Die Demokratische Republik Kongo - Ein „failed state“ - Veronika Seitz - E-Book

Die Demokratische Republik Kongo - Ein „failed state“ E-Book

Veronika Seitz

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2009
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Region: Afrika, Note: 2,0, Universität Regensburg, Veranstaltung: Konfliktherde der Weltpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst ein knapper Abriss der Kolonialzeit gegeben, um zu verdeutlichen, dass bereits die Selbstständigkeit des Kongos unter schlechten Vorzeichen stand und das Land schwer mit dem kolonialen Erbe Belgiens zu kämpfen hatte. Anschließend erörtert die Verfasserin die gescheiterte Demokratisierung Anfang der 90er Jahre, da diese den Beginn des allmählichen Staatsverfalls darstellte. Schließlich richtet sich das Hauptaugenmerk auf das Phänomen des „failed state“, seinem Ursprung, seiner Entwicklung, seinen Merkmalen und seiner spezifischen Anwendung auf das Fallbeispiel DR Kongo. Dabei steht besonders das Handeln der beiden Nachbarländer Uganda und Ruanda im Vordergrund; auf eine explizite Beachtung der Staaten USA, Russland und Frankreich wird verzichtet, da diese seit Ende des Ost-West-Konflikts in diesem Zusammenhang nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse und der Theorie nach Ross/ Collier, welche besagt, dass ressourcenreiche Länder durchschnittlich öfter von Bürgerkriegen bedroht sind, soll der Konflikt, der seit etwa zehn Jahren die Politik im Kongo bestimmt, näher charakterisiert werden. Im Zuge der Ausführungen beantwortet die Verfasserin die Frage, warum sich die Demokratische Republik Kongo seit ihrem Bestehen (1960) politisch nicht mehr erholen konnte, die staatlichen Strukturen zunehmend verschwanden und weshalb sich das zentralafrikanische Land zu den „Top Drei“ des „Failed States Index 2006“ zählen muss. Der Kongo gilt in der Literatur als Paradebeispiel für einen „failed state“. Uneinig ist sich die Forschung nur darüber, wann der kongolesische Staat letztendlich gescheitert ist: William Reno sieht die Staatsstrukturen bereits mit der Ermordung Lumumbas 1961 gescheitert, Bernd Ludermann dagegen setzt den Staatszerfall mit der gescheiterten Demokratisierung zu Beginn der 90er Jahre an. Andere betrachten diesen als langsamen Prozess, der 1996 mit Kriegsbeginn kulminierte. Ingesamt rückt die international auftretende Erscheinung der zerfallenden Staaten zunehmend mit dem Ende des Ost-West-Konflikts in den Fokus der politischen Diskussion, da wie im Falle des Kongos acht Staaten involviert waren und der Konflikt den gesamten afrikanischen Kontinent schwer erschütterte. Zur Thematik der „failed state“ gibt es zahlreiche Theorien, die lediglich unterschiedliche Schwerpunkte auf einzelne Merkmale setzen, sich ansonsten sehr ähneln. Jedoch erschwert das Fehlen der Literatur, welche exakt die innenpolitische Vorgänge des Kongos wiedergibt, die Analyse der politischen, aber auch ethnischen Hintergründe.

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