Die Sternenwanderer - Joana Angelides - E-Book

Die Sternenwanderer E-Book

Joana Angelides

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Beschreibung

Tim und Tom lebten eigentlich auf einem kleinen Planeten im Magnanebel und trugen dort die Post aus. Sie hatten kleine Düsen in ihren Stiefeln eingebaut und konnten so schneller und weiter fliegen. Weil sie das immer so gut und zuverlässig gemacht hatten, wurden sie eines Tages vom großen Rat der Planeten beauftragt, die Post von einem Stern zum anderen, von einem Planeten zum anderen Planeten, auszutragen. So richtig große Raumschiffe zu schicken, wäre viel zu teuer gekommen. Man nannte die beiden überall, Tim und Tom die Sternenwanderer. Auf ihren Flügen hatten sie schon so manches Abenteuer erlebt und überstanden, aber was sie in letzter Zeit erleben mussten, war schon sehr stressig! Und das alles noch vor dem Weihnachtsfest! Wenn sie da nicht dem Weihnachtsmann geholfen hätten, wenn da nicht Robby, der kleine Roboter mitgeholfen hätte…… Wer weiß!

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Joana Angelides

Die Sternenwanderer

von Stern zu Stern, Weltraummärchen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

DIE STERNENWANDERER

TIM, TOM und Robbi

ROBBI, der kleine Roboter.

 

 

Tim und Tom haben für diese Woche alle Pakete im All ausgetragen und auch eine Menge Süßigkeiten bekommen, denn es ist ja Helloween.

 

„Tom, Du wirst Magenschmerzen bekommen, das ist schon die dritte Tafel Schokolade, die Du da verdrückst!“ mahnte Tim

 

„Naja, wenn’s mir aber so schmeckt! Und wann bekommen wir denn wieder so viele Süßigkeiten? Sicher erst in einem Jahr!“ murrte Tom zurück.

 

In diesem Moment gab es einen ziemlichen Bumser und Tim, oder war es Tom? drehte sich schnell um, um auf den Schirm zu schauen! Was kann denn da passiert sein, sie trudelten ja richtig dahin!

 

„Tom, halt den Knüppel fest und versuche das Raumschiff wieder in den Griff zu bekommen!“ Tim war ängstlich unter den Sitz gekrochen.

 

„Jaja, ich mach ja schon alles!“ schrie dieser.

Endlich bekam er das Raumschiff wieder in den Griff.

 

„Wow, das musste ja ein riesiges Drumm gewesen sein, dass es uns so hart getroffen hat. Einer von uns beiden muss raus und nachsehen!“ sagte Tim.

„Und wer?“, Tom war ein wenig ängstlich

 

„Wir werden drum knobeln!“ Tim nahm einen Euro und zeigte ihn Tom.

 

„Ich werde ihn hinauf werfen und wenn er mit der Zahl nach oben landet, dann machst Du es!“

Er stellte sich in die Mitte und warf das Geldstück in die Höhe, es fiel gleich wieder runter.

 

Tom lief hin und hob ihn auf. Er ist mit der Zahl nach oben gelandet und nun musste Tom seinen Raumanzug anziehen und durch die Luftkammer hinaus in den luftleeren Raum. Tim setzte sich inzwischen ans Steuer und passte auf.

Er starrte hinaus in die Weite des Alls und sah, wie Tom gerade vorbeischwebte. Gott sei Dank, hatte er seine Sauerstoffflasche am Rücken und auch das lange dicke Seil, das ihn an das Raumschiff fesselte, lief so nebenher. Er winkte, dann verschwand er aus dem Sichtkreis.

 

Bange Minuten hielt Tim den Atem an. Er hatte ein wenig Angst um den Bruder.

 

Da! Ja was war denn das? Tom schwebte soeben vorbei und hielt mit einer Hand ein rundes Etwas mit Armen und Greifwerkzeug dran, vor sich hin. Dieses runde Gebilde wackelte wie wild herum und er hatte große Mühe, dass es ihm nicht entkam.

 

Tim war aufgesprungen und zur Schleuse gegangen, um gleich da zu sein und seinem Bruder zu helfen.

Als die Türe aufging, flog dieses runde Etwas in den Raum und dann kam Tom nach. Er war außer Atem.

„Schau Dir diesen Burschen an! Er klammerte sich an unserem Raumschiff fest und wollte sich nicht mitnehmen lassen!“

 

„Hahallolo, Rorobbi ist keine Burschen! Rorobbi ist d´der Rorobibi vom R´raumschiff´ff Exexploder und w´will auf d´den Mamarsss!“, seine fünf roten Lämpchen blinkten dabei zornig.

 

 

 

Tim starrt ihn an, dann schaut er auf Tom.

„Was plappert diese sprechende Kugel da?“

Tom hat sich inzwischen den Helm herunter genommen und ist aus dem Raumanzug gestiegen.

 

„Das ist keine sprechende Kugel, sondern ein Hilfsroboter aus der Serie 533. Er ist zwar programmiert zu sprechen, dürfte aber durch den Aufprall einen kleinen Defekt haben. Außerdem schau einmal, alle Lämpchen leuchten rot! Sie sollten grün, oder gar nicht leuchten. Wir müssen ihn reparieren!“

 

„K´keiner rührührt m´mich annnn!“ schrie der kleine Roboter und drückte sich in eine Ecke.

 

Tom beachtete ihn erst einmal gar nicht, sondern holte aus dem Schrank eine Elektrode und einen leuchtenden Stift, der wie ein Schaubenzieher funktioniert.

 

„W´waas ist d´denn dadas?“ der kleine Robbi dürfte sich wirklich fürchten.

„Keine Angst, wir wollen Dir nur helfen, Nummer 533“, sprach Tom.

„Wir sollten ihm einen Namen geben. Nummer 533 ist ja kein Name! Wir werden ihn Robbi nennen!“, sagte Tim.

 

„He´helfen? Wawas hei´heißt denn d´d´das?“

„Kennst du denn das Wort HELFEN nicht? In diesem Fall heißt dass, wenn Du kaputt bist, dann reparieren wir Dich und alle ist wieder gut!“ klärten ihn Tim auf.

 

„Ka´kaputttt?“ er begann zu weinen, das wirkte sich bei ihm so aus, dass er wie eine Sirene zu heulen begann.

„Höre sofort auf damit, das hält ja niemand aus!“, Tim und Tom hielten sich beide Ohren zu.

 

„W´Wenn ich ka´kaputt bin, d´da´dann werde ich eingege´schmo´schmolzen!“

„Aber nein! Wer sagt denn so was?“

 

„Da´das ist so´so auf d´der Exeploder! D´deswe´wegen b´bin ich ja´ja abbbbge´gesprungen, i´ich war sch´schon in d´der Sch´Schrottpre´presse!“

 

Tim und Tom schauten ganz erstaunt. Auf dem anderen Raumschiff wird nichts repariert, bei Defekt gleich weggeworfen?

„Das ist ja unglaublich! Aber wir machen das nicht. Komm her, wir werden uns das anschauen, dann können wir dich immer noch auf den Müll werfen!“, sagte Tim oder war es Tom?

„M´Müll? W´waas ist d´das wie´wieder?“

Tom lachte.

„War nur ein Scherz!“

 

Zögernd kam der kleine runde Robbi näher. Er war nur halb so groß wie Tim und Tom und schwebte in der Luft. Es hatte zwar Arme mit Greifzangen dran, aber keine Beine. Außerdem konnte er den Kopf, der auf einem längeren Hals baumelte, rundherum drehen.

Seine kugelrunden Augen leuchteten blau, nur schauten sie derzeit sehr ängstlich und er klappte immer wieder seine Augendeckel runter, als würde er schlafen.

 

Der Roboter wackelte hin und her und war nur schwer zu fixieren, damit Tim, oder Tom ihn wenigstens untersuchen konnten.

 

„Also still halten musst Du schon!“ schimpfte Tim oder war es Tom?

 

Tim hielt ihn nun fest und Tom schraubte einmal die Abdeckung seines Kopfes auf. Wow, da gab es viele Drähte und Chips, ein paar Platinen und Spiralen. Im Inneren gab es scheinbar einen Kurzschluss, oder mehrere, denn es gab kleine Blitze zwischen den Drähten. Immer wenn ein kleiner Strahl aufblitzte, leuchtete eines der Lampen auf seiner Brust rot auf.

 

„So, halt jetzt ganz still, ich werde versuchen mit meinem Elektrodenstift eine Stelle wieder zu verschweißen!“ sagte Tom.

 

„Tutut d´das w´weh?“

 

„Ich dachte Du bist ein Roboter? Wie kann Dir da was Weh tun?“, fragte Tom erstaunt.

 

„Na´naja, m´man k´k´kann n´nie wi´wissen!“, sagte der kleine runde Bursche.

 

Tim und Tom schüttelten den Kopf.

 

Tom fuhr nun ganz vorsichtig in den offenen Kopfteil und verband eine der blitzenden Drähte mit einem anderen. Sofort erlosch eines der roten Lämpchen.

 

„Na, eines hätten wir schon!“, sagte er zufrieden. Er arbeitete fast eine Stunde und schlussendlich schraubte er den Deckel wieder zu.

 

„Na, wie fühlst Du Dich?“, fragten Tim und Tom gleichzeitig den kleinen Roboter. Dieser drehte dreimal den Kopf herum, ließ ihn hin und her baumeln, hob seine Arme, klapperte mit den Zangen und schloß seine Augendeckel und blieb unbeweglich in der Luft stehen.

 

„Was ist denn jetzt mit ihm los?“ fragte Tim

 

„Keine Ahnung, ich dache es ist alles ok! Aber es kann ja sein, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Schließlich war da ja eine Menge kaputt und ich habe sehr viel schweißen müssen!“, sagte Tom. Sie blickten traurig auf den Roboter.

 

„Wir sollten sein Heimatluftschiff verständigen. Die wollen ihn vielleicht zurück? Wie heißt es denn?“, fragte Tom.

„Ich glaube Exploder!“, sagte Tim und holte das Adressenverzeichnis auf den Bildschirm.

„Nein, eine Exploder gibt’s da gar nicht! Ohja, ich habe es. Aber es heißt Explorer! Der kleine Robbi mit seinem Sprachfehler hat das nicht richtig gesagt. Ich werde sie rufen!“.

 

„Nein, bitte nicht! Nummer 533 will da nicht mehr zurück!“, schrie plötzlich Robbi im Hintergrund.

 

„Das ist aber gegen die Regel. Wir müssen das melden. Aber wir werden sagen, dass Du nicht mehr zurück willst!“

Robbi drückte sich wieder in die Ecke und schloss seine Augendeckel.

 

Tim suchte die Wellenlänge des anderen Raumschiffes und nahm Kontakt auf.

 

Plötzlich erschien am Bildschirm ein grauhaariger Mann, mit sehr strenger Miene.

 

„Wer sind Sie und was wollen Sie?“, fragte er mit tiefer Stimme.

„Ich bin Tim von den Vereinigten Planeten. Ich bin eigentlich nur Postbote, aber wir haben einen Roboter von Ihnen im Orbit gefunden.“

„Ja, sehr gut, wir schicken eine Kapsel, senden sie ihn uns zurück. Er kommt in die Metallpresse, er ist kaputt!“

 

„Aber, aber wenn wir ihn reparieren können, kommt er dann auch in die Metallpresse?“, fragte Tim. Er hatte nun ein wenig gelogen, und nicht gemeldet, dass sie ihn eigentlich schon repariert haben. Eigentlich war es ja nicht gelogen, er hat nur nicht alles gesagt!

 

„Ja, auf jeden Fall. Denn man kann ja nicht wissen, ob er so bleibt. Außerdem sind Sie ja kein Techniker. Wo ist er denn eigentlich?“

 

„H´hier, k´kann lei´leider ni´nicht s´so gu´gut spre´sprechen! W´wer si´sind d´denn Sie´sie?“

„Na also, da sehen hören Sie es ja, er ist und bleibt kaputt! Er hat ja offenbar auch noch dazu sein Gedächtnis verloren! Wahrscheinlich durch das Öffnen der Kopfplatte. Ich bin sein Schöpfer, ich bin der Techniker, der Roboter 533 gebaut hat! Aber wir haben ja noch einige Ausfertigungen, er geht uns also nicht ab. Sie können ihn aber auch selbst verschrotten, wenn Sie wollen, denke ich!“, damit verschwand er wieder vom Bildschirm.

 

Tim und Tom drehten sich nach Robbi um.

„Robbi, tut uns leid! Wir dachten wir haben es geschafft und Dich repariert!“

„Ich bin völlig in Ordnung. Habe das nur gespielt, damit er mich nicht wieder zurück haben will!“

„Wow. Robbi! Was bist Du den für ein schlauer Kopf! Aber was wird nun aus Dir?“

„Kann ich nicht bei Euch bleiben? Ich kann helfen, man kann mich weiter entwickeln! Ich kann in enge Kanäle schlüpfen, kann Reparaturen durchführen, wo Menschen nicht hinkommen!“

 

„Also Robbi, da müssen wir rückfragen, aber im Augenblick können wir sowieso nichts unternehmen, wir werden nun zurückfliegen!“

Robbi wackelt vor Freude hin und her.

„Ich mache Tee!“, sagte er und macht sich in der Bordküche nützlich.

 

„Wollte er nicht auf den Mars?“ flüstert Tim Tom zu.

„Ja, aber ich denke, der weiß gar nicht, was am Mars los ist. Dort gibt es nur Sand, Steine und Bergwerke. Was soll er dort?“

„Na gut! Auf nach Hause!“

 

Mit einem großen Bogen verschwand das Raumschiff in der Weite und Dunkelheit des Alls.

 

 

ROBBI LERNT DAZU.

 

Als Tim und Tom wieder auf ihrem Heimatplaneten angekommen sind, haben sie den Robbi sofort als Einwanderer angemeldet.

 

Er wurde genau untersucht, seine technischen Parameter wurden notiert und er wurde dann in die Gruppe „Hilfskräfte“ eingeteilt.

Er heißt nun Robbi/H und soll immer dann gerufen werden, wenn irgendwo Hilfe gebraucht wird.

Vorläufig wurde er im großen Lagerraum in eine Metallkoje gesperrt und an die Stromversorgung angeschlossen. In jedem dieser Metallkojen sind elektrische Anschlüsse zum Aufladen vorgesehen.

Da hing er nun schwebend in der Luft, in dieser Koje in der zweiten Reihe, hatte seine Augendeckel geschlossen, wackelte hin und her, er war in Wartestellung.

„Also, so habe ich mir das nicht vorgestellt!“, dachte er bei sich. „Die behandeln mich ja, wie einen Kochtopf, der im Regal steht, bis man ihn braucht!“

Er öffnet seine Augendeckel wieder und begann zu schreien.

„Tiiiiiiiiiim, Toooooooom! Wo seid ihr denn?“

Das machte er eine ganze Weile so und dachte schon, dass ihn niemand hört!

Aber dem war nicht so. Der Mann, der für die Verwaltung und Lagerung der Geräte und Maschinen verantwortlich war, hörte ihn sehr wohl. Er kam gelaufen.

„Hör sofort zu schreien auf! Wem gehörst du denn eigentlich?“, er schaute auf die Tafel an der Türe. Da stand:

„Besitzer Tim und Tom, Postzusteller“

„Also, wenn Du nicht sofort aufhörst, geben wir Dich wieder an Tim und Tom zurück, sollen die sich um Dich kümmern!“

Er glaubt offenbar, dass das eine Drohung für Robbi ist, doch dieser hat sofort seine Chance erkannt und begann noch lauter zu schreien.

„Also gut, das reicht! Ich melde es den beiden und spätestens morgen will ich Dich hier nicht mehr sehen!“

Er stapft davon und Robbi wackelt zufrieden mit seinem Kopf.

 

Tim und Tom waren gerade wieder im Einsatz und flogen zwischen dem Mars und dem Mond hin und her. Sie transportierten seit zwei Tagen die Essensrationen für die Leute vom Bergwerk am Mars und den Bauarbeitern am Mond hin und her. Irgendjemand hatte Zettel an den Containern vertauscht.

Die Leute am Mars waren vom Planeten Kantos und aßen kein Fleisch aber die Leute am Mars schon. Naja, ein wenig Salat und Gemüse aßen sie gerade noch, aber hauptsächlich waren sie Fleisch Esser.

Als sie gerade eine kleine Pause machten, kam der Funkspruch von der Erde.

„Hallo, Tim und Tom! Wenn ihr wieder zurück seid, dann kommt doch bitte ins Lagerhaus. Ihr müsst unbedingt diesen kleinen runden Roboter wieder abholen. So klein er ist, er ist immens laut und lässt sich nicht beruhigen. Wir müssen ihn sonst in Einzelteile zerlegen!“

 

Tim und Tom sahen sich belustigt an. Was da der Robbi wieder anstellt!

 

 

Nachdem sie wieder zurück waren, sind sie gleich ins Lager zu Robbi gegangen. Er schwebte ganz ruhig in der Box und hatte seine Augendeckel geschlossen. Er dürfte schlafen.

 

„Robbi, wach auf! Wir sind´s Tim und Tom!“

Sie rüttelten am Gitter und Robbi machte die Augen auf.

„Gott sei Dank, ihr seid wieder da! I´ich wwwar ganz trauri´rig!“

„Was ist los, Robbi, wieso stotterst Du denn schon wieder?“

„W´weil ich so aufgeregt b´bin!“

Der Lagerleiter schloß die Box auf und Robbi schwebte heraus.

„Gott sei Dank, bin ich den Schreihals los!“, sagte er und ging davon.

 

Tim und Tom sahen sich an.

„Robbi, was sollen wir denn mit Dir machen? Wir können Dich nur auf unsere Flüge mitnehmen und Du musst irgendwas lernen, damit Du Dich nützlich machen kannst!“

„Ja, ohjaaaaa, ich werde alles lernen, was es auf der Welt gibt!“

„Nana, übertreibe nicht. Du könntest vielleicht die Kabelkanäle reinigen und die Lötstellen überprüfen, dort wo wir nicht hinkommen!?“

„Ja, Robbi macht alles!“, rief er entzückt und alle seine Lämpchen leuchteten grün auf.

 

Sie nahmen ihn in die Mitte und gingen vorerst in die Werkstätte. Dort war ein ganz alter Mann mit einem weißen Bart und einem Overall damit beschäftigt, einzelne Kabel miteinander zu verbinden.

„Hallo, Opa! Wir lassen Dir einen Lehrling da und holen ihn wieder morgen früh. Erkläre ihm, wie die einzelnen Kabel vom Raumschiff verbunden gehörten und wie man sie auch immer wieder putzt. Er wird unser neuer Assistent!“

Der so genannte Opa, der natürlich nicht der Opa von Tim und Tom war, sondern nur so genannte wurde, weil er schon so alt war, nahm seine Brille herunter und beäugte den kleinen Kerl von allen Seiten.

„Was ist denn das? Der schaut ja wie ein Roboter aus, versteht mich der denn auch?“

„Ich verstehe alles, kann auch sprechen und lernen. Ich kann eine Seite in einer Sekunde lesen und merke mir auch alles, was ich gelesen habe“, die Stimme von Robbi überschlug sich fast vor lauer Eifer!

„Na gut!“, brummte Opa in seinen Bart und drückte Robbi ein dickes Buch in die Hand. „Dann lese einmal schnell!“

Robbi nahm das Buch und blätterte in Windeseile eine Seite nach der anderen um, viel rascher als Tim und Tom zusehen konnten.

„So, gelesen!“, sagte er und gab es zurück

„Unglaublich! Und Du hast dir alles gemerkt“, fragte der Opa erstaunt.

„Ja. Wo ist nun das Werkzeug und die Kabel?“

Opa gab ihm alles und mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der er gelesen hatte, montierte er alles zusammen. Ganz schnell lag ein Berg von Kabeln richtig geordnet und miteinander verbunden am Tisch.

Tim, Tom und Opa staunten nur so.

„Naja, das ist ja sehr erstaunlich! Ich hätte dafür den ganzen Tag gebraucht! Der Kleine ist in Ordnung, den könnt ihr mir gleich da lassen“, sagte Opa

Tim und Tom lachten.

„Nein, den nehmen wir mit, den brauchen wir an Bord!“, sagte Tim, oder war es Tom?

Robbi machte wieder seine Augendeckel zu, so als würde er verlegen sein.

Am nächsten Morgen gingen nun alle Drei hintereinander an Bord. Wer zuerst einstieg ist nicht klar, entweder Tom oder Tim, aber auf jeden Fall war der Letzte Robbi. Seine Lämpchen blinkten alle grün, so stolz war er.

 

 

 

Tim oder Tom schraubte eine Abdeckung auf und zeigte hinein:

„Schau Robbi, da führt ein langer Tunnel zum Motorraum. Da kommen wir nie rein, wir sind zu groß. Doch Du kannst da reinkriechen und alle Kabel einmal putzen und die Verbindungen prüfen. Schau besonders bei dem Kabel für die Kaffeemaschine nach, die setzt nämlich immer wieder aus“, sagte Tim oder war Tom?

 

Während Robbi in dem Tunnel verschwand, startete das Raumschiff. Sie waren heute besonders schwer, sie hatten viele Pakete geladen. Es waren auch Bücher dabei für Delos, wo eine neue Schule eröffnet wurde.

 

„Schau, da taucht plötzlich ein unbekanntes Raumschiff auf und steht uns im Weg“, sagte Tim

Tom schaltete die Grußfrequenz ein und wartete.

Die Grußfrequenz beinhaltet alle bekannten Sprachen, die es im Weltall gab und war sehr freundlich abgefasst.

Aber es kam keine Antwort. Das fremde Raumschiff hatte nur seinen sehr großen Scheinwerfer eingeschaltet und tastete ihr Raumschiff ab.

„Hallo, wir sind Freunde. Wir sind die Postboten, wir haben nur Pakete an Bord. Können wir Ihnen helfen?“ sagte Tim

„Wir sind keine Freunde! Wir wollen alle die Pakete die Sie an Bord haben. Wir sind Händler und werden diese Dinge auf anderen Planeten verkaufen! Widerstand ist zwecklos, wir haben unsere Waffen auf Sie gerichtet.“

 

Tim und Tom waren sprachlos. So was ist ihnen noch nie passiert. Wo kamen die denn plötzlich her?

 

„Sie sind keine Händler, Sie sind offenbar Räuber!“, rief Tim oder war es Tom?

 

Plötzlich war der Raum durch einen hellen Blitz erleuchtet und drei riesengroße Gestalten standen im Raum. Sie hatten sich offenbar herüber gebeamt! In der Hand hielten sie je einen gefährlich aussehenden Strahler und richteten diese auf Tim und Tom.

Unbeachtet von den drei Räubern war Robbi zurückgekommen und blieb beim Tunneleingang stehen. Sie konnten ihn nicht sehen, denn er war hinter ihnen. Einer von ihnen suchte den Lichtschalter und drehte das Licht im Raumschiff auf höchste Stufe.

Es war so hell, dass sich Tim und Tom die Augen abdeckten.

„Wo sind die Pakete!“, schrie einer der Drei.

„Im Lagerraum natürlich!“, sagte Tim oder war es Tom?

„Da ist es sicher zu dunkel für uns. Holt sie herauf!“, schrie einer der beiden.

 

Tom bewegte sich langsam auf die Lagertüre zu. Er zwinkerte Robbi zu und bewegte die Hand, als wolle er etwas abdrehen. Robbi blinkte kurz mit dem linken Lamperl und schlich sich wieder zurück in den Tunnel.

Bevor Tom die Türe des Lagerraumes öffnen konnte, erlosch das Licht im Raumschiff und es war stockdunkel.

Die drei Räuber heulten laut auf und warfen sich zu Boden.

„Licht, Licht! Wir brauchen Licht! Wir können nicht ohne Licht leben! Im Dunkeln müssen wir sterben!“

Sie wälzten sich auf der Erde und krümmten sich.

„Robbi, drehe das Licht wieder an, aber nur wenig, nicht ganz! Wir wollen ja nicht, dass die beiden sterben. Aber wir wollen, dass sie sich benehmen!“, rief Tom Robbi zu. Robbi fuhr den Lichtschalter drinnen im Tunnel wieder ein wenig hoch und es wurde ein wenig heller. Aber nur so viel, dass man die Konturen unterscheiden konnte.

„Mehr, mehr!“, riefen sie.

„Nur wenn ihr versprecht, dass ihr sofort wieder verschwindet und in Zukunft was anderes arbeitet, um zu Geld zu kommen!“

„Ja, ja! Wir versprechen alles, nur bitte macht wieder Licht!“

„Ihr braucht kein Licht um zu verschwinden! Raus mit Euch!“

Sie rappelten sich auf, tasteten sich an der Wand in die Höhe und waren plötzlich wieder verschwunden.

Tim und Tom nahmen sich bei den Händen und tanzten in der Kanzel vor lauter Freude herum.

Robbi stand wieder beim Tunneleingang und schaute ihnen zu.

„K`kann ich wi´wieder Li´licht machen!“ stotterte er. Er war wieder aufgeregt und nervös.

„Robbi, Dich haben wir ganz vergessen! Ja mach wieder Licht, die Räuber sind verschwunden!“

„Eigentlich habe ich Euch gerettet! Ein bisschen Dank hätte ich schon erwartet!“

„Ja, das ist wahr! Komm her, lass Dich umarmen!“

Sie nahmen ihn bei den Händen und drehten ihn wie einen Kreisel, als erste ließ Tim aus und dann Tom! Robbi kam ins trudeln und flog wie ein Kreisel durch die Kanzel.

Tim und Tom lachten und fingen ihn wieder ein.

 

„M´mir ist ga´ganz schw´schwindelig!“ Um ihn herum drehte sich alles, aber er war glücklich.

 

Tom nahm wieder das Steuer in die Hand und blickte durch das feinster hinaus. Das fremde Raumschiff war nur mehr ein kleiner Punkt da draußen und mit einem ganz hellen Schweif, wie ein Komet verschwand es plötzlich in der Dunkelheit.

 

 

DER UNFALL DES WEIHNACHTSMANNES

 

 

Tim und Tom flogen ruhig dahin. Heute war Weihnachtstag und sie hatten alle ihre Arbeit bereits erledigt und freuten sich, nach Hause zu kommen.

Sie wohnten auf einem kleinen Planeten im Magnanebel und hatten nun zwei Wochen Ferien.

Was sie mit Robbi machen werden, ist noch unklar, wahrscheinlich werden sie ihn mitnehmen müssen!

 

Da plötzlich ertönte aus dem Lautsprecher ein Signal von der Weltenzentrale, laut und schrill. Tim und Tom schreckten empor und schauten ganz erstaunt.

„Was war denn das?“, rief Tim, oder war es Tom? „Ohje die Zentrale, ich hoffe, die wollen nicht noch was im letzten Moment, bevor wir in die Ferien gehen können!“

 

Tim nahm das Mikrofon

„Ja, bitte?“, sprach er zaghaft und leise.

 

„Hier spricht die Zentrale Poststelle. Wir rufen im Auftrag des Weihnachtsmannes an. Wer hört uns da?“

 

„Hier sind Tim und Tom, die Sternenwanderer, wir sind am Heimflug und haben bereits Ferien!“

 

„Tut mir leid, dass müsst ihr verschieben. Der Weihnachtsmann hat Probleme! Ihr seid ihm am Nächsten, wenn ihr nicht helft, dann bekommen vielen Kinder keine Geschenke heute Abend“.

 

„Das täte uns zwar leid, aber gibt es denn da kein anderes Raumschiff, das helfen kann?!“ fragte nun Tim ganz laut.

„Ja, bitte versucht es doch?“ rief Tim flehentlich. Er wollte Ferien machen!

 

„Nein, das geht leider nicht. Ihr dürft aber dafür eine Woche dann länger zu Hause bleiben!“

 

„Na gut, also sag uns, was das Problem ist und wo wir den Weihnachtsmann finden können!“

Tim und Tom sanken resigniert in ihre Stühle zurück.

 

 

„Er hängt mit seinem Schlitten im Dromedar-Nebel in einer Eisspalte fest und einer der Rentiere, die den Schlitten ziehen, hat sich außerdem ein Bein gebrochen. Ihr müsst hinfahren, ihn aus der Eisspalte befreien und eine Schiene mitnehmen, um das Bein des Rentieres zu schienen und den Weihnachtsmann dann mit Überschallgeschwindigkeit Richtung Erde auf den Weg bringen!“

 

„Ok, also gut! Los geht’s!!!“ rief Tom und Tim drückte auf den Knopf für die Geschwindigkeit.

 

Robbi kam neugierig näher.

„Was bitte ist Weihnachten?“

„Robbi, das erklären wir Dir später. Bleib ruhig, wir haben es eilig!“

 

Das Raumschiff mache eine Wendung, schoss durch den Weltraum und hinterließ einen langen Schweif an Rauch. Da tauchte am Horizont schon der Dromedar-Nebel auf und die roten Signallampen des Weihnachtsmannes konnte man auch erkennen.

 

Tom bremste ab und Tim öffnete den Sprachkanal. Als sie den Weihnachtsmann bereits deutlich ausnehmen konnten, rief Tim:

 

„Hallo Weihnachtsmann, wir sind da, wir helfen Dir.“

„Ja aber macht schnell, ich hänge hier mit der linken Kufe des Schlittens an der Eisspalte fest. Ich getraue mich gar nicht, mich zu bewegen, dann sonst stürze ich mit dem Schlitten und allen Rentieren hinein und dann gibt es keinen Weihnachtsmann mehr!“

„Ist das auch ein Opa, weil er auch einen weißen Bart hat?“

„Nein, Robbi, es gibt auch noch andere Männer, die Bärte haben“. Tim oder war es Tom, schien gereizt.

 

„Oh, Weihnachtsmann, das wäre ja eine Katastrophe, was machen denn dann die vielen Kinder auf der Welt! Halte ruhig, wir steigen aus.“

 

Tim und Tom zogen ihre silbernen Anzüge an und nahmen auch die Werkzeugkiste mit, um dem Weihnachtsmann zu helfen.

„Robbi, Du bleibst hier und beobachtest den Computer und bedienst das Funkgerät. Wir sagen dir, was Du machen sollst“.

 

Dann öffneten sie die Schleuse und schwebten in den Weltraum hinaus.

Tim nahm den Haken des Seiles heraus und befestigte es an der einen Kufe des Schlittens, Tom das zweite Seil an der anderen Kufe.

 

Dann schwebte Tim wieder zurück zum Raumschiff. Er deutete Robbi, dass er das Funkgerät einschalten soll.

„Robbi, ich habe hier zwei Seile, die hänge ich an das Raumschiff und Du fährst ganz langsam zurück und so ziehen wir den Weihnachtsmann aus der Eisspalte heraus!“

 

Tom schaute hinauf zu ihm und wartete auf das Signal. Als Tim dann den Daumen nach oben streckte, stützte Tom den dicken Weihnachtsmann, damit er ja nicht vom Schlitten fiel. Mit einem sanften Ruck spannte sich das Seil und der Schlitten bewegte sich ein kleines bisschen. Dann stand das Raumschiff wieder still.

„Robbi, was ist denn?“

„Moment, da klemmt was, ich muss schnell in den Tunnel“.

 

Robbi machte so schnell es ging, doch er musste wieder die Platte abschrauben und dann in den Tunnel schweben. Ohje, da sprühte es nur so von herumfliegenden Funken, es zischte nur so. Offensichtlich war der Schlitten schwerer, als sie dachten. Naja, bei den vielen Geschenken!

Es hatten sich einige Lötstellen gelöst und daher kam es zum Kurzschluss.

M it der Zange an der linken Hand schraubte Robbi einiges wieder an

 

 

und dann sucht er die Verbindung zur Batterie, fand sie aber nicht gleich.

Inzwischen bemühten sich Tim und Tom draußen den Weihnachtsmann zu beruhigen, denn der Schlitten kam wieder einige Male ins Rutschen und drohte abzustürzen. Einige der Pakete fielen schon herunter und verschwanden auf Nimmerwiedersehen in der Tiefe der Eisspalte.