9,99 €
Alice Stern öffnet dem Leser ihre wahrhaft wunderbare, überaus reiche Schatzkiste mit zahlreichen Gedichten und kurzen Geschichten. Immer strebt die Autorin nach Wahrhaftigkeit und unverkennbar ist das vorliegende Werk geprägt von tiefer Menschlichkeit. Keine menschliche Regung ist Alice Stern fremd und mit feinem Spürsinn, viel Sympathie und Humor entwirft sie Charaktere und Situationen, die dem Leser nicht selten vertraut vorkommen – häufig wird er von Gefühlsblitzen getroffen, die mitten ins Herz zielen!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 74
Veröffentlichungsjahr: 2024
Alice Stern
Alice Stern
Geschichten, Gedichte zum Nachdenken, Erinnern und Träumen
R. G. Fischer Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2024 by R. G. Fischer Verlag
Sontraer Str. 13, D-60386 Frankfurt/Main
Alle Rechte vorbehalten
Schriftart: Palatino
Herstellung: rgf
ISBN 978-3-8301-9415-6 EPUB
Ich möchte mit diesem Buch mein Versprechen einlösen, das ich meiner Mutter E. I. Alice S. an ihrem Grab gab.
Es hat zwar lange gedauert, aber hier ist mein Geschenk!
In Liebe, dein Püppilein
Mein Herz ist wie ein Bilderbuch
An eine echte Freundin
Danke
Das Centstück und der 100-Euro-Schein
Das gebrochene Herz und der weiße Frosch
Das Geschenk
Das kleine Wesen
Das Mädchen mit der Nickelbrille
Das Sorgenpüppchen
Der Clown
Der Schmetterling
Der Spiegel
Der Streit der Zahlen
Die letzten Minuten eines Schmetterlings
Die Sonne, der Wind, das Meer bist du
Die Spinne
Die Stadt der Gegensätze
Die Wunschinsel
Dornröschen und der Froschkönig
Du bist anders
Du trittst mein Herz mit Füßen
Glaub mir, ich bin dein Engel
Himmel und Hölle
Ich möchte
Ich werd nie mehr aus Einsamkeit weinen
Ich wünsch dir viel Glück
In der Stille der Nacht
Jeden Tag
Kleine Sprüche
Liebe ist
Liebe kennt keine Grenzen
Marie-Christin
Mein lieber Schatz
Mein Traummann
Nimm dir Zeit für die Liebe
Nur noch einmal
Ohne Dich
Ohne mich!
Sag mir, was ist Liebe?
Tal der Tränen
Sie gingen in die Welt hinaus
Vergessen
Wahre Liebe
Warten
Warum tut Liebe so weh?
Warum?
Wenn ein Stern vom Himmel fällt
Wenn ich eine Blume wäre
Wenn Tränen Perlen wären
Wenn . . . . . . . . .
Zeit
Schaue ich in mein Herz, sehe ich alle Farben des Regenbogens,aber auch schwarz, weiß und grau.Einige Seiten sind verblasst oder leicht gerissen.Andere zaubern mir ein Lächeln aufs Gesicht.Aber ohne die Vielfalt gäbe es mich nicht.
Manche Schrift kann ich nicht mehr lesen,Tränen haben die Worte zerstört.Mein Herz hat Narben, ja, ich habe gelebt.Die schönen Erinnerungen bleiben,so ist mein Leben gewesen.
Man kann aus dem Herz keine Stücke reißen,ein Pflaster reicht oftmals nicht,nur lernen, damit zu leben.Am Ende siegte die Liebeund die möchte ich weitergeben.
Ohne zu fragen, warst du für mich da,egal wie spät, ob Tag oder Nacht.Du hörtest mir zu, ertrugst meine Tränen.Hast niemals nur an dich gedacht.
Du machtest mir Hoffnung und gabst mir Mut.Keine Kritik, kein böses Wort.Du nahmst mich in den Arm,gemeinsam lachten wir die Tränen fort.
Wir fingen zu singen und tanzen an.Hörten laute Musik, vergaßen das Essen.Wir sind auf der Couch vor Müdigkeit eingeschlafen.Am nächsten Tag waren die Sorgen vergessen.
Ich möchte dir danken, mit diesem Gedicht,glaub mir, ich vergesse dich nicht!
Deine B.
Danke für jedes liebe Wort, jede Umarmung von dir.Danke für deine Liebe, dein Verständnis für mich.Leider bist du jetzt nicht mehr bei mir,damit ich dir sagen kann: Ich liebe dich.
Danke für deine Blicke, deine Küsse.Danke für die Geschenke an mich.Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisse.Tag und Nacht denk ich nur noch an dich.
Danke, dass du mich hast weinen und lachen lassen.Danke für unsere kurze, sehr schöne Zeit.Die Erinnerung an dich wird nicht verblassen.Du bist fort, für mich viel zu weit.
Danke für das Gefühl, eine tolle Frau zu sein.Danke, du gabst mir Kraft, gabst mir Mut.Jetzt bin ich mit meinen Tränen allein.Aber glaub mir, es wird alles gut.
Danke für jede Sekunde mit dir.Danke für alles, mein Schatz.Ich wünschte, du wärst jetzt bei mir.In meinem Herzen ist für dich immer ein Platz.
Ich danke dir für deine Liebe
Auf einer kleinen Lichtung im Wald trafen sich zufällig ein kleines Centstück und ein 100-Euro-Schein.
Das Centstück fragte: »Ja, wo kommst du denn her?« Der Euro-Schein antwortete: »Ich bin einem reichen Mann aus der Brieftasche gefallen. Die war so dick, da bin ich einfach durchgeschlüpft, um die Welt zu erkunden. Und wo kommst du kleines, rundes Metallstück her? Was soll man schon mit dir anfangen, du bist doch nichts wert! Man bekommt ja noch nicht mal ein Brot dafür, um sich satt zu essen!«
Das Centstück wurde sehr traurig, schluckte die Arroganz des Euro-Scheins und antwortete: »Ich bin einer alten armen Dame aus der Manteltasche gefallen, darin war ein Loch, aber die Dame hatte kein Geld, um sich einen neuen Mantel zu kaufen. Sie wollte sich ein Brot besorgen, konnte es aber nicht bezahlen, weil ich fehlte«.
Der Geldschein lachte laut und plusterte sich unter einem Windhauch noch mehr auf.
Plötzlich kam ein kleiner Junge mit seiner Lupe daher. Er wollte die Käfer und Würmer auf der Wiese betrachten. Zuerst sah er den 100-Euro-Schein und dachte bei sich: »Oh, den kann ich meiner Oma schenken, die kann ihn sicher sehr gut gebrauchen.«
Er nahm seine Lupe und hielt sie auf den Schein, um ihn besser sehen zu können. Die Sonne schien heiß und hell. Es dauerte nicht lange, und der Geldschein fing an zu brennen! Er rief um Hilfe, aber niemand konnte ihn hören. Als der Junge die Asche des Euro-Scheines mit den Fingern durchwühlte, entdeckte er das kleine unscheinbare Centstück. Er hob es auf und steckte es in seine Hosentasche. Später übergab er es seiner Großmutter. Die freute sich über die Aufmerksamkeit ihres Enkels und beschloss, das kleine Centstück zu einem schönen Kettenanhänger für den Jungen anzufertigen zu lassen.
Er sollte ihm Glück bringen und stets daran erinnern, dass es nicht auf den Wert eines Gegenstandes ankommt, sondern wie man ihn achtet und verwendet.
Aus dem kleinen Jungen ist ein schöner Mann geworden und er trägt den Anhänger noch heute, in liebevoller Erinnerung an seine Großmutter und daran, dass die Werte, die sie ihm vermittelt hat, wichtiger, als ein großer Geldschein sind.
An einem warmen Sommertag saß ein gebrochenes Herz am Ufer des blauen Sees. Es war ganz traurig und weinte die ganze Zeit. Die Schmerzen waren fast unerträglich. Wie konnte das alles nur passieren?
Das Herz sah weder die leuchtende Sonne, noch die kleinen weißen Wölkchen am Himmel. Es schaute zwar auf das Wasser, in dem kleine Fischlein schwommen, aber nahm deren Anwesenheit nicht wahr.
So saß es einige Stunden einsam und allein. Als es schon langsam dunkel wurde, bemerkte das Herz ein seltsames Geräusch, konnte aber nicht erkennen, wo es herkam oder was es war.
Plötzlich hüpfte ein weißer Frosch um das Herz herum. Er quakte fürchterlich laut und fragte das Herz: »Wer bist du, wo kommst du her und warum weinst du? Ich bin Fridolin aus dem Froschquintett. Wir machen Musik, aber meine Freunde sind bereits nach Hause gegangen. Ich lebe allein, auf mich wartet niemand. Deshalb bin ich immer abends am See und übe für unser nächstes Konzert.«
Das Herz schaute den Frosch verwundert an. »Warum siehst du so anders aus als andere Frösche? Bist du krank?« Fridolin lachte und meinte: «Nein, ich bin etwas ganz Besonderes, meine Farbe hat sich nicht so gebildet, wie bei den anderen Fröschen, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Es tut nicht weh und mir gefällt es. Am Anfang dachte ich auch, alle würden mich auslachen und meiden, aber ich habe sehr viele Freunde gefunden.«
Die beiden plauderten noch eine ganze Zeit. Fridolin erfuhr, dass es das Herz von Jana war. Jana hatte großen Kummer, weil sich ihr Bräutigam kurz vor der Hochzeit eine andere Frau nahm. Sie wollte das Herz nicht mehr täglich spüren, wie es schmerzte und weinte. Deshalb hat sich das Herz auf den Weg gemacht, um ein wenig Glück zu finden. Fridolin sprang noch einige Male um Jana herum, quakte, so laut er konnte und dann war er weg.
Das Herz hatte aufgehört, zu weinen und dachte über das Erlebnis nach. Es wäre bestimmt schön, auch viele Freunde zu haben. Dann schlief es ein.
Am nächsten Tag ging das Herz wieder zum Seeufer und hoffte, dass es den kleinen weißen Frosch Fridolin wiedersehen würde. Er war ja eigentlich ganz lustig, bis auf sein Gequake.