiermit lade ich euch ein,
Teil meiner Fantasie zu sein!
Welcher Zauber geht von der Rose aus?
Wer lebt wirklich im alten Haus?
Kann die Liebe das Böse besiegen?
Wird das Gute überwiegen?
Ob der Prinz seine Prinzessin findet,
die letzte Hürde überwindet?
Nehmt Stift, Pinsel und Farbe zur Hand
und gestaltet euer eigenes Märchenland.
Ich würde gern eure Farben sehen.
Vielleicht können dann Wunder geschehen?
In einem fernen Land, kaum entdeckt, stand mitten in einem Tannenwald ein kleines zauberhaftes Schloss. Seine Mauern waren weiß, mit Marmor und Rosen bedeckt. Zwei spitze Türme ragten in den Himmel und zwei breite goldene Treppen führten ins Innere.
In diesem Schloss lebte König Edmund mit seiner Gemahlin Amalie und den zwei Töchtern, Prinzessin Laura, die älteste, und Prinzessin Loreen, welche zwei Jahre jünger war. Das Königspaar herrschte in Frieden und Gerechtigkeit über ihr kleines Volk und wurde von allen geliebt.
Jedes Jahr zur Sommerzeit wurden Feste gefeiert, zu denen alle Bewohner der Stadt und kleinen Dörfer eingeladen wurden. Jeder brachte mit, was er konnte, es wurde gesungen, getanzt und gelacht. Alle hatten ihre Freude und gingen zufrieden nach Hause zurück.
Die Prinzessinnen spielten im Park mit den Kindern des Dorfes, badeten zusammen im blauen See oder versuchten, sich mit kleinen Streichen zu necken. So geschah es viele Jahre.
Die Prinzessinnen wuchsen zu jungen Damen heran. Beide besaßen eine zarte Schönheit. Ihre langen Haare waren wellig und blond. Laura hatte von Natur aus einen leicht rötlichen Schimmer im Haar, und einige Strähnen waren mit silbernen Fäden durchwirkt.
Loreen sah aus wie der pure Sonnenschein. Ihre Haare funkelten in einem hellen Blond mit goldenen Fäden. Beide Schwestern verstanden sich als Kinder sehr gut miteinander, aber sie veränderten sich, als sie älter wurden. Laura war etwas neidisch auf ihre Schwester, weil alle Menschen sich immer nur nach Loreen umdrehten und ihre Haare bewunderten. Auch die Tiere des Waldes liefen immer zuerst auf Loreen zu.
Laura versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber in ihrem Inneren brodelte die Eifersucht. Sie stand meist nur noch vor dem Spiegel, bewunderte ihre Schönheit und interessierte sich ausschließlich für hübsche Kleider, aufwändige Frisuren, glänzende Schuhe und goldenes Geschmeide.
Loreen hingegen lernte fleißig fremde Sprachen, fand große Freude an der Musik und spielte die schönsten Lieder auf dem Klavier.
Der König und die Königin bemerkten zwar die unterschiedliche Entwicklung ihrer Töchter, dachten aber, es würde sich irgendwann wieder ausgleichen.
Wie unrecht sie doch hatten!
Als Laura in das heiratsfähige Alter kam, war es an der Zeit, ihr einen passenden Bräutigam zu suchen. Überall in die Welt wurden Einladungen und Bilder der schönen Laura verschickt. Natürlich waren viele Könige und Prinzen sehr davon angetan und sagten ihre Teilnahme am großen Ball zu.
Das Schloss wurde geputzt, geschmückt und die Zimmer hergerichtet.