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ab 12 Jahre Lutz van Dijks lebendige Schilderungen und einfühlsame Darstellungen der Vielfalt jüdischer Kultur machen neugierig auf eine der ältesten und faszinierendsten Völker- und Religionsgemeinschaften der Welt. Eine aufregende Reise durch 4000 Jahre und alle Erdteile, die nicht nur für jugendliche Leserinnen und Leser unbedingt empfehlenswert ist.
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Seitenzahl: 253
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LESEPROBE
van Dijk, Lutz
Lutz van Dijk erzählt die Geschichte der Juden
LESEPROBE
www.campus.de
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Copyright © 2008. Campus Verlag GmbH
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E-Book ISBN: 978-3-593-40425-7
|6|Für Tamar Laakmann (1935-1993), die Freundin und Kollegin, die sich in Israel und Deutschland engagierte für ein Zusammenleben von Juden und Nicht-Juden ...
... und für Gesche und Malte, die schon lange keine Kinder mehr sind und Numrahel (Elke), die mich an ihrem Aufwachsen teilhaben ließ.
LvD
Es gibt nicht die eine Geschichte der Juden. Wie in der Tradition orientalischer Erzähler kommt man der Wahrheit vielleicht noch am nächsten, wenn man viele verschiedene Geschichten so anschaulich und wahrheitsgetreu wie möglich erzählt. Sie alle zusammengenommen können im besten Fall einen ersten Eindruck von der Vielfalt, vom Reichtum und Elend, vom Leben und Überleben der Juden geben.
Auch dieses Buch kann nicht vollständig sein. Aber es will eines: neugierig machen! Neugierig auf den Lebens- und Überlebenswillen einer der ältesten Völker- und Religionsgemeinschaften – und auf die Lebensgeschichten von Menschen, die Wege suchten, ein glückliches und sinnvolles Leben zu führen – auch wenn sie als Minderheit oft einer feindlichen Mehrheit gegenüberstanden.
Ich glaube nicht, dass man Vorurteile „bekämpfen“ kann. Menschen mit Vorurteilen, ja auch solche, die hassen und morden aufgrund von Vorurteilen, haben ein starkes Bedürfnis nach Vereinfachung und klarer Orientierung – eben nach Vorurteilen. Widersprüchlichkeiten können sie kaum aushalten. Dies anzuklagen hilft wenig. Manchmal kann man diese Menschen überraschen. Manchmal gestatten sie sich, über ihr eigenes Glück nachzudenken – und nicht das anderer zu zerstören. Manchmal sind sie neugierig – und entdecken Gemeinsamkeiten mit jenen, die ihnen bislang nur fremd und bedrohlich erschienen.
Manchmal. Auch dafür lohnt es sich.
Und natürlich für alle anderen, die weniger gefährdet sind, Vorurteilen zu erliegen. Auch die, die schon viel wissen, haben Hunger nach neuen Perspektiven, brauchen Nahrung für gute Argumente, für Entscheidungen bei Konflikten und vielleicht auch für den ermutigenden Gedanken, dass Glück eben nicht bedeuten muss, mit den Wölfen zu heulen.
Wo anfangen? Natürlich beim Stammvater Abraham. Gleich.
|10|Zuvor will ich von meiner ersten bewussten Begegnung mit Juden berichten. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ich in Berlin geboren, aufgewachsen am südwestlichen Stadtrand zwischen Ruinen und Feldern, die bald darauf von einer abenteuerlich anmutenden, weil selbst nachts mit Scheinwerfern angestrahlten Mauer, jener berühmtberüchtigten „Berliner Mauer“, zertrennt wurden.
Ein deutscher Junge, einer von vielen in einer einfachen Mietshaussiedlung, wo es ziemlich schlimm war, als ich mit neun Jahren eine Brille bekam und nicht mehr Fußball spielen durfte. Noch schlimmer aber waren häusliche Konflikte zwischen den Eltern, die uns Kinder liebten und alles für uns gaben, aber aneinander und vor allem an den vielen Schrecken des erlebten Krieges litten, ohne eine Sprache dafür finden zu können. Seit ich zwölf war, wollte ich aufbrechen in die weite Welt, was immer das sein mochte.
Mit siebzehn Jahren trat ich aus der evangelischen Kirche aus und nannte mich trotzig Atheist. Mit achtzehn Jahren, nach einigen vergeblichen Versuchen, stand ein gewaltiger Plan: Ich würde von Berlin nach New York gehen. Warum New York? Weil es weit weg war, das Weiteste, das ich mit meinem neben der Schule verdienten Geld bezahlen konnte. Das billigste One-Way-Ticket gab es damals von Brüssel aus. Bis Hannover nahm mich ein Freund auf dem Motorrad mit. Dann ein Stück mit dem Zug und den Rest getrampt.
In New York fand ich keine Arbeit. Die erschummelte Arbeitserlaubnis verhalf mir im Bundesstaat Pennsylvania, in einer kleinen Stadt zwei Autostunden von New York, zu einem Job als Busfahrer. Dort begann ich mein Schulenglisch zu erproben, die deutsche Aussprache unüberhörbar. Vor allem einige ältere Frauen gehörten zu meinen Stammkunden. Die Älteste von ihnen, eine kleine grauhaarige Dame mit rotlackierten Fingernägeln, steckte mir beinah täglich ein paar Münzen, zuweilen sogar eine zusammengefaltete |11|Dollarnote in die Brusttasche meiner Uniformjacke. Nach etwa einer Woche erkundigte sie sich nach meinem Namen. Nach drei Wochen gab sie mir eine Telefonnummer und fragte, ob ich sie nicht mal nach der Arbeit anrufen wolle.
Ich tat es am gleichen Abend. Wir trafen uns in einem Café ganz in der Nähe der Endhaltestelle. Ich hatte ihr eine Blume mitgebracht. Sie bestand darauf, die Getränke zu bezahlen. Dann schwiegen wir. Nach einer ganzen Weile zog sie ihren linken Ärmel hoch und ließ eine fünfstellige eintätowierte Nummer sehen. „Weißt du, was das ist?“, fragte sie in Deutsch ohne jeden Akzent.
Ich wusste es und erschrak. So etwas hatte ich bisher allein im Geschichtsbuch auf grauschwarzen Fotos gesehen, gleich neben den Aufnahmen von Bergen ausgemergelter, nackter Leichen. Ich nickte, aber brachte kein Wort heraus. Auch sie schwieg wieder längere Zeit. Endlich fragte ich unsicher: „Aber hassen Sie mich nicht? Ich bin doch ein Deutscher!“
„Nein“, antwortete sie. „Ich habe dich treffen wollen aus einem sehr egoistischen Motiv – ich wollte so gern noch einmal meine Muttersprache benutzen mit einem jungen Deutschen, der nach allem geboren wurde. Ich brauche das, ohne es dir näher erklären zu können.“
Spontan entgegnete ich: „Aber ich bin nicht besser als meine Eltern.“
„Wie alt war dein Vater, als Hitler an die Macht kam?“
„Fünf.“
„Dann war er elf Jahre, als der Krieg begann“, fuhr sie fort. „War er noch Soldat?“
„Ja, im letzten Jahr, mit gerade sechzehn.“
„Da war ich im zweiten Jahr in Auschwitz“, sagte sie und streifte den Ärmel wieder hinunter.
Ich traf Mrs. Goldblum noch vier Mal in diesem Café nach meiner |12|Arbeit. Sie begann mir ihre Geschichte der Juden zu erzählen, die vom Stammvater Abraham direkt zu Moses führte, „dem ersten Aufklärer“.
„Dem biblischen Moses?“
Sie lachte: „Nein, dem großen Moses Mendelssohn in Preußen!“ Von dort ging es in unmittelbarer Linie weiter zu Sigmund Freud und Martin Buber... Aber da verlor ich meinen Job als Busfahrer und musste zurück nach New York. Sie gab mir eine Anschrift zum Abschied, an die ich mehrfach schrieb, aber niemals mehr eine Antwort erhielt. Erst Jahre später erfuhr ich durch einen Zufall, dass sie kurz nach unserem letzten Treffen an einem Herzschlag verstorben war.
Mrs. Goldblum hatte mich neugierig gemacht. Ich werde sie niemals vergessen.
|15|Was ist Zeit? Was ist Geschichte? Wie weit reicht unsere Erinnerung? Bis wann ist sie zuverlässig? Ab wann vermischen sich Erinnerungen mit Mythen und Märchen?
Schon immer haben Menschen sich gefragt, warum es sie gibt, woher sie kommen und was ihr Platz ist auf dieser Erde und in diesem Weltall. Unsere Fantasie reicht dabei nicht sehr weit, denn unser Gehirn ist so entwickelt, dass wir nur räumlich denken können. Unser Verstehen basiert auf den drei Dimensionen eines Raumes: Länge, Breite und Höhe. So sprechen wir von Zeit-Raum: etwas, das irgendwann begann, in dem wir jetzt – in diesem Moment – leben und das ins Unendliche weitergeht.
Vor dieser Unendlichkeit kann man schon Angst bekommen. Gab es denn schon immer Zeit? Was war, bevor die Zeit anfing? Können wir uns diese Unendlichkeit überhaupt vorstellen? Und gibt es einen Sinn hinter all dem?
Zu allen Zeiten haben Menschen sich diese Fragen gestellt und Antworten in der Religion und der Philosophie gesucht. Im Altertum, bei den Babyloniern, Griechen und Römern, glaubten die Menschen an Götter, die für ganz bestimmte Lebensbereiche zuständig waren. Sie beteten sie an, um vor Hunger, Krankheit und Naturkatastrophen geschützt zu werden oder weil sie Glück und Wohlstand erbitten wollten. Andere Kulturen verehrten ihre toten Vorfahren, wie etwa die alten Ägypter mit ihren riesigen Pyramiden, die alten Chinesen, die nach der Lehre des Philosophen Konfuzius lebten, oder auch die vielfältigen Kulte der Ureinwohner Amerikas, Afrikas, Asiens und Australiens. Allen gemeinsam ist der Glaube oder die Hoffnung, dass es noch „etwas anderes“ neben dem Sichtbaren und jenseits von Zeit und Raum gibt.
Einige dieser Kulturen schrieben die Geschichten auf, mit denen sie sich die Welt erklärten. So erzählten sie sich, woher sie kamen und welchen Platz sie in dieser Welt haben. Heute geht man davon aus, dass es den modernen Menschen mit seiner einzigartigen Fähigkeit, abstrakt zu denken, zu sprechen und so seine Umgebung bewusst zu gestalten, seit etwa 40000 Jahren gibt. Doch erst seit viel kürzerer Zeit schreiben Menschen ihre Geschichte auf und geben sie an nachfolgende Generationen weiter. Die Berichte der jüdischen Bibel, die die Christen das Alte Testament |16|nennen, erzählen von der Erschaffung der Welt durch einen Gott in der Vorzeit und von den Anfängen des jüdischen Volkes ungefähr 2000 vor unserer Zeitrechnung, also vor 4000 Jahren. Neben babylonischen Sagen über den König Gilgamesch, der vermutlich um 2600 v.Chr. gelebt hat, und altchinesischen Dokumenten, die etwa 1600 v.Chr. niedergeschrieben wurden, ist die Bibel damit eines der ältesten Geschichtsbücher überhaupt. 40000 Jahre menschliche Existenz und 4000 Jahre wechselvolle Geschichte der Juden – damit sind sie die älteste lebendige Religions- und Völkergemeinschaft, die wir kennen.
Wer ist Jude oder Jüdin?
Juden nennt man die Angehörigen der jüdischen Weltreligion. Jude wird man durch Geburt (als Kind einer jüdischen Mutter) oder freiwilligen Beitritt in eine jüdische Gemeinde.
Im Altertum wurden Juden auch als Stamm der Hebräer oder Israeliten bezeichnet. Damals konnte man von einem jüdischen Volk sprechen. Heute dagegen leben auch im Staat Israel nicht nur Juden. Auch dort beheimatete Araber können israelische Staatsbürger sein.
Von den weltweit circa 15 Millionen Juden leben rund sechs Millionen in Israel, etwa genauso viel allein in den USA. Es gibt Juden auch in vielen anderen Ländern, wo sie in der Regel Staatsbürger dieser Länder sind und die jeweiligen Landessprachen auch ihre Muttersprachen sind.
Es gibt keine „jüdische Rasse“, es gibt nur eine Rasse – die Menschenrasse. Zur Familie der semitischen Sprachen gehört neben Hebräisch zum Beispiel auch Arabisch. Die Hetze gegen Juden als Semiten („Antisemitismus“) ist nicht nur unmenschlich, sondern auch unlogisch.
Die biblischen Geschichtsbücher sind ohne Frage beeindruckende Dokumente der Menschheitsgeschichte, egal, ob man an sie glaubt oder nicht. Längst nicht alles ist im historischen Sinne wahr, also zum Beispiel durch archäologische Funde belegbar.
|17|Der erste Teil der Bibel erzählt von der Schöpfung der Welt und des ersten Menschen (das hebräische Wort für Mensch ist Adam). Der bis heute gültige jüdische Kalender datiert die Erschaffung der Welt mehr oder minder willkürlich auf das Jahr 3760 v.Chr. – entsprechend ist das christliche Jahr 2000 in der jüdischen Zeitrechnung das Jahr 5760. Weiter wird in der Bibel berichtet von der Vertreibung aus dem Paradies, der Sintflut und der Rettung von Mensch und Tier in Noahs Arche, vom Bau des Turms von Babel und der Zerstreuung der Menschen in viele Völker mit verschiedenen Sprachen. Die Weisheit dieses Teils der Bibel liegt in der Überlieferung uralter Mythen. Einige dieser Erzählungen finden sich auch bei anderen Kulturen. Die Geschichte einer Sintflut zum Beispiel finden wir auch eingraviert in einer mesopotamischen Grabsäule (circa 3000 v.Chr.) oder im Epos über den bereits erwähnten König Gilgamesch, das etwa um 1600 v.Chr. von den Babyloniern verfasst wurde.
Auch für Abraham gibt es außer dem biblischen Bericht keine historischen Beweise. Mit ihm beginnt die Geschichte der Juden als Volk. Die Bibel berichtet, dass er, anders als die Völker in seiner Umgebung, die mehrere Götter verehrten, sich für den einen Gott entschied und ihm die Treue hielt. Er und seine Nachkommen Isaak und Jakob gründeten so das „auserwählte“ Volk Gottes. Damit wurde er nicht nur für die Juden zur Inspiration, sondern für zwei weitere Weltreligionen, die ebenfalls nur an einen Gott glauben: für das Christentum und den Islam. Diese entstanden zwar erst gut 2000 beziehungsweise 2600 Jahre später, aber auch sie betrachten Abraham als ihren Stammvater.
Abraham wird um 2000 v.Chr. in der südbabylonischen Stadt Ur geboren, die heute im Süden des Irak liegt. Die Stadt befindet sich in einem fruchtbaren Tal zwischen dem Fluss Euphrat und dem persischen Golf. Das Land wird zudem durch eigene Systeme bewässert. Dies zieht auch andere Stämme an. Zu Abrahams Lebzeiten wird die Stadt von den Amoritern („die aus dem Westen kommen“) besetzt. Abrahams Vater beschließt daraufhin, mit seiner Familie Ur zu verlassen und selbst nach Westen zu ziehen. Sie kommen bis in die syrische Stadt Haran, wo der alte Vater stirbt.
Auch Abraham ist mit 75 kein junger Mann mehr, als ihn in Haran der Ruf Gottes erreicht: „Ziehe hinweg ... aus deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen werde; so will ich dich zu einem großen Volke machen.“ (1. Mose 12,1-2). Abraham macht sich gehorsam auf und zieht – nach einem Umweg über Ägypten – ins Land Kanaan, das heutige Israel und Palästina, eine Region, die schon damals von mehreren Völkern bewohnt wurde („Damals aber waren die Kanaaniter im Land“, 1. Mose 12, 1-2).
Da das Land sehr karg ist, kommt es bald zu einem Streit um knappe Weidegründe zwischen Abraham und seinem Neffen Lot. Darauf teilt sich die Familie: Abrahams Familie lässt sich in der Gegend von Hebron nieder, Lots Familie zieht weiter nach Sodom.
Sodom und Gomorrah
Sodom wie auch die Nachbarstadt Gomorrah galten damals als verkommen und lasterhaft. Ihre Bewohner hatten einen Ruf als Spieler und Verbrecher. So beschließt Gott eines Tages, beide Städte mit „Schwefel und Feuer“ auszulöschen. Er kündigt seinen Entschluss gegenüber Abraham an, der versucht, ein gutes Wort einzulegen: „Willst du mit dem Gottlosen auch den |19|Gerechten wegraffen? Vielleicht sind fünfzig Gerechte in der Stadt ...“ Gut, antwortet Gott, wenn du fünfzig Gerechte findest, werde ich die Städte verschonen. Abraham wird aber unsicher und beginnt zu verhandeln: Und wenn ich nur vierzig oder dreißig finde? Auch damit bin ich einverstanden, entgegnet Gott geduldig. Schließlich endet ihr Dialog bei „zehn Gerechten“. Wenn Abraham wenigstens die finden würde ... Doch nichts zu machen, nicht mal die lassen sich auftreiben! Das Schicksal der Städte ist besiegelt. Freundlicherweise sendet Gott aber noch rechtzeitig zwei Engel zu Lots Familie, um sie zu warnen. In letzter Minute entfliehen sie der drohenden Feuerhölle. Die Engel rufen: „Rette dich! Sieh nicht hinter dich!“ Aber Lots Frau kann es nicht lassen, schaut doch zurück – und erstarrt zur Salzsäule.
|20|Bis auf den heutigen Tag kann ein jüdischer Gottesdienst nur abgehalten werden, wenn mindestens „zehn Gerechte“, das heißt zehn Juden (oder im Reformjudentum: auch Jüdinnen) zusammenkommen können.
Obwohl Abraham schon sehr alt ist und Gott ihm so viele Nachkommen „wie Sterne am Himmel“ versprochen hat, ist seine Ehe bis jetzt kinderlos geblieben. Da schlägt Sara ihrem Mann vor, ein Kind mit ihrer ägyptischen Magd Hagar zu zeugen. Als der alte Abraham die Magd Hagar geschwängert hat, wird Sara aber doch eifersüchtig und jagt Hagar aus dem Haus.
Hagar, 25 Jahre alt,
ägyptische Sklavin, in Hebron, circa 1900 v.Chr.:
Sie haben mich ihre ‚Magd‘ genannt – in Wirklichkeit war ich die Sklavin meiner Herrin Sara. Erst dachte ich, meine Herrin mag mich. Ich war damals ein junges Mädchen und noch sehr naiv, denn als ich mit Abrahams Nomadenzug mitreisen konnte, dachte ich erst an große Abenteuer, vielleicht sogar an einen jungen schönen Mann, der mich irgendwann abkaufen würde. Und dann das! Als Sara mir eines Morgens nach ihrem Bad sagte, dass ich die folgende Nacht im Zelt ihres Mannes verbringen sollte, dachte ich erst, ich hätte nicht recht gehört. Aber sie befahl streng: „Du wirst dich schön machen für ihn, dich nackt ausziehen und neben ihn auf sein Lager legen.“ Was sollte das werden? Der Mann war damals schon weit über achtzig! Gut, er war immer freundlich zu mir, viel netter als seine Frau, aber er war doch ein Greis. Aber ich war nur eine Sklavin. Sie konnten mich jederzeit töten. So ging ich am Abend zu Abraham und tat alles so, wie meine Herrin befohlen hatte.
Nach ein paar Monaten merkte ich zu meinem Schrecken, dass ich schwanger war. Ich verbarg es so lange wie möglich, aber schließlich war es nicht mehr zu übersehen. Sara fuhr mich an: ‚Ist das von meinem Mann?‘ Ich antwortete ehrlich: ‚Ja, von wem denn sonst? Sie selbst haben mich doch damals zu ihm geschickt!‘ Da wurde sie wütend und schrie mich an: ‚Wie wagst du es, so mit mir zu reden?‘ Sie nahm eine Kamelpeitsche, die neben ihrem Bett lag und schlug mir quer übers Gesicht. Das hatte sie noch nie |21|getan! Und es wurde noch schlimmer. Jeden Tag schikanierte sie mich. Als ich mich einmal bei Abraham beschweren wollte, sagte der nur: ‚Deine Herrin ist Sara!‘ Als ich es nicht mehr aushielt – immerhin war ich nun schon im siebten Monat schwanger – lief ich eines Nachts heimlich weg. Ich ging nur im Dunkeln aus Angst, dass sie mich fangen könnten und kam bis zu einer Oase, die auf dem Weg nach Sur lag. Dort erschien mir ein Engel und fragte, wohin ich wollte. Ich erzählte ihm alles, und er sprach: ‚Kehre zurück zu deiner Herrin. Du wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismael nennen, weil der Herr dich erhört hat.‘ Ismael bedeutet wörtlich: ‚Gott hört‘. Ich hatte noch immer Angst. Aber er tröstete mich damit, dass Abraham meinen Sohn anerkennen würde. Und so ging ich tatsächlich zurück.
Sara und Hagar mit Ismael; nach einer Darstellung aus dem 13. Jahrhundert
Abraham, der auf arabisch Ibrahim heißt, ist 86 Jahre alt, als sein unehelicher Sohn Ismael geboren wird. Die Anhänger des Islam betrachten sich als direkte Nachkommen dieses Ismael, dem Gott – oder „Allah“ im Arabischen – ebenfalls eine große Nachkommenschaft voraussagte.
Als er 99 ist und seine Frau Sara 90, erscheint Gott wieder bei Abraham und teilt ihm mit, dass er einen besonderen „Bund“ mit ihm schließen will: Er und Sara |22|würden ein eigenes Kind haben, einen Jungen, der Isaak heißen soll. Außerdem soll die Familie, die ja nur Fremde in Kanaan waren, das Land zu ewigem Besitz erhalten. Zum Zeichen des Bundes soll Isaak acht Tage nach seiner Geburt beschnitten werden. In dieser Tradition werden auch heute noch alle jüdischen Jungen beschnitten.
|22|Da er und Sara inzwischen sehr alt sind, kann Abraham diese Verheißung nur schwer glauben und bittet sicherheitshalber darum, dass in jedem Fall Ismael begünstigt werden soll, falls es schief gehen sollte. Gott verspricht, auch Ismaels Nachkommen zu einem großen Volk zu machen, den ewigen Bund will er aber allein mit den Nachkommen Isaaks eingehen. Amen! („Amen“ zuerst in Hebräisch, später auch in Arabisch und vielen anderen Sprachen gleichbedeutend etwa so viel wie: „So geschehe es!“).
Tatsächlich gebiert Sara einen gesunden Jungen – Isaak. Eine Zeit des Friedens bricht an. Abraham schließt einen Vertrag mit Abimelech, dem gegnerischen König, der Worte an Abraham richtet, die auch heute ohne weiteres als Vorwort für ein Friedensabkommen gelten könnten: „So schwöre mir nun bei Gott, dass du weder an mir noch an meinen Kindern und Kindeskindern treulos handeln willst; sondern die Freundschaft, die ich dir erwiesen habe, sollst du auch mir erweisen und dem Lande, darin du als Fremdling weilst.“ (1. Mose 21,23).
Wenig später wird Abraham vor die schwerste Prüfung seines Lebens gestellt: Gott erscheint ihm erneut und fordert ihn auf, seinen Jungen Isaak, der noch ein Kind ist, als Brandopfer zu bringen. Abraham spricht mit niemandem darüber, packt seinen Esel mit Brennholz und zieht mit seinem Sohn zu einem Opferberg. Dort angekommen, schichtet er das Holz zu einem Altar, bindet den Jungen darauf und zieht sein Messer. Erst in diesem Moment ruft ihm vom Himmel ein Engel des Herrn zu, seinen Sohn zu verschonen. Es sei nur ein Test gewesen, wie treu und stark Abrahams Glauben sei. Aus heutiger Sicht würde man Abrahams Vorhaben fraglos als Verbrechen eines religiösen Fanatikers ansehen. Damals verschaffte es ihm zusätzliches Ansehen.
Kurz nach Isaaks Geburt setzt Sara durch, dass Hagar mit ihrem Jungen Ismael vertrieben wird. Aber Gott beschützt die beiden auch in der Wüste: Ismael wächst zu einem guten Bogenschützen heran, und Hagar findet für ihren Sohn eine Ägypterin, die später seine Frau wird.
Abraham und Isaak mit dem Engel; nach einer Darstellung von 1285
|24|Nach Saras Tod sucht Abraham auch für Isaak eine Frau, die jedoch weder aus Ägypten noch aus Kanaan, sondern aus dem Land seiner Herkunft stammen soll. Am Ufer des Euphrat lebt noch ein Bruder Abrahams, und dessen Tochter Rebekka soll es sein. Wenig später „führte Isaak die Rebekka ins Zelt hinein, und er nahm sie sich zum Weibe und gewann sie lieb.“
Im „biblischen Alter“ von 175 Jahren stirbt Abraham. Seine beiden Söhne Ismael und Isaak bestatten ihn neben Sara im gemeinsamen Familiengrab in Hebron.
Die Patriarchen: Abraham, sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob
Isaak und Rebekka bekommen Zwillinge: Jakob und Esau. Es gibt viel Eifersucht zwischen den Brüdern um die Gunst ihres Vaters Isaak. Als Isaak schon alt und beinah blind ist, überlistet Jakob ihn und erhält als einziger den Segen und das Erbe des Vaters. Jakob verdankt der heutige Staat Israel seinen Namen: Eines Nachts kämpft er an einem Fluss mit einem starken Gegenüber, das er jedoch nicht genau sehen kann. Sie ringen miteinander, bis die Morgenröte anbricht. Kurz bevor es so hell wird, dass Jakob den anderen erkennen könnte, versetzt dieser ihm einen letzten Schlag und spricht: „Du hast mit Gott gestritten.“ Und so erhält Jakob den Namen Israel, was in Hebräisch „der Gottesstreiter“ bedeutet. Seine Nachkommen nennen sich auch die Kinder Israels oder Israeliten.
Jakob heiratet später die Schwestern Lea und Rahel. Gemeinsam mit ihnen sowie Rahels Magd Bilha und Leas Magd Silpa bekommt Jakob zwölf Söhne und eine Tochter. Sein liebster Sohn ist Joseph. Aus Eifersucht verkaufen ihn seine älteren Brüder an einen Sklavenhändler nach Ägypten, als er erst siebzehn Jahre alt ist.
Joseph kommt an den Hof des Pharao, wo er durch seine rechtzeitige Warnung vor einer Hungersnot („Nach den sieben fetten Jahren kommen sieben magere Jahre!“) und seine Vorschläge zu ihrer Bekämpfung zum obersten Verwalter aufsteigt. Aufgrund der anhaltenden Hungersnot ziehen auch die Brüder Josephs später nach Ägypten, ohne in dem hohen Beamten |25|des Pharaos zunächst ihren Bruder zu erkennen. Auch der alte Vater Jakob, der nun offiziell den Namen Israel trägt, folgt nach.
Kurz vor seinem Tod segnet Israel zehn seiner Söhne und zwei Enkelkinder, Söhne von Joseph. Diese begründen die zwölf alt-israelitischen Stämme, die viele Jahre später aus Ägypten unter Führung von Moses zurück ins „gelobte Land Kanaan“ ziehen werden.
Historiker datieren die Ankunft der Israeliten in Ägypten auf circa 1800 v.Chr. Aber mit genauer Sicherheit kann man das nicht sagen, weil bis heute über den Aufenthalt der jüdischen Stämme nur wenig Belege gefunden werden konnten.
Das damalige Ägypten erschien stark und unangreifbar. Die Macht war fest in den Händen einer Priesterkaste, an deren Spitze ein Pharao stand. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Leben nach dem Tode gewidmet. Die verstorbenen Pharaonen wurden auf ihrer Reise ins Totenreich mit unermesslichem Reichtum ausgestattet und in riesigen Pyramiden beigesetzt.
Dieses starke Reich wurde um 1650 v.Chr. vom Stamm der Hyksos, die aus dem Osten kamen, zum Teil erobert. Die israelitischen Stämme begrüßten die Ankunft der neuen Fremdlinge. Das war langfristig nicht sehr klug, da die Ägypter schon bald wieder an Boden gewannen. Wo immer der Stamm der Hyksos zurückgedrängt werden konnte, wurden die Israeliten von den Ägyptern zu Sklaven gemacht.
Etwa 1350 v.Chr. kam ein junger ägyptischer Pharao an die Macht, der sich Echnaton nannte und als Einziger in der ägyptischen Geschichte versuchte, ebenfalls einen alleinigen Gott – den Sonnengott Ra – durchzusetzen. Das Symbol von Ra ist eine Sonnenscheibe, auch „Aton“ genannt. Historiker haben darauf hingewiesen, dass dieses Wort auffallend ähnlich dem hebräischen Wort für „der Herr und Ewige“ – „Adon“ oder „Adonai“– ist. Die Idee des einen Gottes könnte später auch Einfluss auf den jungen Moses gehabt haben.
Echnaton starb früh mit 30 Jahren, und alle Nachfolger schafften seine Reformen umgehend wieder ab. Der Sieg der alten ägyptischen Welt wurde von Pharao Ramses II. vollendet, der um 1290 v.Chr. an die Macht kam und endgültig den Stamm der Hyksos aus Ägypten verjagte. Die Israeliten in Ägypten wurden unter ihm vollständig versklavt. Sie mussten Zwangsarbeit |27|im Bauhandwerk und auf den Feldern leisten. Auch gab es immer wieder Befehle, israelitische Jungen bei der Geburt zu töten.
In diese Zeit (etwa ab 1300 v.Chr.) fällt die Geburt Moses, dessen Eltern zum israelitischen Stamm der Leviten gehören, den Nachkommen von Levi, einem der zwölf Söhne Jakobs. Um das Leben ihres Kindes zu retten, legt Moses‘ Mutter den gerade Geborenen in einen Korb aus Papyrus und setzt ihn am Ufer des Nils unter heimlicher Aufsicht seiner älteren Schwester Miriam aus. Diese kann der Mutter nach einiger Zeit erleichtert berichten, dass das Baby von der Tochter des Pharaos gefunden worden ist. Die Prinzessin zieht den kleinen Moses wie ihr eigenes Kind auf, wobei es seiner Mutter gelingt, als Kinderfrau am Hofe Dienst zu tun und so ebenfalls sein Aufwachsen zu begleiten.
Als junger Mann – so berichtet die Bibel – fühlt er sich, trotz seiner Erziehung als ägyptischer Prinz, zu den israelitischen Sklaven hingezogen. Als er einmal beobachtet, wie ein Ägypter einen Diener schlägt, tötet er den ägyptischen Herrn. Danach muss er fliehen, um nicht selbst die vom Pharao verhängte Todesstrafe zu erleiden. Er sucht Exil im Land Midian (heute: Süd-Jordanien und Südspitze Israels), wo er bis zu seinem 80. Lebensjahr als einfacher Schafhirte bleibt. Dort erscheint ihm eines Tages am Berg Horeb Gott in Gestalt eines brennenden Busches und spricht zu ihm: „Nun ist das Schreien der Israeliten zu mir gedrungen, ich habe auch gesehen, wie hart die Ägypter sie bedrücken. Wohlan, so will ich dich denn zum Pharao senden, dass du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führest“ (2. Mose 3,9-10). Moses soll die Israeliten zurückführen nach Kanaan, das Land der Väter, in dem Milch und Honig fließen.
Moses ist anfangs nicht begeistert von diesem Auftrag. Unsicher fragt er zurück: „Wer bin ich schon, dass mir ein ganzes Volk folgen soll? Und was soll ich ihnen sagen, wenn sie mich fragen, wer du bist? Welchen Namen soll ich ihnen nennen?“
|28|Wer ist der eine Gott?
Die Antwort an Moses lautet: „Ich bin, der ich bin.“ Ein namenloser und unsichtbarer Gott, den bei Todesstrafe niemand erblicken, noch gar „ein Bild von ihm machen“ darf. Genauso streng verboten ist es, andere Götter neben ihm zu haben. Er fordert, der einzige Gott zu sein: „Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ Mit verschiedenen Umschreibungen hat das Judentum versucht, die Aufgabe zu lösen, keinen Namen zu gebrauchen: so durch Umschreibungen wie „der Ewige“ (Adonai) oder Weglassungen von Buchstaben wie JHWH (Jahwe bzw. JHWH vom Hebräischen: das Sein). In jiddisch-deutschen Übersetzungen frommer Juden wird der Name Gottes ebenfalls niemals ausgeschrieben, sondern die Leerstelle des Vokals mit einem Anführungszeichen gekennzeichnet: G“tt. Ein besonderes Merkmal des alttestamentarischen Gottes ist, dass man bei aller Strenge seiner Gesetze doch mit ihm diskutieren und sich über ihn beklagen darf. Es gibt keine „Stellvertreter Gottes“ auf Erden, sondern jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und kann direkt Kontakt zu Gott finden.
Aber Moses ist noch längst nicht überzeugt. Gott verspricht ihm, dass er ihn Wunder verrichten lassen wird, damit er sowohl den Pharao als auch sein eigenes Volk beeindrucken kann. Doch Moses ist noch immer nicht gewonnen: „Ich bin kein großer Redner, sende mal lieber jemand anderen!“ Da wird Gott wütend und verdonnert Moses schließlich: „Dann mach es gefälligst mit deinem Bruder Aaron zusammen, der ist im Reden geübt!“ Wohl oder übel akzeptiert Moses den Auftrag, der als 40jähriger Exodus seines Volkes in die Geschichte eingehen wird.
Zu seinem Glück ist der Pharao, der ihn noch als jungen Mann gekannt hat, inzwischen verstorben. Als er bei dem neuen ägyptischen Herrscher gemeinsam mit Aaron vorspricht, zeigt sich dieser lange unwillig, die billigen Arbeitskräfte ziehen zu lassen. Obwohl mit Gottes Hilfe jede Menge Plagen, Krankheiten und Naturkatastrophen über das Land kommen, bleibt der Pharao stur. Als schließlich die erstgeborenen ägyptischen Kinder auf mysteriöse Weise sterben, während alle israelitischen Kinder am Leben bleiben, gibt |29|der Pharao auf. Zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten wird bis heute das Passah- oder Pesach-Fest im jüdischen Monat Nissan (März/April) gefeiert.
Der Pharao lässt die israelitischen Stämme tatsächlich nach Kanaan aufbrechen. Kurz darauf aber jagt er ihnen dann doch noch eine Armee auf den Hals. Doch Moses kann sie am Roten Meer durch ein neuerliches Wunder abhängen: Das Meer teilt sich und erlaubt den Israeliten, trockenen Fußes ans andere Ufer zu gelangen. Über den ägyptischen Soldaten aber schlägt es wieder zusammen.
Die Bibel berichtet, dass die Karawane der Israeliten aus weit mehr als 600000 Männern samt Frauen und Kindern bestanden haben soll. Diese Zahl halten Historiker heute für unwahrscheinlich hoch. Die Gesamtdauer des ägyptischen Exils, in der Bibel mit 430 Jahren angegeben, kann dagegen in etwa hinkommen. Belege fehlen wiederum dafür, dass die Wanderung wirklich 40 Jahre gedauert hat. Die Bibel beschreibt viele Umwege der Israeliten: An der Mittelmeerküste lebten zahlreiche Stämme und Völker, denen Moses auswich, indem er südlich in die Sinai-Wüste zog. Hier hatten die Israeliten viele Gefahren zu überstehen, Hungersnöte und Dürreperioden, auch wiederholt Angriffe von anderen aus Streit um knappe Weidegründe.
Auf der Wanderung passiert eines der wichtigsten Ereignisse in der biblischen Geschichte der Juden. Am Berge Sinai schließt Gott den ewigen Bund mit „seinem“ Volk. Zum Zeichen des Bundes gibt er Moses die steinernen Gesetzestafeln mit den zehn Geboten, nach denen alle Juden leben sollen.
Nur Moses darf mit seinem Diener Joschua auf den Berg steigen. Das Volk schaut aus der Ferne zu, wie er zwischen schweren Wolken, Blitz und Donner verschwindet, um Zwiesprache mit dem einen Gott zu halten.
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