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Sex ist heute überall präsent und scheinbar die einfachste Sache der Welt. Aber was ist mit der eigenen Sexualität und wie hängt die eigentlich mit der Liebe zusammen? Da kann es spannend werden, manchmal auch ganz schön kompliziert!
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Seitenzahl: 299
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LESEPROBE
van Dijk, Lutz
Die Geschichte von Liebe und Sex
LESEPROBE
www.campus.de
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Copyright © 2007. Campus Verlag GmbH
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E-Book ISBN: 978-3-593-40191-1
»Jeder von unsist ein Mann, eine Frau und ein Kind.«
Charles Baudelaire,französischer Dichter (1821 – 1867)
Liebe. Sex. Die einen reden dauernd darüber. Die anderen schweigen lieber. Manche tun so, als sei es nicht so wichtig. Für manche ist es das Wichtigste auf der Welt.
Die Liebe.
Zwischen Eltern und Kindern. Zwischen Geschwistern. Zwischen Mann und Frau. Gibt es.
Aber auch: Zwischen Arm und Reich, zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Christen und Muslimen, zwischen Jung und Alt, zwischen Menschen verschiedener Nationen, zwischen Frauen, zwischen Männern, zwischen Behinderten, zwischen Behinderten und Nichtbehinderten, zwischen Schwachen und Starken. Zwischen mir und dir.
Der Sex.
Kann sein: Nur in der Ehe. Nur zwischen Geliebten. Nur mit einem Partner oder einer Partnerin.
Kann aber auch sein: Vor der Ehe. Mit mehreren Partnern oder Partnerinnen. Ohne Liebe, nur zum Vergnügen. Mit Liebe und mit Vergnügen. Selbst das: Mit Liebe, aber ohne Vergnügen. Für Geld, mit Geld und ohne Geld. Zwischen einem, der liebt, und einer, die nicht liebt – und umgekehrt. Als Mädchen, das lieber ein Junge sein möchte, oder als Junge, der lieber ein Mädchen wäre. In hohem Alter. Unter Kindern. In Freiheit oder Gefangenschaft. Mit sich allein. Mit vielen anderen. Daheim oder in der Fremde. Mal viel und mal wenig. Oder auch gar nicht. Mit mir – und mit dir.
|12|Das alles gibt es und noch viel mehr. So viele Gefühle, so viele Hoffnungen, so viele Enttäuschungen. Von vielem wissen wir nicht, haben wir noch nie gehört, werden es vielleicht nie sehen oder gar selbst erleben. Denn in allen Kulturen und Gesellschaften gibt es Regeln, bewusste und unbewusste, die meisten von klein auf beigebracht.
Ob in Gesetzen niedergeschrieben, durch Wegschauen oder Hinstarren vermittelt, verschleiert oder in greller Reklame, ob offen angesprochen oder mit Prügel, Schande und Schlimmerem bedroht: Wo immer Menschen leben oder gelebt haben, gibt es bestimmte Werte, die unsere zärtlichen Sehnsüchte und sexuellen Fantasien zu regeln versuchen.
Die Vorschriften sind bekannt, oft sind es gar nicht so viele. Sie werden bewusst übersichtlich gehalten. Damit alle wissen, woran sie sich zu halten haben: Was richtig und was falsch ist, was schön und was hässlich. Damit die einen belohnt und die anderen bestraft werden können. So viel Glück. So viel Leid.
Die biologischen Fakten von Liebe und Sex werden demgegenüber Aufklärung genannt und in Biologiebüchern oder gar einem eigenen Fach Sexualkunde beigebracht. Fraglos ist es wichtig, gut informiert zu sein – über Samenerguss und das Steifwerden des Gliedes oder über das Wachsen der Brüste und die erste Regelblutung. Auch wie man sich vor Geschlechtskrankheiten schützt (und sie im Ernstfall erkennt) oder eine Schwangerschaft verhütet. Dafür gibt es inzwischen ausgezeichnete Nachschlagewerke (mit richtigen Fotos und nicht nur mehrfarbigen Schemazeichnungen wie früher) und natürlich das Internet mit guten und schlechten Websites zu Liebe und Sex.
Deshalb geht es in diesem Buch nicht um noch mehr Sachinformationen, sondern darum, die vielen Begriffe, Bilder und Behauptungen rund um Liebe und Sex besser zu verstehen. Wann und wo sind sie entstanden? Wie haben Menschen früher gefühlt und gedacht? Warum wurde über Liebe und Sex so oft geschwiegen oder sogar gelogen? Wie kann ich mich auf die Suche nach meiner eigenen Wahrheit – meiner Geschichte – von Liebe und Sex machen? Wie lernen, mich in der verwirrenden Vielfalt scheinbar unendlicher Freiheiten und erregender Fantasien zu entscheiden, wer ich bin oder sein möchte?
Kein Wunder, dass die Geschichte von Liebe und Sex immer wieder auch |13|eine Geschichte vom ersten Mal ist: Das erste Mal schließt die Ahnung von den vielen Malen ein, die entweder kommen sollen oder auch völlig unmöglich erscheinen. Aus beiden Variationen, die durchaus gleichzeitig vorkommen können, entsteht Spannung – hoffnungsfrohe oder angstvolle. Das Herz bebt, weil das erste Mal der Schlüssel zu etwas ist, von dem man bislang ausgeschlossen war und von dem man ahnt, dass es das eigene Leben in seinen Grundfesten erschüttern, aber auch tiefste Sehnsüchte befriedigen könnte. Und dass es einen auf jeden Fall nicht unbeteiligt lassen wird. So viel Glück. So viel Leid.
Die Geschichte von Liebe und Sex: Auch eine Geschichte des Terrors, der Ausgrenzung von Behinderten, der Diskriminierung verschiedener Minderheiten, der öffentlichen Hinrichtungen von Hexen und Homosexuellen, von Verfolgung und Totschlag, von Mord und Selbstmord, von schlimmsten Erniedrigungen und Einsamkeiten, vom Allein- und Verlassensein.
Die Geschichte von Liebe und Sex aber eben auch und immer wieder: Eine Geschichte der Menschlichkeit, der scheinbar unzerstörbaren Sehnsucht nach Nähe, nach Anerkennung, nach Verschmelzung, aber genauso nach Loslassenkönnen, Halten und Gehaltenwerden. Es ist die Geschichte der Hoffnung auf persönliches Glück, selbst wenn die Wirklichkeit dem noch so machtvoll entgegensteht.
Erich Fried über Liebe und Glück
Der Dichter Erich Fried (1921 – 1988), der als jüdischer Junge während der Nazizeit aus seiner Heimat Österreich fliehen musste und den Rest seines Lebens im Exil in England verbrachte, schrieb in einem seiner letzten Gedichte mit dem Titel »Bevor ich sterbe«1:
»Bevor ich sterbe,
noch einmal sprechen von Liebe.
Damit doch einige sagen:
Das gab es. Das muss es geben.
|14|Noch einmal sprechen vom Glück
der Hoffnung auf Glück.
Damit doch einige fragen:
Was war das? Wann kommt es wieder?«
Die Wirklichkeit menschlicher Liebe und Sexualität ist vielfältiger, als es alle Vorschriften und Gesetze zu allen Zeiten und in allen Ländern der Welt jemals waren und sind. Unsere Fantasien und Sehnsüchte sind bunter als alle Regeln. Sie sind wilder, sie sind tiefer, sie sind ruhiger, sie sind zärtlicher. Sie können egoistischer oder selbstloser, beglückender oder schmerzlicher sein. Sie lassen uns zu Menschen werden, menschlich mit allen Schwächen und Stärken. Unser bewusster und unbewusster Umgang mit Liebe und Sex trägt entscheidend dazu bei, uns zu einem unverwechselbaren Menschen werden zu lassen.
Er formt dich zu dem, der oder die du heute bist – und die oder der du vielleicht morgen sein kannst. Und je mehr du dich selbst verstehst, umso mehr wirst du andere verstehen können. Umso weniger wirst du sie bekämpfen müssen.
Das ist alles andere als leicht. Millionen Menschen leiden eher, manche ein Leben lang, sie verzichten, resignieren, verbittern schließlich oder sie sterben gar, statt sich auf die Mühe des geduldigen, zuweilen schmerzlichen Verstehens auch der widersprüchlichen und nicht angepassten Seiten von sich und anderen einzulassen.
Thando M., 16 Jahre, berichtet aus Südafrika2
Thando wohnt in einem Township, einer Armensiedlung am Rand von Kapstadt. Seit dem Tod ihrer Mutter an den Folgen von AIDS sorgt sie selbst für ihre drei jüngeren Geschwister. Die jüngste Schwester, Nelisa, ist gerade zwei Jahre und selbst HIV positiv. Thando berichtet:
»An der Hauptstraße steht ein riesengroßes Schild, angeblich zur Vorbeugung gegen AIDS. Darauf sind ein Junge und ein Mädchen in meinem Alter zu sehen, |15|vielleicht etwas älter, die sich umarmen und anlächeln. In Englisch und Xhosa steht darunter: We love life – wir lieben das Leben. Das ist alles. Mich macht dieses Schild traurig und wütend.
Warum steht da nicht: Ich bin ein Junge – und ich werde ein Kondom benutzen, wenn ich das erste Mal mit meiner Freundin Sex habe. Oder: Ich bin ein Mädchen – und ich werde stark sein und Nein sagen, wenn der Junge mich drängt, Sex zu haben, und ich es nicht will und schon gar nicht ohne Kondom. So steht da nur: Wir lieben das Leben, wie in jeder x-beliebigen Reklame, in der es um Zahnpasta, Autos oder Klamotten geht.
Du sollst dir also deinen Teil denken. Und die beiden auf dem Schild? Die denken vielleicht, weil sie ihr eigenes Leben egoistisch lieben wie die meisten: Ich bin der Junge, und wenn ich die Kleine nicht rumkriege, dann bin ich unten durch bei meinen Kumpels. Die denken schon lang, dass ich vielleicht schwul bin oder ein Spätzünder. Und das Mädchen denkt: Ich liebe das Leben und habe die Armut in unserem Township satt – der Typ hat ein Auto und mir versprochen, bei mir zu bleiben und mir zum Geburtstag sogar ein Handy zu kaufen. Bei einem Mal wird schon nichts passieren.
Alle tun so, als ob sie sich korrekt verhalten – und keiner oder nur ganz, ganz wenige tun es wirklich. Bei uns in Südafrika sterben jeden Tag etwa 800 meist junge Menschen an AIDS, weil die Leute nicht ehrlich und respektvoll miteinander reden, sondern nur blöd grinsen wie auf dem großen Schild.
Als Mutter starb, war plötzlich keiner mehr da. Niemand wollte mit ihr und uns zu tun haben, weil sie angeblich selbst Schuld war, dass sie sich angesteckt hat. Und so geht es immer weiter. Niemand sagt die Wahrheit. Niemand lernt, ehrlich miteinander zu reden.
Ja, ich hätte auch gern einen Freund, der mich liebt. Aber keinen Spinner. Keinen, der nur an sich denkt. Einen, der versteht, dass ich die kleine Nelisa niemals im Stich lassen werde.«
Die Geschichte von Liebe und Sex ist auch die Geschichte der Unterdrückung des einen Geschlechts durch das andere in den meisten historischen Epochen und vielen Ländern und Kulturen von heute. Wenn man die Geschichte der Menschheit vom ersten Urmenschen bis heute auf einen einzigen Tag übertragen würde, dann hätte der Kampf der Frauen für Gleichberechtigung gerade mal zwei Sekunden vor Mitternacht begonnen.
|16|In den meisten Ländern und Kulturen werden Mädchen und Frauen nach wie vor als Menschen zweiter Klasse behandelt, sie haben weniger oder keine Rechte, bekommen weniger oder keinen Lohn für ihre Arbeit und genießen weniger oder keine Ausbildung. Und wo die Rechte von Frauen missachtet werden, ist es in der Regel auch schlecht bestellt um die Rechte von Kindern, Jugendlichen und sexuellen Minderheiten.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 100 Millionen junge Frauen vor allem in einigen afrikanischen und arabischen Ländern von sogenannten Beschneidungen betroffen. Dabei wird ihnen die Vagina zugenäht oder die Klitoris entfernt, was ihnen lebenslang jede Form der sexuellen Befriedigung unmöglich macht. In den meisten europäischen Ländern und den USA dürfen Frauen erst seit weniger als hundert Jahren überhaupt wählen oder gewählt werden (in Deutschland und Österreich seit 1918, in den USA seit 1920, in Großbritannien seit 1928, in Frankreich seit 1944 und in der Schweiz sogar erst seit 1971).
Diejenigen, die kein Interesse an der Gleichberechtigung haben, werden bis heute nicht müde, die »natürlichen Unterschiede« von Mann und Frau zu betonen, als ließe sich damit die Unterdrückung der Hälfte der Menschheit rechtfertigen.
Simone de Beauvoir, 41 Jahre, veröffentlichte 1949 ihr Buch Das andere Geschlecht in Frankreich
Die französische Philosophin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Simone de Beauvoir (1908 – 86) ist gerade 35 Jahre alt, als sie 1943 als junge Lehrerin in Paris aus dem Schuldienst entlassen wird. Man wirft ihr »Verführung minderjähriger Mädchen« vor, doch dahinter verbirgt sich in Wahrheit die Wut von Vorgesetzten, die sich der deutschen Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg anpassen, dass Simone de Beauvoir öffentlich die Beziehung einer Schülerin zu einem spanischen Juden verteidigt.
Im gleichen Jahr beschließt sie, Schriftstellerin zu werden, und veröffentlicht ihren ersten Roman. Weltberühmt wird sie 1949 mit ihrem Sachbuch Das andere Geschlecht (Le deuxième sexe, eigentlich Das zweite Geschlecht), in dem sie |17|analysiert, auf welche Weise Frauen über Jahrhunderte unterdrückt wurden. Sie kommt zu dem Schluss, dass Frauen ihre Gleichberechtigung selbst erstreiten müssen, und vergleicht die Emanzipation der Frauen von den Männern mit dem Befreiungskampf von Menschen nichtweißer Hautfarben gegen die Herrschaft der Weißen. Der wohl berühmteste Satz aus ihrem Buch lautet: »Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.«
Dabei kann Liebe so wunderschön sein. Und Sex. Den Körper eines anderen Menschen fühlen, so nah, so warm, so erregend, so beruhigend. Tausendundeine Nacht. Tausendundeine Fantasie und Wirklichkeit. Menschen haben einander Liebesgeschichten erzählt, seit es Sprachen gibt. Literatur, Musik, Malerei, Bildhauerei, Theater, Ballett … die größten Werke sind oft inspiriert durch persönlichste Erfahrungen von Liebe und Sex der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler.
Wo Liebe stattfindet, kann Weisheit entstehen, die Regeln zu sprengen und Brücken zu bauen vermag. Sie kann Verständnis für bislang Fremdes überwinden. Werden Liebesgefühle enttäuscht, können aber auch Hass, Neid und Zerstörung ausgelöst werden.
Demgegenüber haben Menschen immer wieder von einfacher Liebe geträumt. Im Paradies. Auf einer einsamen Südsee-Insel. So als könnte man Orte erfinden, an denen keine Regeln und keine Konventionen gelten und an denen jeder Mensch Liebe und Sex für sich neu erfinden könnte. Ein bisschen ist es vielleicht auch so. Viele frisch Verliebte fühlen sich »wie im siebten Himmel«, und dann ist es ihnen völlig gleichgültig, wo genau dieser Himmel ist. Vielleicht in jedem von uns, wenn es gelingt, einen anderen Menschen zu lieben und geliebt werden.
Dieses Buch bietet keine neuen oder besonders »freien« Regeln an. Der Begriff der Freiheit ist unendlich missbraucht, nicht nur in der Werbung und vielen Medien. Und doch gibt es keine Liebe ohne Freiheit. Nicht mit Geld und Macht und nicht einmal mit dem Tod lässt sie sich zwingen. Sie kann getäuscht und vorgetäuscht werden, aber dann ist es eben keine Liebe mehr.
Diese Geschichte von Liebe und Sex versucht, den vielfältigen Stimmen vergangener Zeiten und weniger bekannter Kulturen zuzuhören. Sie können uns ermutigen, unsere eigene Stimme zu finden und auszudrücken, ungeachtet des Lärms, der so oft um Liebe und Sex veranstaltet wird.
|18|Mehr als Annäherungen können es noch nicht sein. Vielleicht wird die Menschheit einmal differenziert und offen genug sein, um vorurteilslos eine Geschichte der menschlichen Liebe und Sexualität zu schreiben. Wir Menschen von heute sind jedenfalls noch Lichtjahre davon entfernt, von den kleinen Inseln unserer selbstgebastelten Normalitäten aus abschließende Urteile über eigene oder uns fremde Sexualitäten zu fällen. Aber wir können versuchen zuzuhören und uns anzunähern. Egal, wie groß der Abstand auf den ersten Blick zu sein scheint.
Mohammed Hafis schreibt um 1360 in Persien über die Liebe
Der Dichter Mohammed Hafis (1320 – 1389), der bis heute zu den meistgelesenen Autoren im Iran gehört, formulierte vor gut 600 Jahren über sein Ideal der Liebe:
»Es geschieht immerzu im Himmel
Und eines Tages
Wird es auch wieder auf der Erde geschehen –
Dass Männer und Frauen, die verheiratet sind
Und Männer, die einander lieben,
Und Frauen, die einander Licht geben,
Voreinander niederknien werden,
Und während sie einander zärtlich die Hand halten
Mit Tränen in den Augen voller Ernst fragen:
›Meine Geliebte, mein Geliebter,
wie kann ich noch liebevoller zu dir sein?
Wie kann ich noch freundlicher mit dir umgehen?‹«3
|19|Dieses Buch widme ich einem Mädchen aus Berlin und zwei Jungen aus dem Iran, deren erste Male von schrecklichster Einsamkeit und Verfolgung geprägt waren – nicht im Mittelalter oder anderen grausamen Epochen der Geschichte, sondern heute. In unserer Zeit, die sich im sogenannten Westen gern als aufgeklärt und human bezeichnet und in vielen anderen Teilen der Welt als Traditionen achtend und weise versteht.
So sehr sind wir noch am Anfang.
Lutz van Dijk
|21|Die Geschichte von Liebe und Sex ist Martina, Mahmoud und Ayaz gewidmet
Martina S., 15 Jahre, die sich im Sommer 2006 in Berlin selbst tötete, nachdem ein Gericht ihren Stiefvater freigesprochen hatte, der sie ihren Angaben zufolge seit ihrem neunten Lebensjahr regelmäßig sexuell belästigt und später auch vergewaltigt hatte
und
Mahmoud Asgari, 16, und Ayaz Marhoni, 18, die am 19. Juli 2005 im Iran öffentlich gehängt wurden, weil ihnen Alkoholkonsum und Sex mit einem dreizehnjährigen Jungen vorgeworfen wurde. Mahmoud und Ayaz waren zum Zeitpunkt der Tat selbst 14 und 16 Jahre alt.4
Das allererste Mal
2 Milliarden bis 200000 v. Chr.
Unendliche Weite und Raum. Dunkel, kalt, ohne Luft zum Atmen. Kein Leben. Nichts.
Dann, vor rund 4,5 Milliarden Jahren, irgendwo im Universum: Materie strebt nicht mehr auseinander in die Unendlichkeit, sondern verdichtet sich. Sternenstaub, Wasserstoff und Helium bilden eine gigantische Wolke. Als diese Wolke größer und dichter wird, entlädt sie sich wie in einem gigantischen Unwetter und bricht in sich zusammen.
Der größte Teil der Materie ballt sich im Mittelpunkt der ehemaligen Wolke. Sie verdichtet sich weiter und verwandelt sich in einen glühenden Körper, der sich durch nukleare Explosionen immer weiter aufheizt: Unsere Sonne ist geboren.
Im Sog des Zusammenbruchs der Wolke drehen sich die verbleibenden Teilchen auf kreisförmigen Bahnen um die junge Sonne. Dabei wirken Zentrifugalkräfte, wie man sie beobachten kann, wenn man sich mit einem gefüllten Wassereimer in der Hand immer schneller um sich selbst dreht und der Eimer dabei in Schräglage kommt. So wie das Wasser nicht aus dem schräg gehaltenen Eimer läuft, so werden jene unzähligen Teilchen aneinandergedrückt und gleichzeitig durch die Anziehungskraft der Sonne auf ihrer Umlaufbahn gehalten. Wie die Sonne ziehen die immer größer werdenden Brocken kontinuierlich kleinere Teile an und ballen sich zu Planeten, die in unterschiedlichen Bahnen um den Mittelpunkt rasen. So entsteht unsere Erde, von der Sonne aus gesehen der dritte in der Reihe der neun großen Planeten.
|23|
|24|Diese Urerde hatte damals schon einige Merkmale unseres heutigen Planeten: Noch immer rasen wir im unvorstellbaren Tempo von gut 30000 Kilometern pro Stunde um die Sonne, wobei sich die Erde innerhalb von 24 Stunden einmal um sich selbst dreht. Ein vollständiger Umlauf dauert heute gut 365 Tage, ein Erdenjahr. Auch die Position in der Reihe der anderen großen Planeten hat sich nicht verändert. Und immer noch fliegen Tausende anderer kleiner Planeten – sogenannte Planetoiden und Asteroiden – ebenfalls auf eigenen Bahnen um die Sonne. Je dichter an der Sonne, desto wärmer – je weiter weg, desto kälter. So hat der Planet Venus, der nach der römischen Liebesgöttin benannt wurde und von der Sonne aus gesehen an zweiter Stelle steht, eine Oberflächentemperatur von durchschnittlich 480 Grad. Der Planet Mars dagegen, der seinen Namen vom römischen Kriegsgott erhielt und sich nach uns an vierter Stelle um die Sonne dreht, ist bereits extrem kalt.
Allerdings sah es auf der Erde damals völlig anders aus als heute: Vor vier Milliarden Jahren war sie noch eine glühende Lavakugel mit brodelnder Oberfläche, die von den massenhaft umherfliegenden Meteoriten bombardiert wurde. Diese schmolzen in den Lavamassen, wodurch der Umfang der Erde weiter zunahm. Erst über einen Zeitraum von etwa einer Milliarde Jahren kühlte die Erde außen allmählich ab, wodurch erste Gesteinsmassen und die Weltmeere entstanden – damals noch ätzende, säurehaltige und dampfende Fluten. In diesen brodelnden Ozeanen entwickelten sich vor rund 3,5 Milliarden Jahren erste algenartige Zellen. Diese Zellen verfügten allerdings noch nicht über einen Zellkern, und streng genommen pflanzten sie sich auch nicht fort. Sie vermehrten sich, indem sie sich teilten, wodurch immer neue, aber identische Zellen entstanden.
Wirkliches Leben beginnt erst vor etwa zwei Milliarden Jahren. So lange, fast 1,5 Milliarden Jahre, dauerte es, bis die einfachen, einzelligen Organismen einen Zellkern gebildet hatten. Dieser Zellkern ist wesentliche Voraussetzung für das, was wir unter geschlechtlicher Vermehrung verstehen. Der Zellkern enthält das Erbgut einer Zelle, und bei der Fortpflanzung vermischen zwei Zellen ihr Erbgut miteinander. Durch diese Vereinigung wird eine völlig neue und einmalige Zelle geboren. Diese Vereinigung zweier Zellen ist der erste Sex in der Geschichte des Lebens auf unserem Planeten.
|25|Leben. Die gängige Definition der Biologie benennt drei wichtigste Merkmale für lebendige Organismen: Stoffwechsel (Ernährung, Ausscheidung, Atmung), Wachstum und Fortpflanzung. Alles, was atmet, wächst und sich vermehren kann, lebt und stirbt früher oder später im Kreislauf von Leben und Tod. Mit dem ersten Sex vor gut zwei Milliarden Jahren beginnt eine Geschichte auf Leben und Tod.
Mercedes Barraca, 17 Jahre, vom Volk der Kuna in Panama berichtet, was ihre Großmutter ihr über die Entstehung von Leben und Liebe erzählt hat: 1
»La vida y el amor – das Leben und die Liebe: Es gibt kein Leben ohne Liebe. Es gibt Leben ohne Essen, dann hast du Hunger. Und ohne ein Dach über dem Kopf, dann bist du arm und schläfst unter den Palmen. Aber es gibt kein Leben ohne Liebe.
Es gibt selbst Leben ohne Sex, hat Großmutter Rosa uns erzählt. Ja, sie hat mit uns Kindern über alles gesprochen. Du kannst leben ohne Sex, hat sie gesagt, vielleicht nicht so gut. Aber ohne Liebe? Dann stirbst du irgendwann. Ganz leise, manchmal merkt es niemand, nicht mal du selbst.
Wie das Leben entstanden ist? Auch durch Liebe. Ja, du kannst ein Baby machen mit Sex. Aber es wird sterben, wenn du es nicht liebst. El espíritu del amor – der Geist der Liebe ist der wichtigste von allen.
Das erste Leben hat Gott gemacht: Die Fische zuerst, dann die Vögel, dann die Tiere auf dem Land, die laufen müssen. Den Menschen hat er aufs Land gesetzt, weil er auch laufen sollte. Und damit er nicht zu übermütig wird.
Ich kann nicht fliegen, und ich kann nicht schwimmen, hat Großmutter gesagt. Jedenfalls nicht hoch und nicht weit. Ich konnte früher über den Zaun fliegen – sie meinte springen – und durch die ganze Bucht schwimmen. Aber das ist nicht wirklich fliegen und schwimmen.
Deshalb hat Gott uns auf die Erde gebracht. Damit wir laufen und lieben. Das können wir lernen. Demütig. Nicht so angeberisch. Und wenn wir sterben, gehört das zum Leben. Kein Stein kann sterben. Kein Stein kann laufen oder lieben. Die Liebe ist das wichtigste. Noch wichtiger als das Laufen. So hat Großmutter Rosa mit uns gesprochen, als wir noch klein waren.«
Über viele Milliarden Jahre konnte sich Leben auf der Erde entwickeln, weil es überlebensgeschichtlich zunächst nur um eines ging: Die Überwindung der monotonen Zellteilung und die Entwicklung von Vielfalt durch die Befruchtung zweier Zellen. So ist der Startschuss gegeben zur Entstehung immer neuer Arten von zuerst pflanzlichem und später tierischem Leben – die unendliche Evolution. Sex ist die bislang sicherste Form der Arterhaltung auf unserem Planeten. Denn jeder Sex ermöglicht prinzipiell die Weiterentwicklung bestehender Arten.
Vielfalt ist die Voraussetzung für Anpassungsmöglichkeiten an Veränderungen der Umwelt – allen voran das Klima. In der Geschichte des Planeten Erde gab es immer wieder sehr unterschiedliche Klimabedingungen, die extremsten davon Eiszeiten, in denen bis zu 95 Prozent aller Lebewesen starben. Nur die 5 Prozent, die sich schnell genug durch Vermehrung anzupassen wussten, hatten eine Chance.
Da konnten Lebewesen so stark sein wie die Dinosaurier: Die große Eiszeit vor 65 Millionen Jahren, in der sie als kaltblütige Reptilien elendig zugrunde gingen, überlebten wesentlich kleinere Lebewesen, die als Warmblüter ihr körpereigenes Heizsystem zu entwickeln verstanden. Dazu gehörten auch die ersten Primaten, Vorläufer der späteren Menschenaffen, die den heutigen Eichhörnchen ähnlich sahen und ebenfalls auf Bäumen wohnten. Gleichwohl ist kein Hochmut am Platze: Die Dinosaurier lebten immerhin rund 150 Millionen Jahre lang auf unserem Planeten. Die Geschichte des Menschen – von den ersten Urmenschen gerechnet – dauert bis heute dagegen gerade einmal fünf Millionen Jahre.
Vor gut 30 Millionen Jahren leben die ersten Früh-Menschenaffen, auch Hominiden genannt, die immer geschickter im Gebrauch ihrer Hände werden. Unabhängig voneinander entwickeln sich die verschiedenen Arten von Menschenaffen: Vor rund 22 Millionen Jahren zuerst die Gibbons, vor etwa 16 Millionen Jahren die Orang-Utans und vor sieben Millionen Jahren die Gorillas. Vor gut sechs Millionen Jahren entstehen schließlich auch die Schimpansen, deren Erbgut bis heute zu 99 Prozent mit dem des Menschen übereinstimmt.
Die Entscheidung, ab wann wir von den ersten Menschen sprechen |27|können, ist willkürlich: Fraglos gab es zahllose Übergänge zwischen Menschenaffen und Urmenschen, von denen wir zum Teil auch deshalb nichts wissen, weil sie ausgestorben sind, ohne Spuren zu hinterlassen. Das vielleicht bekannteste Beispiel eines ausgestorbenen Verbindungsglieds zwischen Urmenschen und modernem Menschen ist der ehemals in Europa und Afrika vorkommende Neandertaler, der sich weder anzupassen noch mit anderen Arten zu mischen verstand und so vor etwa 30000 Jahren ausstarb.
Es besteht weitgehende Einigkeit, dass die Entwicklung des Urmenschen in verschiedenen Teilen der Welt begann, aber nur auf einem Kontinent zum modernen Menschen führte – in Afrika, genauer in den Steppen Ostafrikas. Dort zwangen Klimaveränderungen die damaligen Bewohner dazu, die sterbenden Wälder zu verlassen und sich auf zwei Beinen zu bewegen, um in der weiten Savanne aufgerichtet Ausschau halten zu können. Dadurch wurden die Hände frei für andere Aufgaben und immer geschickter im Gebrauch von Werkzeugen. Zunehmende Überlegenheit konnten zudem diejenigen gewinnen, die sich zum Beispiel beim Jagen über größere Entfernungen durch differenzierte Laute verständigen oder später gar anderen von Erfolgen und Misserfolgen berichten konnten. So entstanden vermutlich erste Sprachen.
Aus dem Homo habilis (»der Werkzeuge gebraucht«) entwickelte sich über einen Zeitraum von Hunderttausenden von Jahren der Homo erectus (»der aufrecht geht«) und schließlich vor rund 200000 Jahren der Homo sapiens (»der seinen Verstand gebraucht«). Die ältesten Skelette von Urmenschen wurden in Ostafrika gefunden. Nach diesen Entdeckungen kam die These auf, dass der moderne Mensch aus Afrika stammt, eine Theorie, die später durch die Genforschung erhärtet wurde (siehe auch Kapitel »Julama und Jirma«).
Nach wie vor gehören schockartige Umweltveränderungen, wie Erdbeben und Vulkanausbrüche, oder langfristige Umschwünge, wie etwa Klimaveränderungen, zu den großen Herausforderungen im Leben und Überleben der Menschen. Erst in jüngster Zeit ist eine neue Bedrohung hinzugekommen. Seit weniger als 100 Jahren hat der Mensch die Fähigkeit, nicht nur das globale Klima zu verändern, sondern durch sogenannte atomare, biologische oder chemische Massenvernichtungswaffen ganze |28|Länder oder gar den gesamten Planeten für Menschen unbewohnbar zu machen. Diese Entwicklung ist noch so neu und gleichermaßen beängstigend, dass viele Menschen bis hinauf in höchste Regierungskreise solche Zusammenhänge nicht erkennen können oder wollen. Der deutsch-österreichische Philosoph Günther Anders (1902 – 92) prägte hierfür sinngemäß bereits 1956 den Satz: Die Menschen können inzwischen Gefahren herstellen, die sie sich nicht mehr wirklich vorstellen können.1
Es könnte sein, dass erstmals die genetische Anpassung durch Sex nicht mehr ausreicht, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Vielleicht wird zum ersten Mal die Liebe (und die Verantwortung gegenüber anderen Menschen) zur Voraussetzung werden, damit die Menschheit langfristig überleben kann.
Wie gehen Menschen, die durch eine jahrtausendelange Anpassung daran gewöhnt sind, unter extrem schwierigen klimatischen Bedingungen zu leben, mit Liebe und Sex um? Der Bericht eines Jungen, der im ewigen Eis aufgewachsen ist.
Nanuk Y., 14 Jahre, berichtet 1977 in Kopenhagen2
»Mein Name bedeutet Eisbär. Ich bin jetzt nur zu Besuch in Kopenhagen, aber darüber gleich mehr. Zuerst will ich dir erzählen, warum meine Eltern mich als Mädchen erzogen haben und nicht als Jungen.
In unserer Familie gab es viel mehr Brüder als Schwestern. Ich war das sechste Kind und es hatte bis dahin nur meine ein Jahr ältere Schwester Malina gegeben. So entschieden meine Eltern gemeinsam, dass ich als Mädchen erzogen werden sollte. Ganz klar – in jeder Gemeinschaft brauchst du Frauen und Männer oder sagen wir mal: Es müssen bestimmte Aufgaben gemacht werden. Auch bei uns jagen die Männer im Prinzip und die Frauen sorgen für die Kinder und das Kochen und den Haushalt.
|29|Es kommt immer wieder vor, dass es wie bei unserer Familie entweder zu viele Mädchen oder zu viele Jungen gibt: Aber nicht alle können jagen gehen und nicht alle können sich nur um die Kinder kümmern. Zu beidem braucht man jedoch Erfahrung. Man muss es sorgfältig und von klein auf lernen. Ich weiß, wie man ein Baby versorgt, ich weiß, wie man es füttert und wie man gesundes Essen kocht, wenn die Jäger hungrig nach Hause kommen. Deshalb bin ich nicht weniger ein Junge als andere in meinem Alter. Ich trainiere meine Muskeln, um stark zu werden und nachts – darf ich das so sagen? – träume ich von Mädchen, die sich für mich am Feuer ausziehen. Ich werde einmal heiraten, vermutlich eine Frau, die das Jagen gelernt hat, weil ich darin natürlich jetzt nicht so gut bin.
Ich vermisse meine Familie in K., unsere Siedlung im Norden von Kalaallit Nunaat, sehr. Ich bin nur nach Kopenhagen gekommen, um meinen Vater zu begleiten, der hier zu einer speziellen Operation im Krankenhaus aufgenommen wurde. Ich will hier weg. Sobald er aufstehen darf, gehen wir zurück. Er sieht das genauso. Die Leute hier verstehen uns nicht.
Es fängt schon bei den Namen an. Wir haben keine unterschiedlichen Namen für Jungen und Mädchen. Ich könnte genauso gut wie meine Schwester Malina – die Sonne – heißen, und meine Schwester auch Nanuk. Mein Vater heißt Anuk, der Bär, und wir haben keinen Familiennamen. Im Krankenhaus haben sie deshalb am Anfang ein Riesentheater gemacht und Vater beinahe nicht aufgenommen.
Hier im Krankenhaus habe ich einen dänischen Jungen kennengelernt, der ganz nett ist. Er hat zu mir gesagt, dass er niemals ein Mädchen sein wollte und schon gar nicht eine Frau. Ich habe geantwortet, dass ich das egal finde, weil beides Vor- und Nachteile hat. Hauptsache, man ist ein guter Mensch. Und ich habe ihm gesagt, dass Inuit einfach nur Mensch bedeutet. So wie wir nicht Grönland sagen, sondern Kalaallit Nunaat – Land der Menschen. Und den Namen, den uns andere gegeben haben, dieses blöde Wort Eskimo, weißt du, was das bedeutet? Rohfleisch-Fresser. So möchte doch wohl niemand genannt werden!
Ich? Ich bin eben zuerst ein Mensch. Und ich bin ein Mann und eine Frau, das ist gut.«
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