Die lauernde Angst - H. P. Lovecraft - E-Book

Die lauernde Angst E-Book

H. P. Lovecraft

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Beschreibung

DIE LAUERNDE ANGST von H.P. Lovecraft. Horror-Kurzgeschichte aus dem Jahre 1922 vom Großmeister des Grauens. Erstmals 1923 in der Zeitschrift 'Home Brew' veröffentlicht, wurde sie 1928 in dem bekannten 'Pulp'-Magazin 'Weird Tales' abgedruckt; später findet man sie auch in Sammelbänden seiner Werke. 64 Seiten brutto, große Schrift - literarisches Grusel-Fastfood, ein kleines Häppchen für zwischendurch und Leser mit gutem Magen.

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Seitenzahl: 46

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Howard Phillips Lovecraft im Jahre 1915

Eine fantastische Horrorgeschichte von 1922. Erstmals wurde sie im Jahre 1923 in der Zeitschrift 'Home Brew' abgedruckt und später im bekannten 'Pulp'-Magazin 'Weird Tales' (Ausgabe Juni 1928). Es folgten weitere Veröffentlichungen.

INHALT

DIE LAUERNDE ANGST

Vorwort des Übersetzers

Der Schatten beim Kamin

Ein Vorübergehender im Sturm

Was das grelle rote Licht bedeutete

Das Grauen in den Augen

VORWORT DES ÜBERSETZERS: Das Magazin WEIRD TALES

Das Magazin Weird Tales erschien erstmals im Jahre 1923 und war eine der Grundlagen für die entstehende 'Pulp'-Literatur. Der Name entstammt dem englischen 'wood-pulp' (Holzbrei), ein Hinweis auf einfaches, sehr holzhaltiges Papier und auf die billige Herstellung.

Die Pulp-Magazine, auch einfach 'Pulp' genannt beschäftigten sich mit verschiedenen Genres aus den Bereichen Western-, Kriegs-, Horror- oder Kriminalgeschichten, mit einer späteren Verlagerung mehr auf Science-Fiction und Mystery. Besonders populär waren die Hefte in den 1930er bis 1950er-Jahren. Mit Pulp-Fiction wird auch oft Trivial- oder Schundliteratur bezeichnet, später waren es die sogenannten 'Groschenromane', in denen meist mehrere Kurzgeschichten zusammengefasst sind.

Wer unkomplizierte, dennoch packende Unterhaltung mag, der kann sich an den zahlreichen, kurzen Geschichten, oft nur wenige Seiten, mehr oder weniger erfreuen; auf alle Fälle wird keine Zeit verschwendet, um am Ende eines 600 Seiten starken Buches festzustellen, dass es doch nicht der 'Knüller' war, der den Aufwand gelohnt hat und den man nach gelesenen 250 Seiten nicht einfach vergessen kann, wie das bereits bezahlte Bier, das man trotz aufkommender Bauchschmerzen trotzdem noch leert.

Die Herausgeber hatten das Weird Tales Magazin mit den folgenden Worten auf den Markt gebracht:

Gruselgeschichten – oder auch 'Gänsehaut'-Geschichten – werden von Zeitschriftenredakteuren in der Regel gemieden. Nur wenige, wenn überhaupt, werden eine solche Geschichte in Betracht ziehen, egal wie interessant sie auch sein mag. Sie glauben, dass das Publikum diese Art von Fiktion nicht will. Wir sind jedoch anderer Meinung. Wir glauben, dass es Zehntausende – vielleicht Hunderttausende – von intelligenten Lesern gibt, die wirklich Spaß an 'Gänsehaut'-Geschichten haben. Daher: Weird Tales – Das einzigartige Magazin, März 1923

Viele der großen und später berühmten Autoren dieser Genres veröffentlichten den Hauptteil ihrer Geschichten in diesem Magazin. Die erste Ausgabe war 192 Seiten stark und enthielt 24 Erzählungen und einen Fortsetzungsroman. Der Preis betrug damals 25 US-Cents. Für die Erstausgabe in gutem Zustand wird man heute wohl einen fünfstelligen Euro-Betrag hinblättern müssen.

DIE LAUERNDE ANGST

I. Der Schatten beim Kamin

Es donnerte heftig in der Nacht, als ich zu dem verlassenen Herrenhaus auf dem Tempest Mountain hinaufging, um die lauernde Angst zu suchen. Ich war nicht allein, denn damals mischte sich Tollkühnheit noch nicht mit meiner Liebe zum Grotesken und Schaurigen, die mein Leben zu einer Reihe von Suchen nach gespenstigen Ereignissen in der Literatur, wie auch im wahren Leben, gemacht hatte.

Mit mir waren zwei treue und muskelbepackte Männer gekommen, nach denen ich geschickt hatte, als die Zeit gekommen war – Männer, die mich schon seit Langem wegen ihrer besonderen Eignung bei meinen schaurigen Erkundungen begleitet hatten.

Wir waren ohne viel Lärm zu machen aus dem Dorf aufgebrochen, wegen der Reporter, die nach der schrecklichen Panik vor einem Monat – diesem Albtraum des umherschleichenden Todes – noch immer herumlungerten. Später, so dachte ich, könnten sie mir behilflich sein, aber zu jenem Zeitpunkt brauchte ich sie nicht.

Heute wünschte bei Gott, ich hätte sie an der Suche teilhaben lassen, damit ich das Geheimnis nicht so lange allein mit mir herumgetragen hätte – allein deshalb, weil ich Angst hatte, die Welt würde mich für verrückt halten oder selbst verrückt werden, angesichts der dämonischen Auswirkungen der Sache.

Jetzt, wo ich es ohnehin erzähle, damit mich das ständige Grübeln nicht wahnsinnig macht, wünschte ich, ich hätte die Sache nie verheimlicht. Denn ich – und nur ich allein – weiß, welche Art von Angst auf diesem gespenstischen und trostlosen Berg lauerte.

In einem kleinen Auto fuhren wir kilometerweit durch urzeitlichen Wald und Hügel, bis der bewaldete Anstieg die Weiterfahrt stoppte. Die Landschaft wirkte bei Nacht und ohne die gewohnte Anzahl der gerade in der Sache ermittelnden Beamten noch düsterer als sonst, sodass wir oft versucht waren, die Karbid-Scheinwerfer des Wagens zu benutzen, trotz der unerwünschten Aufmerksamkeit, die wir dadurch hätten erregen können.

Die Landschaft erschien nach Einbruch der Dunkelheit keineswegs einladend, und ich glaube, ich hätte ihre Morbidität auch dann gespürt, wenn ich nichts von dem Grauen gewusst hätte, das dort lauerte. Wilde Tiere gab es keine – sie spüren es und verhalten sich klug, wenn der Tod sein grinsendes Gesicht in der Nähe zeigt.

Die uralten, von Blitzen vernarbten und im Wuchs verdrehten Bäume wirkten unnatürlich groß, und die übrige Vegetation war ungewöhnlich dicht und lebhaft, während seltsame Hügel und Buckel in der mit Unkraut übersäten, von Blitzröhren durchzogenen Erde mich an Schlangen und auf gigantische Ausmaße angeschwollene Totenschädel erinnerten.

Schon seit mehr als einem Jahrhundert lauert die Angst auf dem Tempest Mountain. Das konnte ich recht schnell den Zeitungsberichten über die Katastrophe entnehmen, welche die Gegend zum ersten Mal ins Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit gebracht hatten.

Der Ort eine abgelegene, einsame Erhebung in jenem Teil der Catskills, einem Ausläufer der Apalachen, wo sich einst die Holländer in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts spärlich und kurz ausbreiteten und bei ihrem Rückzug nur ein paar verfallene Herrenhäuser und degenerierte Siedler zurückließen, die in erbärmlichen Weilern an abseits gelegenen Hängen hausten.

Bis zur Gründung der Staatspolizei wurde der Ort nur selten von normalen Menschen aufgesucht, und auch jetzt patrouillieren hier nur gelegentlich berittene Polizisten in der Gegend.