Die Erinnerung an frühere Erdenleben - Charles Johnston - E-Book

Die Erinnerung an frühere Erdenleben E-Book

Charles Johnston

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Charles Johnston bringt in dieser Schrift die Lehre von der wiederholten Verkörperung oder periodisch sich vollziehenden Einverleibung der menschlichen Seele in einer ansprechenden und lichtvollen Form zur Darstellung. Nach einer Erklärung der natürlichen Verrichtungen des menschlichen Geistes bei dem Vorgang der Erinnerung stellt sich das Buch die Aufgabe' einen jeden, der davon überzeugt zu werden wünscht, zu befähigen, den Beweis von der Wahrheit dieser Lehre in sich selbst dadurch zu erbringen, dass er die schlummernde Erinnerung an seine früheren Daseinformen in sich selbst erweckt. Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung Wie die Lehre zu uns kann Die Überlieferung des Ostens Der Sitz der Erinnerung Wie wir uns erinnern Worte der Weisheit

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Die Erinnerung an frühere Erdenleben

 

Charles Johnston

 

 

 

 

 

 

Verlag Heliakon

 

2024 © Verlag Heliakon

Umschlaggestaltung: Verlag Heliakon

 

Titelbild: Pixabay (KELLEPICS)

 

Vertrieb: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

 

www.verlag-heliakon.de

[email protected]

 

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Vorwort

Einleitung

Wie die Lehre zu uns kam

Die Überlieferung des Ostens

Der Sitz der Erinnerung

Wie wir uns erinnern

Worte der Weisheit

 

 

 

Vorwort

Die englische Ausgabe dieses Buches, dessen Verfassen ein Mitglied der „Theosophischen Gesellschaft in Amerika“, sich während eines längeren Aufenthaltes in Indien eine tiefe Kenntnis der uralten Religionsschriften dieses Landes erworben hat, fand in den Ländern englischer Zunge in kurzer Zeit eine weite Verbreitung und vielfache Anerkennung. Charles Johnston bringt in dieser Schrift die Lehre von der wiederholten Verkörperung oder periodisch sich vollziehenden Einverleibung der menschlichen Seele in einer ansprechenden und lichtvollen Form zur Darstellung. Nach einer Erklärung der natürlichen Verrichtungen des menschlichen Geistes bei dem Vorgang der Erinnerung stellt sich das Buch die Aufgabe‚ einen jeden, der davon überzeugt zu werden wünscht, zu befähigen, den Beweis von der Wahrheit dieser Lehre in sich selbst dadurch zu erbringen, dass er die schlummernde Erinnerung an seine früheren Daseinformen in sich selbst erweckt.

Das Mittel zur Erschließung dieser Erinnerungskraft besteht in einer Erhebung des Bewusstseins aus der beschränkten Sphäre der Persönlichkeit in diejenige der unbeschränkten und dauernden menschlichen Individualität, welche alle vergessenen Erinnerungsbilder durch alle Zeiten hindurch aufgespeichert erhält. Die nähere Erläuterung der hierzu erforderlichen Bedingungen bildet den Hauptinhalt des Buches, welches im Anschluss daran eine Reihe wertvoller Aussprüche und Gedanken von hervorragenden Denkern des Ostens und Westens darbietet, deren Zeugnis von der Möglichkeit und der Art und Weise einer Erinnerung an frühere Erdenleben von besonderem Werte deshalb ist, weil es sich auf eigene Erfahrung und Selbsterkenntnis gründet.

E. A. Kernwart.

 

 

 

 

 

Einleitung

Beim Lesen des Titels dieses Buches hast du, lieber Leser, bereits den ersten Schritt zur Erlangung der Fähigkeit, dich an deine früheren Erdenleben zu erinnern, getan; denn du hast in dein Gemüt das Samenkorn einer Idee gesät, welche keimen und wachsen wird, bis sie zuletzt zu vollkommenem Wissen erblüht. Einige von denjenigen, welche diesen Gedanken eines endlosen Lebens durch viele Geburten hindurch empfangen haben, nehmen ihn an, viele halten ihn versuchsweise mit einem allmählich wachsenden Glauben fest, niemand aber verwirft oder vergisst ihn gänzlich. Der Gedanke bleibt, das Samenkorn regt sich und keimt empor, und da die Wiederverkörperung ein wahres Lebensgesetz ist, so gibt ihm jeder Wechsel, jedes Ereignis des Lebens neue Kraft, bis der Glaube am Ende zur Erkenntnis heranreift.

Diese Erkenntnis des umfassenderen Lebens, worin die Leben und Tod dieser unserer Welt sich nur wie Tage und Nächte verhalten, erleichtert die Bürde des Todes, stumpft die Schärfe des Kummers ab und nimmt den Schrecken der Trennung hinweg. Die Unsterblichkeit, die teuerste Hoffnung in jedem Menschenherzen, wird wiederum glaubhaft und begreiflich, ja noch mehr, sie erfordert und erzwingt unseren Glauben. Wir fangen zur, das Licht unseres unsterblichen Selbsts in uns aufzunehmen, den Strahlenschimmer aus dem Jenseits, welcher unsere verborgene Vergangenheit erhellt und eine noch größere Wohltat, klares Erschauen des vor uns liegenden Pfades, bringen wird, welcher sich durch die Nebel und Schatten des Tals hindurchwindet, bis er zuletzt im unvergänglichen Licht der Sonne verschwindet.

 

 

 

 

 

Kapitel I.

Wie die Lehre zu uns kam

Wenn man von Wiederverkörperung spricht, wird unfehlbar die Frage aufgeworfen: Wenn ich früher gelebt habe, warum erinnere ich mich dessen nicht? Die Verteidiger der Wiederverkörperungslehre gehen dieser Frage meist aus dem Weg, oder sie geben nur unbestimmte und unbefriedigende Antworten, sodass, während fast jeder, der einmal den Gedanken an aufeinanderfolgende Leben auf Erden erfasst hat, stark zu der Annahme desselben hinneigt, doch dieser eine Punkt, ein Stein des Anstoßes geblieben ist, und in all den Jahren, während deren von Wiederverkörperung geredet worden ist, nichts fest Bestimmtes oder zur Sache Gehöriges in Bezug auf diese wirkliche Lebensfrage vorgebracht wurde.

Die Idee der Wiederverkörperung kam zu den Völkern des Westens erst vor wenigen Jahren. Sie wurde zuerst in einer klaren, anziehenden Form dargeboten in den „Fragmenten okkulter Wahrheit“, welche Frau H. P. Blawatsky im „Theosophist“ veröffentlichte.

Der Gedankengang der „Fragmente“ ist kurz folgender: Um unser Leben zu verstehen, um zu erkennen, was vor uns, nach dem Tod, und was hinter uns, vor der Geburt, liegt, müssen wir mit einem besseren Verständnis unserer selbst beginnen. Wir sind nicht Körper allein, sondern eben sowohl Seele und Geist – die Seele halb irdisch, halb himmlisch, der Geist (Atma) bis jetzt uns nahezu unbekannt.

Die Seele ist alles zwischen dem Körper und dem Geist – die Leidenschaften sowohl, wie der reine Wille, das Verlangen sowohl, wie die Liebe zum Guten, Wahren und Schönen. Den niederen Teil der Seele nannte man in den „Fragmenten“ „Begierdenleib“, während ihr höherer Teil als „Gemüt“ bezeichnet wurde.

Wird die Seele vom Begierdenleib zum Körper hinabgezogen, dann wirkt das tierische Prinzip in uns und erfüllt unser Leben mit Leidenschaften und Begierden. Wird die Seele hinauf zum Geist durch ihren höheren Teil gezogen, dann werden Genie, Kraft, Schönheit und Glaube entwickelt – die wahren Eigenschaften des menschlichen Lebens. Im dahin wogenden Zeitstrome kommt der Tod. Was geschieht dann? Oder zunächst: Was hat sich im Augenblicke des Todes ereignet?

Zuerst ist der Körper von der Seele getrennt worden, der Körper mit all seinem Netzwerke triebartiger und elementarer Kräfte, welche ihn aufbauten und seine Wirksamkeit während des Lebens hervorriefen, und welche ihn nun wieder auseinanderfallen, sich auflösen lassen. Aber wenn der Körper beseitigt worden ist, findet sich die Seele nicht etwa völlig rein, sondern ebenso, wie sie einen Tag, einen Monat oder ein Jahr vorher während ihres Erdenlebens war. Die Seele hat ihre schlechte Hälfte noch an sich haften: Leidenschaften, Bilder der Lust und des Verlangens, unbefriedigte Wünsche nach sinnlichen Gegenständen und die Sünden der Bosheit, Selbstsucht und Eigenliebe, welche im gewöhnlichen menschlichen Leben eine so große Rolle spielen.

Die Seele ist gleichsam mit diesen Leidenschaften überladen, beschwert, gleich einem starken Schlemmer nach einer zu üppigen Mahlzeit. Sie kann sich nicht sogleich zum geistigen Leben erheben. Fast unmittelbar nach dem körperlichen Tod kommt die Seele zu sich, befreit von Leiden und Krankheit und mit einem Gefühl der Erleichterung und Kraft, welche der Empfindung vollkommener Gesundheit und gehobener Lebensfreude gleicht. Das Gewand der Sterblichkeit ist beiseitegelegt worden‚ aber häufig ist kein klares Bewusstsein, dass der Tod wirklich stattgefunden hat, vorhanden‚ und dieses tritt nur nach wiederholten, misslungenen Versuchen ein, mit den unlängst verlassenen, lebenden Menschen zu verkehren, welche der abgeschiedenen Person noch lebhaft im Gedächtnisse sind.

Aber diese lebhafte Berührung mit dem irdischen Leben hält nur wenige Stunden oder höchstens einige Tage an; dann beginnt der Schauplatz um die Seele sich zu verändern. Die Leidenschaften und Begierden fangen an sich zu behaupten und schwingen sich nach und nach während einer Periode der Läuterung aus, worauf die Lehre vom Fegefeuer beruht. Der Geist zieht die Seele empor zu seinem starken, reinen Leben ; aber die Seele über bürdet mit Leidenschaften, kann zuerst nicht Folge leisten. Sie muss allmählich das Verlangen nach Irdischem abstreifen und ist scheinbar noch in Berührung mit der lebenden Welt, in dem Sinne, dass sie ein Bewusstsein der Nähe lebender Menschen besitzt. Die „Fragmente“ berichten, dass jedes starke Band der Liebe zu den noch auf der Erde befindlichen Menschen die Seele der toten Person an sie fessel und sie in ihrem Bewusstsein wach erhalte, und dass, soweit es in der Macht der Seele liege, sie den Lebenden beistehe und sie beschütze.

Dann, im Verlaufe von Tage, Monaten oder Jahren, entsprechend der Stärke ihrer irdischen Neigungen, macht sich die Seele von ihren Banden los und wirft den Begierdenleib ab. Die Leidenschaften werden latent und sind, wie Samenkörner in der vertrockneten und verwelkten Blume. Der höhere Teil der Seele wird in den Geist zurückgezogen, die strahlende Kraft und der starke, reine Wille des Geistes strömen in sie ein und geben ihr neues Leben und Stärke, Güte und Schönheit und ein Streben nach der Erkenntnis der Wahrheit. Dies ist für die Seele ein großer Fest- und Ruhetag, wo alle Leiden dieses vergänglichen Lebens beiseite getan werden.

Die „Fragmente“ lehren ferner, dass wir geistig viel inniger als körperlich vereinigt sind; daher werden sich auch die Seelen derjenigen, welche wahrhaft miteinander verbunden sind, dieser Liebesband und ihrer Vereinigung‚ während der großen Ruhe, in welche sie eingehen, wenn der Begierdenleib abgeworfen ist, eindringlichst bewusst. Jenen Zustand der Ruhe der Seelen bezeichnen die „Fragmente“ mit dem Namen „Devachan“, ein tibetanisches Wort (Seligkeit bedeutend)‚ welches in den Büchern der nördlichen Buddhisten wohlbekannt ist. Es waren die Erklärungen über „Devachan“, mehr als irgendwelche andere Lehren, wodurch die „Fragmente okkulter Wahrheit“ besondere Gunst erlangten. Es war etwas so Vernünftiges und so Erhabenes in dieser Lehre, etwas ganz anderes als der materielle Himmel der Kirchen, dass man der Annahme, es müsse etwas Wahres daran sein, sich nicht entziehen konnte.

Der Geist in uns, welcher der Gottheit nahe steht, hat eine Macht und unsterbliche Jugend, eine ewige Stärke, welche das innerste Herz, der Friede selbst ist, und ein weites, umfassendes Wissen, welches beinahe Allwissenheit erreicht. Wenn die Seele ihr Begierdenkleid abwirft, erhebt sie sich zur Vereinigung mit dem Geist im Devachan, der Seligkeit, und wird durch und durch erfüllt von des Geistes triumphierender und unsterblicher Jugend. Alles, was die Seele an Schönheit, Wahrheit und Güte in sich hat, entzündet sich zu reichem und kraftvollem Leben, alles Sehnen wird befriedigt, alle himmlischen Hoffnungen gehen in Erfüllung, und alle Träume von Freude werden verwirklicht. Dann badet sich die Seele in dem Wasser des Lebens und wird gestärkt und erfrischt. Wie das Maß ihrer Bestrebungen, so ist auch das Maß ihres Lohnes; jede Hoffnung in ihr, jeder Samen von Hoffnung erblüht zu einer vollkommenen Blume unter dem Sonnenlicht des Geistes und seinen belebenden Strahlen. Wie die Seelen der Menschen in Bezug auf ihre idealen Bestrebungen verschieden sind, so ist die selige Ruhe für jede eine andere. Jede Seele bildet ihr eigenes Devachan durch ihre eigenen Kräfte und Energien, erhöht und gestärkt durch die Energien des Geistes. Jenes Leben im Devachan gibt der Seele reiche Gelegenheit, sich zu neuen Bestrebungen zu erheben, neuen Samen von Schönheit und Freude zu empfangen, welcher seinerseits in der kommenden Zeit aufblühen wird. So zum Geist hingezogen, teilt die Seele das reichere. Leben des Geistes und empfängt die Saat der Hoffnung, die Ideale zukünftigen Wachstums, welche sie führen und anspornen werden, wenn sie wieder zu diesem irdischen Leben zurückkehrt.

Aber die Seele empfängt nicht nur vom Geist, sie gibt auch dem Geist, bringt zu ihm die Ernte ihrer besten Lebensstunden: die Erkenntnis, welche sie gewonnen, das Verständnis für die Schönheit der Welt, den Fühlen des menschlichen Lebens mit seiner Liebe und seiner Mühe, das Gefühl vollbrachter Arbeit und überwundener Schwierigkeiten. Denn wenn der Geist engelgleich unser Leben überschattet, so wird er dadurch von manchem Geheimnis, welches jeder Sterbliche kennt, abgeschnitten, und dies ist die Kunde, welche er von der Seele empfängt, als Vergeltung für die Kraft und den Frieden, womit er die Seele im Paradies übergießt. Dieses Paradies des Friedens und der Kraft kann ebenso lange dauern wie ein volles Menschenleben, es kann dreimal so lange dauern, nicht mit Jahren können wir es bemessen‚ aber es wird nicht eher enden, als bis ein volles Maß der Erquickung und eine Ruhe vor der Erinnerung an menschliche Übel erlangt worden ist.

Der schimmernde Glanz des Friedens verblasst allmählich, das überschattende Licht und die Kraft des Geistes ermatten in der Seele, welche sich selbst in Frieden eingewiegt hat, und wenn der Geist entschwindet, so beginnt sich der Atem der wieder auftauchenden Erde wieder zu rühren und zu bewegen in den Samen den Verlangens, welche zurückgelassen wurden, als die Blume des letzten Erdenlebens verwelkte.