Die längliche Kiste - Edgar Allan Poe - E-Book

Die längliche Kiste E-Book

Edgar Allan Poe

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Best of Edgar Allan Poe Meistererzählungen Band 6: Die längliche Kiste

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 21

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LUNATA

Die längliche Kiste

Edgar Allan Poe

Die längliche Kiste

© 1844 Edgar Allan Poe

Originaltitel The Oblong Box

Aus dem Englischen von Gisela Etzel

© Lunata Berlin 2021

ISBN 9783753423418

Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand, Norderstedt

Inhalt

Die längliche Kiste

Vor einigen Jahren war es, als ich einen Platz auf dem beliebten Paketboot »Unabhängigkeit«, Kapitän Hardy, von Charleston, Süd-Karolina, nach Neuyork belegte. Wir sollten, falls das Wetter es zuließ, am fünfzehnten Juni absegeln; am vierzehnten ging ich an Bord, um in meiner Kabine allerlei vorzubereiten.

Ich sah, daß wir sehr viele Passagiere haben würden, vor allem viele Damen. Die Passagierliste wies mehrere Bekannte von mir auf, und unter anderen Namen entdeckte ich mit Freuden den des Herrn Cornelius Wyatt, eines jungen Künstlers, für den ich warme Freundschaft empfand. Er war auf der Universitätsstadt C. mein Studiengenosse gewesen, und wir waren damals sehr viel zusammen. Wie die meisten begabten Menschen war er ein wenig Menschenfeind, empfindsam und begeisterungsfähig. Mit diesen Eigenschaften verband er das wärmste und treueste Herz, das je in einer Menschenbrust geschlagen hat.

Ich bemerkte, daß drei Kabinen mit seinem Namen belegt waren; und als ich nochmals die Passagierliste durchging, fand ich, daß er für sich, seine Frau und seine zwei Schwestern Plätze belegt hatte. Die Kabinen waren ausreichend geräumig, und eine jede hatte zwei Schlafkojen, eine über der anderen. Diese Kojen waren freilich so eng, daß sie nur für eine Person ausreichten; dennoch konnte ich nicht begreifen, warum für diese vier Personen drei Kabinen nötig waren. Ich befand mich zu jener Zeit gerade in solch einer grüblerischen Stimmung, in der man sich über Kleinigkeiten Gedanken macht, und beschämt gestehe ich ein, daß ich mich mit einer Menge alberner und unangebrachter Vermutungen betreffs der überzähligen Kabine abgab. Selbstredend ging mich die Sache gar nichts an, doch mit um so größerer Hartnäckigkeit versuchte ich, das Rätsel zu lösen. Schließlich fand ich eine Antwort dafür, von der ich nicht begriff, daß sie mir nicht schon früher gekommen war.

»Es ist natürlich ein Dienstbote,« sagte ich, »wie dumm von mir, daß mir so etwas Naheliegendes nicht früher eingefallen ist!« Und dann blickte ich wieder in die Liste – doch hier sah ich deutlich, daß die Familie keinen