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Die dunklen Schatten der Vergangenheit heilen Fühlst du dich irgendwie gehemmt in deiner magischen oder heilerischen Arbeit und weißt nicht genau, weshalb? Du liebst zwar Kräuter, Orakeldecks, Kristalle und Tarotkarten, aber Zaubersprüche wirkst du nur in der sprichwörtlichen Besenkammer? Als spirituell interessierten Menschen oder gar als Hexe würdest du dich nie öffentlich bezeichnen? Dann trägst auch du die sogenannte Hexenwunde in dir. Ein generationenübergreifendes Trauma, das uns bis heute prägt Entstanden ist dieses kollektive Trauma durch die frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen und -hinrichtungen, als Menschen beschuldigt wurden, Schadensmagie zu praktizieren und daraufhin eingekerkert, gefoltert und hingerichtet wurden. Die durch diese Unterdrückung erzeugte Angst wurde von Generation zu Generation weitergegeben, verankerte sich im kollektiven Unterbewussten und wirkt bis heute in uns nach. So kannst du deine Hexenwunde heilen Die erfahrene Hexe Melissa Kirchgässner ist Expertin auf dem Gebiet der Hexenwunde: In ihrem Podcast »Magical Herstory« und auf ihrer Instagramseite the_herstory_witch beschäftigt sie sich mit diesem Thema, leistet Aufklärungsarbeit und bietet Onlinekurse zur Heilung der Hexenwunde an. In ihrem Buch zeigt sie dir auf behutsame Weise, weshalb die Narben der Vergangenheit auch heute noch in dir wirken, wie du die Symptome der Hexenwunde erkennst und sie mithilfe von Journaling, Meditationen, Ritualen und Ahnenarbeit heilen kannst, um wieder in deine volle Kraft zu kommen und dein ganzes Potenzial auszuleben.
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Seitenzahl: 287
Melissa Kirchgässner
Heile deine Ahnenlinie und komme wieder in dein volles Potenzial
Knaur eBooks
Die Hexenwunde als kollektives Trauma
Die Hexenwunde ist ein kollektives Trauma, entstanden durch die Hexenverfolgungen. Die dadurch erzeugte Angst wurde über Generationen weitergegeben, sodass uns die Narben der Hexenjagd noch heute hemmen und blockieren. Die praktizierende Hexe Melissa Kirchgässner erläutert die historischen Hintergründe, zeigt, wie wir die Hexenwunde in uns erkennen und sie mittels Journaling, Meditationen, Ritualen und Ahnenarbeit heilen können, um wieder in unsere volle Kraft zu kommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.droemer-knaur.de
Gebet zur Hexenwunde
Einleitung
Mein Weg als Hexe
1 Die moderne Hexe und ihre Herausforderungen
2 Die dunklen Zeiten der Hexenverfolgung und ihre Folgen
Was ist eine Hexe?
Die Geschichte der Magie und des Hexentums
Das Auftreten der Hexe
Erste Gesetze gegen den Missbrauch von Magie
Das Konzept der europäischen Hexerei
Volks- und Hochmagie
Der Hexenhammer – Malleus Maleficarum
Die Hexenverfolgung in Europa
Ein Exkurs: Die mittelalterliche Mystikerin aka Klosterhexe
Hexerei und Antisemitismus
Die Frühe Neuzeit – Der Höhepunkt der europäischen Hexenjagd
Die Betroffenen der Hexenjagden
Warum richtete sich die Hexenverfolgung hauptsächlich gegen Frauen?
Die Ursachen der Schwesternschaftswunde
Das langsame Ende der Hexenjagden
Die Frage der Schuld – Aufarbeitung der Hexenverfolgung
Hexenverfolgung heute
3 Ausdrucksformen der Hexenwunde und wie du sie erkennst
Das Erbe der Hexenverfolgung (Epigenetik)
Transgenerationale Mechanismen
Die Hexenwunde im kollektiven Feld
Die drei Ebenen der DNA
Mein Weg zur Heilung der Hexenwunde
Symptome der Hexenwunde
Urwunde 1: Ich bin nicht sicher – was, wenn mich jemand sieht? Über die Angst, dich zu zeigen
Urwunde 2: Ich bin nicht gut genug – über Selbstzweifel und das Imposter Syndrom
Urwunde 3: Ich gehöre nicht dazu – bis hier hin und nicht weiter. Über People Pleasing und Grenzensetzen
Die verletzte Weiblichkeit – die Schwesternschaftswunde
Neid, Hass und Mangel unter Frauen – die Schwesternschaftswunde
Die Rolle der Sexualität
Das Drama-Dreieck: warum dich Schuldzuweisungen nicht weiterbringen
Die Hexenwunde im Überblick
4 Einführung in die Ahnenarbeit
Warum Ahnenarbeit?
Ahnenkulte
Wer sind unsere Ahnen?
Ahnen deines Blutes
Die friedvollen und die nicht so friedvollen Ahnen
Ahnen des Platzes
Über die sieben Generationen
Zur Geschichte meiner Ahnen zu Zeiten der Hexenverfolgung
Liebevoller Kontakt mit deinen friedvollen Ahnen
Botschaften deiner Ahnen
Olfaktorische Botschaften
Botschaften durch Träume
Zeichen durch Federn
Wenn die Technik verrückt spielt
Mit deinen Ahnen in Kontakt treten
Gräber besuchen und pflegen
Der Ahnenaltar
Gestaltung deines Ahnenaltars
Die Einweihung
Ritual zur Einweihung des Ahnenaltars
Das Ahnendinner
Ahnen und Tarot
5 Die Heilung der Hexenwunde
Schritt 1: deine Definition von Sichtbarkeit und Outing bestimmen
Meditation »Clearing«
Tarot Spread
Kerzenzauber: Kraft und Schutz auf deiner Reise zur Hexenwunde
Schritt 2: den Kanal zur Intuition und zu den Hellsinnen (wieder-)herstellen
Formen der Intuition
Die Intuition stärken
Deine magischen Gaben – die Hellsinne trainieren
Besitzt jeder Mensch Hellsinne?
Übersicht über die Hellsinne
Schritt 3: deine Fähigkeiten anerkennen und darin vertrauen
Liebevolle Selbstdisziplin
Wie sehr vertraust du in deine eigenen Fähigkeiten?
Selbstliebe und gesunde Sexualität
Schritt 4: Deep Dive in die Hexenwunde – Ahnenarbeit und frühere Leben
Treffen mit dem Ahnenmentor
Dein Ahnenritual
Die Kraft der Vergebung
Was tun, wenn ich nicht vergeben kann?
Vorherige Leben
Schritt 5: Rein in die Sichtbarkeit!
Zauber zur Aktivierung deiner Hexenkraft
Ausblick – raus aus der Besenkammer
Meditationen auf einen Blick
Dank
Glossar
Lesetipps
Ich rufe heute all die, die im großen Feuer verbrannt wurden.
All die, die als Hexe starben.
Ich löse hier und heute die Wunden, die Schatten, die Blockaden auf.
Egal ob Opfer oder Täter, ich bitte um Vergebung, sodass Heilung entstehen darf.
All das entstandene Leid auf kollektiver Ebene darf aufgelöst werden.
An alle, die zu dieser Zeit lebten und Leid erfuhren: Ich sehe euch.
Es ist an der Zeit, uns unsere Kraft wiederzuholen.
Durch alle Generationen hindurch.
Erinnere dich an deinen heiligen Traum.
Ahé.
Hey Hexe!
Ja, ich meine dich. Bin ich überhaupt eine Hexe?, fragst du dich jetzt vielleicht. Was für ein Bild schießt dir intuitiv in den Kopf? Eine alte Frau mit grünem Gesicht und Hakennase? Unser heutiges Bild der Hexe ist geprägt von Märchen, der Kirche und ihrer Teufelslehre sowie der Popkultur. Von der fliegenden Satansbraut im Hexenhammer, über die böse, Kinder fressende Hexe bei Hänsel und Gretel bis hin zur smarten und frechen Serienhexe Sabrina Spellman: die Darstellung der Hexe hat eine große Wandlung durchgemacht und das Thema Hexentum ist aktueller denn je. Immer mehr Menschen, egal welcher Geschlechtsidentität, welcher Nationalität oder kulturellen Herkunft, spüren heute ihren Ruf, praktizieren Rituale, verbinden sich mit anderen Hexen, fühlen ihre wahre Berufung – als Hexe zu leben und vielleicht sogar zu arbeiten. Gleichzeitig spüren viele dieser Menschen – und auch Menschen in heilenden, helfenden oder medizinischen Berufen, die sich nicht als Hexe bezeichnen – eine unterschwellige Angst, manchmal auch ein sehr starkes Ablehnungsgefühl gegenüber ihren Gaben. Dieses Unwohlsein, sei es nun Angst, Widerstand, Groll gegenüber dem »Widernatürlichen«, kann etwas mit der Hexenwunde zu tun haben.
Was ist die Hexenwunde? Genau darum – und auch darum, wie du sie heilen kannst – geht es in diesem Buch. Mit dem Begriff »Hexenwunde« ist das individuelle und kollektive Trauma gemeint, das durch die europäische Hexenverfolgung ausgelöst wurde und das bis heute in uns wirkt. Dieses ungute Gefühl, das dich beschleicht, wenn du etwas tust, was außerhalb der Norm ist. Die Angst, dich zu zeigen. Das Schamgefühl, wenn andere dich fragen, ob du wirklich an Magie glaubst. Der Teil in dir, der sich immer noch versteckt, weil es sich nicht sicher anfühlt, die Magie in dir und um dich herum anzunehmen und auszuleben. Vielleicht praktizierst du bereits Formen der Magie oder bist »nur« interessiert an Spiritualität und Hexentum, aber diese Interessen und Gaben versteckst du aus der Angst heraus, verurteilt, abgelehnt oder gemobbt zu werden. Vielleicht spürst du schon länger deine Hellsinne, deine Intuition oder andere mediale oder heilerische Fähigkeiten, unterdrückst diese aber, weil dein Verstand sagt, das sei völliger Quatsch. Es kommen Zweifel auf, Scham oder sogar Schuldgefühle. Woher kommen all diese schweren Gefühle? Die Angst vor Ablehnung, Verurteilung, Gefahr?
Die Geschichte der Hexe ist von Angst geprägt. Auf der einen Seite gab es schon immer die Angst vor dem Unbekannten, dem Mystischen, dem sexuell Freien. Aber hast du dich schon mal gefragt, warum uns die Gesellschaft lehrt, sich vor Hexen zu fürchten und nicht vor den Männern, die sie bei lebendigem Leib verbrannt haben? Hier findest du die andere Seite der Angst. Die unterbewusste Angst, als Hexe geächtet und verurteilt zu werden. Und sei es nur durch die Meinungen anderer.
Eine Kundin schrieb mir letztens, sie habe den Begriff »Hexe« immer vermieden, weil sie dachte, er sei so negativ besetzt. Bei einer unserer Zeremonien verstand sie dann, dass sie selbst diejenige war, die Angst vor den Assoziationen anderer hatte. Nachdem sie diese Angst losgelassen hatte, fühlte sie, dass das Hexe-Sein für sie nun Freiheit sowie, wie sie es ausdrückte, Verbundenheit mit der großen Mutter bedeute.
In unserer heutigen Gesellschaft ist der Begriff der Hexe noch immer meist negativ besetzt. Aber warum eigentlich? Die Antwort findest du in diesem Buch. Gleichzeitig habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, den Begriff der Hexe wieder positiv zu belegen und ihm seine Power zurückzugeben. Worte haben Macht. In dieser Tatsache liegt einer der Gründe, wieso ich dieses Buch schreibe. Ich möchte Menschen dazu inspirieren, sich zu reflektieren und sich mit ihren Schattenanteilen zu beschäftigen. Deine Schatten sind genau die Anteile, die du gerade vielleicht lieber noch beiseiteschiebst, weil sie sich unbequem anfühlen. Aber genau in ihnen liegt deine Freiheit.
Wenn du gerade dieses Buch in der Hand hältst, dann aus einem bestimmten Grund. Das Thema Hexenwunde löst etwas in dir aus. Es triggert dich. Warum ist das so? Weil du mit diesem Thema – bewusst oder unterbewusst – in Resonanz gehst. Deshalb geht es in diesem Buch nicht nur um die Geschichte der Hexenverfolgung, sondern vor allem darum, dass und wie die Hexenwunde bis heute wirkt und uns (meist unbewusst) an Dingen hindert, die wir erreichen könnten. Was wäre für dich möglich, wenn du ohne diese Angst leben könntest, die Angst, dass es nicht sicher ist, dich authentisch zu geben?
Ich möchte erreichen, dass Hexen sich zeigen können. Dass du, wenn du diese Zeilen liest, erkennst, dass auch du eine Hexe bist. Und dass du dich sicher fühlst, dich so zu nennen und das zu tun, was dein Herz begehrt. Daher ist es meines Erachtens auch so wichtig, dass wir uns noch einmal mit unserer Vergangenheit, der Geschichte, den Fakten, den Wunden beschäftigen. Das ist Weiterentwicklung.
Lass mich eins klarstellen: Die Hexenwunde ist ein sehr facettenreiches Thema, das wir nicht mal eben über Nacht heilen können. Alles ist ein Prozess. Die Symptome und Schmerzen der Hexenwunde sind tiefgreifend, und du darfst sie Schicht für Schicht abtragen, wie die Schalen einer Zwiebel. Mit Alltagsritualen wie Journaling-Fragen, Clearings und Zaubern wird die erste Schicht gelöst. Die zweite Schicht geht noch etwas tiefer, zurück zu deiner Ahnenlinie, denn Traumata können genetisch vererbt werden. Das ist wissenschaftlich über die Epigenetik belegt. Ich zeige dir die Grundlagen magischer Arbeit für Reisen in die Anderswelt und du lernst, Schritt für Schritt deinen Ahnen näherzukommen.
Dieses Buch kann dir als Tor in eine neue Welt dienen. Indem du dich der Heilung deiner Hexenwunde widmest und dich wieder mit deiner Macht verbindest, machst du wichtige Schritte auf dem Weg der Hexe. Und dabei ist es egal, ob du absoluter Magieneuling bist oder schon etliche Jahre praktizierst.
Ich weiß, das Thema Hexenwunde ist nicht gerade das einfachste. Warum also den Aufwand auf sich nehmen? Weil es sich so sehr lohnt. Die Freiheit, die Selbstbestimmung und die Klarheit, die sich dadurch in dir verankern, bringen dich auf ein komplett höheres Energielevel. Es kann wie der Eintritt in eine neue Welt sein. Der Beginn von etwas Großem. Achte dabei gut auf dich und deine Gefühle. Vielleicht spürst du, dass dich bereits beim Lesen dieser Zeilen in der Einleitung etwas zurückhält. Nimmst du vielleicht eine vage oder sogar heftige Angst in dir wahr? Sich die Hexenwunde anzusehen erfordert verdammt viel Mut. Und ich möchte ehrlich mit dir sein: Du brauchst neben Mut auch mentale Stärke und Vertrauen.
Die Inhalte dieses Buches sind nicht für jeden Menschen gleich gut zu verdauen. Gehe bitte in die Eigenverantwortung und spüre, ob du bereit bist. Dieses Buch ist auch kein Ersatz für eine professionelle Therapie oder Traumaheilung. Viele der Hexenwunden-Symptome können ungeheilten Traumata oder psychischen Erkrankungen ähneln, die du gemeinsam mit einem qualifizierten Psychologen oder einer Therapeutin angehen und heilen solltest. Dieses Buch ist für Menschen, die sich bereits der inneren Arbeit gewidmet haben, aber vielleicht einfach an einem gewissen Punkt nicht weiterkommen. Für Menschen, die bereit sind, sich ihren Schatten zu stellen.
Nimm dir kurz einen Moment Zeit für dich, hole einmal tief Luft und spüre in dich hinein. Dich der Heilung der Hexenwunde zu widmen kann erst einmal herausfordernd sein, haben wir doch gelernt, nicht dem Körper, sondern dem Verstand zu vertrauen. Aber ich lade dich hiermit ein, dich deinem Körpergefühl hinzugeben. Vertraue und fühle.
Wann immer du merkst, dass es dir zu viel wird, mache bitte eine Pause und spüre in dich hinein. Alle Gefühle dürfen da sein. Ich habe dir eine Meditation zum Erden aufgenommen sowie eine Playlist zum Tanzen erstellt. Du wirst intuitiv wissen, was davon du gerade brauchst. Wenn du das Gefühl hast, am liebsten flüchten zu wollen, ist generell Bewegung gut. Gehe raus in die Natur und gib deinen Gefühlen Raum. Beweg dich sanft, indem du dich umarmst und dich dabei sachte hin und her wiegst, oder lass Dampf ab, indem du beispielsweise in ein Kissen schreist. Ich habe dir eine Playlist auf Spotify erstellt, mit Songs, die mir helfen, Emotionen fließen und Druck abfließen zu lassen. Musik und Tanz sind dabei tolle Elemente, aber all das ist individuell. Schaue, was sich für dich am besten anfühlt.
Link zur Playlist auf Spotify
https://theherstorywitch.de/meditationen-die-hexenwunde-buch/
Meditation zum Erden
https://theherstorywitch.de/meditationen-die-hexenwunde-buch/
Passwort: Hexenwunde
Wenn du ein leichtes Kribbeln im Körper verspürst, wisse: Die Zeit ist nun reif. Immer mehr Menschen machen sich auf den Weg in ein selbstbestimmtes Leben, zeigen sich in ihrer Verletzlichkeit und in ihrer vollen Größe und sind dabei eine Inspiration für andere. Und vielleicht bist du jetzt genau in diesem Moment einer von diesen Menschen.
Ich bin Melissa und ich bin Hexe. In meinem Beruf begleite ich Menschen mit spirituellen/heilerischen Fähigkeiten, ihre Berufung mutig ausleben zu können und ihr »Outing« als Hexe stolz zu meistern.
Eigentlich wollte ich Historikerin werden und eine Doktorarbeit zum Thema »Magie in Mexiko« schreiben. Meine eigene Reise zur Hexenwunde begann also wissenschaftlich. Ich studierte damals lateinamerikanische Geschichte, schrieb meine Masterarbeit zum Thema »Hexerei in Mexiko im 17. Jahrhundert« und reiste im Rahmen eines Stipendiums drei Monate nach Mexiko, um in unterschiedlichen Archiven zu forschen. Das Thema bewegte und begeisterte mich sehr und mir wurde zunehmend klarer, dass ich auch der deutschen Geschichte meine Aufmerksamkeit schenken durfte, denn die Unterschiede zwischen Mexiko und Europa waren bedeutend. Im kolonialen Mexiko konnten zwanzig Hexenverbrennungen nachgewiesen werden, in Europa hingegen rund 60000 Hinrichtungen. Die Dimensionen und Ausmaße trafen mich mit Wucht. Also begann ich, mich der deutschen Geschichte zu widmen. Aber nicht nur auf historischer, sondern auch auf spiritueller Ebene. Ich ging den Weg vom Unbewussten ins Bewusste. Aus der Neutralität unserer modernen Gesellschaft hin zur Weiblichkeit. Weg vom Funktionieren, hin zu meiner wahren Natur. Den Weg vom Standardlebenslauf hin zu meiner Berufung: Ich bin Hexe. Natürlich nahm ich auf diesem Weg alle Stolpersteine, Hürden und Krisen mit, war so ängstlich wie fasziniert und nicht selten war ich von Zweifeln geplagt. Auch all das waren und sind Symptome der Hexenwunde. Während der Forschung wurde mir schließlich bewusst, dass meine Berufung nicht die zur Historikerin war, sondern eine andere ist: die Brücke zu schlagen zwischen Wissenschaft und Spiritualität.
Zu viele Mythen und Halbwahrheiten kursieren über die Hexenverfolgung, zu wenig Menschen sind sich ihrer Existenz überhaupt bewusst, dabei richten sie immer noch so viel Schaden an. Zu viele von uns leben noch versteckt in ihrem Muggeldasein, weil sie sich nicht trauen, sich in ihrer vollen Authentizität als Hexe zu zeigen. Ihre Berufung auszuleben. Ich wollte mich nicht dazuzählen und entschloss mich, mein Leben als Hexe zum Beruf zu machen. Mich zu zeigen, wie ich bin. Aber ich wusste, dass es dafür nötig, war, mir all die Schatten anzusehen. Indem ich mich auf die Reise zur Hexenwunde begab, eröffnete sich mir eine neue Welt. Ich lernte meine Ahnen von einer bisher unbekannten Seite kennen, reiste in frühere Leben und grub tief in den Akten. Schuld, Scham, Angst, Panik, Wut – all das durfte sein und gefühlt werden, um dann abzufließen und zu heilen.
In der Zusammenarbeit mit meiner ersten Mentorin und Lehrerin Inga Laumann stellte sich meine Welt auf den Kopf. Ich arbeitete zwei Jahre lang an ihrer Seite und lernte so viel über die Kraft der Gebärmutter, die Urweiblichkeit, das Vertrauen ins Leben sowie die Verbindung und den tiefen Service für Mutter Erde. Bei Sonia Emilia Rainbow lernte ich die Kraft der Vergebung durch das Umschreiben meiner Vergangenheit und das Weben und Wirken bei schamanischen Rückführungen. Die Reisen in frühere Leben berührten mich zutiefst. Auch die Arbeit mit Tarotkarten begleitet mich schon sehr lange, und wiederum in Mexiko durfte ich mein Wissen noch vertiefen. On top absolvierte ich bei Britta Remmel einen Kurs zum Thema »Tarot als Coachingwerkzeug«. Ich lernte und lerne weiterhin durch meine schamanische Lehrerin Anette (Tunritha) alles zum Thema Seelenflüge, Runen und die Anderswelt. Ich reise tief und bin erfüllt von all dem Wissen. Ich gehe den Weg der Völva, der Hexe im nordischen Schamanismus. Und alles, was die Themen »Grenzen setzen«, »raus aus dem People Pleasing«, eine »nothing to prove«-Einstellung angeht sowie die spannende Welt der Metaphysik und des Human Design, lerne ich bei meiner jetzigen Mentorin Alisha Belluga.
Um dir, liebe Leserin, lieber Leser, deinen Weg etwas leichter zu gestalten, habe ich aus all diesen Erfahrungen und auf Basis meines gesammelten Wissens dieses Buch geschrieben. Ich werde dir im Verlauf dieses Buches noch einige weitere persönliche Einblicke aus meinem Leben und in meinen Weg geben, denn Hexenwissen möchte geteilt und weitergegeben werden.
Der Alltag als Hexe ist vielfältig und ich lerne jeden Tag neue Dinge dazu. Und schlussendlich ist das Leben selbst, mit all seinen Höhen und Tiefen, mein größter Lehrmeister. Im Service für Mutter Erde.
Mir ist es an dieser Stelle sehr wichtig, zu betonen, dass ich mich an alle Menschen richte. Wir Hexen sind divers, weder ausschließlich weiblich noch männlich. Wir haben die unterschiedlichsten Hintergründe, Kulturen, Erfahrungen, Wünsche und Gaben. Manche davon deutlich magisch, manche nicht oder noch nicht. Um die Lesbarkeit und den magischen Flow dieses Buches zu erhalten, wähle ich deshalb jede Anredeform und jedes Geschlecht, in der Hoffnung, wirklich gerecht und offen auf alle Menschen, interessierten Personen einzugehen und letztendlich der Magie den Raum zu öffnen.
Ahé.
Mein Tipp für dich: Leg dir gleich zu Anfang unserer gemeinsamen Reise ein Journal zu. Wähle ein Heft oder Notizbuch, das dir wirklich gut gefällt, denn mit den anfangs leeren Seiten teilst du einen wichtigen Teil deines Lebens, deines Inneren, deiner Seele. Das Journal wird dich begleiten, deine Gedanken einfangen und dir dabei helfen, immer klarer zu werden und deinem wahren Ich mit jedem Eintrag auf magische Weise immer einen Schritt näherzukommen.
Was ist überhaupt eine Hexe? Der Begriff »Hexe« wird oft verwendet, um Menschen zu beschreiben, die übernatürliche Kräfte besitzen und diese nutzen, um Magie auszuüben. Viele kennen die Hexe als Figur im Märchen oder in der Mythologie. In der Regel wird sie als eine Frau mit magischen Fähigkeiten beschrieben, wobei die Märchen der Gebrüder Grimm und auch Disneyfilme unser Bild von der Hexe stark geprägt haben. Ich kann mich noch erinnern, wie sehr ich mich als Kind vor der bösen Hexe in »Schneewittchen« gegruselt habe, die als alte Frau mit vergiftetem Apfel umherschlich. Ein Bild, das sich außer in meinen sicherlich in noch viele andere Köpfe eingebrannt hat. In vielen Kulturen wurden und werden Hexen bis heute als böse oder dämonisch angesehen. In der modernen Popkultur werden Hexen hingegen häufig als faszinierende und mächtige Personen dargestellt und sind ein beliebtes Thema in Büchern, Filmen und Fernsehserien. Das ist immerhin eine eher positive Entwicklung, wenn dieses Bild auch nicht sehr viel mit dem realen Leben einer Hexe zu tun hat.
Eine moderne Hexe kann sich auf verschiedene Weise definieren und es gibt keine festen Eigenschaften, die für alle Hexen gelten. Frei nach dem Motto »wenn ich Regeln möchte, gehe ich in die Kirche« arbeiten Hexen sehr individuell und selbstbestimmt. Einige moderne Hexen sind Teil der Religion Wicca oder praktizieren andere Formen des Neopaganismus. Andere sehen sich als spirituell Praktizierende, die verbunden mit der Kraft der Natur und den Elementen Magie ausüben und sich auf die Verbesserung ihrer eigenen psychischen und spirituellen Fähigkeiten konzentrieren. Sie ehren die Natur und fühlen sich verbunden mit ihr. Wie die meisten von uns lebe ich im Einklang mit dem Mond sowie den Energien des Universums und somit auch mit dem natürlichen Zyklus der Erde.
Für mich ist der Begriff der Hexe genderneutral. Das bedeutet, er umfasst alle Menschen, egal welchen Geschlechts. Viel zu oft wird die Geschichte der Hexenverfolgung nur auf Frauen bezogen. Aber es waren auch, wie du später lesen wirst, (wenn auch wesentlich weniger) Männer davon betroffen. Und es gibt sowohl männliche als auch nicht-binäre und Transpersonen innerhalb der Community, die dieses Thema ebenso trifft. Daher ist es wichtig, uns noch einmal klarzumachen, dass die Hexenwunde sich auf unser Kollektiv bezieht und es Arbeit von allen Seiten benötigt, um dieses Thema zu heilen.
Hexen lehnen Dogmen zugunsten von Kreativität ab, feiern Diversität und Inklusion anstelle von Ausschluss und Trennung. Die moderne Hexe hat viele Identitäten und Ausdrucksweisen. Daher gibt es keine einheitliche Definition, wie eine Hexe zu sein hat. Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung davon, was es bedeutet, eine Hexe zu sein. Und das ist gut so. Denn im Laufe eines Hexenlebens erfahren wir immer wieder Neues und überdenken Konzepte und Richtungen. Hexen sind Gestaltwandlerinnen, die sich ständig verändern und entwickeln, darin liegt unser Geheimnis. Im mystischen Kontext sind Gestaltwandler Wesen mit der Fähigkeit, ihre äußere Erscheinung zu verändern. Wir kennen sie aus vielen mythologischen Überlieferungen, Legenden und Geschichten. Du liest später von Circe, die ihre Kräfte als Teil einer Prüfung oder Herausforderung für den mythologischen Helden einsetzte. Der Prozess des Gestaltwandels gilt aber auch als Metapher für die Fähigkeit, sich zu verändern und zu transformieren, und kann damit als ein Weg der Selbstentwicklung betrachtet werden, bei dem die Hexe ihre Form, Persönlichkeit und ihr Leben verändert und transformiert. Ich beobachte immer wieder bei Hexen, die ich begleite, dass sie sich öffnen und sich mehr und mehr zeigen. Eine meiner Klientinnen, die sich anfangs nur im Verborgenen mit ihrer Magie beschäftigt hat, hat heute einen Instagram-Auftritt. In unserer Zusammenarbeit sagte sie, es sei ihre größte Angst und gleichzeitig ihr größter Wunsch, sich öffentlich als Hexe zu zeigen. Ihre Angst überwand sie, indem sie ihre Hexenwunde liebevoll integrierte. Nachdem sie anfangs anonym postete, zeigt sie sich mittlerweile auch als Person, ist in ihrem Coven aktiv, und es ist sichtbar und spürbar, dass sie mehr und mehr in ihre magischen Fähigkeiten vertraut. Ihre Selbstwahrnehmung ist durch ihr sich Einlassen und das Heilen der Hexenwunde transformiert worden und dadurch auch ihre komplette Erscheinung.
Eine Gruppe von Hexen wird Coven genannt. Traditionell soll ein Coven früher aus 13 Hexen bestanden haben (was historisch nicht wirklich nachweisbar ist), heute stellt er sich komplett individuell dar. Das Wort Coven stammt aus dem lateinischen convenire »zusammenkommen« und wurde dann von den englischen Begriffen covene (versammeln) und covenant (Bündnis) übernommen. Es wird oft als Hexenzirkel übersetzt und bedeutet aber auch so viel wie »Band« und »Priesterschaft«. Für mich ist ein Coven eine Gruppe von Hexen, die sich zusammentun, um gemeinsam Magie zu feiern: magischer Austausch und Verbundenheit, gepaart mit Hexenwissen.
Mit einem Hexencoven wird oft die geometrische Form des Kreises in Verbindung gebracht. Es gibt viele Abbildungen von Hexen, die (oft nackt) in der Natur um ein Feuer im Kreis tanzen. Der Kreis symbolisiert einen sicheren Ort, einen sogenannten safe space, der die Hexen von der äußeren Welt abgrenzt und in sich Magie entstehen lässt. Vor den meisten Ritualen und Zaubern ziehen wir einen Kreis, um die Elemente, unser spirituelles Team und/oder Gottheiten und Ahnen zu rufen. Das Ganze dient der Wertschätzung, aber auch dem Schutz. Außerdem bleibt die Energie, die durch den Zauber oder das Ritual heraufbeschworen wird, in der Kreismitte und konzentriert sich dort. Der Kreis, in dem wir stehen/sitzen/tanzen und der uns von der Umgebung abgrenzt, hilft uns dabei, uns sicher zu fühlen und uns emotional zu öffnen. Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Coven. Die traditionelle Form aus dem Wicca hat eine strenge Hierarchie und nur ausgewählte Hexen dürfen eintreten. Die Initiation in einen Coven wird rituell gefeiert. Üblicherweise treffen sich Wicca-Coven zu Vollmondritualen (Esbat) und feiern in den meisten Fällen zusätzlich acht Mal im Jahr die Jahreskreisfeste. Gerald Gardner (Gründer von Wicca) sah 13 als die ideale Mitgliederzahl an, wobei jeder Coven je sechs Männer und Frauen (im Idealfall Paare) und eine Hohepriesterin haben sollte. Andere Coven sind wesentlich lockerer, haben flache bis gar keine Hierarchien, feiern die Feste, wie sie fallen, und treffen sich zum Austausch. Letztendlich ist alles möglich – es gibt keine Regeln, wie ein Coven zu sein hat – außer bei Wicca vielleicht.
Den richtigen Coven gefunden zu haben, heißt, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu haben, Hexenwissen auszutauschen und Rituale sowie Magie zu praktizieren. Oftmals verändert sich im Leben einer Hexe die Zugehörigkeit zu einem Coven, ähnlich, wie dies mit Freundeskreisen auch geschieht.
Statt die Ursachen im Außen zu suchen, übernehmen viele Hexen die Verantwortung für sich selbst und die Welt um sie herum. Sie achten auf die Auswirkungen ihrer Handlungen auf die Natur und sehen sich meist im Dienst von Mutter Erde. Es geht ihnen darum, eine tiefe Verbindung mit der Natur und der spirituellen Welt aufzubauen und diese zu pflegen. Hexen gestalten ihr Leben so, dass es mit ihren Werten und Überzeugungen im Einklang steht. Sie hinterfragen die Welt und gestalten sie neu. Eine Hexe folgt ihrem Seelenweg. Das bedeutet, der inneren Stimme zu folgen und sie zum eigenen Kompass zu machen.
Ich werde häufig gefragt: »Woran merke ich, dass ich eine Hexe bin, und ab wann bin ich es wirklich?« Das Kaleidoskop an Fähigkeiten, Zutrauen, Geführtsein, Glaubenssystemen, Überzeugungen, Erfahrungen, Spiritualität und Intuition ist so vielfältig, wie jede Hexe absolut einzigartig ist. Ich gebe dir hier eine – zugegeben sehr vereinfachte – Übersicht, die dir vielleicht hilft, dich zu reflektieren.
Du bist eine moderne Hexe, wenn du Elemente der Hexerei, Spiritualität, Energiearbeit und alternative Praktiken bereits in dein Leben integrierst oder dich von der Idee angezogen fühlst. Auch alte Traditionen interessieren dich vielleicht und du hast eine Gabe, in anderen Menschen Potenzial zu entdecken und zu fördern. Du hast lebhafte Träume, Eingebungen oder Visionen, in denen es um spirituelle Themen oder Symbole geht, du spürst die Emotionen und Stimmungen anderer Menschen und atmest auf oder entspannst sehr tief, wenn du in der Natur unterwegs bist. Wenn du eins oder mehrere der folgenden Anzeichen bei dir wahrnimmst, könntest du es als Zeichen dafür werten, dass du eine moderne Hexe bist. Denk dabei nicht zu lange nach, sondern lass dein Gefühl sprechen!
1. Achtsamkeit und Meditation: Moderne Hexen haben häufig eine Praxis der Achtsamkeit. Viele von ihnen meditieren oder reisen (geführt und für sich selbst) in die Anderswelt, um eine tiefere Verbindung zu sich selbst und zur spirituellen Welt herzustellen.
2. Naturverbundenheit und Spiritualität: Moderne Hexen haben oft eine tiefe Verbindung zur Natur. Sie spüren die Energie von Pflanzen und Tieren und suchen energetische Verbindung durch die Erforschung und Wertschätzung natürlicher Elemente wie Pflanzen, Tiere, Wetter und Jahreszeiten oder durch den Kontakt zu Landschaftselementen wie Flüssen oder Seen.
3. Ritualarbeit: Manche moderne Hexen praktizieren Rituale, um bestimmte Absichten zu setzen, Energie zu lenken und sich mit spirituellen Kräften zu verbinden. Diese Rituale können Kerzenmagie, Kristallarbeit, Ahnenarbeit, Meditation und Gebete umfassen.
4. Magie und Energiearbeit: Moderne Hexen glauben oft an die Existenz subtiler Energien. Sie praktizieren Energiearbeit, um Heilung, Schutz oder Veränderungen in ihrem Leben oder im Leben anderer oder der Natur herbeizuführen.
5. Verwendung von Werkzeugen: Einige moderne Hexen verwenden Werkzeuge wie Kristalle, Tarotkarten, Runen, Federn, Räucherwerk, magische Tränke und andere magische Gegenstände, um ihre Praktiken zu unterstützen.
6. Selbstentdeckung und persönliche Entwicklung: Moderne Hexen betonen oft die Bedeutung der Selbstreflexion, persönlichen Entwicklung und des Wachstums auf spiritueller Ebene.
7. Akzeptanz und Toleranz: Die meisten modernen Hexen sind offen für verschiedene Glaubenssysteme und Lebensweisen. Sie betonen Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen und versuchen, im Einklang mit ihren Überzeugungen zu leben.
8. Studium und Weiterbildung: Moderne Hexen sind oft bestrebt, ihr Wissen über spirituelle Praktiken, Magie, Esoterik, Kräuterkunde und ähnliche Themen zu erweitern und ihre Erkenntnisse mit anderen zu teilen.
Solltest du dich bisher nicht als Hexe bezeichnen, wie denkst du jetzt darüber?
Wenn du dich nicht als Hexe siehst, ist das übrigens auch total okay. Vielleicht geht der Begriff Heiler*in oder Schaman*in mehr mit dir in Resonanz – du brauchst dich auch gar nicht zu labeln. Aber wenn der Begriff Hexe doch etwas mit dir macht, lade ich dich ein, genauer hinzuschauen und reinzufühlen. Wichtig ist, dass du für dich ein klares Bild gewinnst, was eine Hexe sein kann und wie individuell die Welt der Hexe ist.
Dennoch, und darum geht es in diesem Buch, ist das Leben als moderne Hexe nicht so frei und positiv besetzt, wie die letzten Absätze es vermuten lassen. Auch heute noch herrscht eine Menge bewusster sowie unbewusster Vorurteile und Ängste gegenüber Hexen. Nicht nur seitens nicht Magie wirkender Menschen, sondern auch innerhalb unserer Community. Lass uns also im ersten Schritt gemeinsam schauen, woher diese Vorurteile stammen.
Es ist meiner Meinung nach sehr erlösend und befreiend, zu erkennen, dass die Magie schon eine so lange Tradition hat und schon von so vielen Hochkulturen vor uns ausgeübt wurde. Aber ich möchte dir nichts vormachen. Spätestens der Teil der Geschichte, der sich mit der Hexenverfolgung befasst, ist ein harter Brocken. Deswegen starten wir gleich zunächst sanft mit der Geschichte der Magie, sodass du dich langsam herantasten kannst. Anschließend gehen wir über ins Mittelalter bis hin zur frühen Neuzeit und damit der Zeit der Hexenverfolgung. Die Beschreibungen und Berichte, die in diesem Part folgen, können dein System triggern. Du musst keine Angst haben, ich bitte dich aber, in die Eigenverantwortung zu gehen. Wann immer es dir zu viel wird, nimm dir ganz bewusst Zeit für dich. Fühle die Emotion, die in dir aufsteigt, und lass sie wie eine Welle einmal durch dich hindurchspülen. Identifiziere dich nicht damit, denn das, was auftaucht, ist nicht zwingend deins. Fühle es, akzeptiere, dass du diese Emotionen spürst und dann lass sie gehen. Um diesen Prozess zu unterstützen, bekommst du von mir eine Meditation zum Erden. Du kannst sie jederzeit nutzen, um dich wieder mit dir und der Kraft von Mutter Erde zu verbinden.
https://theherstorywitch.de/meditationen-die-hexenwunde-buch/
Passwort: Hexenwunde
Die Verbindung mit dir selbst und Mutter Erde wird Distanz zu den Geschehnissen der Vorzeit schaffen. Du bist NICHT deine Erinnerungen, auch nicht die deiner Zellen.
Du bist HIER.
Du bist JETZT.
Du bist SICHER.
Merke: Das folgende Kapitel hat den Anspruch, mehr Klarheit und mehr Mitgefühl mit dir selbst zu ermöglichen. Sei sanft mit dir und deinen eigenen Gefühlen, Ängsten und dem eigenen Unwohlsein im Zusammenhang mit Hexentum und Magie. Ich bin mir sehr sicher, dass du nach diesem Kapitel wesentlich klarer sehen wirst. Aber um Licht ins Dunkle zu bringen, müssen wir uns zunächst in die Schatten begeben.
Um dich mit auf die Reise bis zum Entstehen der Hexenwunde zu nehmen, möchte ich noch einmal ganz vorne anfangen. Klar, du kannst diesen Teil auch überspringen und denken, ne, keine Lust auf Geschichte. Aber hey – hier geht es um die Geschichte der Magie. Wie alles in diesem Leben hat auch sie Licht- und Schattenseiten. Und du wirst feststellen, dass das, was im Englischen History genannt wird, oftmals HERstory ist.
HERstory ist ein Begriff, der verwendet wird, um die Geschichte aus der Perspektive von Frauen zu betrachten und zu erzählen. Er steht im Gegensatz zur traditionellen Geschichtsschreibung, die bisher meist von männlichen Erfahrungen (HIStory) dominiert und geprägt ist.
Noch ein paar Worte zum Begriff HERstory: Die Betonung des weiblichen Parts der Geschichte will das Bewusstsein für die unterrepräsentierten Geschichten, Errungenschaften und Beiträge von Frauen im Laufe der Zeiten schärfen. Damit beinhaltet er auch eine kritische Reflexion über die Mechanismen der Geschichtsschreibung und die Frage, warum bestimmte Geschichten bevorzugt und andere vernachlässigt wurden. Dieser Diskurs lädt dazu ein, die Vorurteile und Machtstrukturen zu hinterfragen, die historische Erzählungen beeinflusst haben und weiterhin beeinflussen. Durch HERstory wird die Vielfalt der Erfahrungen und Beiträge von Frauen sichtbar gemacht, um ein breiteres Verständnis der Geschichte zu ermöglichen und zur Gleichstellung der Geschlechter beizutragen. Deshalb ist HERstory ein wichtiges Instrument, um die Geschichtsschreibung zu erweitern und zu diversifizieren. Indem wir die Geschichten von Frauen erzählen und würdigen und indem wir bestehende Geschichtsschreibung aus einer weiblichen Perspektive betrachten, können wir eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft schaffen, in der alle Stimmen und Erfahrungen gleichermaßen gehört und wertgeschätzt werden. Das ist auch der Grund, warum mein Podcast Magical Herstory heißt, und mein Account auf Instagram the_herstory_witch. Frauen haben Geschichte geschrieben, da aber ein Großteil der Geschichtsschreiber männlich waren, konnten sie die Geschichte auch nur durch die männliche Brille betrachten und interpretieren. Lasst uns offen sein für alle Facetten der Geschichte – die männliche, die weibliche, die queere, die diverse und letztendlich die magische. Und nun zurück zur Geschichte der Magie. Du wirst erfahren, wie sich das Bild der Hexe über die Jahrhunderte gewandelt hat und was den Hexen in den dunklen Zeiten des Mittelalters und der frühen Neuzeit wiederfahren ist. Spüre dabei genau in dich hinein, was diese Schilderungen in dir auslösen. Alles, was in dir zum Klingen kommt, kann eine Auswirkung der Hexenwunde sein. Zu deiner Entlastung: Alles, was sich zeigt, ist bereit, angesehen und noch einmal gefühlt zu werden, um dann in Liebe abzufließen.
In diesem Kapitel möchte ich dich auf eine Zeitreise mitnehmen. Wir widmen uns zum einen der geheimnisvollen und oft düsteren Vergangenheit – der Geschichte der Hexe und der Ära der Hexenverfolgung. Warum tun wir das in einem Buch, das sich mit der Heilung der Hexenwunde beschäftigt? Weil die Vergangenheit der Schlüssel ist, der uns hilft, das Mysterium unserer eigenen transgenerationalen Traumata zu verstehen.
Die Hexenwunde ist das unsichtbare Erbe vergangener Generationen, und ihre Wurzeln reichen tief bis in die düstersten Zeiten der europäischen Geschichte. In diesem Kapitel möchte ich mit dir einen Blick zurückwerfen, nicht nur, um zu ergründen, wann und wo Magie und Hexentum zum ersten Mal beschrieben und wie die Figur der Hexe in der Vergangenheit wahrgenommen wurde, sondern auch, um das Entstehen jener Muster zu erkennen, die zur Hexenverfolgung führten, deren Nachwirkung uns bis heute beeinflusst. Ich lade dich ein, mit mir die mystischen Orte der Geschichte zu besuchen, in denen Hexen als weise Frauen, Hüterinnen von Heilkunst und altem magischen Wissen betrachtet wurden, aber auch in den Terror der Verfolgung gerieten. Du wirst verstehen, warum das Erbe der Hexenverfolgung nicht nur in Geschichtsbüchern zu finden ist, sondern auch in unseren eigenen Zellen weiterlebt.