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Wilhelm Raab war langjähriger Großmeister und Leiter der deutschen Großloge des Ordens vom Rosenkreuz, Amorc in Baden-Baden. In den 70er Jahren stellte er fest, daß die Mitglieder des Ordens durch die Bank nicht meditieren konnten. Obwohl in den Lehren des Amorc der Meditation ein großer Stellenwert beigemessen wurde, fand der nirgends eine Anleitung dazu. So brachte er seine eigene Methode ein, die er vor seiner Amorc-Zeit bei einem Yoga-Pärchen gelernt hatte. Später fand er heraus, dass es eine alte Rosenkreuzer-Methode ist. 1972 lehrte er diese Methode zum ersten Mal vor 200 Mitgliedern in einem Seminar auf Schloss Elmau. 1973 gab er ein Büchlein zu dieser Meditation heraus, das auf dem Vortrag auf der Elmau fußt. Bei dieser Meditation geht es nicht um „höhere“ Bewusstseinserfahrungen, sondern darum, eine Frage an das allwissende Universum zu schicken und von dort, vom kosmischen Bewusstsein, eine Antwort zu erhalten
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Seitenzahl: 70
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Die Geschichte dieses Buches
Ein Beispiel und eine Buchhandlung
Exkurs: Was ist Amorc?
Buch 2. Auflage 1976
Geneigter Leser
MEDITATION
Was ist Meditation?
Der Mensch ein Doppelwesen
Konzentration/Kontemplation
Warum Meditation?
Erprobte Meditation
Vorbereitungen
Entspannung
Erläuterung zu den Abbildungen
Der eine Gedanke
Besinnung
Notizen
Vor der Meditation
Raumordnung
Lüftung
Entspannung
Konzentration
sinnvoll und rechtschaffen
Reinigung
Vergebung und Toleranz
Opferung
Das Gebet
Das große Schweigen
Meditation
kosmische Lösung
Besinnung
Nach der Besinnung
PRAKTISCHE ANWENDUNG
Vorbereitung
Entspannung
Reinigung
Die Opferung
Das große Schweigen
Meditation – kosmischer Kontakt
Die Phase der Besinnung
Beendigung des Meditationsvorganges
Notizen und Aufzeichnungen
Schlusswort
Das zweite Buch
Der eine Gedanke
Die Phase der Besinnung
Die erste Vorbereitung
Die zweite Vorbereitung
Raumgestaltung
Die große Stille
(Von Michael Raab)
Mein Vater Wilhelm Raab (1928 – 2010) war Archivar (1964-1973) und Großmeister (1973 – 1998) des Rosenkreuzer-Ordens AMORC, einer esoterischmystischen Vereinigung, die absolut nichts mit Kirchen oder Christentum zu tun hat.
Der Orden ist weltweit tätig, aber nirgendwo fand sich eine Erklärung zur Meditation. Zwar wurde den Mitgliedern, den Studierenden immer geraten: „Meditieren Sie darüber!“, aber es gab keine Anleitung, wie denn eine Meditation zu machen sei.
Mein Vater hatte eine bestimmte Form der Meditation außerhalb von Amorc erlernt. Diese Methode hatte er von einem Yoga-Pärchen gelernt, die behaupteten, dass diese Meditation tibetischen Ursprungs sei. Mein Vater glaubt sich zu erinnern, dass diese Meditation in einem Buch als eine alte, rosenkreuzerische Meditation dargestellt wurde. Leider konnte er sich nicht mehr erinnern, welches Buch das gewesen sein sollte.
In den Amorc-Lehrbriefen war immer die Rede von Meditation. In den 60er und 70er Jahren stellte er dann fest, dass die Mitglieder durch die Bank nicht meditieren konnten. Denn in den Lehrbriefen (Monografien) wurde nie erwähnt, wie denn eine Meditation gemacht wird. Er hatte damals bei der Obersten Großloge in San Jose, Kalifornien nachgefragt und bekam die Antwort, dass Amorc voraussetze, dass die Mitglieder schon meditieren könnten und dass deshalb nichts über die Meditation gesagt würde. Eine solche Aussage kann man nun werten wie man will, aber für meine Ohren klingt das nicht sehr kompetent.
Deswegen begann er, diese spezielle Methode zu lehren. Er hielt 1972 auf Schloss Elmau ein Seminar darüber und er gab 1973 ein kleines Büchlein dazu heraus. Nach seinem Ausscheiden betrachtete man bei Amorc in Deutschland diese Meditation als Amorc-Lehre, obwohl diese Methode in den Lehrbriefen, die bis in die 90er Jahre verwendet wurden, gar nicht erwähnt wird.
Bei dieser Meditation geht es nicht um „höhere“ Bewusstseinserfahrungen, sondern darum, eine Frage an das allwissende Universum zu schicken und von dort, vom kosmischen Bewusstsein, eine Antwort zu erhalten
Folgendes Beispiel für diese Meditation erzählte er des Öfteren:
In seiner Anfangszeit bei Amorc geschah es, dass gegen ihn intrigiert wurde. Er bekam mit, dass etwas gegen ihn im Busch war. Er machte eine Meditation nach diesem Muster mit der Frage, was da im Gange sei. Er erhielt die Botschaft: „Ein Buch kaufen!“. Dieser Eindruck machte für ihn eigentlich keinen Sinn. Er ging daraufhin bei nächstbester Gelegenheit in einen Buchladen. Dort schlenderte er zwischen den Regalen hindurch. Er wusste nicht, wonach er Ausschau halten sollte. Da konnte er „zufällig“ ein Gespräch mit anhören, das auf der anderen Seite eines Regales geführt wurde. Zwei Leute unterhielten sich über ihn und sprachen genau über diese Intrige. Dem Gespräch war zu entnehmen, wer wem was gesagt hatte. Die Namen der Intriganten und der Inhalt der Intrige wurden so vor ihm ausgebreitet. So wusste er nun Bescheid und er verließ den Buchladen. Die beiden Leute hatten ihn nicht bemerkt, denn er stand ja hinter einem Bücherregal. Soweit ich weiß hatte er diese Entdeckung für sich behalten. In späteren Seminaren erzählte er von dieser Begebenheit, ohne aber Namen und Inhalt zu nennen.
Dieses Beispiel zeigt sehr schön, wie eine solche Meditation ablaufen kann.
Nebenbei bemerkt: Im Weltbild von Amorc gibt es keinen „Zufall“!
In dem Buch: „Wilhelm Raab, Großmeister der Rosenkreuzer: Eine Biografie“, das zum Großteil aus Interviews mit ihm besteht, sagt er zur Herkunft seiner Meditationsmethode folgendes:
„Da war eine Richtung, die behauptete, sie sei aus dem Tibetischen gekommen. Ich habe das nie so ganz geglaubt. Das hatte so einen Touch. Man hat ja Anfang der 50er Jahre gerne so ein bisschen einer Sache einen Touch verliehen, damit sie fremdländisch war.
Aber später hat sich herausgestellt, dass diese Meditation eine alte Rosenkreuzer-Meditation war. Das habe ich aber zu dem Zeitpunkt, als ich sie erlernte, nicht gewusst.
Diese Meditation wurde mir von einer älteren Dame zusammen mit einem Herren vermittelt, die also behaupteten, dass sie tibetische Weisheiten besäßen. Daher sei auch diese Meditationsart. Da fand dann auch eine Art Initiation statt. Man hatte das aber nicht so genannt. Da gab es dann eine Zeremonie mit Blumen und mit Kerzen und ich wurde in diese Meditation eingeführt“
Über sein Seminar auf Schloss Elmau sagt er:
„Wir hatten auch im Jahre 1972 auf Schloss Elmau, das bei Garmisch Partenkirchen liegt und einen wunderschönen Saal hat, mit Seminaren begonnen. Mein erstes Seminar war ein Meditations-Seminar. Ich habe die Meditation eingeführt, weil ich feststellen musste, dass die Leute gar nicht meditieren konnten. Ich hatte eine bestimmte Meditationstechnik gelernt, bevor ich zu AMORC kam. Ich habe diese hier eingebracht und habe hier die Fratres und Sorores in die Meditationstechnik eingewiesen. Ich hatte damit Erfolg. Ich habe 36 Meditationsseminare gehalten. Die Seminare auf Schloss Elmau wurden immer gut besucht, anfänglich waren es 180 bis 200 Personen, im Laufe der Zeit in den 70er Jahren wurden es 250 bis 280 Personen, und Ende der 80er, Anfang der 90er sind es dann über 300 Teilnehmer gewesen. Das Seminar fing immer an am Donnerstag früh, an Christi Himmelfahrt, und endete am Sonntagmittag. Dieses Seminar mit den über 250 habe ich über 10 Jahre lang ganz alleine geleitet, habe die Musik dazu arrangiert, d.h. also auf Tonbänder aufgenommen, die Utensilien mitgeschleppt. Außerdem habe ich noch zwei Mitarbeiter mitgenommen, die am Büchertisch immer ein gutes Geschäft gemacht haben. Wir haben sehr sehr viel getan, damit AMORC bekannt wurde und auch nicht ärmer, sondern etwas reicher geworden ist, damit Geld auf die Kasse, auf die Konten kam, dass wir uns also etwas mehr erlauben konnten und sagen konnten: „Gut, wir können dieses oder jenes noch tun, es ist soundso viel Geld noch vorhanden“. Das waren die schönen 70er Jahre[…].“
1973 erschien dann dieses Buch „Meditation“ in seiner ersten Auflage. Mir sind 2 weitere Auflagen bekannt: Eine von 1967, die in diesem Buch wiedergegeben ist und eine von 1993, die wesentliche Änderungen enthält. Diese Änderungen sind am Schluss dieses Buches abgedruckt.
1998 im Alter von 70 Jahren wurde mein Vater aus dem Orden hinausgeworfen. Einen ernsthaften Grund dafür gab es nach meinen Recherchen nicht wirklich. Natürlich hatte man etwas vorzubringen. Das kommt mir heute, fast 20 Jahre später, aber sehr konstruiert vor. Ich gehe eher von persönlichen Neidereien und Pöstchengeschachere hinter den Kulissen aus.
Seither versucht man, ihn und seinen Namen in Vergessenheit sinken zu lassen. Seine Bücher über Meditation nahm man ganz schnell aus dem Sortiment. Seine Meditationsmethode, die er und nur er ganz alleine eingebracht hatte, wurde aber stillschweigend weiterhin als die „Rosenkreuzer-Meditation“ beibehalten. Zumindest im deutschsprachigen Amorc ist das so.
Er hatte dort übrigens noch ganz viele andere Dinge eingebracht, die es bei Amorc weltweit so gar nicht gab. Dazu zählen beispielsweise kabbalistische Betrachtungen und mystische Symbole und ihre tiefere Bedeutung.
Nach seinem Hinauswurf hatte man diese Dinge einfach frech beibehalten und man hat einfach so getan, als wären all diese Dinge ganz selbstverständlich Amorc-Lehren. Daß er diese Dinge eingeführt und etabliert hatte, erwähnt man nicht einmal ansatzweise.
Dieses Buch soll also auch eine kleine Wiedergutmachung an seinem Andenken sein.
Darüber hinaus hoffe ich natürlich, daß mit diesem kleinen Buch der eine oder andere eine Anregung für seine Praxis der Meditation erhält. Vielleicht findet ja jemand auch durch dieses Buch den Zugang in diese Welt der Meditation und Kontemplation.