Die Methode des Sokrates in Platons Dialog "Gorgias" - Karsten Kleber - E-Book

Die Methode des Sokrates in Platons Dialog "Gorgias" E-Book

Karsten Kleber

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Gräzistik - Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Klassische Philologie), Veranstaltung: Seminar (Prosa) Platon - Gorgias, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dialog "Gorgias" zeichnet sich durch eine ausgeprägte Methodenvielfalt aus. Monologische und elenktische Abschnitte wechseln sich ab; ein großer Teil der Forschungsliteratur zur Natur des platonischen elenchos, die in der vorliegenden Arbeit ausführlich herangezogen wird, bezieht sich explizit auf Beispiele aus dem "Gorgias". Die unterschiedlichen Methoden des Dialoges werden überblicksweise vorgestellt und im literarischen Gesamtzusammenhang des Werkes interpretiert. Es ergeben sich mehrere mögliche Deutungsansätze; so könnte dem "Gorgias" eine gezielte Transformation der "Antiope" des Euripides zugrunde liegen. Gesichert ist am Ende die enorme Relevanz des "Gorgias" für die Werkbiographie Platons und die schwierige Abgrenzung seines Denkens von dem seines Lehrers Sokrates.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Die elenktischen Abschnitte

3. Kulmination der elenktischen Abschnitte: Das Kallikles-Gespräch

4. Die monologischen Abschnitte

5. Kulmination der monologischen Abschnitte: Der Jenseitsmythos

6. Der Gorgias und die Antiope des Euripides

7. Sokrates‘ Methode im Gorgias als werkbiographisches Indiz

Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

 

Der Gorgias darf als einer der für die Untersuchung der sokratischen Methode maßgeblichsten Dialoge Platons angesehen werden. Dies ist zum ersten bedingt durch seine Stellung als Gelenkstück zwischen frühem und mittlerem Werk Platons, zum zweiten durch seine innere methodische Vielfalt und zum dritten durch Abschnitte, die, wiewohl kontrovers, als direkte Thematisierung der sokratischen Methode interpretiert werden können. Zur Übersicht über den Dialog diene zunächst die nachfolgende Tabelle.

 

 

Hieraus wird zunächst deutlich, daß der Gorgias, als immerhin viertlängster Dialog Platons,[1] von einem relativ regelmäßigen Wechsel dialogischer und monologischer Partien geprägt ist. Es lassen sich drei in sich abgeschlossene, von mehr oder weniger kurzen monologischen Intermezzi unterbrochene elenktische Abschnitte identifizieren: die Gespräche des Sokrates mit Gorgias (449a-461b), mit Polos (461b-481b) und Kallikles (cum grano salis 488b-517b). Im Folgenden sollen die elenktischen und die monologischen Abschnitte gesondert untersucht werden; was in der oben stehenden Tabelle als „Metakommunikation“ bezeichnet ist, wird nur insoweit in Betracht kommen, als es zur Erhellung der sokratischen Methode(n) relevant ist.

 

2. Die elenktischen Abschnitte

 

Die Gespräche des Sokrates mit Gorgias, Polos und Kallikles stellen „normale“ sokratische ἔλεγχοι dar, wenn man, wofür dessen Prägnanz spricht, den Bensonschen Kriterienkatalog zugrunde legen will. Demnach gilt für das Zustandekommen eines ἔλεγχος die sowohl notwendige als hinreichende Bedingung, daß die Prämissen (wie auch das Refutandum) von den Gesprächspartnern des Sokrates für wahr gehalten werden.[2] Darüber hinaus weist der ἔλεγχος nach Benson folgende Merkmale auf:

 

 Er ist stets ad hominem, d.h. auf ein Individuum zugeschnitten[3], das auch man selbst sein kann;

 

 er besteht aus verhältnismäßig kurzen Abfolgen von Fragen und Antworten;

 

 sein unmittelbares Ziel ist die Überprüfung behaupteten Wissens, wobei der Nachweis von Widersprüchen zwischen Überzeugungen, die der Gesprächspartner vertritt, als Nachweis von Nichtwissen gewertet wird.[4]