Die Gruseljäger - Ein Fall für die Mutigen Drei - Virginia E. Gray - E-Book

Die Gruseljäger - Ein Fall für die Mutigen Drei E-Book

Virginia E. Gray

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Bist du bereit für ein gruseliges Abenteuer? Immer wieder hören Johnny und sein Freund Ben von unheimlichen Vorkommnissen in ihrer Stadt. Ob Geister, Flüche oder unbekannte Monster: Johnny will sie alle erforschen! Werden er und Ben zu echten Profis? Und was hat es mit dem Geistermädchen Käthe auf sich? Werde mit den Mutigen Drei zum Gruseljäger! Gruseliges Kinderbuch mit jeder Menge Witz. Enthält die zwei Geschichten "Der Friedhofswächter" und "Das Bergmonster".

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Gruseljäger

 

Ein Fall für die Mutigen Drei

 

 

 

 

 

Impressum

 

„Die Gruseljäger – Ein Fall für die Mutigen Drei“

1. Auflage (2023)

 

Virginia E. Gray

(Virginia Rott)

Amselweg 1

66629 Eitzweiler

www.schreibmagie.de

 

Illustrationen:

Angela Coutsidis

Facebook: AnCou

 

Cover:

Dream Design – Cover and Art

www.cover-and-art.de

 

Korrektorat & Lektorat:

Lektorat Federwind

http://federwind.jimdosite.com

 

 

 

Die Mutigen Drei

 

Inhalt

Der Friedhofswächter

Das Bergmonster

Weitere Bücher

 

 

Der Friedhofswächter

 

Johnny seufzte. An diesem Tag war es unerträglich schwül! In der Schule fühlte es sich sogar noch schlimmer an. Einerseits, weil niemand so kurz vor den Sommerferien lernen wollte, andererseits, weil kein Lüftchen durchs offene Fenster wehte.

„Ich würde jetzt alles für ein Eis geben“, raunte Johnny. Er saß an seinem Tisch, das Kinn lustlos auf die Hand gestützt. In zehn Minuten ging es mit Mathe weiter.

„Tolle Idee. Der Eiswagen könnte einfach auf den Schulhof rollen.“

Johnny fuhr herum. Die Stimme gehörte Ben, seinem allerbesten Freund, der direkt hinter ihm saß.

„Ich kann nicht glauben, dass du es in Jeans aushältst“, meinte Ben besorgt. „Im Ernst.“

Johnny zuckte mit den Schultern. Er hätte nie zugegeben, dass er schwitzte, denn er trug einfach immer Jeans. Sie waren sein Markenzeichen.

Johnny beäugte Ben. Er wirkte etwas stämmiger als Johnny und die anderen, aber dafür hatte er doppelt so viel Kraft. Heute sahen seine Wangen beinahe genauso knallrot aus wie sein T-Shirt.

„Lass uns nach der Schule zum Kiosk radeln“, schlug Johnny vor. „Da gibt’s Eis ohne Ende.“

Ben nickte zufrieden. Er wollte antworten, verstummte aber. Vom Nachbartisch tönte leises, aufgeregtes Tuscheln.

„Bist du sicher?“, flüsterte Marie. „Du nimmst uns auf den Arm.“

Johnny spitzte die Ohren. Er hatte ein unfehlbares Gespür für interessante Dinge, also tat Ben es ihm gleich.

„Ich habe ihn selbst gesehen“, murmelte Rosa. Sie und ihre drei Freundinnen steckten die Köpfe zusammen. „Er trägt einen dunklen Zylinder. Wie im Mittelalter!“

Die Mädchen schnappten nach Luft. Jule fröstelte sogar und rieb sich die Oberarme.

„Das ist so unheimlich“, gestand sie. „Mich kriegen keine zehn Pferde mehr dorthin.“

Johnny und Ben warfen sich einen Blick zu. Sie hatten keine Ahnung, worum es ging. Nur bei einer Sache waren sie sich einig: Es klang spannend.

„Worum geht’s?“, fragte Johnny frei heraus. Das tat er immer und manchmal hielten ihn die anderen deswegen für grob. Auch dieses Mal zuckten die Mädchen kurz zusammen und wirkten eher skeptisch, bis Rosa ihn einweihte.

„Auf dem Friedhof spukt ein Geist.“

Johnny hob die Brauen. Damit hatte er nicht gerechnet.

„Geister gibt es doch gar nicht.“ Er winkte ab. „Bestimmt hast du ihn dir eingebildet.“

Rosa runzelte wütend die Stirn. „Das habe ich nicht! Du klingst wie mein Vater.“

Ben dachte nach. Man merkte es seinem konzentrierten Gesicht an, während er sich zu Rosa beugte.

„Wie sah er denn aus?“, wollte er wissen. „Und wie kannst du sicher sein?“

Rosa holte tief Luft. Es kostete sie sichtlich Überwindung, die unheimliche Geschichte noch einmal zu erzählen. „Es war ein richtig großer Mann mit einem dunklen Mantel. Er stand einfach da, als wir das Grab meiner Oma besucht haben. Er war so bleich und hat auf niemanden reagiert.“

Sie bemerkte Johnnys skeptischen Ausdruck und fügte hinzu: „Ich habe gesehen, wie er durch einen Grabstein gelaufen ist. Versteht ihr? Durch ihn hindurch.“

Ihren Worten folgte angespannte Stille.

„Wirklich?“, raunte Johnny. „Das ist ja ein Ding.“

Rosa lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Glaubt ihr mir jetzt? Wenn ihr den unheimlichen Mann gesehen hättet, hättet ihr genauso große Angst wie ich.“

Ben seufzte. Er wusste genau, was jetzt kommen würde. Da war schon wieder dieses Glitzern in Johnnys Augen. Das war immer ein schlechtes Zeichen!

Als der Lehrer den Raum betrat, wandten sich Johnny und Ben wieder der Tafel zu. Ben ließ die Sache aber keine Ruhe.

„Johnny“, murmelte er. „Du hast doch nichts vor, oder?“

Eigentlich war es unnötig, ihn zu fragen. Ben wusste, dass es schon in seinem Kopf arbeitete. Er kannte seinen besten Freund seit dem Kindergarten und hatte gelernt, ihn ohne Worte zu verstehen.

Johnny warf ihm einen Blick über die Schulter zu.

„Ich weiß gar nicht, was du meinst“, antwortete er mit einem breiten Grinsen, das Ben angst und bange werden ließ. „Lass uns nachher darüber reden.“

Ben ließ die Schultern hängen. Hatte er es doch gewusst!

„Lieber nicht“, brummte er.

 

Am nächsten Freitag geschah, was einfach geschehen musste: Johnny schleifte Ben zum Friedhof.

„Du bist doch verrückt“, maulte Ben, als sie am großen Eingangstor standen. Es war ganz aus Gusseisen und abends verschlossen, doch Johnny konnte so eine Kleinigkeit nicht aufhalten. Er und Ben kannten das Städtchen namens Eichwald wie ihre Westentasche. Dazu gehörte auch das Loch in der Mauer, das seit Ewigkeiten niemand repariert hatte.

„Wenn wir erwischt werden, rufen sie bestimmt unsere Eltern an“, warnte Ben. Schon der Anblick der düsteren Gräber ließ ihn erschaudern. Es war nach zehn, weil Johnny darauf bestand, bis zur Geisterstunde hierzubleiben. Seiner Meinung nach war die Chance sonst zu gering, den Geist zu treffen.

„Johnny“, jammerte Ben. „Hauen wir ab.“

Johnny hob die Hand. Eine coole Geste, mit der er Ben zum Schweigen brachte. „Hab keine Angst. Ich passe schon auf uns auf.“

Während er sprach, schlüpfte er leichtfüßig durch die kaputte Mauer. Dann winkte er Ben zu, damit er ihm folgte.

Ben kroch ebenfalls durch das Loch. Dabei fragte er sich, warum er sich überhaupt breitschlagen ließ. Wenn die beiden die Gegend erkundeten, suchten sie normalerweise nach verborgenen Schätzen im Wald, verlorenen Haustieren oder bauten Wasserräder am Fluss. Eine Nachtwanderung über den Friedhof gehörte nicht zu Bens Leidenschaften, aber er musste Johnny einfach begleiten. Wer sonst sollte ihn zur Vernunft bringen? Ganz allein geriet er vielleicht in Schwierigkeiten.

Johnny gluckste. „Nun hab dich doch nicht so.“

Er deutete über den Friedhof. Er bestand aus unzähligen Grabsteinen in allen Formen und Farben, an denen viele Kerzen brannten. Ihre Lichter ließen Ben etwas weniger unbehaglich zumute sein. Der blasse Vollmond machte diesen Ort dafür noch gruseliger, genauso wie der Umriss der großen Kapelle. Sie stand mitten auf dem Gelände und hatte eine dunkle Tür, die im Schatten der Nacht wie ein aufgerissenes Maul aussah.

Bens Gesicht musste Bände sprechen, denn Johnny versuchte ihn zu beruhigen. „Bestimmt gibt es hier gar keinen Geist. Aber ich muss es einfach wissen! Bist du denn gar nicht neugierig?“

Ben versuchte, seine Angst zu verdrängen. Ein wenig interessiert war er schon, das musste er zugeben. „Wie willst du den Geist finden? Sollen wir nach ihm rufen?“

Johnny schüttelte den Kopf.

„Nein, dann verschrecken wir ihn bestimmt.“ Er grübelte. „Lass uns einfach loslaufen. Vielleicht sehen wir ihn unterwegs.“

Er knipste seine Taschenlampe an. Ben tat es ihm gleich und hielt sie so fest in der Hand wie ein Ritter sein Schwert. „Na gut.“

 

Gemeinsam wanderten sie durch die Reihen der Gräber. Manche schienen schon sehr alt, andere noch recht neu. Es herrschte bedrückende Stille. Außer Johnnys und Bens Atem war weit und breit nichts zu hören.

„Meinst du wirklich, hier gibt es Geister?“, flüsterte Ben angespannt. „Oder Vampire oder Zombies?“

Johnny zog einen Flunsch.

„Nein“, sagte er und ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe durch die Gegend huschen. Sie waren völlig allein.

---ENDE DER LESEPROBE---