Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In diesem Buch erwartet euch ein weiteres Abenteuer der mutigen Sternenwächter, die das Sternensystem von Andorra vor der dunklen Wolke retten wollen. Während es an den Rändern des Sternensystems düsterer wird, beschließen die drei Freunde Bobuu, Juro und Dooley, sich auf die Suche nach den sieben Schätzen der Galaxis zu machen. Ihr erstes Ziel ist der zerstörte Menschenplanet Centurio. In den dunklen Nebelschwaden, der verbrannten Erde und den Felsenbergen suchen Juro und Dooley nach Leben. Unterdessen bereitet sich der Oberste der Sternenwächter, Bobuu Laib, auf das große Friedensfest von Andorra vor. Neben seinen vielen Sternenwächteraufgaben verfolgt er hartnäckig sein ganz persönliches Ziel. Für alle großen und kleinen Sternenkrieger-Fans ab 8 Jahren
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 77
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Wie alles begann...
Die nächsten Schritte
Hoffnungsvolle Gespräche
Auf zu fremden Welten
Flug in den Nebel
Suche nach Leben
Die Bergoase
Die Kinder von Centurio
Unterdessen in Andorra
Hoher Besuch
Zahme Tiger und grüne Haare
Das Urteil
Das Friedensfest
Wie alles begann...
Mitten in einem weit entfernten Sternensystem liegt der Planet Andorra. Er ist das Zentrum einer großen Galaxis, in der es lange Zeit friedlich zuging. Nun wird der goldene Planet und mit ihm das ganze System von einer dunklen Bedrohung ummantelt.
Für Bobuu Laib, dem Obersten der Sternenwächter ist es an der Zeit, nach Antworten zu suchen.
Alleine begab er sich in seinem letzten Abenteuer in die goldenen Berge von Andorra, um seinen lange ins Exil entschwundenen Meister zu finden. Dieser verriet ihm das Geheimnis der sieben Schätze der Galaxis, mit deren Hilfe er das Sternensystem retten kann. Leider gibt es dabei ein Problem: Auf seiner Reise hat Bobuu die Kraft seiner Beine verloren...
Seit seiner Rückkehr nach Andorra sind bereits ein paar Tage vergangen. Der Oberste der Sternenwächter, Bobuu Laib, blickt wehmütig an seinen nutzlosen Beinen hinab. Er seufzt. Das beste Ärzte-Team von Andorra hat es nicht geschafft, die Kraft in ihnen wiederherzustellen. Die Konstrukteure des Planeten haben ihm ein Düsenkissen entwickelt, auf dem er sich unbeschwert durch die Luft bewegen kann. Er sitzt an seinem Lieblingsplatz am langen Fenster unter einem der Büsche, die auf Tatar wachsen und die er extra für sein Büro einfliegen ließ. Die Gewächse stammen vom Heimatplaneten seiner Mutter, dort stehen sie um diese Zeit in voller Blüte. Die wunderbaren Beeren tragen sie hier allerdings nicht. Das Exemplar, das er jetzt nachdenklich betrachtet, ist ohne Früchte, was natürlich am Klima auf Andorra liegt.
Seines Wissens nach, können die Beeren ausschließlich auf Tatar gedeihen. Sie sind die Hauptnahrungsquelle der Bewohner, die ein ganz besonderes, friedliches Volk sind. Die blaue Haut und die feuerroten Haare hat Bobuu von seiner Mutter geerbt. Von seinem Vater, einem einfachen Menschen, der als Konstrukteur auf Andorra lebte, hat er den Gerechtigkeitssinn und das hohe Maß an Verantwortungsbewusstsein. Immer noch denkt er darüber nach, was sein Lehrmeister Anselm Web ihm bei ihrer letzten Begegnung gesagt hat. Unwillkürlich geht seine Hand an die Stelle unter seiner Brust, an der Anselm ihm das goldene Herz von Andorra eingesetzt hat. Es fühlt sich kalt und fremd an in seinem blauen Körper.
»Niemand, kein Wesen, das Andorra liebt, wird dir je etwas antun, Bobuu«, hatte er ihm erklärt.
Das goldene Herz war die eine Sache, die es galt zu beschützen. Dann hatte Anselm ihm noch den geheimnisvollen Schild von Andorra, das ewige Licht von Frost, die roten Beeren von Tatar, Verbündete, einen Schlüssel, den er in seinem Freund Dooley finden würde, und einen Helden genannt. Sieben Schätze der Galaxis. Am meisten Kopfzerbrechen bereitet ihm im Moment der Held. Die anderen Bestandteile, die sie zum Kampf gegen die Wolke brauchen, sind fast schon griffbereit. Man muss das Puzzle nur noch richtig zusammensetzen. Aber dieser Held ... Bobuu blickt von seiner dampfenden Tasse auf, weil sich einer der beiden Roboterdroiden nähert. Es ist Toc Toc 1.1., der jetzt blinkt und leuchtet, um ihm etwas mitzuteilen.
»Lass sie herein, Toc Toc. Danke dir!«, antwortet Bobuu ihm, und wenige Augenblicke später erscheinen die Gesichter seiner Freunde Juro Tann und Dooley in der Tür. Bobuu hat den beiden bereits weitergegeben, was er in den goldenen Bergen herausgefunden hatte. So ist bald eine rege Diskussion in Gange.
»Wir haben doch fast alles, was wir brauchen. Lasst uns aufbrechen und diese Wolke ein für alle Mal zerschlagen!«, schlägt Dooley mutig vor.
Doch die beiden anderen schütteln nur müde den Kopf.
»Wie oft denn noch? So einfach geht das nicht! Ich habe doch selbst die dunkle Macht gespürt, die von dem Monster ausgeht«, antwortet ihm Juro.
Auch Bobuu ist sich sicher. Diese dunkle Bedrohung wird sich nicht so leicht verdrängen lassen. Zu lange schon hat sie auf ihren Triumphzug gewartet. »Anselm war überzeugt, dass wir auf Centurio noch etwas finden, das wir brauchen, um der Wolke genügend entgegenzusetzen.«
Dooley zieht ein beleidigtes Gesicht. Er ist voller Tatendrang und würde am liebsten sofort mit der Kampfmission loslegen.
»Du hast recht damit, dass wir zügig handeln müssen«, sagt Bobuu zu seinem Freund, »aber ganz unvorbereitet einer so mächtigen Bedrohung entgegenzutreten, wäre einfach nur leichtsinnig. Wir würden diesem Ding dadurch nur mehr Macht geben, das ist es nicht wert.« Dooley nickt. »O.k., was sollen wir dann tun?«
Die Freunde beschließen, sich aufzuteilen. Dooley, der die Routen durch das Sternensystem wie kein anderer kennt, erhält den Auftrag, Verbündete zusammenzurufen. Er soll möglichst viele Sternenbewohner zum großen Friedensfest von Andorra, das in genau 40 Tagen stattfindet, zusammentrommeln. Damit ihm diese Aufgabe gelingt, wird er sich äußerst schnell von Planet zu Planet bewegen müssen. Juro Tann erklärt sich bereit, die schwere Mission nach Centurio auf sich zu nehmen, um dort nach Leben zu forschen. Bobuu schluckt. Er wäre am liebsten selber dorthin geflogen, doch das erscheint ihm ohne Laufen zu können nutzlos.
»Dann kümmere ich mich um das Licht und die Samen«, sagt er entschlossen.
»Ja, und außerdem um das Friedensfest und unsere zwei Gefangenen«, antwortet Dooley aufmunternd.
Bobuu nickt. »Du hast recht, alter Freund. Das sollte ich zuerst machen.«
Er zündet den Antrieb seines Sitzkissens und beginnt über den Boden zu schweben. »Ich mache mich sofort auf den Weg, ihr wisst, was ihr zu tun habt.«
Die beiden nicken ihm zu.
Dooley grinst. »In 40 Tagen wird Andorra eine Armee haben, dass hier alle mit den Ohren schlackern!« Auch Bobuu lächelt zurück. Manchmal hilft es, einen Optimisten zum Freund zu haben, der die eigenen Lebensgeister wieder aufmuntert. Auf dem Düsenkissen rauscht er jetzt die Gänge des Senatsgebäudes entlang und bald schon hat er den Regierungssitz verlassen.
Er schwebt hoch über den Dächern von Andorra, in der Ferne sieht er bereits die Silhouette der goldenen Gefängnisse aufragen. Sobald er sich dem Raum nähert, wird sein Gefährt von Sensoren in der Luft, an denen er nicht so einfach vorbeifliegen kann, erfasst. Es gibt keine Gitterstäbe oder Ähnliches hier, nur dezente Lichtschranken, die das Fliehen der Insassen verhindern. Bobuu lässt sich zu einem der Wärter hinuntergleiten. Der elefantenartige Hüne grüßt ihn angemessen.
»Ich will mit den Gefangen Laak und Sahira sprechen«, erklärt er.
»Wünschen Sie eine Begleitung, Sir?«, fragt der Wächter unter ständigem Hin- und Herschwingen seines Rüssels.
Bobuu schüttelt den Kopf: »Danke, das wird nicht nötig sein.«
Galant fliegt er an dem Strafeten vorbei.
Es ist schon viel zu lange her, dass er sich der Sache hätte annehmen sollen, und so hat Bobuu den Anflug eines schlechten Gewissens, als er sich durch die goldenen Gänge schlängelt. Das kalte Herz in seiner Brust klopft, während er sich suchend vorwärtsbewegt. Er überfliegt eine recht große freie Fläche schnurstracks auf den Hochsicherheitsbereich zu. Die Gefangenen können sich in der Regel frei bewegen. Es gibt auch normalerweise nicht viele davon, denn die meisten, die sich ein Vergehen zuschulden kommen lassen, sehen ihren Verstoß bald ein und dürfen das Gefängnis wieder verlassen. Nachdenklich betrachtet Bobuu den wieder eingefangenen Anaken. Er scheint immer noch völlig verängstigt und ist bisher nicht ansprechbar. Juro hatte ihn von der letzten Mission mitgebracht, auf der ihnen ebenfalls die Wolke begegnet ist. Der Anake war dann auf Andorra entkommen und ziellos durch die Stadt geirrt. Krakenköpfe haben ihn wieder aufgesammelt und nun wartet Bobuu schon die längste Zeit darauf mit ihm zu sprechen. Heute wird das augenscheinlich nichts und so begibt er sich weiter in Richtung des Hochsicherheitstraktes. Dort sieht die Lage ein bisschen anders aus. Aus allen Ecken des Sternensystems werden die schmierigsten Verbrecher hierher verfrachtet, um auf ihr Urteil zu warten. Krakenköpfe umschwirren diesen Bereich und passen auf, dass niemand flüchtet. Ihre hochintelligenten Sensoren erfassen die Anwesenheit von Bobuu und schon bewegt sich der Nächstbeste auf ihn zu.
»Verehrter Herr Sternenwächter, wie kann ich helfen?«, ertönt eine kratzige Stimme. »Ich möchte zu dem Feuerfürsten«, sendet ihm Bobuu durch seine Gedanken.
Der Krakenkopf surrt langsam vor ihm her und weist ihm so den Weg. Die Gänge sind hier eng und verwinkelt. Zu beiden Seiten stehen einzelne Zellenblocks, die oben teilweise offen sind, um Licht einzulassen. Vorne sind Gitter aus roten, grünen oder blauen Laserstrahlen, je nach Gefährlichkeit des Insassen. Vor einer Zelle, die mit glühend roten Strahlen abgesperrt ist, hält der Krakenkopf an. Durch die Strahlen erblickt Bobuu in der hintersten Ecke ein bekanntes Gesicht, das ihn mit düsterer Miene anblickt.
»So, so. Der Oberste der Sternenwächter höchstpersönlich, welche Ehre nach dieser langer Zeit.«
Die dunklen Augen des Feuerfürsten funkeln vor purem Hass.