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Fachbuch aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Geologie, Mineralogie, Bodenkunde, , Veranstaltung: -, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Taschenbuch „Deutschland im Eiszeitalter“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst schildert den wechselvollen Verlauf der von starken Klimaschwankungen geprägten Epoche der Erdgeschichte vor etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahren. In diesem Zeitabschnitt, der Eiszeitalter oder Pleistozän genannt wird, gab es Warmzeiten, in denen zwischen Nordseeküste und Alpenrand ähnliche Verhältnisse wie heute in Afrika herrschten. Andererseits rückten in Eiszeiten die Gletscher aus dem Norden bis in die Gegend von Dresden, Erfurt und Recklinghausen sowie aus dem Süden bis Biberach an der Riss, Fürstenfeldbruck und Burghausen an der Salzach vor und begruben die Landschaft unter einem dicken Eispanzer. Während der Warmphasen schwammen Flusspferde im Rhein und in anderen Flüssen. Dagegen lebten in Kaltphasen zottelige Mammute, Fellnashörner und Moschusochsen auf dem Festland. Im Eiszeitalter existierten zu unterschiedlichen Zeiten die „Heidelberg-Menschen“, Neandertaler und ersten anatomisch modernen Menschen. Aus der Feder von Ernst Probst stammen auch die Taschenbücher „Rekorde der Urzeit“, „Rekorde der Urmenschen“, „Der Ur-Rhein“, „Höhlenlöwen“, „Der Mosbacher Löwe“, Säbelzahnkatzen“ und „Der Höhlenbär“.
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Inhalt
Vorwort Gletscher bis Dresden und Fürstenfeldbruck
Deutschland im Eiszeitalter
Die Prätegelen-Kaltzeit und die Biber-Eiszeiten
Die Tegelen-Warmzeit
Die Eburon-Kaltzeit und die Donau-Eiszeiten
Die Waal-Warmzeit
Das Bavelium
Die Menap-Kaltzeit und die Günz-Eiszeit
Der Cromer-Komplex
Die Elster- und die Mindel-Eiszeit
Die Holstein-Warmzeit
Die Saale- und die Riss-Eiszeit
Die Eem-Warmzeit
Die Weichsel- und die Würm-Eiszeit
Der Autor
Literatur
Bildquellen
Bücher von Ernst Probst
Das Taschenbuch „Deutschland im Eiszeitalter" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst schildert den wechselvollen Verlauf der von starken Klimaschwankungen geprägten Epoche der Erdgeschichte vor etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahren. In diesem Zeitabschnitt, der Eiszeitalter oder Pleistozän genannt wird, gab es Warmzeiten, in denen zwischen Nordseeküste und Alpenrand ähnliche Verhältnisse wie heute in Afrika herrschten. Andererseits rückten in Eiszeiten die Gletscher aus dem Norden bis in die Gegend von Dresden, Erfurt und Recklinghausen sowie aus dem Süden bis Biberach an der Riss, Fürstenfeldbruck und Burghausen an der Salzach vor und begruben die Landschaft unter einem dicken Eispanzer. Während der Warmphasen schwammen Flusspferde im Rhein und in anderen Flüssen. Dagegen lebten in Kaltphasen zottelige Mammute, Fellnashörner und Moschusochsen auf dem Festland. Im Eiszeitalter existierten zu unterschiedlichen Zeiten die „Heidelberg-Menschen", Neandertaler und ersten anatomisch modernen Menschen. Aus der Feder von Ernst Probst stammen auch die Taschenbücher „Rekorde der Urzeit", „Rekorde der Urmenschen", „Der Ur-Rhein", „Höhlenlöwen", „Der Mosbacher Löwe", Säbelzahnkatzen" und „Der Höhlenbär".
Das Quartär vor etwa 2,6 Millionen Jahren bis heute ist eine der kürzesten und zugleich die jüngste Periode der Erdgeschichte, die bereits vor etwa 4,6 Milliarden Jahren begonnen hatte. Seine erste und längere Epoche ist das Pleistozän (etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahre), das auch Eiszeitalter genannt wird. Die zweite und kürzere Epoche heißt Holozän, Heutzeit oder Jetztzeit. Sie begann vor etwa 11.700 Jahren und währt heute noch an. Bei der Erforschung des Quartär leisteten deutsche Wissenschaftler entscheidende Beiträge. Der badische Naturforscher Karl Friedrich Schimper (1803-1867) prägte 1837 den Begriff „quartäre Eiszeit". Er ging damals noch von einer einzigen Eiszeit im gesamten Quartär aus. Der Berliner Geograph Albrecht Penck (1858-1945) und dessen Schüler Eduard Brückner (1862-1927) führten 1909 für das Gebiet der Alpen die heute noch in Süddeutschland gültige Gliederung in vier Eiszeiten und drei dazwischenliegende Warmzeiten ein. Die Eiszeiten (Glaziale) wurden nach den kleinen Alpenflüssen Günz, Mindel, Riss und Würm benannt, in deren Umgebung Gletscherablagerungen nachgewiesen werden konnten. Die Warmzeiten (Interglaziale) erhielten die Namen Günz-Mindel-Interglazial, Mindel-Riss- Interglazial und Riss-Würm-Interglazial. Der Berliner Geologe Konrad Keilhack (1858-1944) schlug 1909 vor, für die in Norddeutschland nachgewiesenen Vereisungen die Namen Elster-Eiszeit, Saale-Eiszeit und Weichsel-Eiszeit zu verwenden, um sie nach süddeutschem Vorbild ebenfalls nach Flüssen zu bezeichnen. Die zwischen den norddeutschen Eiszeiten liegenden Warmzeiten wurden zunächst Elster-Saale- Interglazial und Saale-Weichsel-Interglazial genannt. Heute bezeichnet man diese Interglaziale in Deutschland als HolsteinWarmzeit und Eem-Warmzeit.
Geograph Albrecht Penck (1858-1945)
Geograph Eduard Brückner (1862–1927)
Geologe Konrad Keilhack (1858–1944)
Die süddeutsche Gliederung wurde später um die ältere Eiszeitgruppe Biber-Donau-Komplex ergänzt. Der norddeutschen Gliederung fügte man den Cromer-, Bavel-, Waal-, Eburon-, Tegelen- und den Prätegelen-Komplex hinzu. Von einer Eiszeit spricht man dann, wenn eine Abkühlung des Klimas mit Gletschervorstößen verbunden ist, während einer Kaltzeit sind solche Gletscherstöße nicht erkennbar. Ein mehrfacher Wechsel von Kalt- und Warmzeiten innerhalb von Großzyklen werden als Komplexe bezeichnet.
Zu Beginn des Eiszeitalters lag der größte Teil Deutschlands trocken. Sogar das Ostseebecken war Festland. Die Nordsee hatte sich weit von der Küste zurückgezogen. Der älteste Abschnitt des Eiszeitalters ist die Prätegelen-Kaltzeit (etwa 2,6 bis 1,96 Millionen Jahre), aus der bisher in Norddeutschland keine Gletschervorstöße des nordischen Inlandseises bekannt sind. Von einer Kaltzeit spricht man immer dann, wenn keine Gletschervorstöße erfolgten.
Die Klimaverschlechterung in diesem Abschnitt wurde 1950 von den niederländischen Wissenschaftlern Isaac Martinus van der Vlerk (1892-1974) vom ehemaligen Geologischen Institut der Rijksuniversiteit Leiden und Frans Florschütz (1887-1965) vom Botanischen Institut der Rijksunversiteit Utrecht in den Niederlanden nachgewiesen.
In die Prätegelen-Kaltzeit fiel teilweise die so genannte Gauss- Epoche (etwa 3,3 bis 2,4 Millionen Jahre), in der die Gesteine normal magnetisiert waren. Das heißt: Die Gesteine aus dieser Epoche beeinflussen die Richtung einer Kompassnadel nicht. Die Gauss-Epoche ist nach dem deutschen Mathematiker, Astronom und Physiker Carl Friedrich Gauss (1777-1855) benannt.