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Vulkane sind eindrucksvolle Naturschauspiele. Glühende Lava wird hunderte Meter in die Höhe geworfen und läuft dann langsam hinab. Doch sind diese Schauspiele ebenso imposant wie gefährlich. Jeder Ausbruch bedeutet für die Menschen, die sich in der Nähe befinden Lebensgefahr und sofortige Flucht. Heute wollen wir uns einmal um die Neun gefährlichsten Vulkane der Welt kümmern, wobei die Gefahr hier von der tatsächlichen Aktivität des Vulkans ausgeht. Vulkane sind spannend zu erforschen und dass nicht nur für kleine Kinder. Auch viel Erwachsene, ob Wissenschaftler oder nicht können sich für dieses Thema erwärmen und sind ganz faszinierend von diesen Ungetümen. Wussten Sie z.B das: Die Boeing 757-200 der Icelandair mit dem Kennzeichen TF-FIU nach dem Vulkan Hekla benannt ist? Die Asche und Gaswolken beim Ausbruch des Mount St. Helens 1980 bis in eine Höhe von 18 km, also über die Troposphäre hinaus in die Stratosphäre geschleudert wurde? Der Ätna per Eisenbahn umrundet werden kann? Ich hoffe also, dass sie ebenso viel Spaß mit der Lektüre haben, wie ich es bei der Recherche hatte und dass sie einige interessante Informationen mitnehmen können, um sie im nächsten Small-Talk einfließen lassen zu können.
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A.D. Astinus
Die Neun gefährlichsten Vulkane der Welt
Die ganze Welt der Vulkane - Vom Mount St. Helens bis zum Colima
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Einleitung
Hekla
Mount St. Helens
Popocatépetl
Colima
Merapi
Stromboli
Piton de la Fournaise
Ätna
Kīlauea
Rechtlicher Hinweis
Impressum neobooks
Vulkane sind eindrucksvolle Naturschauspiele. Glühende Lava wird hunderte Meter in die Höhe geworfen und läuft dann langsam hinab. Doch sind diese Schauspiele ebenso imposant wie gefährlich. Jeder Ausbruch bedeutet für die Menschen, die sich in der Nähe befinden Lebensgefahr und sofortige Flucht. Heute wollen wir uns einmal um die Neun gefährlichsten Vulkane der Welt kümmern, wobei die Gefahr hier von der tatsächlichen Aktivität des Vulkans ausgeht.
Vulkane sind spannend zu erforschen und dass nicht nur für kleine Kinder. Auch viel Erwachsene, ob Wissenschaftler oder nicht können sich für dieses Thema erwärmen und sind ganz faszinierend von diesen Ungetümen. Warum auch nicht? Neben den offensichtlichen Aktivitäten eines Vulkans bietet dieser auch eine geschichtliche, geologische Komponente. Vulkane sind selbst Zeichen der Zeit und damit auch prägnant für jede Landschaft. Über Millionen von Jahren sind diese Berge durch Plattenverschiebungen und Bewegungen im Erdreich entstanden. Sie sind sozusagen das Kerbholz der Welt, an dem man ablesen kann, was dort so alles passiert ist. Genau deshalb sind sie so interessant für die Wissenschaft, da diese sich erhofft Erkenntnisse über unsere Welt aus ihnen ziehen zu können.
Die bei einem Ausbruch ausgespuckte Lava ist meistens so verheerend, dass alles um den Vulkan herum zerstört wird. Städte gehen zu Grunde und Menschen müssen fliehen, das Land verbrennt und zurück bleibt die erkaltete Lava. Doch genau hier kann auch wieder neues Leben entstehen. Viele der heute als fruchtbar geltenden Landstriche sind durch Lavaeruptionen entstanden, da diese besonders mineralreiches Land hervorbringen und dafür sorgen, dass in späteren Zeiten dort z.B. Getreide angebaut werden kann. In der Entwicklung der Erde sind Vulkane also ein immens wichtiges Phänomen und nicht zu unterschätzen. Die Welt in ihrer konkreten Gestalt wäre also heute komplett anders gäbe es einige der Ausbrüche nicht.
Wer schon einmal einen Vulkanausbruch gesehen hat, der wird nicht abstreiten können, dass dies ein wirklich beeindruckendes Schauspiel der Natur ist. Die glühende Lava leuchtet im Kräftigsten Rot, fast schon Orange und fließt dann langsam den Vulkan herab. Doch für die Menschen, die ihr Leben um den Vulkan herum bestreiten wollen bedeutet ein Ausbruch große Gefahr. Oft hört man in den Nachrichten über solche Unglücke und man ist nur betroffen. So faszinierend diese Ausbrüche auch sein mögen, so gefährlich und vernichtend sind sie für die Betroffenen. Und nicht nur das. Um zu verstehen welche immense Kraft hinter solchen Ausbrüchen und ihren Folgen steckt, muss man sich nur einmal angucken, wie viel Rauch und Asche abgegeben werden. Flughäfen, die mehrere Hundert Kilometer weit weg sind, müssen ihren Flugverkehr einstellen und das Geschäft kommt zum stehen.
Im Endeffekt hoffen wir alle, dass diese Vulkane ruhig bleiben und nicht ausbrechen, doch wie man auch an den heute vorgestellten Neun aktivsten Vulkanen der Welt sieht ist dem nicht immer so. Frühwarnsysteme und schnelles Eingreifen der Zuständigen Behörden kann oft schlimmeres verhindern. Natürlich sind und waren Vulkane wichtig für diese Welt und auch heute noch bieten sie sowohl Faszination als auch die Möglichkeit des Erkenntnisgewinns für unsere Menschheit, doch darf man nicht vergessen, dass jeder Ausbruch auch zur Katastrophe werden kann.
Ich hoffe also, dass sie ebenso viel Spaß mit der Lektüre haben, wie ich es bei der Recherche hatte und dass sie einige interessante Informationen mitnehmen können, um sie im nächsten Small-Talk einfließen lassen zu können.
Die Hekla (isländisch für Haube) ist ein 1491 m hoher Vulkan im Süden Islands, auf dem Gemeindegebiet von Rangárþing ytra. Die Hekla ist der Zentralvulkan einer 40 km langen Vulkanspalte und mindestens 6600 Jahre alt. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands. Die beachtlichen Eruptionen des Vulkans haben immer wieder große Teile von Island mit vulkanischen Aschen und Bims (Tephra) bedeckt. Etwa zehn Prozent der Tephra, die in den letzten 1000 Jahren auf Island ausgestoßen wurde, stammt von der Hekla, das sind etwa fünf Kubikkilometer. Zusätzlich wurden während dieser Zeit etwa acht Kubikkilometer Lava freigesetzt.
Der Vulkan liegt nordöstlich der Gemeinde Hella und etwa 25 km westlich von Landmannalaugar im Hochland von Island. Die Entfernung nach Reykjavík beträgt 107 km.
Im Mittelalter wurde am Gipfel der Hekla das Tor zur Hölle vermutet. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ein Ausbruch des Vulkans im Jahre 1104 die Besiedelung eines ganzen Tales, des oberen Þjórsádalur, verhinderte. Reste des Hofes von Stöng zeugen von dieser Besiedlung. Im Manuskript Flateyjarbók wird die Eruption von 1341 beschrieben, bei welcher Beobachter große und kleine Vögel aus dem Krater fliegen sahen, die für Seelen gehalten wurden. Auf der Islandkarte des Kartographen Abraham Ortelius aus dem Jahre 1585 wird der Vulkan Hekla während eines Ausbruchs dargestellt. Im lateinischen Text wird auf die Seelen der Verdammten angespielt, die sich darin befinden sollten.
Um 1590 schreibt Oddur Einarsson, Bischof von Skálholt, in seinem Buch Íslandslýsing, dass nur wenige versucht hätten, die Hekla zu besteigen, um zu sehen, ob in ihr wirklich Feuer wäre. Nur einer Person sei die Besteigung geglückt: „Engum hafði þó tekist ætlunarverkið en þó hafði Oddur spurnir af einum manni þar í grenndinni er upp hafði komist, og séð hvernig umhorfs var, en samt hafi honum verið svo brugðið, er hann kom aftur til síns heima, að hann hafi verið sem vitskertur og ekki lifað lengi eftir það“ (deutsch: „(…) und als er sah, wie es dort aussah, war er so erschrocken, dass er nach seiner Rückkehr nach Hause wie von Sinnen war und danach nicht mehr lange lebte.“)
Als im Jahre 1750 die Aufklärer Eggert Ólafsson und Bjarni Pálsson den Berg besteigen wollten, wurde ihnen dringend von solch buchstäblich „alle Teufel der Hölle herausforderndem Unternehmen“ abgeraten und ein Begleiter verfiel aus Angst in starke Magenkrämpfe.
Der isländische Komponist Jón Leifs schrieb 1961 Hekla für gemischten Chor, Orgel und Orchester. Benötigt werden dabei neben einer allgemein großen Besetzung auch 19 Schlagzeuger in zwei Gruppen, die unter anderem Ambosse, große und kleine Steine, Sirenen, Glocken, Eisenketten, große Holzkisten, Gewehre und Kanonen bespielen.
Im Schwedischen gibt es den Fluch Dra åt Häcklefjäll! (dt. „Fahr doch zur Hekla!”), was synonym zu dem Fluch „Fahr zur Hölle!“ gebraucht wird.
Der Geologe Ari Trausti Guðmundsson bezeichnet die Hekla als vielleicht berühmtesten Berg des Landes.
Die Hekla befindet sich an einem Tripelpunkt, an der die südliche isländische Erdbebenzone auf die östliche Vulkanzone trifft. Zu dem 40 km langen Vulkansystem gehören zahlreiche Krater (unter anderem die Krater der Vatnafjöll), wobei der Berg Hekla der Zentralvulkan ist. Er liegt auf einer WSW-ONO ausgerichteten Spalte und hat sich durch wiederholte Spaltenausbrüche aufgebaut.
Die Hekla ist eine Mischform aus Spaltenvulkan und Stratovulkan. Über den Hauptgipfel zieht sich eine 5 km lange Ausbruchsspalte, die Heklugjá, auf der sich in den Ausbrüchen der letzten Jahre ein Hauptkrater aufgebaut hat. Bei Eruptionen öffnet sich normalerweise die ganze Spalte der Länge nach.
Die Magmakammer der Hekla reicht bis in 8 km Tiefe hinunter und enthält zwei Magmatypen, andesitisches Magma (52 % SiO2) und rhyolithisches Magma (70 % SiO2). Die häufig auftretenden intermediären Magmaformen entstehen durch eine Mischung der beiden in der Magmakammer vor der jeweiligen Eruption. Die von Hekla emittierte Tephra enthält einen hohen Anteil an Fluoriden, die giftig für Tiere sind und daher Weiden für die Viehnutzung unbrauchbar machen können. Die Phänokristalle der Hekla können Mineralien wie Feldspat, Pyroxene, Titanomagnetite, Olivin und Apatite enthalten. Die Tephren der Hekla haben eine charakteristische Zusammensetzung und können daher sehr gut zur Datierung mittels Tephrochronologie verwendet werden.
In ihren Ruhephasen ist die Hekla oft mit Schnee und kleinen Gletschern bedeckt. Erdbeben in ihrer Umgebung sind selten. Die Erdbebentätigkeit beginnt meist erst ca. 30–80 Minuten vor einer Eruption. Erdbeben an der Hekla liegen normalerweise unter Magnitude 2, wenn sie sich in einer Ruhephase befindet, und um Magnitude 3 bei einer Eruption.
Die Hekla wird bzgl. Erdbebentätigkeit, Hanglage, Aufwölbung und anderer Veränderungen sehr genau beobachtet.
Etwa 38 Ausbrüche der Hekla konnten vor der Besiedelung Islands nachgewiesen werden.
Kurz nach dem Abschmelzen des Eisschildes der letzten Eiszeit scheinen sehr voluminöse, aber eher effusive Eruptionen stattgefunden zu haben, bei denen jeweils bis zu 15 km³ Lava gefördert wurden. Explosive Eruptionen mit hoher Aschenproduktionsrate traten hingegen erst später auf.
Die Eruptionen der Hekla können von verschiedenster Art sein und sind im Allgemeinen nur schwer voraussagbar. Einige sind nur von kurzer Dauer, wie etwa diejenige von 2000, andere können über Monate und Jahre anhalten, wie etwa die von 1947 (29. März 1947 bis April 1948). Wie bei anderen Vulkanen gilt hier: Je länger die Ruhepause des Vulkans ist, desto kräftiger bis katastrophaler die folgende Eruption.
In den letzten Jahren folgten die Ausbrüche meist einem bestimmten Schema. Sie beginnen mit einer kurzen explosiven Phase (plinianisch). Diese dauert meist rund eine Stunde an und konzentriert sich auf den Gipfelkrater. Dabei produziert der Berg Glutwolken mit dazitischen und andesitischen Tephren. Danach geht der Ausbruch schnell in eine Spalteneruption entlang der Heklugjá über, wobei weiterhin andesitische Tephra, aber nun auch Lava freigesetzt wird. Diese Phase hält einige Stunden bis Tage an und endet mit einem effusiven Ausbruch (Lavaeruption) auf einem Teil der Gipfelspalte oder einem einzelnen Krater.
Die H3-Eruption der Hekla
Bei diesem Ausbruch handelt es sich um einen sehr bedeutenden Ausbruch in vorhistorischer Zeit. Er ereignete sich um das Jahr 1159 v. Chr. und wird als schwerster Ausbruch der Hekla während des Holozän betrachtet.
Dabei wurden 7.3 km³ Tephra in die Atmosphäre geschleudert, so dass diese Eruption auf der heutigen Messskala für Vulkanausbrüche VEI auf der Stufe 5 steht. Dabei wurde ganz Island von einer Tephralage bedeckt. Und eine weitere Folge war sicherlich eine jahrelange Abkühlung der Nördlichen Hemisphäre, die sich auf Orkney nachweisen lässt.
Uneinigkeit besteht bezüglich der genauen Datierung.
A. Baker hat sie auf 1135 ± 130 v. Chr. festgelegt und das an Vegetation in Irland nachgewiesen, sowie am Grönlandeis. Dabei hat man in Bäumen und Baumresten besonders enge Jahresringe entdeckt. Allerdings existiert auch eine andere Datierungsrichtung (Dagmore u. a.), die den Zeitpunkt auf 929 ± 34 v. Chr. festlegt.
Einige Ägyptologen und die Wissenschaftler der Orkney datieren den Ausbruch auf 1159 v. Chr., weil damit z. B. Missernten und Hungersnöte unter der Regierung von Ramses III. erklärt würden. Eine dritte Gruppe von Wissenschaftlern hat sich auf die Datierung 1050 v. Chr. (3000 BP) geeinigt.
Ausbrüche von 1104 bis zum 16. Jahrhundert
1104 (H1)
Der Vulkan hatte sich für ca. 250 Jahre in einer Ruhephase befunden, als er im Jahre 1104 mit einer Plinianischen Eruption zum Leben erwachte. Dabei bedeckte er mehr als die Hälfte des Landes (55.000km²) mit 1,2–2,5 km³ rhyodacitischer Tephra.
Auf dem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) erreichte der Ausbruch Stufe 5 wie der vorgeschichtliche Ausbruch Hekla 3 (H3). Sehr viele Bauernhöfe wurden zerstört oder in der Folge verlassen wie etwa der Hof von Stöng im oberen Þjórsárdalur, das zuvor dicht besiedelt war und darauf bis heute öde blieb. Selbst die Bezirke Hrunamannaafréttur in 50 km Entfernung und am See Hvítárvatn in 70 km Entfernung spürten die Folgen stark.
Vermutlich rührte von diesem Ausbruch der besonders schlechte Ruf dieses Vulkans her.
1158, 1206, 1222
Die Eruption vom 19. Januar 1158 erreichte eine Stärke von 4 auf der VEI-Skala und produzierte über 0,15 km³ Lava und 0,2 km³ an Tephra. Vermutlich entstand dabei das Lavafeld Efrahvolshraun am Westen des Berges. Die Ausbrüche von 1206 und 1222, deren erster am 4. Dezember begann, waren nicht bedeutend (VEI 3 und 2). Sie produzierten etwa 0,24 km³ Tephra.
1300–1301
Hierbei handelt es sich um eine sehr bedeutende Eruption. Sie begann am 11. Juli und dauerte ein Jahr an. Dabei wurden 30.000 km², ein knappes Drittel der Landesoberfläche mit Tephra bedeckt (0,31 km³) und 0,5 km³ Lava emittiert. Großer Schaden entstand an den Weiden im Süden, vor allem im Bezirk Fljótshlíð und im Skagafjörður, was im darauffolgenden Winter zu mindestens 500 Todesfällen führte. Das ausgestoßene Material hatte einen SO2-Gehalt von zwischen 56 % und 64 % und war abgesehen von einem etwas größeren Olivinanteil typisch für die Hekla.
1341, 1389 und 1440
Eine kleine Eruption (VEI Stufe 3) begann am 19. Mai 1341 und legte Tephra auf die Bezirke im Westen und Südwesten der Hekla. Es starb viel Vieh, vermutlich wegen Fluorvergiftung.