Diabetes Typ 2 - Bodo Kuklinski - E-Book

Diabetes Typ 2 E-Book

Bodo Kuklinski

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Beschreibung

Die Therapie des Diabetes Typ 2 ist für viele Betroffene eine lange Geschichte des Leidens. Sie sollen abnehmen, aber es geht nicht – immer wieder zeigen Waage und Blutzucker, dass die Therapie nicht erfolgreich ist. Ursache dafür sind oft Stoffwechselprobleme der Körperzellen. Bodo Kuklinski zeigt, wie sie diagnostiziert und gemeinsam mit einem Arzt, aber ohne Medikamente, behandelt werden können. Das Buch geht auf die tiefen Ursachen des Diabetes in den Körperzellen ein und eröffent Möglichkeiten der Therapie. „Es ist höchste Zeit, die Gesundheit des Menschen als das Zusammenwirken komplexer Prozesse zu begreifen, die ganzheitlich funktionieren, anstelle streng geordnet nach Fachrichtungen zu diagnostizieren und zu behandeln.“ Dr. Bodo Kuklinski

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Seitenzahl: 144

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Buch

Diabetes mellitus Typ 2 – wer diese Diagnose bekommt, ist erst einmal schockiert. Eine chronische Erkrankung! Und wer sich dann ein bisschen weiter informiert, erfährt schnell, wie schwer es ist, diese Krankheit zu therapieren und wie erfolglos die Anstrengungen oft bleiben. Der erfahrene Arzt Dr. Bodo Kuklinski hat sich intensiv mit den Hintergründen dieser Erfolglosigkeit beschäftigt und erkannt: Es sind Probleme in den Körperzellen, die eine Verbesserung und die durchaus mögliche Heilung verhindern. Dieses Buch klärt in einfacher Weise über die tieferen Ursachen eines Diabetes mellitus Typ 2 auf und stellt verständlich dar, welche Änderungen wirklich nötig sind, um dieser Krankheit zu begegnen. Diese wichtigen Informationen machen Hoffnung und Lust auf einen Neuanfang, der (nicht nur) dem Diabetes die Stirn bietet. »Es ist höchste Zeit, die Gesundheit des Menschen als das Zusammenwirken komplexer Prozesse zu begreifen, die ganzheitlich funktionieren, anstelle streng geordnet nach Fachrichtungen zu diagnostizieren und zu behandeln.« Dr. Bodo Kuklinski

Autoren

Dr. Bodo Kuklinski ist Facharzt für Innere Medizin, Umwelt- und Nährstoffmedizin und leitet seit 1995 das Diagnostik- und Therapiezentrum für Umweltmedizin in Rostock. Er ist Autor von mehr als 150 Publikationen und Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Organisationen, wie z. B. der Deutschen Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung, der Deutschen Lipidliga und der Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie. Dr. Anja Schemionek ist Diplom-Biologin und Wissenschaftsredakteurin. Sie arbeitet als freie Autorin, Dozentin und Lektorin vor allem im Themenkreis Gesundheit. Aus persönlicher Überzeugung widmet sie sich besonders den ganzheitlichen und natürlichen Heilmethoden, denn nur wenn alle Ursachen einer Krankheit beachtet werden, kann der Mensch wieder gesund werden.

Außerdem von Dr. Bodo Kuklinski im Programm

Mitochondrien – Symptome, Diagnose und Therapie, Arkana Das HWS-Trauma, Arkana Gesünder mit Mikronährstoffen, Goldmann Tb Mitochondrientherapie – die Alternative, Goldmann Tb

Dr. Bodo Kuklinski Dr. Anja Schemionek

Diabetes Typ 2

Ursachen verstehen – erfolgreich behandeln

Die in diesem Buch enthaltenen Informationen über Therapien und Behandlungen resultieren aus der langjährigen ärztlichen Erfahrung von Dr. Bodo Kuklinski. Jede Leserin und jeder Leser sollten verantwortlich und für die eigene Situation angemessen damit umgehen. Niemand sollte allein und ohne die Betreuung durch einen erfahrenen Therapeuten die Therapie einer Erkrankung betreiben. Verlag und Autoren haben gewissenhaft an diesem Buch gearbeitet, dennoch können Fehler oder Unrichtigkeiten nicht ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autoren übernehmen die Haftung für etwaige Schäden, die durch die Umsetzung der Buchinhalte entstehen könnten. Jede Leserin und jeder Leser handeln dabei in eigener Verantwortung.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Deutsche Ausgabe Februar 2024

Copyright © 2022 der Originalausgabe: Aurum in Kamphausen Media GmbH, Bielefeld

Copyright © 2024 dieser Ausgabe: Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Bildnachweis: alle Abbildungen von iStock mit Ausnahme von: Seite 14 Pikovit44, Seite 27 eranicle +Jian Fan

Gestaltung: Kerstin Fiebig, ad department

Umschlagmotiv: Dragana Gordic (Shutterstock)

ISBN 978-3-641-37058-9V001

www.goldmann-verlag.de

VORWORT

DIE URSACHEN DER »ZUCKERKRANKHEIT«

DIE ZELLEN HABEN HUNGER!

DAS FETT AM BAUCH

WAS PASSIERT IN DEN ZELLEN? ENERGIEGEWINNUNG AUF ABWEGEN

GLUKOSE IST ENERGIE

ZELLEN, MITOCHONDRIEN UND GLUKOSEVERWERTUNG

PROBLEM: DER ABGEBREMSTE ZWISCHENSCHRITT DER GLYKOLYSE

DIE REGULATION DES PDH-KOMPLEXES

ZITRONENSÄUREZYKLUS UND ATMUNGSKETTE

MEDIKAMENTE AUS SICHT DER MITOCHONDRIEN

ALLERLEI STRESS FÜR ZELLEN UND KÖRPER

Gegen oxidativen Stress: Antioxidative Vitamine und Taurin

Nitrosativer Stress und was dagegen hilft

Der Stress mit den AGEs

Stress mit dünnen Nerven

DER BAUCH SPIELT IMMER MIT – WARUM DER DARM SO WICHTIG IST

GUTE UND SCHLECHTE DARMBAKTERIEN

WEGE AUS DEM DILEMMA – SO GEHT EINE BESSERE THERAPIE

THERAPIESÄULE 1: ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG

Vorsicht bei Fruktose, Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen!

Gesundheitsförderlich: Ribose und Phosphat

THERAPIESÄULE 2: VITAMINE, MINERALIEN UND MEHR

1.Schritt: Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamin A, D und K

2.Schritt: Anregung der PDH

3.Schritt: Gegen den Stress durch ROS und RNS

4.Schritt: Omega-3-Fettsäuren

5.Schritt: Noch mehr Möglichkeiten

THERAPIESÄULE 3: MEHR BEWEGUNG

THERAPIESÄULE 4: WENIGER STRESS UND MEHR ENTSPANNUNG

THERAPIESÄULE 5: GUTER SCHLAF IN DER NACHT

THERAPIESÄULE 6: MITOS ENTLASTEN UND FÖRDERN

THERAPIESÄULE 7: EINEN GESUNDEN DARM FÖRDERN

BEISPIELVERLÄUFE VON PATIENT*INNEN

GEWINNEN SIE IHRE THERAPEUT*INNEN UND GEWINNEN SIE SELBST!

ABKÜRZUNGEN UND FACHBEGRIFFE

STICHWORTVERZEICHNIS

VORWORT

Sie sind Diabetiker*in Typ 2? Sicherlich haben Sie schon einiges über Ihre Erkrankung gehört, ob von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bei einer Diabetes-Schulung, in der Apotheke oder im Rahmen einer Ernährungsberatung. Überall hören Sie zudem wahrscheinlich oft: »Sie haben Diabetes, weil Sie übergewichtig sind. Sie müssen dringend abnehmen.« Leichter gesagt als getan. Das würden Sie ja gern – doch es klappt einfach nicht. Und wenn doch ein paar Kilos purzeln, dann nur mit viel, viel Hungergefühl, verschlossenem Kühlschrank, nächtlichen Essensträumen und häufig extrem schlechter Laune. Doch die verlorenen Pfunde sind schnell wieder da, sobald Sie Ihr Essen wieder normalisieren. Die Kilos kleben an Ihnen und lassen sich nur sehr schwer vertreiben. Damit stehen Sie absolut nicht allein. Das geht leider sehr vielen Diabetiker*innen so. Und das ist nicht Ihre Schuld.

Sie sind nicht übergewichtig, weil Sie sich – wie Betroffenen gern unterstellt wird – nicht zusammenreißen können oder nicht nein sagen können … Nein, Sie haben »unsichtbare Probleme«, die Sie immer dicker werden lassen. Probleme, die sich langsam herangeschlichen und dann immer stärker aufgebaut haben. Wahrscheinlich haben Sie das selbst gar nicht bemerkt und wissen womöglich gar nicht, dass Sie – wenn diese unsichtbaren Probleme nicht wären – schlank sein und sich viel besser fühlen könnten.

Niemand ist gern übergewichtig, denn das ist anstrengend. Sie müssen die vielen Pfunde überall mit hinnehmen und herumschleppen. Treppe rauf und runter, bergauf, bergab. Sie müssen größere Kleidung kaufen, die manchmal auch teurer ist. Die Kleidung verschleißt schneller, weil sie an vielen Stellen des Körpers reibt, das strapaziert den Stoff bis hin zum Reißen. Auch Schuhe gehen schneller kaputt, denn durch das höhere Gewicht werden sie schneller zertreten. Und Sie brauchen öfter eine neue Matratze, weil Sie diese schneller durchliegen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Hinzu kommen noch ganz andere Dinge: Sie können sich schlechter bewegen, durch Ihren großen Körperumfang kommen Sie an manches einfach nicht mehr heran – dazu gehören z. B. oft die eigenen Füße, die aber gleichzeitig mehr Pflege benötigen durch das hohe Gewicht, das sie tragen müssen. Und nicht zuletzt gibt es da die vielen, vielen gesundheitlichen und auch psychischen Folgen – Gicht, Krebs, Rheuma, Arthrose, Depressionen und mehr kommen bei Übergewichtigen viel häufiger vor als bei Normalgewichtigen. Also: Übergewicht hat niemand gern, und es hat niemand absichtlich zu viele Kilos. Übergewicht entsteht meist schleichend über Jahre. Es geschieht, weil Ihre unsichtbaren Probleme da sind: falsche Abläufe in den Körperzellen, die hohe Hürden aufbauen und Sie daran hindern, Ihr Gewicht zu halten oder es wieder zu reduzieren.

Ihr Übergewicht ist also nicht die Ursache für Ihren Diabetes. Ihr Übergewicht ist eher eine Folge der falschen Abläufe. Und da schlummert auch schon die Lösung! Wenn Sie wissen, was falsch läuft und gezielt dagegen vorgehen, nehmen Sie ab und verlieren höchstwahrscheinlich auch Ihren Diabetes Typ 2. Woran es genau liegt, und wie das mit dem Abnehmen besser klappt, erfahren Sie in diesem Buch. Hier bekommen Sie Unterstützung und viele Informationen, welche Möglichkeiten es neben Tabletteneinnahme, Insulin spritzen und Essensverzicht noch gibt, um aus Ihrer schlechten Situation herauszukommen.

Wir haben viele Patient*Innen mit Diabetes mellitus Typ 2 behandelt. Meist waren sie eingestellt auf Metformin und Insulin. Bei manchen reichten Kleinigkeiten aus, um die Blutzuckerwerte zu normalisieren und das Körpergewicht zu verringern. Manche brauchten etwas mehr. Aber vor allem konnten bei den meisten nach einiger Zeit die Medikamente abgesetzt werden – alle. Lassen Sie sich davon anspornen und versuchen Sie es! Lesen Sie dieses Buch und finden Sie damit den Ausweg aus Ihrer schlechten und frustrierenden Gesundheitslage.

Am besten sprechen Sie mit Ihren Therapeut*innen darüber, dass Sie jetzt mal einen anderen Versuch starten wollen als die bisher üblichen Hardcore-Diäten. Sie wollen die wahren Ursachen Ihres Gewichtes und Ihrer Erkrankung verstehen und beseitigen! Wie Sie bei dem Gespräch vielleicht vorgehen könnten, welche Argumente Sie nutzen können und welche Informationen für Therapeut*innen wichtig sein können, darüber erfahren Sie etwas am Ende dieses Buches.

DIE URSACHEN DER »ZUCKERKRANKHEIT«

»Ich habe Zucker!« Einen Satz, den man oft von Typ-2-Diabetiker*innen hört. Doch was meint »Zucker« hier eigentlich genau? Zucker, das ist nicht nur der gängige Haushaltszucker, mit dem Sie Kuchen, Kekse oder Desserts süßen. Zucker kann auch Traubenzucker sein, Fruchtzucker oder Milchzucker. Und es gibt noch viele andere Sorten. Alle diese Zucker schmecken mehr oder weniger süß und sie können den Körperzellen Energie liefern. Im Körper spielen sie dabei unterschiedliche Rollen, doch dazu kommen wir später. Nutzt ein Mensch Zucker für seine Energiegewinnung, entsteht das Gas Kohlendioxid, CO2 – ja, genau, der Klimakiller! –, das ausgeatmet wird. Allerdings sind die CO2-Mengen in der Ausatemluft im Vergleich zu den Mengen, die der Mensch durch die Verbrennung von Benzin, Heizöl, Holz etc. produziert, verschwindend gering. Also: Atmen Sie bitte unbedingt weiter! Weil die Vorgänge der menschlichen Energiegewinnung aus Zucker und der Verbrennung von Holz etc. so ähnlich sind, spricht man manchmal auch davon, der Mensch würde Kalorien oder eben Zucker »verbrennen«. Tatsächlich brennt es aber natürlich nicht wirklich im Körper.

Wenn Diabetiker sagen »Ich habe Zucker!«, heißt das, dass ihr Blut fast immer mehr Traubenzucker enthält als es sollte. Der wissenschaftliche Name für Traubenzucker ist Glukose. Zu viel Glukose im Blut stammt zum einen vom Essen. Wer viel Backwaren, Pasta, Reis, Süßigkeiten, Softdrinks etc. isst oder trinkt, in dessen Verdauungstrakt muss das alles abgebaut werden. Die vorher in diesen Lebensmitteln reichlich enthaltene Glukose gelangt dadurch aus dem Darm ins Blut. Das allein ist aber nur die halbe Wahrheit. Bei Gesunden läuft es so, dass die Glukose im Blut recht schnell in die Zellen der Organe gelangt. Die Folge: Der Blutzucker steigt nicht übermäßig stark an und bleibt vor allem auch nicht lange hoch. Damit die Glukose in die Zellen gelangen kann, ist Insulin notwendig.

Diabetes Typ 1 – eine ähnliche, aber doch andere Krankheit

Beim Diabetes mellitus Typ 1 ist die Krankheitsentstehung eine andere. Wer von Diabetes Typ 1 betroffen ist, hat eine Autoimmunerkrankung: Der Körper zerstört dadurch die Zellen seiner Bauchspeicheldrüse selbst. Die Folge ist, dass irgendwann gar kein Insulin mehr gebildet werden kann. Die Zellen der Bauchspeicheldrüse können nicht nachwachsen und wieder heilen. Typ-1-Diabetiker müssen daher Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe tragen, die ihnen automatisch das Hormon zur Verfügung stellt. Sie müssen auch regelmäßig mehrfach am Tag ihren Blutzucker überprüfen, denn es kann zu erheblichen Schwankungen kommen. Bei ihnen kann der Blutzucker sehr stark absinken, so stark, dass es lebensgefährlich wird. Bei Typ-2-Diabetes kommt das normalerweise nur dann vor, wenn zu viel Insulin gespritzt oder eine zu hohe Dosis Medikamente eingenommen wird.

DIE ZELLEN HABEN HUNGER!

Insulin ist ein Hormon, das den Weg der Glukose aus dem Blut heraus in die Zellen freimacht, genau wie ein Schlüssel eine Tür öffnen kann. Bei Diabetiker*innen wird die Glukose aus dem Blut jedoch nur sehr schlecht aufgenommen. Das liegt daran, dass es bei ihnen ein Problem mit dem Insulin gibt: Die Zellen machen es dem »Schlüssel« Insulin besonders schwer, die Tür zu öffnen. Als Folge bildet der Körper mehr und mehr Insulin, weil sich nach wie vor zu viel Glukose im Blut befindet. Doch das ändert leider nicht viel, es bleibt bei einem zu hohen Blutzucker. Die Medizin nennt das Nicht-Reagieren der Zellen auf Insulin Insulinresistenz. Sie ist eine Vorstufe des Diabetes Typ 2, ein sogenannter Prädiabetes.

Prädiabetes entsteht in etwa so: Das Insulin kommt aus der Bauchspeicheldrüse, ein Organ, das quer im oberen Bauch liegt und sich direkt an den unteren Teil des Magens anschmiegt (s. Abb.1). Wenn immer wieder sehr viel von den oben genannten Lebensmitteln verzehrt wird, erhöht sich der Blutzucker immer wieder stark. Jedes Mal reizt das bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse, mehr Insulin freizusetzen. Dieses viele Insulin wirkt ständig auf die Zellen der Organe, die an den Blutgefäßen anliegen, damit sie die Glukose durch die Tür lassen können. Aber es verhält sich wie mit einem Türsteher, der ständig genervt wird: Er wird irgendwann taub für das Bitten und Betteln um Einlass. Also überhört er es und macht nicht mehr auf. Und genau das passiert – die Zellen lassen sich nicht mehr richtig mit dem Schlüssel Insulin öffnen, die Insulinresistenz ist da. Die Glukose bleibt weiterhin im Blut und der Blutzucker ist erhöht.

Abb. 1: Die Bauchspeicheldrüse liegt quer im Oberbauch.

Die Folgen dieses tauben Türstehers sind klar: Den Zellen und Organen fehlt die Glukose und mit ihr den Zellen Energie, denn aus Glukose produzieren sie die Energie, die sie für ihre Aufgaben dringend benötigen. So braucht z. B. eine Muskelzelle viel Energie, damit sich ein Muskel bewegen kann, eine Herzzelle, damit das Herz schlägt, und eine Gehirnzelle, damit das Hirn denken kann. Das alles kann aber bei fehlender Glukose in allen Körperzellen nicht mehr richtig ablaufen. Die Zellen haben Hunger! Genau das Gefühl kennt jede*r Diabetiker*in nur zu gut – und das gilt auch für Prädiabetes-Betroffene: die Gier nach Essen, oft nach süßem Essen. Diese Gier kommt daher, dass die Zellen Hunger leiden. Deshalb haben Betroffene tagsüber oft das Gefühl, ständig etwas essen zu müssen, neben den drei Hauptmahlzeiten oft noch mehrere Snacks zwischendurch, insbesondere abends auf dem Sofa. Viele glauben, es sei nur eine schlechte Angewohnheit, das viele Essen nebenbei, aber das stimmt nicht. Es ist der Hunger der Zellen, der sie antreibt. Leider führt das ständige Essen zu noch mehr Insulin im Blut. Die Türsteher werden immer tauber. Hinzu kommt, dass Insulin den Appetit zusätzlich anregt und den Fettabbau im Körper bremst … Abnehmen? Fehlanzeige! Im Gegenteil! Der viele Zucker wird in Fett umgewandelt und landet schließlich an Hüften, Bauch und irgendwann überall.

Das Gehirn reagiert besonders empfindlich, wenn seine Zellen Energiehunger leiden. Bekommen Gehirnzellen zu wenig Glukose, geraten sie heftig in Stress. Deswegen essen Menschen mit einer Insulinresistenz sehr häufig am Tag. Nachts aber wird es schwierig für den Körper, häufiges Essen ist ja nicht möglich. Betroffene kennen das: Sie schlafen schlecht, haben Albträume, knirschen mit den Zähnen, schnarchen viel, womöglich setzt sogar die Atmung ab und zu aus (Apnoe-Syndrom). Schließlich wachen sie gar mit Herzjagen, Herzstolpern und Schweißausbrüchen auf. Wird dieser Stress überschlafen, sind sie morgens wie gerädert. Oft mögen sie dann erst einmal nichts essen und brauchen lange, bis sie endlich wirklich wach sind, sie haben das Gefühl, als sei in ihrem Gehirn ein Nebel. Denken fällt schwer, alles wird nur sehr langsam angegangen. Aber irgendwann im Verlauf des Vormittags kommt die unbezwingbare Gier nach etwas Süßem erneut wieder. Dann muss etwas zu Essen her und zwar schnell. Wer kann in solch einer Situation ans Abnehmen denken? – Niemand!

LABOR

Die NSE kann als Anzeiger für Nervenschäden im Labor bestimmt werden. Der Normwert liegt bei 1 μg pro Lebensjahrzehnt, maximal jedoch bei 6,0 μg/l. Kinder haben wegen der noch ablaufenden Hirnreifung Werte bis 20 μg/l.

Die Zellen haben Hunger, gleichzeitig steigt der Blutzucker immer mehr in die Höhe. Betroffene essen ja trotzdem immer wieder, und nur wenig Glukose kann das Blut verlassen und in die Zellen gelangen. Das reizt nun wieder die Bauchspeicheldrüsenzellen immer mehr – und die reagieren, wie jeder Mensch reagieren würde, wenn er ständig überfordert wird: Er ist erschöpft, er kann nicht mehr! Genau das passiert: Die Bauchspeicheldrüse ist irgendwann erschöpft. Sie bildet dann immer weniger Insulin, bis sie irgendwann die Produktion ganz einstellt. Und die Folge ist auch hier wiederum: Der Blutzucker bleibt dauerhaft hoch. Zunächst tut das nicht weh. Aber es wird immer mehr gegessen, weil der Zucker ja nicht dort ankommt, wo er hinsoll. Und irgendwann misst mal jemand nach und findet den hohen Blutzucker – und dann ist der Diabetes Typ 2 entdeckt.

DAS FETT AM BAUCH

Jetzt wissen Sie, wieso die Ursache für einen Diabetes in zu viel Zucker, Kuchen, Nudeln, Brot etc. liegen kann. Aber wie ist das eigentlich mit dem Fett am Bauch, das Diabetes entstehen lassen kann? Dieses Fett kommt nicht vom Fett im Essen, sondern es kommt von genau den Lebensmitteln, die auch den Blutzucker hochschnellen lassen. Denn der viele Zucker wird langfristig vom Körper in Fett umgewandelt und überall im Körper abgelagert. Auch recht viel in der Leber. So kann eine Fettleber entstehen, das kann so weit gehen, dass die Hälfte der Leber mit Fett gefüllt ist! Es ist bekannt, dass viel