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Alles in Marias Leben schien perfekt zu sein. Sie hatte ihren Traumberuf als Lehrerin begonnen, war glücklich verheiratet, begleitete den erfolgreichen Karrieresprung ihres Mannes und das neue Haus krönte ihr gemeinsames Glück. Doch an einem heißen Sommertag im Juli platzt etwas, wie ein unerwarteter Gewitterregen, in ihr zufriedenes Leben. Maria entdeckt plötzlich kleinste Risse in ihrem unbeschwerten, schönen Dasein und erkennt, dass es da noch mehr gibt. Viel mehr, als sie sich je vorstellen konnte.
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Seitenzahl: 23
Alles in Marias Leben schien perfekt zu sein. Sie hatte ihren Traumberuf als Lehrerin begonnen, war glücklich verheiratet, begleitete den erfolgreichen Karrieresprung ihres Mannes und das neue Haus krönte ihr gemeinsames Glück.
Doch an einem heißen Sommertag im Juli platzt etwas, wie ein unerwarteter Gewitterregen, in ihr zufriedenes Leben. Maria entdeckt plötzlich kleinste Risse in ihrem unbeschwerten, schönen Dasein und erkennt, dass es da noch mehr gibt.
Viel mehr, als sie sich je vorstellen konnte...
Die Figuren und Handlungen dieser Kurzgeschichte sind frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit realen Personen oder Begebenheiten ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Jul Bent, in Stockholm geboren, ist gelernter Hotelkaufmann. Er arbeitete in Düsseldorf, München und London. Heute ist er im Flugbetriebsdienst tätig und lebt mit seiner Familie in München.
Er schreibt Kurzgeschichten und Romane.
»Die Schönheit von Schmetterlingen« ist eine Short- E-Book- Ausgabe.
Bisher erschienen:
»Ein Gefühl von Lieblingsfarbe« E-Book (2017)
»Ein Gefühl von Lieblingsfarbe« Taschenbuch (2017)
Sie war früh dran, hatte noch mehr als eine Stunde bis zum vereinbarten Termin. Doch sie war absichtlich zeitiger von zu Hause losgefahren, wollte, wie vor einem halben Jahr, noch einmal in dem Café sitzen, in dem alles begann, wollte sich an ihre Gefühle erinnern, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Jetzt, wo sie noch einige Tage für sich selbst, ihre wirren Gedanken und schwankenden Gefühle hatte, wollte sie alles was passiert war, noch einmal in Erinnerung bringen, wünschte sich dadurch mehr Entschlossenheit und Geradlinigkeit für die Zukunft. Etwas, was ihr in entscheidenden Situationen gefehlt hatte.
Es war spät am Vormittag, als sie das Café betrat, das noch nicht so gut besucht war, nur drei Tische waren besetzt, und »ihr« Platz, die Eckbank mit den dicken, weißen Kissen darauf und dem wuchtigen Eichentisch davor, war noch frei.
Sie nahm auf der längeren Bankseite Platz, legte den schweren Wintermantel gefaltet neben sich und winkte die Bedienung zu sich heran. Sie bestellte einen Milchkaffee mit einem Glas Wasser dazu, schaute der Kellnerin beim Fortgehen nach und fragte sich, ob sie damals auch schon hier arbeitete, da sie sich an beinahe jedes Gesicht erinnerte, dieses erschien ihr jedoch fremd.
Dann lehnte sie sich zurück, atmete tief durch, konzentrierte sich auf das, was gewesen war.
Sie brauchte nur einen kurzen Moment, es waren kaum fünf Sekunden vergangen, um sich an Einzelheiten zu erinnern. Sein zartes Lächeln, seine großen braunen Augen, dieser kindliche Blick, so offen und ehrlich. Sie erinnerte sich an seinen Geruch, eine Mischung aus billigem Rasierwasser, das sie später gegen ein besseres tauschte, und den Duft eines Sonnenöls. Sie sah seinen Gesichtsausdruck vor sich, wenn sie ihn zum Lachen brachte und seine Zerbrechlichkeit, seine Tränen, diese Traurigkeit, als das Leben ihm seine Träume nahm. Sie, Maria selbst, ihm seine Träume verbot.