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Unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn veröffentlichten Clemens Brentano und Achim von Arnim von 1805 bis 1808 eine Sammlung von Volksliedtexten in drei Bänden. Es enthält Liebes-, Soldaten-, Wander- und Kinderlieder vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. (aus wikipedia.de)
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Seitenzahl: 920
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Des Knaben Wunderhorn
Achim von Arnim
Clemens Brentano
Inhalt:
Band 1
Sr. Excellenz des Herrn Geheimerath von Göthe
Das Wunderhorn
Des Sultans Töchterlein und der Meister der Blumen
Tell und sein Kind
Großmutter Schlangenköchin
Jesaias Gesicht
Das Feuerbesprechen
Der arme Schwartenhals
Der Tod und das Mädchen im Blumengarten
Nachtmusikanten
Die widerspenstige Braut
Klosterscheu
Der vorlaute Ritter
Die schwarzbraune Hexe
Der Dollinger
Liebe ohne Stand
Gastlichkeit des Winters
Die hohe Magd
Liebe spinnt keine Seide
Husarenglaube
Der Rattenfänger von Hameln
Schürz dich Gretlein
Das Lied vom Ringe
Der Ritter und die Magd
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb
Erndtelied
Ueberdruß der Gelahrtheit
Schlacht bey Murten
Liebesprobe
Der Falke
Die Eile der Zeit in Gott
Das Rautensträuchelein
Die Nonne
Rewelge
Fastnacht
Die Diebsstellung
Wassersnoth
Tambursgesell
David
Sollen und Müssen
Liebesdienst
Geht dir's wohl, so denk an mich
Der Tannhäuser
Misheirath
Wiegenlied
Frau Nachtigal
Die Juden in Passau
Kriegslied gegen Karl V.
Der Bettelvogt
Von den klugen Jungfrauen
Müllers Abschied
Abt Neithards und seiner Münche Chor
Von zwölf Knaben
Kurze Weile
Kriegslied des Glaubens
Tabakslied
Das fahrende Fräulein
Betteley der Vögel
Die Greuelhochzeit
Der vortreffliche Stallbruder
Unerhörte Liebe
Das Bäumlein
Lindenschmidt
Lied vom alten Hildebrandt
Friedenslied
Friedenslied
Drey Schwestern, Glaube, Liebe, Hoffnung
Der englische Grus
Vertraue
Das Leiden des Herren
Der Schweizer
Pura
Die kluge Schäferin
Ritter St. Georg
Die Pantoffeln
Xaver
Wachtelwacht
Das Todaustreiben
Zauberlied gegen das Quartanfieber
Zauberformel zum Festmachen der Soldaten
Aufgegebne Jagd
Wers Lieben erdacht
Ein Rundgesang von des Herrn Weingarten
Cedron's Klage
Frühlingsbeklemmung
Lobgesang auf Maria
Abschied von Maria
Ehestand der Freude
Amor
Romanze vom großen Bergbau der Welt
Husarenbraut
Das Straßburger Mädchen
Zwey Röselein
Das Mädchen und die Hasel
Die Königstochter aus Engelland
Schall der Nacht
Große Wäsche
Der Palmbaum
Der Fuhrmann
Pfauenart
Der Schildwache Nachtlied
Der traurige Garten
Hüt du dich
Die mystische Wurzel
Räthsel
Wie kommt es, daß du traurig bist?
Unkraut
Der Wirthin Töchterlein
Wer hat dies Liedlein erdacht
Doktor Faust
Müllertücke
Der unschuldige Tod des jungen Knaben
Ringlein und Fähnlein
Die Hand
Martinsgans
Die Mutter muß gar seyn allein
Der stolze Schäfersmann
Wenn ich ein Vöglein wär
An einen Boten
Weine nur nicht
Keuzlein
Weinschrödter-Lied
Maykäfer-Lied
Marienwürmchen
Der verlorne Schwimmer
Die Prager Schlacht
Frühlingsblumen
Der Kukuk
Die Frau von Weissenburg
Frommer Soldaten seligster Tod
Die Rose
Die Judentochter
Drei Reiter am Thor
Schlachtlied
Herr von Falkenstein
Das römische Glas
Rosmarien
Der Pfalzgraf am Rhein
Vogel Phönix
Der unterirdische Pilger
Herr Olof
Ewigkeit
Der Graf und die Königstochter
Moriz von Sachsen
Ulrich und Aennchen
Vom vornehmen Räuber
Der geistliche Kämpfer
Dusle und Babeli
Der eifersüchtige Knabe
Der Herr am Oelberg und der Himmelsschäfer
Abschied von Bremen
Aurora
Werd ein Kind
Der ernsthafte Jäger
Der Mordknecht
Der Prinzenraub
Nächte
Der Spaziergang
Das Weltende
Bayrisches Alpenlied
Jäger Wohlgemuth
Der Himmel hängt voll Geigen
Die fromme Magd
Jagdglück
Kartenspiel
Für funfzehn Pfennige
Der angeschossene Kukuk
Warnung
Das große Kind
Das heiße Afrika
Das Wiedersehen am Brunnen
Das Hasselocher Thal
Abendlied
Der Scheintod
Romanze von den Schneidern
Nächtliche Jagd
Hier liegt ein Spielmann begraben
Knabe und Veilchen
Der Graf im Pfluge
Drey Winterrosen
Der beständige Freyer
Von Hofleuten
Lied beym Heuen
Des Antonius von Padua Fischpredigt
Die Schlacht bey Sempach
Algerius
Doppelte Liebe
Die gefährliche Manschettenblume
Der Fähndrich
Schmählied gegen die Schweizer
Um die Kinder still und artig zu machen
Gesellschaftslied
Das Gnadenbild Mariä-Hülf bey Passau
Geh du nur hin, ich hab mein Theil
Verlorene Mühe
Starke Einbildungskraft
Die schlechte Liebste
Maria auf der Reise
Adelnssucht
Abschiedszeichen
Die Ausgleichung
Petrus
Gott grüß euch Alter
Schwere Wacht
Der Pilger und die fromme Dame
Hochzeitlied auf Kaiser Leopoldus
und Claudia Felix
Antwort Mariä auf den Gruß der Engel
Ritter Peter von Stauffenberg und die Meerfeye
Des Schneiders Feyerabend und Meistergesang
Von Volksliedern
An Herrn Kapellmeister Reichardt
Nachschrift an den Leser
Zweite Nachschrift an den Leser
Band 2
Zueignung
Abendreihen
Zweifel an menschlicher Klugheit
Die Wahrheit
Würde der Schreiber
Letzter Zweck aller Krüppeley
Verspätung
Urlicht
Sub Rosa
Die traurig prächtige Braut
Familiengemälde
Das Wappenschild
Rheinischer Bundesring
Schwimm hin, schwimm her du Ringlein
Lenore
Der Churmainzer Kriegslied
Der Ueberläufer
Einquartierung
Soldatenglück
Das Lustlager
Reiterlied
Die Marketenderin
Wär ich ein Knab geboren
Abschied für immer
Großer Kriegshymnus in der Gelehrten-Republik
Wettstreit des Kukuks mit der Nachtigal
Vom Buchsbaum und vom Felbinger
Vom Wasser und vom Wein
Klagred des Gott Bachus, daß der Wein edel worden ist
Hoffahrt will Zwang haben
Zierlichkeit des Schäferlebens
Des Schäfers Tageszeiten
Laß rauschen Lieb, laß rauschen
Luftelement
Feuerelement
1. Epistel
2. Epistel
Babeli sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
Aus der Zeit, wo die Schäfereyen überhand nahmen
Naturtrieb
Selbstgefühl
Dies ist das alte deutsche Uebel und wers nicht hat, der nehms nicht Übel
Alte Prophezeihung eines nahen Krieges, der aber mit dem Frühling endet
Frühlingserwartung
Der Schmiedegesellen Gruß
Die Schmiede
Taille Douce
eines süßen Herrn in bittrer Manier von 1650
Fuhrmannslied auf der Weinstraße
1. Schlacht bey Leipzig
2. Schlacht bey Leipzig
Gustav Adolphs Tod
Die vermeinte Jungfrau Lille
Halt dich Magdeburg
Die Magdeburger Fehde
Klage der Churfürstin,
Frauen Sybille von Sachsen
Klagelied Philipp Landgrafs aus Hessen im Jahre 1550
Reue
Sehnsucht
Das Lied vom Landgrafen
Des König Ladislaus Ermordung im Jahre 1457
Die Schlacht am Kremmerdamm
Der politische Vogel
Wilhelm Tell
Schloß Orban
Herr Burkhart Münch
Zug nach Morea
Conradin von Schwaben
Der alte Lanzknecht
Henneke Knecht
Zwey Schelme
Der bayrische Hiesel
Icarus
Ruhe in Gotteshand
Wieben Peter (1539)
Zugvögel
Die Seeräuber
Inschrift
Hans Steutlinger
Der Maria Geburt
Von dem Hammen von Reystett, wie ihn der Peter von Zeytenen gefangen hat
Maria, Gnadenmutter zu Freyberg
Von dem Schittensamen und seinem falschen Knechte, im Ton vom König Paris
Das Prager Lied
Die löbliche Gesellschaft Moselsar
Das schöne Kind
Schuld
Tritt zu
Des Bauerwirths Heimkehr
Das glaubst du nur nicht
Die Mordwirthin
Gruß
Inkognito
Der Geist beym verborgnen Schatze
Höllisches Recht
Wechselgesang
Weltlich Recht
Ein gut Gewissen ist das beste Ruhekissen
Die schweren Brombeeren
Kinderey
Vorladung vor Gottes Gericht
Eigensinn
Zucht bringt Frucht
Das wackre Maidlein
Es ist der Menschen weh und ach so tausendfach
Rückfall der Krankheit
Unerschöpfliche Gnade
Ständchen
Rosenkranz tritt an den Tanz
Sündenlast
Wo's schneiet rothe Rosen, da regnet's Thränen drein
Des Pfarrers Tochter von Taubenheim
Der Traum
Gedankenstille
Der Bremberger
Die Herzogin von Orlamünde
Auf diese Gunst machen alle Gewerbe Anspruch
Albertus Magnus
Wächter hüt dich bas
Trümmeken Tanz
Springel- oder Lange-Tanz
Alle bey Gott, die sich lieben
Edelkönigs-Kinder
Die Braut von Bessa
Die Tartarfürstin
Kloster Trebnitz
Herzog Hans von Sagan, und die Glogauschen Domherrn
Der Pfalzgraf
Die Nachtwandler
Das vierte Gebot
Traure nicht, traure nicht, um dein junges Leben, wenn sich dieser niederlegt, wird sich jener heben
Der grobe Bruder
Die wiedergefundene Königstochter
Der Staar und das Badwännelein
Die Entführung
Der König aus Mayland
Graf Friedrich
Graf Friedrich
Der Färber
Des edlen Helden
Thedel Unverfehrden von Walmoden Thaten
Tragödie
Dorothea und Theophilus
St. Jakobs Pilgerlied
Der Pilgrim
Ein neues Pilgerlied
Von der Belagerung der Stadt Frankfurt, ein Lied im Ton: Frisch auf in Gottes Namen. 1552
Aus einem ähnlichen Lied im Ton der Schlacht von Pavia
Wunderliche Zumuthung
Georg von Fronsberg
Galantes dreißigjähriges Kriegslied
Rühre nicht Bock, denn es brennt
Streit zwischen dem blinden Cupido
und einem Waldbruder
Die feindlichen Brüder
Nun gehen mir alten seeligen Manne
erst die Augen auf
Ehrensache und Satisfaction zu Günzburg
Schadenfreude
Rinaldo Rinaldini
Hans in allen Gassen
Das zarte Wesen
Weibliche Selbstständigkeit
Das Erbbegräbniß
Der Paß
Flußübergang
Kupido die Fledermaus
90 × 9 × 99
Cupido und die Magd
Meine Reise auf meinem Zimmer
Kerbholz und Knotenstock
Rechenexempel
Trutz den Meistern
Der Habersack
Müllerlied
Das schwerste Leiden
Habt ihr den krummen Peter lange nicht gesehen
Das Weberlied
Construction der Welt
Aussicht in die Ewigkeit
Das neue Jerusalem
Schnützelputz-Häusel
Räthsel um Räthsel
An den Meistbiethenden gegen gleich baare Bezahlung
Fuge
Säuberliches Mägdlein
Trinklied
Trinklied
Trinklied
Hum fauler Lenz
Trinklied
Trinklied
Das dumme Brüderlein
Trinklied
Trinklied
Evoe
Einladung zur Martinsgans
Eine gute, auserwählte, hochgelobte Buttermilch
Bergreihen
Braunbier, braunisch kurirt
Sehnsucht nach dem Esel mit dem Gelde
Ach wenn sie das Rössel doch langsam gehn liessen
Kriegslied
Sie können es nehmen, wie sie wollen
Das naive Kammermädchen an den Studiosus der zweyten Potenz
Die schwäbische Tafelrunde
Eine Kastanie
Ygels Art
Band 3
Liebesklagen des Mädchens
Abendstern
Der Fürstentochter Tod
Ach was hilft ein Blümelein
Nachtlieder an die Braut
Vision
Nicht Wiedersehn
Hessisch
Heimlicher Liebe Pein
Salomo sprich Recht
Liebesaugen
Ade zur guten Nacht
Liebes-Noten
Schlummer unter Dornrosen
Dem Tode zum Trutz
Bivouack
Ey!Ey!
Einsiedler
Der Berggesell
Hat gesagt – Bleibts nicht dabei
Das schwere Körblein
Uebersichtigkeit
Kennst die Bewegliche drei du noch nicht
und der viere Gebilde, wahrlich, so wollt es der Gott, findest du nimmer die Eins
Lebewohl
Das wunderthätige Mannsbild
O Himmel, was hab ich gethan
Die gute Sieben
Spinnerlied
Lied des Verfolgten im Thurm
Spinnerlied
Spruch vom Glück
Gimpelglück
Ich stand an einem Morgen
Ich stand an einem Morgen
Ich stand an einem Morgen
Glück der Schlemmer
Ländlich, sittlich
Schlittenfahrt
Schön Dännerl
Bei Nacht sind alle Kühe schwarz
Den Dritten thu ich nicht nennen
Bienenlied
Die Schwalben
Ein Heller und ein Pfenning das ist ein kleiner Werth
Von alten Liebesliedern
Don Juan
Hölzerne Noth
Des Centauren Tanzlied
Gemachte Blumen
Der Brunnen
Ein warmes Stüblein
Verlobung
Wiederhall
Der wohlgezogene Knecht
Auch ein Schicksal
Abschiedsklage
Warnung
Schön bin ich nicht
Himmelsboten zu Liebchens Himmelbett
Armer Kinder Bettlerlied
Abendsegen
Bildchen
Waldvögelein
Liebeswünsche
Sommerlied
Unseliger Kreislauf
In der wüsten Heide
Des guten Kerls Freierey
Wir verstehen sie nicht
Maushund
Ein hübsch Lied, genannt der Striegel, gar lustig zu singen und zu lesen in des lindenschmids Ton
Reit du und der Teufel
Ob sie von sonder – von sonderlichem
Brod esse?
Schlesisches Gebirgshirtenlied
Die hohe Unterhändlerin
Der Abschied im Korbe
Steile Liebe
Druck und Gegendruck
Petersilie
Das St. Hubertuslied
Ablösung
Unbeschreibliche Freude
Schweitzerlied
Wollte Gott
Die Welt geht im Springen
Leztes Toilettengeschenk
Aus dem Odenwald
Erinnerung beym Wein
Und dieß und das und das ist mein
Tanzreime
Bei der Schusterrechnung zu Singen
Der Gruß
Lied des abgesetzten Sultan Selim im alten Serail, nachdem er sich der Kunst gewidmet
Weihnachtlied
Gute Lehre
Mailied
Schweizerisch Kriegsgebet
Des Hirten Einsamkeit
Emmenthaler Kühreihen
Schweizerisch
Jahreszeiten
Schreibstunde
Erdtoffeln mit Rippenstückchen
Der verwandelte Einsiedler
Espenzweigelein
Kurzweil
Schnelle Entwickelung
Kurzweil
Sonnenblicke
Ehestand
Todesahndung einer Wöchnerin
Der verschwundene Stern
Ein hohes Lied
Ein neu Klaglied eines alten deutschen Kriegsknechts
wider die greuliche und unerhörte Kleidung der Pluderhosen in des Penzenauers Ton. 1555
Aufklärung
St. Meinrad
Goldarbeiten auf dem Liebesbande
Vorbereitung
Augustinus und der Engel
Dies ist das ander Land
Siegslied
Eine heilige Familie
Erlösung
Liebscherz mit dem neugebornen Kinde Maria
Vorbote des jüngsten Gerichts
Anmuthiger Blumenkranz aus dem Garten der Gemeinde Gottes,
1. Kampf des erwählten Volkes
2. Erziehung durch Geschichte
3. Triumph des erwählten Volkes
4. Erziehung der erwählten Seele im erwählten Volke
5. Erziehung durch Natur
6. Erziehung durch Glück
7. Erziehung durch Leidenschaft
8. Erziehung durch Erkenntniß
9. Erziehung durch Langeweile
10. Erziehung durch Vergöttlichung
11. Erziehung durch Ahndung
12. Erziehung durch Ueberzeugung
13. Erziehung durch Genuß
14. Prüfung in heiliger Flamme
15. Bekenntniß
16. Hochzeitmorgen
17. Hochzeitmittag
18. Hochzeitabend
19. Hochzeit
20. Triumph der erwählten Seele
Hans Sachsens Tod
Kinderlieder
Das Federspiel,
A.B.C. mit Flügeln
Die Abc-Schützen
Die zwei Hirten in der Christnacht
Ein Wahrheitslied
Sommerverkündigung
Havele Hahne
Kinderpredigt
Das Wappen von Amsterdam
Erschreckliche Geschichte vom Hünchen und vom Hänchen
Auf dem Grabstein eines Kindes in einem Kirchhof im Odenwald
Kindergebet
Wie oft Gott zu danken sey?
Abendgebet
St. Niklas
Kinderlied zu Weihnachten
Sterndreherlied
Dreikönigslied
Christkindleins Wiegenlied
Wiegenlied
Frühlingsumgang
Wenn die Kinder ihre heiße Suppe rühren
Das Sommertagslied
Brunneneyer-Liedlein
Knecht, Magd, Ochs, Esel, und alles, was mein ist
Für die Jüngelcher von unsern Leut
Kinder-Konzert, prima vista
Der wunderliche Kittel
Was der Gans alles aufgepackt worden ist
Kinder-Predigt
Das bucklige Männlein
Einquartierung
Kriegsgebet
Trompeterstückchen
Dito
Kriegslied
Vor der rechten Schmiede
Wer da
Proklamation
Engelsgesang
Morgenlied von den Schäfchen
Wiegenlied im Freien
Reiterlied auf des Vaters Knie
Die arme Bettelfrau singt das kranke Kind in Schlaf
Wiegenlied einer alten frommen Magd
Ammen-Uhr
Meelämmchen
Die Magd an der Wiege
Eia popeia etzetera
Wiegenlied
Walte Gott Vater!
Zu Bett
Der Vogelfänger
Gute Nacht, mein Kind!
Morgenlied
Sämann
Mondliedchen
Tanzliedchen im grünen
Tannebaum
Sonnenlied
Wo bist du dann gesessen?
Im Frühling, wenn die Maiglöckchen läuten
Beim Spaziergang
Guten Appetit
Anschauungs-Abc
Wenn der Schelm die ersten Hosen anzieht
Wenn man die kleinen Jungen mit ihren Schlappertüchlein am Hals zu Tische setzt
Wenn das Kind etwas nicht gern ißt
Wenn das Kind allzu wißbegierig ist
Wenn die Hühner im Garten sind
Wenn die Kinder gehen lernen
Wenn die Kinder auf der Erde herum rutschen
Wenn man die Kinder im Schlitten fährt
Weinsüppchen
Wetterprophet
Wenn die Kinder üble Laune haben
Wiegenlied
Schulkrankheit
Den kleinen Kindern in die Hand gepatscht
Butzemann
Zu Gaste gebeten
Nicht weit her
Ich schenk dir was
Hast du auch was gelernt?
Was möchtest du nicht?
Ach und weh, kein Schmalzele meh!
Wenn ers nur nicht krumm nimmt!
Was hast du dann zu dem Schustersbuben gesagt?
Kommt Hüner bibi
Lied, mit welchem die Kinder die Schnecken locken
An den Storchschnabel
Klapperstorch
Der Goldvogel
Maikäferlied
Petrus und Pilatus auf der Reise
Abzählen bei dem Spiel
Aus einem Kindermährchen
Linsenlied
Ringelreihe-Lied
Spiellied des Königs Töchterlein
Erbsenliedchen
Abzählen
Dergleichen
Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen
Vöglein auf der Wiege
Maikäferlied
Abzählen, den die letzte Silbe trift, der muß nachlaufen
Abzählen
Wirst du mir keine schöne Singerin?
Geh, du schwarze Amsel
Vorbereitung zur Tanzstunde
Heubündele
Etikette auf des Bettelmanns Hochzeit
Was haben wir dann zu essen?
Wer bist du, armer Mann?
Was ißt du gern, was siehst du gern?
Ach wenn ich doch ein Täublein wär
Rothe Aeuglein
Korbflechterlied
Tanzliedchen
Wenns Kind verdrieslich ist
Liebesliedchen
Vom Vöglein
Der gescheidte Hansel
Liebeslieder
Vergiß mein nicht
Trotzliedchen
Scherzliedchen
Ey der Tausend
Scherz- und Liebes-Liedchen
Ziehs naufi
Tanzliedchen
Konterfait und Aussteuer
Von Adel und Tadel
Gelegenheitsverse
Schluß
Des Knaben Wunderhorn, Achim von Arnim
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849603748
www.jazzybee-verlag.de
Dichter der romantischen Schule, geb. 26. Jan. 1781 in Berlin, gest. 21. Jan. 1831 in Wiepersdorf (bei Jüterbog), studierte in Göttingen Naturwissenschaften und veröffentlichte eine »Theorie der elektrischen Erscheinungen« (Halle 1799), wendete sich aber bald ausschließlich der poetischen Produktion zu, ließ sich nach längern Reisen 1806 in Heidelberg nieder, wo er, mit Klemens Brentano eng befreundet, die »Zeitung für Einsiedler« (deren Titel dann in »Tröst-Einsamkeit« umgewandelt ward; neu hrsg. von Pfaff, Heidelb. 1883) herausgab und mit Brentano eine Sammlung der ältern deutschen Volkslieder: »Des Knaben Wunderhorn« (s. Wunderhorn), veranstaltete (das. 1806–1808, 3 Bde.). In seinen Jugendromanen: »Hollins Liebeleben« (Göttingen 1802; neue Ausg. von Minor, Freiburg 1883) und »Ariels Offenbarungen« (das. 1804), offenbarte sich schon die phantastische Willkür, die den begabten Dichter nie verlassen sollte. Die Novellensammlung »Der Wintergarten« (Berl. 1809) erneuerte vergessene Erzählungen. Höher stand der Roman »Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores. Eine wahre Geschichte, zur lehrreichen Unterhaltung armer Fräulein aufgeschrieben« (Berl. 1810, 2 Bde.), worin der Dichter den Fall und die Buße einer heißblütigen Frauennatur mit ergreifender Wahrheit, wenn auch nicht ohne einiges störende Beiwerk schildert. 1811 verheiratete sich A. mit Brentanos Schwester Elisabeth (Bettina), lebte von da an teils in Berlin, teils auf seinem Gut Wiepersdorf in der Mark, ununterbrochen poetisch tätig, überdies durch eine anziehende, im besten Sinne ritterliche Persönlichkeit ausgezeichnet. Seine Dramen »Halle und Jerusalem. Studentenspiel und Pilgerabenteuer« (Heidelb. 1811) und die in seiner »Schaubühne« (Berl. 1813) vereinigten Stücke schwanken zwischen dem Ton des Ernstes und dem toller, phantastischer Puppenspiele in einer Weise, die den rechten Eindruck gefährdet. (Vgl. Bottermann, Die Beziehungen des Dramatikers Achim v. A. zur altdeutschen Literatur, Götting. 1896.) Dagegen sind seine Erzählungen, die teils einzeln in Taschenbüchern, teils gesammelt unter den Titeln: »Vier Novellen« (Berl. 1811), »Landhausleben« (Leipz. 1826) und »Sechs Erzählungen« (Berl. 1835) erschienen, meist anschaulich und anziehend geschrieben, von Humor und warmem Gefühl durchdrungen, aber auch nicht frei von barocken Absonderlichkeiten. Die besten sind: »Isabella von Ägypten«, »Der tolle Invalid auf dem Fort Ratonneau«, »Die Majoratsherren« und »Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott«. Seine Hauptschöpfung sollte der historische Roman »Die Kronenwächter« werden, dessen erster Teil noch den Titel: »Bertolds erstes und zweites Leben« (Berl. 1817) führte, während ein zweiter, unfertiger Teil erst aus Arnims Nachlaß hervortrat. »Die Kronenwächter« sind ein historischer Roman von großartiger Anlage und mächtiger Ausführung; die bedeutende Zeit, der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit (Beginn des 16. Jahrh.), ist lebensvoll und farbenreich geschildert, und die ausgeführten Episoden sind voll Wärme und Heimatszauber. Arnims »Sämtliche Werke« mit einer Vorrede von W. Grimm (Berl. 1839–46, 19 Bde.; 1853–56, 22 Bde.) fanden nur ungenügende Verbreitung; bessere wurde den »Ausgewählten Novellen und Erzählungen« (das. 1853, 3 Bde.) zu teil. Eine Auswahl der Werke Arnims besorgten Koch für Kürschners »Deutsche Nationalliteratur« und Dohmke für Meyers Klassikerausgaben (Leipz. 1892). Arnims Beiträge zum »Gesellschafter« aus den Jahren 1817–1820 gab Geiger heraus: »Unbekannte Aufsätze und Gedichte von A.« (Berl. 1892). Vgl. »Achim v. A. und die ihm nahe standen«, hrsg. von R. Steig u. Herm. Grimm (Bd. 1, Stuttg. 1894).
»Auf dem Reichstage zu Augsburg geschah ein guter Schwank von Grünenwald, Singer an des Herzogs Wilhelmen von München Hof. Er war ein guter Musikus und Zechbruder, nahm nicht für gut was ihm an seines gnädigen Fürsten und Herren Tisch aufgetragen ward, sunder sucht sich anderswo gute Gesellschaft, so seines Gefallens und Kopfs wäre, mit ihm tapfer dämpften und zechten, kam so weit hinein, daß alle Geschenke in der Schenken für nasse Waar und gute Bislein dahin gingen; nach mußt die Maus bas getauft werden, er macht dem Wirth bey acht Gulden an die Wand. Als der Wirth erfuhr, daß der Herzog von München sammt andern Fürsten und Herren aufbrechen wollte, so kam er zu dem guten Grünenwald, fodret seine angeschriebene Schuld. Lieber Wirth, sagt Grünenwald, ich bitt euch von wegen guter und freundlicher Gesellschaft, so wir nun lang zusammen gehabt, lassend die Sach also auf diesmal beruhen, bis ich gen München komm, denn ich bin jetzt zumal nicht verfaßt, wir haben doch nicht so gar weit zusammen, ich kanns euch alle Tag schicken, denn ich hab noch Kleinod und Geld zu München, das mir die Schuld für bezahlen möcht. Das gunn dir Gott, sagt der Wirth, mir ist aber damit nicht geholfen, so wölln sich meine Gläubiger nicht bezahlen lassen mit Worten, nemlich die, von denen ich Brod, Wein, Fleisch, Salz, Schmalz, und andere Speisen kaufe; komm ich auf den Fischmarkt, sehen die Fischer bald, ob ich um baar Geld oder auf Borg kaufen wöll; nimm ichs auf Borg, muß ichs doppelt bezahlen. Ihr Gesellen aber setzt euch zum Tisch, der Wirth kann euch nicht genug auftragen, wenn ihr gleichwohl nicht ein Pfenning in der Taschen habt. Drum merk mich eben, was ich auf diesmal gesinnet bin. Willt du mich zahlen, mit Heil, wo nicht, will ich mich dem nächsten zu meins gnädigen Fürsten und Herrn von München Secretarien verfügen, derselbig wird mir wohl Weg und Steg anzeigen, damit ich zahlt werd.
Dem guten Grünenwald war der Spieß an Bauch gesetzt, wußt nicht wo aus oder wo an, dann der Wirth so auch mit dem Teufel zur Schulen gangen, war ihm zu scharf. Er fing an die allersüßesten und glattesten Wort zu geben, so er sein Tag je studieren und erdenken mocht, aber alles umsonst war. Der Wirth wollt aber keineswegs schweigen, und sagt: ich mach nicht viel Umständ, glattgeschliffen ist bald gewetzt, du hast Tag und Nacht wollen voll sein, den besten Wein, so ich in meinem Keller gehabt, hab ich dir müssen auftragen, drum such nur nicht viel Mäus, hast du nicht Geld, so gib mir deinen Mantel, dann so will ich dir wohl eine Zeitlang borgen. Wo du aber in bestimmter Zeit nicht kommst, werd ich deinen Mantel auf der Gant verkaufen lassen, dieß ist der Bescheid mit einander. Wohlan sagte Grünenwald, ich will der Sache bald Rath finden. Er saß nieder, nahm sein Schreibzeug, Papier, Feder und Dinten, und dichtet nachfolgends Liedlein:
»Ich stund auf an eim Morgen,
Und wollt gen München gehn,
Und war in großen Sorgen,
Ach Gott wär ich davon,
Meim Wirth, dem war ich schuldig viel,
Ich wollt ihn gern bezahlen,
Doch auf ein ander Ziel.
Herr Gast ich hab vernommen,
Du wöllest von hinnen schier,
Ich laß dich nicht weg kommen,
Die Zehrung zahl vor mir,
Oder setz mir den Mantel ein,
Demnach will ich gern warten,
Auf die Bezahlung dein.
Die Red ging mir zu Herzen,
Betrübt ward mir mein Muth,
Ich dacht, da hilft kein Scherzen,
Sollt ich mein Mantel gut
Zu Augsburg lassen auf der Gant
Und blos von hinnen ziehen,
Ist allen Singern ein Schand.
Ach Wirth nun hab Gedulte
Mit mir ein kleine Zeit,
Es ist nicht gros die Schulde,
Vielleicht sich bald begeit,
Daß ich dich zahl mit baarem Geld,
Drum lasse mich von hinnen,
Ich zieh nicht aus der Welt.
O Gast! das geschieht mit nichten,
Daß ich dir borg dießmal,
Dich hilft kein Ausred-Dichten,
Tag Nacht wollst du seyn voll,
Ich trug dir auf den besten Wein,
Drum mach dich nur nicht müßig,
Ich will bezahlet seyn.
Der Wirth, der sah ganz krumme,
Was ich sang oder sagt,
So gab er nichts darumme,
Erst macht er mich verzagt,
Kein Geld wußt ich in solcher Noth,
Wo nicht der fromm Herr Fuker
Mir hilft mit seinem Rath.
Herr Fuker laßt Euch erbarmen
Mein Klag und große Pein
Und kommt zu Hülf mir Armen,
Es will bezahlet seyn
Mein Wirth von mir auf diesen Tag,
Mein Mantel thut ihm gefallen,
Mich hilft kein Bitt noch Klag.
Den Wirth thät bald bezahlen
Der edel Fuker gut,
Mein Schuld ganz über alle,
Das macht mir leichten Muth,
Ich schwang mich zu dem Thor hinaus,
Adie du kreidiger Wirthe,
Ich komm dir nimmer ins Haus.«
Dies Liedlein faßt Grünenwald bald in seinen Kopf, ging an des Fukers Hof, ließ sich dem Herrn ansagen; als er nun für ihn kam, thät er seine gebührliche Reverenz, demnach sagt er: Gnädiger Herr, ich hab vernommen, daß mein gnädiger Fürst und Herr allhie aufbrechen und auf München zu ziehen will. Nun hab ich je nicht von hinnen können scheiden, ich hab mich dann mit Euer Gnaden abgeletzet. Habe Deren zu lieb ein neues Liedlein gedicht, so Euer Gnad das begehrt zu hören, wollt ichs Deren zu letze singen. Der gute Herr, so dann von Art ein demüthiger Herr war, sagt: Mein Grünenwald ich wills gern hören, wo sind deine Mitsinger, so dir behülflich seyn werden, laß sie kommen. Mein Gnädiger Herr, sagt er, ich muß allein singen, dann mir kann hierin weder Baß noch Diskant helfen. So sing her, sagt der Fuker. Der gute Grünenwald hub an und sang sein Lied mit ganz fröhlicher Stimm heraus. Der gut Herr verstund sein Krankheit bald, meinet aber nit, daß der Sach so gar wär, wie er in seinem Singen zu verstehn geben hat, darum schickt er eilend nach dem Wirth; als er nun die Wahrheit erfuhr, bezahlt er dem Wirth die Schuld, errettet dem Grünenwald seinen Mantel, und schenkt ihm eine gute Zehrung dazu. Die nahm er mit Dank an, zoge demnach seine Straße, da erhob sich ein Wind, der selbigen Mantel recht lustig vor dem Hause des armseligen Wirthes aufblies, war aber dem Wirthe entgegen, warf ihm auch die Fenster zusammen: darum Kunst nimmer zu verachten ist.«
»(Aus dem Rollwagenbüchlein.)«
Wir sprechen aus der Seele des armen Grünenwald, das öffentliche Urtheil ist wohl ein kümmerlicher Wirth, dem unsre Namen als Mantel dieser übelangeschriebenen Lieder die Schuld nicht decken möchten. Das Glück des armen Singers, der Wille des reichen Fuker geben uns Hoffnung, in Eurer Exzellenz Beifall ausgelöst zu werden.
L.A. von Arnim. C. Brentano.
Ein Knab auf schnellem Roß
Sprengt auf der Kaisrin Schloß,
Das Roß zur Erd sich neigt,
Der Knab sich zierlich beugt.
Wie lieblich, artig, schön
Die Frauen sich ansehn,
Ein Horn trug seine Hand,
Daran vier goldne Band.
Gar mancher schöne Stein
Gelegt ins Gold hinein,
Viel Perlen und Rubin
Die Augen auf sich ziehn.
Das Horn vom Elephant,
So gros man keinen fand,
So schön man keinen fing
Und oben dran ein Ring,
Wie Silber blinken kann
Und hundert Glocken dran
Vom feinsten Gold gemacht,
Aus tiefem Meer gebracht.
Von einer Meerfey Hand
Der Kaiserin gesandt,
Zu ihrer Reinheit Preis,
Dieweil sie schön und weis'.
Der schöne Knab sagt auch:
»Dies ist des Horns Gebrauch:
Ein Druck von Eurem Finger,
Ein Druck von Eurem Finger
Und diese Glocken all,
Sie geben süßen Schall,
Wie nie ein Harfenklang
Und keiner Frauen Sang,
Kein Vogel obenher,
Die Jungfraun nicht im Meer
Nie so was geben an!«
Fort sprengt der Knab bergan,
Ließ in der Kaisrin Hand
Das Horn, so weltbekannt;
Ein Druck von ihrem Finger,
O süßes hell Geklinge!
Altes fliegendes Blatt aus Kölln.
Der Sultan hatt' ein Töchterlein,
Die war früh aufgestanden,
Wohl um zu pflücken die Blümelein
In ihres Vaters Garten.
Da sie die schönen Blümelein
So glänzen sah im Thaue,
Wer mag der Blümlein Meister seyn,
Gedachte die Jungfraue.
Er muß ein großer Meister seyn,
Ein Herr von großen Werthen,
Der da die schönen Blümelein
Läßt wachsen aus der Erden.
Ich hab' ihn tief im Herzen lieb,
O dürft ich ihn anschauen!
Gern ließ ich meines Vaters Reich
Und wollt sein Gärtlein bauen.
Da kam zu ihr um Mitternacht
Ein heller Mann gegangen,
»Thu auf, thu auf, viel schöne Magd,
Mit Lieb bin ich umfangen.«
Und schnell die Magd ihr Bettlein ließ,
Zum Fenster thät sie gehen,
Sah Jesum ihr viel schönes Lieb
So herrlich vor sich stehen.
Sie öffnet ihm voll Freudigkeit,
Sie neigt sich tief zur Erden,
Und bot ihm freundlich gute Zeit,
Mit sittsamen Geberden.
»Woher, woher, o Jüngling schön?
In meines Vaters Reichen
Mag keiner dir zu Seite gehn,
Sich keiner dir vergleichen.«
»Viel schöne Magd, du dachtest mein,
Um dich bin ich gekommen
Aus meines Vaters Königreich,
Ich bin der Meister der Blumen.«
»O Herr, o Herr, wie weit, wie weit
Ists zu des Vaters Garten?
Dort mögt ich wohl in Ewigkeit
Der schönen Blumen warten.«
»Mein Garten liegt in Ewigkeit
Und noch viel tausend Meilen,
Da will ich dir zum Brautgeschmeid
Ein Kränzlein roth ertheilen.«
Da nahm er von dem Finger sein
Ein Ring von Sonnengolde
Und fragt, ob Sultans Töchterlein
Sein Bräutlein werden wollte.
Und da sie ihm die Liebe bot,
Sein Wunden sich ergossen.
»O Lieb, wie ist dein Herz so roth,
Dein Hände tragen Rosen.«
»Mein Herz, das ist um dich so roth,
Für dich trag ich die Rosen,
Ich brach sie dir im Liebestod,
Als ich mein Blut vergossen.
Mein Vater ruft, nun schürz dich Braut,
Ich hab dich längst erfochten.«
Sie hat auf Jesus Lieb vertraut,
Ihr Kränzlein war geflochten.
Abgeschrieben vom Giebel eines Hauses in Arth in der Schweiz, durch Arnim, s. Französische Miszellen III. B.S. 82.
TELL.
Zu Ury bey den Linden
Der Vogt steckt auf den Huth,
Und sprach: Ich will den finden,
Der dem kein Ehr anthut.
Ich that nicht Ehr dem Huthe,
Ich sah ihn kühnlich an,
Er sagt: Du traust dem Muthe,
Will sehn, ob du ein Mann! –
Er faßt den Anschlag eitel,
Daß ich nun schieß geschwind
Den Apfel von dem Scheitel
Meinem allerliebsten Kind.
KIND.
Ach Vater, was hab' ich gethan,
Daß du mich also bindest an?
TELL.
Mein Kind schweig still, mein Herz schonst groß,
Ich hoff, es soll mein Pfeilgeschoß
Kein Schaden dir bereiten,
Du trägst kein Schuld und ich kein Sünd,
Ruf nur zu Gott mit mir mein Kind,
Gott wird den Pfeil schon leiten.
Halt auf dein Haupt, richt dich nur auf,
In Gottes Namen schieß ich drauf,
Der gerechte Gott soll leben!
KIND.
Ach Vater mein, Gott mit uns hält,
Der Apfel von dem Scheitel fällt,
Gott hat den Segen geben.
Aus mündlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. II. B.S. 113. abgedruckt.
Maria, wo bist du zur Stube gewesen?
Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter gewesen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat sie dir dann zu essen gegeben?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fischlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat sie dir dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgärtlein gefangen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat sie dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo ist dann das Uebrige vom Fischlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem schwarzbraunen Hündlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo ist dann das schwarzbraune Hündlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Es ist in tausend Stücke zersprungen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Maria, wo soll ich dein Bettlein hin machen?
Maria, mein einziges Kind!
Du sollst mir's auf den Kirchhof machen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Von Martin Luther. Aus dem J! neueröffneten Schatze der Kinder Gottes. Zittau 1710. S. 393.
Jesaia dem Propheten dies geschah,
Daß er im Geist den Herren sitzen sah
Auf einem hohen Thron und hellen Glanz,
Seines Kleides Saum den Chor füllet ganz,
Es stunden zween Seraph bey ihm dran,
Sechs Flügel sah er einen jeden han,
Mit zween verbargen sie ihr Antlitz klar,
Mit zween bedeckten sie ihre Füße gar,
Und mit den andern zween sie flogen frey,
Gegenander ruften sie mit großem Schrey:
Heilig ist Gott der Herr Zebaoth,
Sein Ehr die ganze Welt erfüllet hat.
Von dem Geschrey zittert Schwell und Balken gar,
Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war.
Mündlich.
Zigeuner sieben von Reitern gebracht,
Gerichtet verurtheilt in einer Nacht,
Sie klagen um ihre Unschuld laut,
Ein Jud hätt ihnen den Kelch vertraut.
Die Rathsherrn sprechen das Leben leicht ab
Sie brachen dem sechsten schon den Stab,
Der siebent ihr König sprach da mit Ruh:
»Ich hör' wohl in Lüften den Vögeln zu!
Ihr sollt mir nicht sengen ein Härlein vom Kleid,
Bald krähet der rothe Hahn so weit!«
Da bricht die Flamme wohl über wohl aus,
Aus allen vier Ecken der Stadt so kraus.
Der rothe Hahn auf die Spitze gesteckt,
Er krähet, wie jener, der Petrum erweckt,
Die Herren erwachen aus Sünden Schlaf,
Gedenken der Unschuld, der harten Straf.
Die Herren sie sprechen zum Manne mit Flehn,
Er möge besprechen das feurige Wehn,
Er möge halten den feurigen Wind,
Sein Leben sie wollten ihm schenken geschwind.
Den Todesstab da entreist er gleich,
Den Herren damit giebt Backenstreich,
Er ruft: »Was gießet ihr schuldlos Blut?
Wie wollet ihr löschen die höllische Glut?
Das Kindlein vom Stahle die Funken gern zieht,
Der Fromme im Steine das Feuer wohl sieht,
Was spielt ihr mit Dingen, die schneidig und spitz,
Der rothe Hahn wohl unter euch sitzt.«
Jezt spricht er: »Willkommen du feuriger Gast,
Nichts greife weiter, als was du hast,
Das sag ich dir Feuer zu deiner Buß,
Im Namen Christi, des Blut hier auch floß.
Ich sage dir Feuer bey Gottes Kraft,
Die alles thut und alles schafft,
Du wollest also stille stehn,
Wie Christus wollt im Jordan stehn.
Ich sag dir Feuer, behalt dein Flamm,
Wie einst Maria die heilge Dam
Hielt Jungfrauschaft so keusch so rein,
So stelle Flamm deine Reinigung ein.«
Da flog der rothe Hahn hinweg,
Da nahm der Wind den andern Weg,
Das Feuer sank in sich zusamm,
Der Wundermann ging fort durch die Flamm.
Frische Liedlein. Nürnberg 1563. Quer 8. mit Musik.
Ich kam vor einer Frau Wirthin Haus,
Man fragt mich, wer ich wäre,
Ich bin ein armer Schwartenhals,
Ich eß und trink so gerne.
Man führt mich in die Stuben ein,
Da bot man mir zu trinken,
Die Augen ließ ich umher gehn,
Den Becher ließ ich sinken.
Man setzt mich oben an den Tisch,
Als ich ein Kaufherr wäre,
Und da es an ein Zahlen ging,
Mein Säckel stand mir leere.
Da ich des Nachts wollt schlafen gahn,
Man wieß mich in die Scheuer,
Da ward mir armen Schwartenhals,
Mein Lachen viel zu theuer.
Und da ich in die Scheuer kam,
Da hub ich an zu nisteln,
Da stachen mich die Hagendorn,
Dazu die rauhen Disteln.
Da ich zu Morgens früh aufstand,
Der Reif lag auf dem Dache,
Da mußt ich armer Schwartenhals
Meins Unglücks selber lachen.
Ich nahm mein Schwerd wohl in die Hand,
Und gürt es an die Seiten,
Ich armer mußt zu Fuße gehn,
Weil ich nicht hatt' zu reiten.
Ich hob mich auf und ging davon
Und macht mich auf die Straßen,
Mir kam ein reicher Kaufmanns-Sohn,
Sein Tasch mußt er mir lassen.
Fliegendes Blat aus Cölln.
Es ging ein Mägdlein zarte
Früh in der Morgenstund
In einen Blumengarten,
Frisch, fröhlich und gesund,
Der Blümlein es viel brechen wollt,
Daraus ein Kranz zu machen,
Von Silber und von Gold.
Da kam herzu geschlichen
Ein gar erschrecklich Mann,
Die Farb war ihm verblichen,
Kein' Kleider hatt' er an,
Er hatt' kein Fleisch, kein Blut, kein Haar,
Es war an ihm verdorret
Sein Haut, und Flechsen gar.
Gar häßlich thät er sehen,
Scheußlich war sein Gesicht,
Er weiset seine Zähne
Und that noch einen Schritt,
Wohl zu dem Mägdlein zart,
Das schier für großen Aengsten,
Des grimmen Todes ward.
»Nun schick dich Mägdlein, schick dich,
Du must mit mir an Tanz!
Ich will dir bald aufsetzen,
Ein wunderschönen Kranz,
Der wird dir nicht gebunden sein
Von wohlriechenden Kräutern,
Und zarten Blümelein.
Der Kranz, den ich aufsetze,
Der heißt die Sterblichkeit;
Du wirst nicht seyn die letzte,
Die ihn trägt auf dem Haupt;
Wie viel allhie gebohren seyn,
Die müssen mit mir tanzen
Wohl um das Kränzelein.
Der Würmer in der Erde
Ist eine große Zahl,
Die werden dir verzehren
Dein Schönheit allzumahl,
Sie werden deine Blümlein seyn,
Das Gold, und auch die Perlen,
Silber und Edelstein.
Willst du mich gerne kennen
Und wissen, wer ich sey?
So hör mein Nahmen nennen,
Will dir ihn sagen frey:
Der grimme Tod werd ich genannt,
Und bin in allen Landen,
Gar weit und breit bekannt.
Die Sense ist mein Wappen,
Das ich mit Rechte führ,
Damit thu ich anklopfen
Jedem an seine Thür,
Und wenn sein Zeit ist kommen schon,
Spät, früh, und in der Mitten,
's hilft nichts, er muß davon!«
Das Mägdlein voller Schmerzen,
Voll bittrer Angst und Noth,
Bekümmert tief im Herzen,
Bat: »Ach du lieber Todt,
Wollst eilen nicht so sehr mit mir,
Mich armes Mägdlein zarte
Laß länger leben hier!
Ich will dich reich begaben,
Mein Vater hat viel Gold,
Und was du nur willst haben
Das all du nehmen sollt!
Nur lasse du, das Leben mir,
Mein allerbeste Schätze,
Die will ich geben dir!«
»Kein Schatz sollt du mir geben,
Kein Gold noch Edelstein!
Ich nehm dir nur das Leben,
Du zartes Mägdelein,
Du must mit mir an meinen Tanz,
Daran noch kommt manch Tausend,
Bis daß der Reihn wird ganz.«
»O Tod, laß mich beim Leben,
Nimm all mein Hausgesind!
Mein Vater wird dirs geben,
Wenn er mich lebend findt,
Ich bin sein einzigs Töchterlein,
Er würde mich nicht geben
Um tausend Gulden fein.«
»Dein Vater will ich holen
Und will ihn finden wohl,
Mit seinem Hausgesinde,
Weiß, wenn ich kommen soll,
Jetzund nehm ich nur dich allein:
O zartes Mägdlein junge,
Du must an meinen Reihen.«
»Erbarm dich meiner Jugend,«
Sprach sie mit großer Klag,
»Will mich in aller Tugend,
Ueben mein Lebetag.
Nimm mich nicht gleich dahin jetzund,
Spar mich noch eine Weile,
Schon mich noch etlich' Stund!«
Drauf sprach der Tod: »Mit nichten,
Ich kehr mich nicht daran,
Es hilft allhier kein Bitten,
Ich nehme Frau und Mann!
Die Kinderlein zieh ich herfür,
Ein jedes muß mir folgen,
Wenn ich klopf an die Thür.«
Er nahm sie in der Mitten,
Da sie am schwächsten was,
Es half bey ihm kein Bitten,
Er warf sie in das Graß,
Und rührte an ihr junges Herz
Da liegt das Mägdlein zarte,
Voll bittrer Angst und Schmerz.
Ihr Farb that sie verwandlen,
Ihr Aeuglein sie verkehrt
Von einer Seit zur andern
Warf sie sich auf der Erd,
All Wollust ihr vergangen war,
Kein Blümlein mehr wollt holen
Wohl aus dem grünen Graß.
Narren-Nest von Abraham a St. Clara. Wien 1751. III. T.S. 89.
Hier sind wir arme Narrn
Auf Plätzen und auf Gassen,
Und thun die ganze Nacht
Mit unsrer Musick passen.
Es giebt uns keine Ruhe
Die starke Liebes-Macht,
Wir stehen mit dem Bogen
Erfroren auf der Wacht;
Sobald der helle Tag
Sich nur beginnt zu neigen,
Gleich stimmen wir die Laut,
Die Harfen und die Geigen.
Mit diesen laufen wir
Zu mancher Schönen Hauß,
Und legen unsern Kram,
Papier und Noten aus.
Der erste gibt den Tackt,
Der andre bläßt die Flöten,
Der dritte schlägt die Pauck',
Der viert stößt die Trompeten.
Ein andrer aber spielt
Theorb und Galischan
Mit gar besonderm Fleiß,
So gut er immer kann.
Wir pflegen auch so lang
An einem Eck zu hocken,
Bis wir ein schön Gespenst
Hin an das Fenster locken;
Da fängt man alsbald an
Vor der Geliebten Thür
Verliebte Arien
Mit Pausen und Suspir.
Und sollten vor der Wacht
Wir endlich weichen müssen,
So macht man statt der Händ',
Die Läufe mit den Füßen.
Und also treiben wirs
Oft durch die lange Nacht,
Daß selbst die ganze Welt
Ob unsrer Narrheit lacht.
Ach schönste Phillis hör
Doch unser Musiciren,
Und laß uns eine Nacht
In deinem Schoos pausiren.
Bei Elwert. S. 17.
Ich eß' nicht gerne Gerste,
Steh auch nicht gern früh auf,
Eine Nonne soll ich werden,
Hab keine Lust dazu;
Ei so wünsch ich dem
Des Unglücks noch so viel,
Der mich armes Mädel
Ins Kloster bringen will.
Die Kutt ist angemessen,
Sie ist mir viel zu lang,
Das Haar ist abgeschnitten,
Das macht mir angst und bang;
Ei so wünsch ich dem
Des Unglücks noch so viel,
Der mich armes Mädel
Ins Kloster bringen will.
Wenn andre gehen schlafen,
So muß ich stehen auf,
Muß in die Kirche gehen,
Das Glöcklein leiten thun;
Ei so wünsch ich dem
Des Unglücks noch so viel,
Der mich armes Mädel
Ins Kloster bringen will.
Limpurger Cronik. »In selbiger Zeit (1359.) sang und pfif man dieses Lied.«
Gott geb ihm ein verdorben Jahr,
Der mich macht zu einer Nonnen,
Und mir den schwarzen Mantel gab,
Den weißen Rock darunter,
Soll ich ein Nönnchen werden
Dann wider meinen Willen,
So will ich auch einem Knaben jung
Seinen Kummer stillen,
Und stillt er mir den meinen nicht,
So sollt es mich verdrießen.
Mündlich.
Es waren drey Gesellen,
Die thäten, was sie wöllen,
Sie hielten alle drey
Viel heimlichen Rath,
Wer wohl in dieser Nacht
Das beste Mädel hätt.
Der Jüngste der darunter,
Der sprach da auch sehr munter,
Wie ihm noch gestern spät
Ein Mädel zugeredt.
Er stiege diese Nacht,
Wohl in ihr Federbett.
Das Mädel kam geschlichen
Und wäre fast verblichen,
Sie hörte an der Wand,
Nur ihre eigne Schand,
Sie weinte heimlich aus,
Sie lief zurück nach Haus.
Die Nacht war bis zur Mitten,
Der Ritter kam geritten,
Er klopfet freundlich an,
Mit seinem goldnen Ring:
»Ey schläf'st du oder wachst,
Mein auserwähltes Kind.«
»Was wäre, wenn ich schliefe,
Und dich heut nicht einließe?
Du hast mir gestern spät
Ein falsche Red gethan.
Ich schlafe heute Nacht,
Wenn du vorm Fenster wachst.«
»Wo soll ich denn hinreiten?
Es regnet und es schneiet,
Es geht ein kühler Wind,
Nun schlafen alle Leut
Und alle Bürgers Kind,
Mach auf du süßes Kind!«
»Reit du nach jener Straße,
Reit du nach jener Heyde,
Wo du gekommen bist,
Da liegt ein breiter Stein,
Den Kopf darauf nur leg,
Trägst keine Federn weg.«
Fliegendes Blat.
Es blies ein Jäger wohl in sein Horn,
Wohl in sein Horn,
Und alles was er blies das war verlorn.
Hop sa sa sa,
Dra ra ra ra,
Und alles was er blies das war verlorn.
Soll denn mein Blasen verloren seyn?
Verloren seyn?
Ich wollte lieber kein Jäger seyn.
Hop sa sa sa, u.s.w.
Er zog sein Netz wohl über den Strauch,
Wohl über den Strauch,
Sprang ein schwarzbraunes Mädel heraus.
Hop sa sa sa, u.s.w.
»Schwarzbraunes Mädel entspringe mir nicht,
Entspringe mir nicht,
Hab' große Hunde die holen dich.«
Hop sa sa sa, u.s.w.
»Deine großen Hunde die holen mich nicht,
Die holen mich nicht,
Sie wissen meine hohe weite Sprünge noch nicht.«
Hop sa sa sa, u.s.w.
»Deine hohe Sprünge die wissen sie wohl,
Die wissen sie wohl,
Sie wissen, daß du heute noch sterben sollst.«
Hop sa sa sa, u.s.w.
»Sterbe ich nun, so bin ich todt,
So bin ich todt,
Begräbt man mich unter die Röslein roth.«
Hop sa sa sa, u.s.w.
»Wohl unter die Röslein, wohl unter den Klee,
Wohl unter den Klee,
Darunter verderb ich nimmermehr.«
Hop sa sa sa, u.s.w.
Es wuchsen drey Lilien auf ihrem Grab,
Auf ihrem Grab,
Die wollte ein Reuter wohl brechen ab.
Hop sa sa sa, u.s.w.
Ach Reuter, laß die drey Lilien stahn,
Die Lilien stahn,
Es soll sie ein junger frischer Jäger han.
Hop sa sa sa, u.s.w.
Kurzgefaßte Nachrichten von denen in den Ringmauern der Stadt Regensburg gelegenen Stiftern. Reg. 1723. S. 172. u. 173.
Es ritt ein Türk aus Türkenland,
Er ritt gen Regensburg in die Stadt,
Da Stechen ward, vom Stechen ward er wohl bekandt.
Da ritt er vor des Kaysers Thür,
»Ist jemand hier, der komm herfür,
Der stechen will um Leib und Seel, um Gut und Ehr
Und daß dem Teufel die Seele wär.«
Da waren die Stecher all verschwiegen,
Keiner wollt dem Türken nicht obliegen,
Dem leidigen Mann
Der so treflich stechen kann.
Da sprach der Kayser zorniglich:
»Wie steht mein Hof so lästerlich,
Hab ich kein Mann,
Der stechen kann
Um Leib und Seel, um Gut und Ehr,
Und daß unserm Herrn die Seele wär?«
Da sprang der Dollinger hervor,
»Wohl um, wohl um, ich muß hervor,
An den leidigen Mann,
Der so treflich stechen kann.«
Die führten gegen einander
Zwey scharfe Speer,
Das Eine ging hin, das Andere her.
Da stach der Türk den Dollinger ab,
Daß er an dem Rücken lag.
»O Jesu Christ steh mir jetzt bey,
Steck mir ein Zweig, sind ihrer drey.
Bin ich allein, und führ mein Seel ins Himmelreich.«
Da ritt der Kayser zum Dollinger so behend,
Er führt ein Kreutz in seiner Händ,
Er strichs dem Dollinger übern Mund
Der Dollinger sprang auf, war frisch und gesund.
Da stach der Dollinger den Türken ab,
Daß er auf dem Rücken lag.
»Du berühmter Teufel nun steh ihm bey.
Sind ihrer drey, bin ich allein
Und führ sein Seel in die bittere Pein.«
Feiner Almanach II. Band S. 100.
Es ritt ein Ritter wohl durch das Ried,
Er hob wohl an ein neues Lied,
Gar schöne thät er singen,
Daß Berg und Thal erklingen.
Das hört des Königs sein Töchterlein
In ihres Vaters Lustkämmerlein,
Sie flochte ihr Härlein in Seiden,
Mit dem Ritter wollte sie reiten.
Er nahm sie bey ihrem seidenen Schopf
Und schwung sie hinter sich auf sein Roß.
Sie ritten in einer kleinen Weile
Wohl vier und zwanzig Meilen.
Und da sie zu dem Wald 'naus kamen,
Das Rößlein das will Futter han.
»Feins Liebchen, hier wollen wir ruhen,
Das Rößlein, das will Futter.«
Er spreit sein Mantel ins grüne Gras,
Er bat sie, daß sie zu ihm saß,
»Feins Liebchen, ihr müsset mich lausen,
Mein gelbkrauß Härlein durchzausen.«
Des härmt sich des Königs sein Töchterlein,
Viel heiße Thränen sie fallen ließ,
Er schaut ihr wohl unter die Augen,
»Warum weinet ihr, schöne Jungfraue?«
»Warum sollt ich nicht weinen und traurig seyn,
Ich bin ja des Königs sein Töchterlein;
Hätt ich meinem Vater gefolget,
Frau Kayserin wär ich geworden.«
Kaum hätt sie das Wörtlein ausgesagt,
Ihr Häuptlein auf der Erden lag,
»Jungfräulein hättst du geschwiegen,
Dein Häuptlein wär dir geblieben.«
Er kriegt sie bey ihrem seidenen Schopf,
Und schlenkert sie hinter den Hollerstock:
»Da liege feins Liebchen und faule,
Mein junges Herze muß trauren.«
Hallorenlied in Halle, wahrscheinlich noch aus ihren frühern Wohnplätzen. Herr Buchhändler Hendel soll mehrere derselben haben.
Ein Magd ist weiß und schone,
Gott führt den höchsten Preiß,
Und die ihm dient, zum Lohne
An Künsten wird sie reich,
Geht jungfräulich bei Frauen
Dort auf den grünen Auen,
Glück zu mein edler Zweig!
Ihr Leib war angebildet
Mit Keuschheit übergroß,
Schwang sich in ihren Willen,
Schwang sich in ihren Schooß,
Er war so stark von Kräften,
Von meisterlichen Geschäften –
Gott schuf wohl Himmel und Erd.
Ein Kind nach Adams Weise
An ihren Brüsten lag,
Es war ein alter Greise,
Erschuf den ersten Tag,
Es ward ein starker Ritter,
Sein Leiden ward ihm bitter,
Erlitt groß Ungemach.
Sein Seit ward ihm zerschnitten
Mit einem scharfen Speer,
Damit hat er zersplitten
Die Hölle samt der Erd.
Gott tröstet den Gefangnen,
Drey Wünsche waren ihm ergangen
Gegen diese heilige Zeit.
Gott stieg aus seinem Grabe,
Ein Fürst war wohlgemuth,
Mit seinem Kreuz und Stabe,
Drey Fähnlein schwenkt er roth,
That sich gen Himmel kehren,
Nach tugendlichen Ehren
Stand ihm Herz, Muth und Sinn.
O Stern, o Glanz! o Krone,
O Himmel aufgethan!
Was gab ihr Gott zum Lohne,
Drey Chorengel Lobgesang,
Bekleidet ihn mit Sonne,
Maria war voll Wonne,
Wie hell scheint uns der Mond!
Bragur VI. B. II. Ab. S. 77.
Es fuhr ein Mägdlein übern See,
Wolt brechen den Feiel und grünen Klee,
Mit ihrn schneweissen Händen,
Der Sommer hat schier ein Ende.
Ein Ritter kam dort her geritten,
Er grüßte sie nach Schwäbschen Sitten,
Er grüßt sie da alleine:
»Ich führ euch mit mir heime.«
»Ach Ritter, ihr seyd hochgeborn,
So fürcht ich meines Vaters Zorn,
Ich fürcht ihn alzusehre,
Verliere vielleicht mein Ehre.
Ach Vater lieber Vater mein,
So weck mich bei dem Mondeschein,
Ich weiß gut Lämmer-Weide,
So fern auf jener Haide.«
VATER.
»Die Lämmerweid die du wohl weist,
Macht mir mein Lämmer und Schaf nicht feist,
Du must hier heime bleiben,
Must spinnen die braune Seiden.«
MÄDCHEN.
»Die Seide, die ich spinnen muß,
Bringt meinem Herzen schwere Buß,
Der Ritter muß mir werden,
Sein gleich, lebt nicht auf Erden.«
Der dieß Lied neu gesungen hat,
Durch Lieb kam er in große Noth,
Er ist gar kaum entronnen,
Die Magd hat er gewonnen.
Fliegendes Blat aus dem letzten Kriege mit Frankreich.
Es ist nichts lustger auf der Welt,
Und auch nichts so geschwind,
Als wir Husaren in dem Feld,
Wenn wir beym Schlachten sind.
Wenns blitzt und kracht dem Donner gleich
Wir schießen rosenroth,
Wenns Blut uns in die Augen läuft,
Sind wir sternhagelvoll.
Da heists: Husaren insgemein
Schlagt die Pistolen an,
Greift durch, den Säbel in der Hand
Haut durch den nächsten Mann.
Wenn ihr das Fransche nicht versteht,
So macht es euch bequem,
Das Reden ihm sogleich vergeht,
Wie ihr den Kopf abmäht.
Wenn gleich mein treuer Kammerad,
Muß bleiben in dem Streit,
Husaren fragen nichts darnach,
Sind auch dazu bereit;
Der Leib verweset in der Gruft,
Der Rock bleibt in der Welt,
Die Seele schwingt sich durch die Luft
Ins blaue Himmelszelt.
Mündlich.
»Wer ist der bunte Mann im Bilde,
Er führet Böses wohl im Schilde,
Er pfeift so wild und so bedacht;
Ich hätt mein Kind ihm nicht gebracht!«
In Hameln fochten Mäus und Ratzen
Bey hellem Tage mit den Katzen,
Es war viel Noth, der Rath bedacht,
Wie andre Kunst zuweg gebracht.
Da fand sich ein der Wundermann,
Mit bunten Kleidern angethan,
Pfif Ratz und Mäus zusamm ohn Zahl,
Ersäuft sie in der Weser all.
Der Rath will ihm dafür nicht geben,
Was ihm ward zugesagt so eben,
Sie meinten, das ging gar zu leicht
Und wär wohl gar ein Teufelsstreich.
Wie hart er auch den Rath besprochen,
Sie dräuten seinem bösen Pochen,
Er konnt zuletzt vor der Gemein
Nur auf dem Dorfe sicher seyn.
Die Stadt von solcher Noth befreyet,
Im großen Dankfest sich erfreuet,
Im Betstuhl saßen alle Leut,
Es läuten alle Glocken weit.
Die Kinder spielten in den Gassen,
Der Wundermann durchzog die Strassen,
Er kam und pfif zusamm geschwind
Wohl auf ein hundert schöne Kind.
Der Hirt sie sah zur Weser gehen,
Und keiner hat sie je gesehen
Verloren sind sie an dem Tag
Zu ihrer Aeltern Weh und Klag.
Im Strome schweben Irrlicht nieder,
Die Kindlein frischen drin die Glieder,
Dann pfeifet er sie wieder ein,
Für seine Kunst bezahlt zu seyn.
»Ihr Leute, wenn ihr Gift wollt legen,
So hütet doch die Kinder gegen,
Das Gift ist selbst der Teufel wohl,
Der uns die lieben Kinder stohl.«
Frische Liedlein.
»Nun schürz dich Gretlein schürz dich,
Wohl auf mit mir davon,
Das Korn ist abgeschnitten,
Der Wein ist eingethan.«
»Ach Hänßlein, liebes Hänßlein,
So laß mich bey dir sein,
Die Wochen auf dem Felde,
Den Feiertag beim Wein.«
Da nahm ers bey den Händen,
Bey ihrer schneeweissen Hand
Er führt sie an ein Ende,
Da er ein Wirthshaus fand.
»Nun Wirthin, liebe Wirthin,
Schaut um nach kühlem Wein,
Die Kleider dieses Gretlein
Müssen verschlemmet sein.«
Die Gret hub an zu weinen,
Ihr Unmuth der war groß,
Daß Ihr die lichten Zähren
Ueber ihr Wenglein floß.
»Ach Hänßlein, liebes Hänßlein,
Du redtest nicht also,
Als du mich heim ausführest
Aus meines Vaters Hof.«
Er nahm sie bey den Händen,
Bey ihrer schneeweissen Hand,
Er führt sie an ein Ende,
Da er ein Gärtlein fand.
»Ach Gretlein, liebes Gretlein,
Warum weinst du so sehr,
Reuet dich dein freier Muth,
Oder reut dich dein Ehr?«
»Es reut mich nicht mein freier Muth,
Darzu auch nicht mein Ehr;
Es reuen mich mein Kleider,
Die werden mir nimmermehr.«
Elwert. S. 19.
Es waren drey Soldaten,
Dabey ein junges Blut,
Sie hatten sich vergangen,
Der Graf nahm sie gefangen,
Setzt sie bis auf den Tod.
Es war ein wackres Mädelein
Dazu aus fremdem Land,
Sie lief in aller Eilen
Des Tags wohl zehen Meilen
Bis zu dem Grafen hin.
»Gott grüß Euch, edler Herre mein,
Ich wünsch Euch guten Tag,
Ach! wolt Ihr mein gedenken
Den Gefangnen mir zu schenken
Ja schenken zu der Eh.«
»Ach nein, mein liebes Mädelein,
Das kann und mag nicht sein,
Der Gefangne der muß sterben,
Gott's Gnad muß er ererben
Wie er verdienet hat.«
Das Mädel drehet sich herum
Und weinet bitterlich,
Sie lief in aller Eilen
Des Tags wohl zwanzig Meilen,
Bis zu dem tiefen Thurm.
»Gott grüß Euch ihr Gefangnen mein,
Ich wünsch Euch guten Tag!
Ich hab für Euch gebeten,
Ich kann Euch nicht erretten,
Es hilft nicht Gut noch Geld.«
Was hat sie unter ihrem Schürzelein?
Ein Hemdlein war schneeweiß,
»Das nimm du Allerliebster mein,
Es soll von mir dein Brauthemd sein,
Darin lieg du im Tod.«
Was zog er von dem Finger sein?
Ein Ringlein, war von Gold,
»Das nimm du Hübsche, du Feine,
Du Allerliebste meine,
Das soll dein Trauring sein.«
»Was soll ich mit dem Ringlein thun,
Wenn ichs nicht tragen kann?«
»Leg es in Kisten und Kasten,
Und laß es ruhen und rasten
Bis an den jüngsten Tag.«
»Und wenn ich über Kisten und Kasten komm,
Und sehe das Ringlein an,
Da darf ichs nicht anstecken,
Das Herz möcht mir zerbrechen,
Weil ichs nicht ändern kann.«
Fliegendes Blat.
Es spielt ein Ritter mit seiner Magd,
Bis an den hellen Morgen.
Bis daß das Mädchen schwanger war,
Da fing es an zu weinen;
»Wein' nicht, wein' nicht, braun's Mädelein,
Dein Ehr will ich dir zahlen,
Ich will dir geben den Reitknecht mein,
Dazu fünfhundert Thaler.«
»Den Reitknecht und den mag ich nicht,
Will lieber den Herrn selber;
Wann ich den Herrn nicht selber krieg,
So geh ich zu meiner Mutter,
In Freuden bin ich von ihr gangen,
In Trauer wieder zu ihr.«
Und da sie vor die Stadt Augsburg kam,
Wohl in die enge Gasse,
Da sah sie ihre Mutter stehn,
An einem kühlen Wasser.
»Bist du willkommen liebs Töchterlein,
Wie ist es dir ergangen,
Daß dir dein Rock von vorne so klein,
Und hinten viel zu lange?«
»Und wie es mir ergangen ist,
Das darf ich Euch wohl sagen:
Ich hab mit einem Edelherrn gespielt,
Ein Kindlein muß ich tragen.«
»Hast du mit einem Edelherrn gespielt,
Das sollst du niemand sagen.
Wenn du dein Kindlein zur Welt gebierst,
Ins Wasser wollen wirs tragen.«
»Ach nein, ach nein, liebe Mutter mein,
Das wollen wir lassen bleiben.
Wann ich das Kind zur Welt gebähr,
Dem Vater will ich zuschreiben.
Ach Mutter, liebe Mutter mein,
Machet mir das Bettlein nicht zu klein,
Darin will ich leiden Schmerz und Pein,
Dazu den bittern Tod.«
Und da es war um Mitternacht,
Dem Edelherrn träumt es schwer:
Als wenn sein herzallerliebster Schatz
Im Kindbett gestorben wär.
»Steh auf, steh auf, lieb Reitknecht mein,
Sattle mir und dir zwey Pferd,
Wir wollen reiten bey Tag und Nacht,
Bis wir den Traum erfahren.«
Und als sie über die Heid 'naus kamen,
Hörten sie ein Glöcklein läuten.
»Ach großer Gott vom Himmel herab,
Was mag doch dieß bedeuten.«
Als sie vor die Stadt Augsburg kamen,
Wohl vor die hohe Thore,
Hier sahen sie vier Träger schwarz,
Mit einer Todenbahre.
»Stellt ab, stellt ab, ihr Träger mein,
Laßt mir den Todten schauen,
Es möcht meine Herzallerliebste sein
Mit ihren schwarzbraunen Augen.
Du bist fürwahr mein Schatz geweßt,
Und hast es nicht geglaubet.
Hätt dir der liebe Gott das Leben geschenkt,
Fürwahr ich hätt dich behalten.
Hast du gelitten den bittern Tod,
Jezt leid ich große Schmerzen.«
Er zog das blanke Schwerdt heraus
Und stach es sich ins Herze.
»O nein! o nein! o Edelherr, nein,
Das sollt ihr lassen bleiben,
Es hat schon manches liebe Paar,
Von einander müssen scheiden.«
»Macht uns, macht uns ein tiefes Grab,
Wohl zwischen zwey hohe Felsen.
Da will ich bey meinem herzliebsten Schatz,
In seinem Arm erstehen.«
Sie begruben sie auf den Kirchhof hin,
Ihn aber unter den Galgen.
Es stunde an kein Vierteljahr,
Eine Lilie wächst auf seinem Grabe.
Es stund geschrieben auf den Blättern da,
Beyd wären beysammen im Himmel.
Aus Bragur IV. B. 2. Ab. S. 93.
Es ging ein Schreiber spatzieren aus
Wohl an dem Markt da steht ein Haus,
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Er sprach: »Gott grüß euch Jungfrau fein,
Nun wollt ihr heut mein Schlafbuhl sein?«
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Sie sprach: »Kommt schier her wiedere,
Wann sich mein Herr legt niedere.«
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Wohlhin, wohlhin gen Mitternacht,
Der Schreiber kam gegangen dar.
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Sie sprach: »Mein Schlafbuhl sollst nicht sein,
Du setz'st dich dann ins Körbelein.«
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Dem Schreiber gefiel der Korb nicht wohl,
Er durft ihm nicht getrauen wohl.
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Der Schreiber wollt gen Himmel fahren,
Da hatt' er weder Roß noch Wagen.
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Sie zog ihn auf bis an das Dach,
Ins Teufels Nahm fiel er wieder herab.
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Er fiel so hart auf seine Lend',
Er sprach: »Daß dich der Teufel schänd'!«
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
»Pfui dich, pfui dich, du böse Haut!
Ich hätt dir das nicht zugetraut.«
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Der Schreiber gäb ein Gulden drum,
Daß man das Liedlein nimmer sung.
Heinriche Konrade der Schreiber im Korb.
Katholisches Kirchenlied.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
Hat Gewalt vom höchsten Gott,
Heut wezt er das Messer,
Es schneidt schon viel besser,
Bald wird er drein schneiden,
Wir müssens nur leiden.
Hüte dich schöns Blümelein!
Was heut noch grün und frisch da steht,
Wird morgen schon hinweggemäht:
Die edlen Narcissen,
Die Zierden der Wiesen,
Die schön' Hiazinten,
Die türkischen Binden.
Hüte dich schöns Blümelein!
Viel hundert tausend ungezählt,
Was nur unter die Sichel fällt,
Ihr Rosen, ihr Liljen,
Euch wird er austilgen,
Auch die Kaiser-Kronen,
Wird er nicht verschonen.
Hüte dich schöns Blümelein!
Das himmelfarbe Ehrenpreiß,
Die Tulipanen gelb und weiß,
Die silbernen Glocken,
Die goldenen Flocken,
Senkt alles zur Erden,
Was wird daraus werden?
Hüte dich schöns Blümelein!
Ihr hübsch Lavendel, Roßmarein,
Ihr vielfärbige Röselein.
Ihr stolze Schwerdliljen,
Ihr krause Basiljen,
Ihr zarte Violen,
Man wird euch bald holen.
Hüte dich schöns Blümelein!
Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
Trotz, eil daher in einem Schnitt.
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
In den himmlischen Garten,
Auf den alle wir warten.
Freu' dich du schöns Blümelein.
Opitz.
Ich empfinde fast ein Grauen,
Daß ich, Plato, für und für
Bin gesessen über dir;
Es ist Zeit hinaus zu schauen,
Und sich bey den frischen Quellen
In dem Grünen zu ergehn,
Wo die schönen Blumen stehn,
Und die Fischer Netze stellen.
Wozu dienet das Studieren?
Als zu lauter Ungemach?
Unterdessen läuft der Bach
Unsers Lebens, uns zu führen,
Ehe wir es inne werden,
Auf sein leztes Ende hin,
Dann kömmt ohne Geist und Sinn
Dieses alles in die Erden.
Hola, Junge geh und frage,
Wo der beßte Trunk mag seyn,
Nimm den Krug, und fülle Wein.
Alles Trauren, Leid und Klage
Wie wir Menschen täglich haben,
Eh' der Strom uns fortgerafft,
Will ich in den süßen Saft
Den die Traube gibt, vergraben.
Kaufe gleichfalls auch Melonen,
Und vergiß des Zuckers nicht;
Schaue nur daß nichts gebricht.
Jener mag der Heller schonen,
Der bey seinem Gold und Schätzen
Tolle sich zu kränken pflegt,
Und nicht satt zu Bette legt:
Ich will, weil ich kann, mich letzen.
Bitte meine guten Brüder
Auf Musik und auf ein Glas:
Kein Ding schickt sich, dünkt mich, baß,
Als ein Trunk und gute Lieder.
Laß' ich schon nicht viel zu erben,
Ey so hab ich edlen Wein,
Will mit andern lustig seyn,
Wann ich gleich allein muß sterben.
Von Veit Weber, aus Diebold Schillings Beschreibung der Burgundischen Kriege. Abgedruckt von Koch in der neuen Litteratur und Volkskunde I.B.S. 93. Von Bodmer in den altenglischen und altschwäbischen Balladen. II. B.S. 241.
Die Zeitung flog von Land zu Land,
Vor Murten liegt Burgund!
Und jeder eilt fürs Vaterland,
Zu streiten mit Burgund.
Im Feld vor einem grünen Wald,
Rief Knecht und Reutersmann,
Laut rief von Lothringen Renald:
»Wir wollen vorne dran.
Die Führer hielten kurzen Rath,
Doch dünkt er uns zu lang;
Wann endigt sich der lange Rath,
Ist ihnen etwa bang?