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Patrik Hedström und seine neue Kollegin, Hanna Kruse, haben kaum Zeit, sich kennenzulernen, schon werden sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Ein Wagen ist in der Nähe von Tanumshede von der Straße abgekommen, die Fahrerin wird tot aufgefunden. War es Mord? Mitten in die hektischen Ermittlungen platzt die Nachricht eines weiteren Mordes. Die Leiche einer Teilnehmerin der Reality Show Fucking Tanum wurde in einem Müllcontainer entdeckt. Patrik und Hanna stoßen auf anonyme Drohungen, Tagebücher und ungeklärte Morde in ganz Schweden. Und auf ein verbindendes Indiz: Bei allen Opfern wurde eine Seite aus Hänsel und Gretel gefunden. Ein Wettlauf mit dem Serienkiller beginnt. Entdecken Sie auch das Hörbuch zu diesem Titel!
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Seitenzahl: 544
Das Buch
Patrik Hedström und seine neue Kollegin Hanna Kruse haben kaum Zeit, sich kennenzulernen, schon werden sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Ein Wagen ist in der Nähe von Tanumshede von der Straße abgekommen, die Fahrerin wird tot aufgefunden. War es Mord? Mitten in die hektischen Ermittlungen platzt die Nachricht eines weiteren Mordes. Die Leiche einer Teilnehmerin der Reality Show Fucking Tanum wurde in einem Müllcontainer entdeckt. Patrik und Hanna stoßen auf anonyme Drohungen, Tagebücher und ungeklärte Morde in ganz Schweden. Und auf ein verbindendes Indiz: Bei allen Opfern wurde eine Seite aus Hänsel und Gretel gefunden. Ein Wettlauf mit dem Serienkiller beginnt.
Die Autorin
Camilla Läckberg wurde 1974 im idyllischen Fjällbacka geboren. Sie arbeitete in der freien Wirtschaft, bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Mit ihrer Serie um Erica Falck und Patrik Hedström avancierte sie innerhalb kürzester Zeit zur neuen Krimikönigin Schwedens. Camilla Läckberg lebt mit ihrem Lebensgefährten und drei Kindern in Stockholm. Mehr unter: www.camillalackberg.se
Camilla Läckberg
Kriminalroman
Aus dem Schwedischen von Katrin Frey
List Taschenbuch
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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wieetwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oderÜbertragung können zivil- oder strafrechtlichverfolgt werden.
Ungekürzte Ausgabe im List Taschenbuch List ist ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin. 1. Auflage April 2010 © für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2009/List Verlag © 2006 by Camilla Läckberg Titel der schwedischen Originalausgabe: Olycksfågeln (Forum, Stockholm) Satz: Leingärtner, Nabburg eBook: LVD GmbH, Berlin ISBN 978-3-548-92033-7
Er erinnerte sich vor allem an ihr Parfüm, das immer im Badezimmer gestanden hatte. Der lilafarbene Flakon mit dem schweren süßlichen Duft. Als Erwachsener hatte er ihn nach langem Suchen in einer Parfümerie wiederentdeckt. Er musste lächeln, als er sah, wie das Parfüm hieß: »Poison«.
Sie hatte den Duft immer zuerst auf ihre Handgelenke gesprüht und dann auf dem Hals verrieben. Wenn sie einen Rock trug, auch auf den Knöcheln.
Es hatte so schön ausgesehen. Wie sich ihre mageren und zerbrechlichen Handgelenke anmutig aneinanderrieben. Rings um sie breitete sich der Duft aus. Immer sehnte er sich nach dem Moment, in dem der Parfümhauch ganz zu ihm drang. Dem Augenblick, in dem sie sich vorbeugte und ihn küsste. Immer auf den Mund. Immer so zart, dass er nicht wusste, ob der Kuss wirklich gewesen war oder ob er ihn nur geträumt hatte.
»Kümmer dich um deine Schwester«, sagte sie jedes Mal, bevor sie fast schwebend das Haus verließ.
Hinterher wusste er nie, ob er laut geantwortet oder nur genickt hatte.
Die Frühlingssonne schien ins Kommissariat von Tanum und brachte den Schmutz auf den Fensterscheiben erbarmungslos ans Licht. Patrik hatte das Gefühl, dass der gleiche wintergraue Schmutzfilm auch ihn bedeckte. Es war ein harter Winter gewesen. Das Leben mit Kind war unendlich viel schöner, aber auch unendlich viel anstrengender, als er es sich vorgestellt hatte. Obwohl es mit Maja inzwischen reibungsloser lief als am Anfang, fühlte sich Erica in ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau trotzdem nicht so richtig wohl. In jeder Minute, die Patrik an seinem Arbeitsplatz verbrachte, war ihm das schmerzhaft bewusst. Und die Sache mit Anna war noch eine zusätzliche Belastung.
Ein Klopfen riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. »Patrik? Verkehrsunfall auf der Straße nach Sannäs. Nur ein Fahrzeug.« »Okay.« Patrik stand auf. »Sollte nicht heute die Nachfolgerin von Ernst anfangen?«
»Doch«, sagte Annika. »Aber es ist noch nicht acht.«
»Dann fahre ich mit Martin hin. Eigentlich wollte ich die Neue mitnehmen, damit sie sich schon mal ein bisschen eingewöhnen kann.«
»Sie kann einem wirklich leidtun.«
»Weil sie mich begleiten sollte?« Patrik warf ihr einen gespielt beleidigten Blick zu.
»Natürlich, ich kenne doch deinen Fahrstil …« Annika lachte. »Nein, im Ernst. Die Ärmste wird es nicht leicht haben mit Mellberg.«
»In Anbetracht ihres beeindruckenden Lebenslaufs würde ich sagen, wenn jemand mit Mellberg umgehen kann, dann Hanna Kruse. Ihren Referenzen und Zeugnissen nach zu urteilen, ist sie eine ziemlich fitte Frau.«
»Und warum hat sie sich dann in Tanum beworben?«
»Interessanter Punkt.« Patrik zog sich die Jacke an. »Ich werde sie mal fragen, wieso sie sich dazu herablässt, unter lauter Hobbypolizisten in dieser Karrieresackgasse Dienst zu tun.«
Annika klopfte ihm auf die Schulter. »So habe ich es nicht gemeint.«
»Ich weiß, war doch nur ein Witz. Hast du nähere Informationen über den Unfallort? Verletzte? Tote?«
»Nach Aussage des Anrufers, der den Unfall gemeldet hat, scheint sich nur eine Person im Wagen zu befinden. Und die ist tot.«
»Verdammt. Martin und ich fahren hin. Wir sind bestimmt bald wieder da. Inzwischen kannst du Hanna ja alles zeigen.«
Im selben Augenblick war aus dem Eingangsbereich eine Stimme zu hören: »Hallo?«
»Das muss sie sein.« Annika eilte zur Tür. Patrik, der äußerst gespannt auf die Neue war, folgte ihr.
Der Anblick der Frau am Empfangstresen überraschte ihn. Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, eine etwas größere Frau vielleicht. Nicht ganz so hübsch und … blond. Sie gab zuerst Patrik und dann Annika die Hand. »Hallo. Hanna Kruse. Ich soll heute hier anfangen.«
Die Stimme entsprach schon eher seinen Erwartungen. Tief und resolut.
Ihr Händedruck, der viele Stunden Krafttraining verriet, rückte Patriks ersten Eindruck noch weiter zurecht.
»Patrik Hedström. Und das ist Annika Jansson, das Rückgrat unserer Dienststelle.«
Hanna lächelte. »Ich verstehe, der weibliche Vorposten in der totalen männlichen Dominanz. Zumindest bis jetzt.«
Annika lachte. »Bei dem ganzen Testosteron in diesem Haus kann ich ein bisschen Verstärkung gut gebrauchen.«
Patrik unterbrach das Geplauder. »Ihr könnt euch später miteinander bekannt machen. Hanna, uns ist soeben ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang gemeldet worden. Wenn du nichts dagegen hast, nehme ich dich gleich mit, damit du mit Vollgas in deinen ersten Arbeitstag startest.«
»Kein Problem«, sagte Hanna. »Ich muss nur meine Tasche irgendwo abstellen.«
Annika nickte. »Ich bringe sie in dein Zimmer. Den Rundgang machen wir, wenn ihr wieder da seid.«
»Danke.« Hanna lief hinter Patrik her, der bereits auf dem Weg zum Ausgang war.
»Und, wie geht’s so?«, fragte Patrik, als sie im Dienstwagen Richtung Sannäs fuhren.
»Danke, gut. Aber ein neuer Job ist auch immer ein bisschen aufregend.« »Laut deinem Lebenslauf bist du schon viel herumgekommen.«
»Genau, ich wollte so viele Erfahrungen wie möglich sammeln.« Hanna blickte interessiert aus dem Fenster. »Verschiedene Regionen in Schweden, verschieden große Reviere. Alles, was meine Berufserfahrung erweitert.«
»Aber wozu?«, bohrte Patrik weiter. »Was ist das übergeordnete Ziel?«
Hanna lächelte. Ihr Lächeln war zwar freundlich, aber auch ungeheuer selbstbewusst. »Natürlich eine Führungsposition. In einem der größeren Polizeibezirke. Daher besuche ich ständig Fortbildungen, lerne so viel wie möglich und arbeite, so hart ich kann.«
»Klingt nach einem Erfolgsrezept.« Patrik lächelte, obwohl ihm dieser enorme Ehrgeiz nicht recht behagte. An so etwas war er nicht gewöhnt.
»Ich hoffe es.« Hanna wendete den Blick nicht von der vorüberziehenden Landschaft ab.
»Und selbst – wie lange arbeitest du schon in Tanum?«
Zu seiner Verärgerung hörte er einen verschämten Unterton in seiner Antwort. »Äh … seit meiner Ausbildung.«
»Puh, das könnte ich nicht. Mit anderen Worten, du fühlst dich sauwohl hier.« Sie lachte. »Klingt ja vielversprechend …«
»Ja, das könnte man daraus schließen. Aber vieles beruht auch auf Gewohnheit und Bequemlichkeit. Ich bin hier aufgewachsen und kenne die Gegend wie meine Westentasche. Allerdings wohne ich eigentlich gar nicht mehr in Tanum, sondern in Fjällbacka.«
»Ach, du bist doch mit Erica Falck verheiratet! Ihre Bücher sind toll! Jedenfalls die Krimis. Die Biographien habe ich leider nicht gelesen …«
»Das braucht dir nicht peinlich zu sein. Den Verkaufszahlen nach zu urteilen, hat halb Schweden den neuesten Krimi gelesen, während kaum einer weiß, dass sie fünf Biographien über schwedische Schriftstellerinnen veröffentlicht hat. Am besten hat sich die über Karin Boye verkauft, die Auflage betrug zweitausend Exemplare, glaube ich. Übrigens sind wir noch nicht verheiratet – aber bald. Wir heiraten am Samstag vor Pfingsten!«
Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!
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