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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: PS Neues Testament, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. EINLEITUNG In dieser Hausarbeit werde ich Mk 2,13-17 ausführlich analysieren, um die Eigentümlichkeiten dieser Perikope zu erkennen und einen Einblick in ihre Theologie zu bekommen. Zunächst widme ich mich der textkritischen Arbeit und versuche, den ursprünglichen Wortlaut dieses Textes herauszufinden, um das Subjekt der Analyse zu sichern. Danach setze ich mich mit der Literarkritik auseinander, indem ich die Abgrenzung, Einordnung in den Kontext und den synoptischen Vergleich vornehme. Auch die synchronen Schritte der sprachlich-syntaktischen, der textsemantischen und der narrativen Analyse sind hier zu finden. Sie tragen zu einer tieferen Analyse des Textes bei und ermöglichen eine bessere Beurteilung der Einheitlichkeit und der Scheidung von Redaktion und Tradition. Nach diesen Schritten beschäftige ich mich mit der Beurteilung der Einheitlichkeit, die durch die vorgenommene Gliederung unterstützt wird. Als nächster Schritt folgt die Formgeschichte. Hier trenne ich die vormarkinische Tradition von der markinischen Redaktion und nehme eine pragmatische Analyse vor, die mir bei der Suche nach dem Sitz im Leben hilft. Daraus folgen einige Überlegungen zur Redaktions- und Traditionsgeschichte. Zum Schluss widme ich mich dem religionsgeschichtlichen Vergleich und der Begriffsgeschichte, um schließlich auf eine theologische Interpretation zu kommen. 2. DER TEXT 2.1 Übersetzung In meiner Übersetzung dieser Perikope versuche ich, nahe am Griechischen zu bleiben, auch wenn dies z.B. eine stetige Wiederholung des Wortes „und“ bedeutet, da ich eine sich am griechischen Text orientierte Wiedergabe für meine weitere Arbeit für geeigneter halte. 13 Und er kam wieder zu dem See. Und das ganze Volk kam zu ihm und er lehrte sie. 14 Und er sah beim Vorbeigehen Levi, den Sohn des Alphäus, im Zollhaus sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach
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1 Einleitung
In dieser Hausarbeit werde ich Mk 2,13-17 ausführlich analysieren, um die Eigentümlichkeiten dieser Perikope zu erkennen und einen Einblick in ihre Theologie zu bekommen.
Zunächst widme ich mich der textkritischen Arbeit und versuche, den ursprünglichen Wortlaut dieses Textes herauszufinden, um das Subjekt der Analyse zu sichern. Danach setze ich mich mit der Literarkritik auseinander, indem ich die Abgrenzung, Einordnung in den Kontext und den synoptischen Vergleich vornehme. Auch die synchronen Schritte der sprachlichsyntaktischen, der textsemantischen und der narrativen Analyse sind hier zu finden. Sie tragen zu einer tieferen Analyse des Textes bei und ermöglichen eine bessere Beurteilung der Einheitlichkeit und der Scheidung von Redaktion und Tradition. Nach diesen Schritten beschäftige ich mich mit der Beurteilung der Einheitlichkeit, die durch die vorgenommene Gliederung unterstützt wird. Als nächster Schritt folgt die Formgeschichte. Hier trenne ich die vormarkinische Tradition von der markinischen Redaktion und nehme eine pragmatische Analyse vor, die mir bei der Suche nach dem Sitz im Leben hilft. Daraus folgen einige Überlegungen zur Redaktions- und Traditionsgeschichte. Zum Schluss widme ich mich dem religionsgeschichtlichen Vergleich und der Begriffsgeschichte, um schließlich auf eine theologische Interpretation zu kommen.
In meiner Übersetzung dieser Perikope versuche ich, nahe am Griechischen zu bleiben, auch wenn dies z.B. eine stetige Wiederholung des Wortes „und“ bedeutet, da ich eine sich am griechischen Text orientierte Wiedergabe für meine weitere Arbeit für geeigneter halte.
13Und er kam wieder zu dem See. Und das ganze Volk kam zu ihm und er lehrte sie.
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14Und er sah beim Vorbeigehen Levi, den Sohn des Alphäus, im Zollhaus sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach.15Und es geschah, dass er in seinem Haus bei Tisch lag und viele Zöllner und Sünder mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch lagen. Denn es waren viele, die ihm nachfolgten1.
16Und die Schriftgelehrten der Pharisäern sahen, dass er mit den Sündern und Zöllnern aß und sagten zu seinen Jüngern: Weshalb2isst er mit den Zöllnern und Sündern?
17Und als Jesus es hörte, sagte er zu ihnen, dass nicht die Starken eines Arztes bedürfen, sondern die Kranken3. Ich kam nicht, um die Gerechten, sondern um die Sünder zu rufen.
Die textkritischen Anmerkungen zu Mk 2,13-17 im Apparat von Nestle-Aland bezeugen nur geringfügige Unterschiede unter den Textzeugen. Ich untersuche in Folgendem das Verbevsqi,ei(V.16): Lesart I:
̔ Ότιµετάτῶ ν τελωνῶ ν καὶ ̔ αµαρτωλῶ ν ἐ σθίετε;- Weshalb esst ihr mit den Zöllnern und Sündern?
Bezeugt durch:Codex Koridethianus (Θ [038], 9.Jh., Kat. II) Lesart II:
̔ Ότιµετάτῶ ν τελωνῶ ν καὶ ̔ αµαρτωλῶ ν ἐ σθίετε καὶ πίνετε;- Weshalb esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?