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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2, Universität Münster (Hispanistik), Veranstaltung: Die spanische Avantgarde der 20er und 30er Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept des menschlichen Traums ist im Laufe der Zeit zu einer unerschöpflichen Quelle der literarischen und ästhetischen Produktion geworden. Im Mittelalter erleben die Protagonisten des Roman de la Rose (13. Jahrhundert) als Opfer ihrer Gefühle wie der Traum zur Stilisierung des Alltags und des Liebeslebens wird. Im 18. Jahrhundert fand man mit der Theorie der rêverie von Aufklärern wie Jean-Jacques Rousseau und Denis Diderot den Weg zum Traum, und Charles Baudelaires paradoxe Forderung in den Journaux intimes „Il faut vouloir rêver et savoir rêver“1 lässt die Bedeutung des Traums in der Epoche des 19. Jahrhunderts erkennen. Dennoch stellt André Breton 1924 im Ersten Manifest des Surrealismus2 den Anspruch, die Kunst des Träumens zu erneuern, um die Realität unter dem Aspekt der „toute-puissance du rêve“3 zu erleben. Breton sah in Baudelaire einen surrealistischen Vorreiter, zumindest was sein Konzept der ‚morale’ anging, doch die Verbindung muss auch in beiden Konzeptionen des ‚rêve’ gezogen werden. In dieser Arbeit soll zunächst ein Abriss verschiedener Begriffsverständnisse des Traums und der Handlung unternommen werden, um im Anschluss das Verhältnis von ‚rêve’ und ‚action’ anhand von Le Mauvais Vitrier von Charles Baudelaire zu behandeln. Seine Auffassung dieser Konzepte soll kommentiert, und dann mit Bretons Aussagen aus dem Premier Manifeste du Surréalisme in Beziehung gesetzt werden.
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Veröffentlichungsjahr: 2005
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WWU Münster/ WS 2004-2005 Romanisches Seminar - Spanische Abteilung Proseminar: Die spanische Avantgarde der 20er und 30er Jahre
Die Ästhetik des Surrealismus von André Breton inUn perro andaluzvon Luis
Buñuel und Salvador Dalí
Verfasserin: Bérénice Walther
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Der Surrealismus war eine der wichtigsten Strömungen der Avantgarde. Mit seinem kreativen Geist und neuen mentalen Gebilden wurde die Kunst aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg revolutioniert. Obwohl der Surrealismus aus dem Dadaismus entstanden sein soll, hat der erstere sehr wo hl vom Dadaismus losgelöste Eigenschaften. Während der Dadaismus einen Weg der Zerstörung geht, bei dem das Chaos Ziel ist, ist der Surrealismus schöpferischer Natur. Diese neue Art der Kunst und des Lebens ist weltweit das Vorbild für viele literarische Werke, aber auch Werke anderer Bereiche wie der bildenden Kunst, der Musik und des Films. Der „Kassenschlager“ des surrealistischen FilmsUn perro andaluz(1929) von Luis Buñuel und Salvador Dalí ist ein Beispiel, das hier betrachtet werden soll. In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die Ästhetik desUn perro andaluzder des Surrealismus entspricht. Dazu werden zunächst die Prinzipien des Surrealismus nach seinem Gründer André Breton aufgeführt. Im Folgenden wird die Einschätzung des Surrealismus seitens Buñuels kurz betrachtet, der der führende Kopf bei der Realisierung seines Films war, ebenso wie der Surrealismus im Hinblick auf Literatur und Film. Im Hauptteil soll nach einer kurzen filmischen EinführungUn Perro andaluzauf surrealistische Aspekte hin näher untersucht werden. Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob Literatur auf Film übertragbar ist.