Die Nacht erzählen / den Tag - Ana Lang - E-Book

Die Nacht erzählen / den Tag E-Book

Ana Lang

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Beschreibung

Neue Gedichte der Aargauer Lyrikerin Ana Lang, die sich mit unserer Gegenwart und den zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzen.

Das E-Book Die Nacht erzählen / den Tag wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gegenwartsliteratur, Schweizer Literatur, Lyrik, zwischenmenschliche Beziehungen, Sprache

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 17

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Inhaltsverzeichnis

das gesicht hinter dem gesicht

worte erscheinen verschwinden

ein meer im wind

warten auf das ende des wartens

das gesicht hinter dem gesicht

sie liess

die tür angelehnt

auch bei kälte und wind

ungeachtet

der spinnen

mäuse

und anderem getier

traf sich sein blick mit dem ihren brach er ein wie auf dünnem eis

sie sang lieder von Mahler verneigte sich beim applaus

nahm die blumen entgegen hielt sie wie ein neugeborenes im arm

ihr ist

als sei er

lichtjahre

entfernt

von ihr

als sei er

in einem schwarzen loch

und sie

in einer sternwarte

ohne teleskop

er kam trat ein

man hob den kopf

bat ihn zu tisch

er sah

in die runde

und fand sich

fehl am platz

störte nur

stellte sich vor ein bild sein schatten legte sich auf die dunklen stellen verband sich mit den farben am grund

den brief vor sich ist sie ganz in dem was war damals vor jahrzehnten

ihre einzige gegenwart

ist das

was sie geliebt

verloren

betrauert

hatte

vor augen

den pfirsichbaum

meiner ersten jahre

ich brauchte nur

meine kinderhand

auszustrecken

nach den sonnenwarmen früchten

ihr saft rann mir

über das kinn

klebrig säuerlich süss

sommermorgen

und

hoch über dem feld

die lerche

zum singflug hüpfte das kind über steine und gras wusste nicht wohin in seinem glück

heute sind lerchen auf der roten liste

redet sie hört er weg sieht sie in ihm den unbekannten denkt er ist da und doch auch nicht er ist nomade allein in seinem zelt

getarnt mit miene stimme blick bist du mehr weg als da wann endlich finde ich das gesicht hinter dem gesicht bist du mir ein du ohne gauklerspiel

weglächeln

was schmerzt

so tun

als sei nichts

sein wie ein stein mitten im wilden fluss

über

dem ausgefransten rand

vom wald

aus lauter föhren

sind meine blicke

am kreisen

und suchen

einen landeplatz

überlassen die windvermessung

dir

mich lossagen verzichten ins nichts nicht mehr gehen

und bei so vielem der gedanke – das war einmal