Die with zero - Bill Perkins - E-Book
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Die with zero E-Book

Bill Perkins

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Beschreibung

Stellen Sie sich vor, Sie hätten zum Zeitpunkt Ihres Todes alles getan, was Ihnen aufgetragen wurde: Sie haben hart gearbeitet, Geld gespart und sich auf Ihre finanzielle Freiheit im Ruhestand gefreut. Das Einzige, das Sie dabei verschwendet haben, war ... Ihr Leben. Früher oder später sterben wir alle, sodass wir uns die Frage stellen müssen, wie wir das Beste aus unserer endlichen Zeit machen können. William Perkins betrachtet diese Frage als ein Optimierungsproblem: Wie kann man ein maximal erfülltes Leben führen und gleichzeitig die Verschwendung seiner Lebenszeit minimieren? Manche Erfahrungen können nur zu bestimmten Zeiten gemacht werden, daher macht es keinen Sinn, Chancen ungenutzt verstreichen zu lassen, aus Angst, unser Geld zu verschwenden. Die Verschwendung unserer Lebenszeit sollte eine viel größere Sorge sein. Indem Sie genau planen, wie Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen das Maximum an erfüllenden Erfahrungen erreichen, maximieren Sie auch Ihre Lebensqualität. Dieses Buch ist für diejenigen gedacht, die lebenslange denkwürdige Erfahrungen über das bloße Geldverdienen und -sammeln für die sogenannten goldenen Jahre stellen. Das Leben ist zu kurz für später.

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Seitenzahl: 324

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BILL PERKINS

LEBE EIN REICHES LEBEN STATT REICH ZU STERBEN

DER US - BESTSELLER DIE WITH ZERO

BILL PERKINS

LEBE EIN REICHES LEBEN STATT REICH ZU STERBEN

SO MACHST DU DAS BESTE AUS DEINEM GELD UND DEINEM LEBEN

FBV

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

2. Auflage 2024

Copyright der Softcoverausgabe © 2020 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Copyright © 2020 by William O. Perkins.

Published by special arrangement with Houghton Miff lin Harcourt Publishing Company.

Die englische Originalausgabe erschien 2020 bei Houghton Miff lin Harcourt Publishing Company unter dem Titel Die with Zero.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Übersetzung: Thomas Gilbert

Redaktion: Silke Panten

Korrektorat: Matthias Höhne

Abbildungen im Innenteil: © Charles Denniston, bearbeitet von Müjde Puzziferri

Umschlaggestaltung: in Anlehnung an das Cover der Originalausgabe, Marc-Torben Fischer

Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de); Andreas Linnemann

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-95972-773-0

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-513-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-514-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Für Skye und Brisa Möge ein möglichst erfülltes Leben auf euch warten, ein Leben voller Abenteuer und Liebe.

INHALT

ANMERKUNG DES AUTORS

KAPITEL 1 – OPTIMIEREN SIE IHR LEBEN

Regel Nummer 1: Maximieren Sie Ihre positiven Lebenserfahrungen

KAPITEL 2 – INVESTIERE IN ERFAHRUNGEN

Regel Nummer 2: Beginnen Sie schon früh, in Erfahrungen zu investieren

KAPITEL 3 – WARUM MAN MIT NULL AUF DEM KONTO STERBEN SOLLTE

Regel Nummer 3: Machen Sie es sich zum Ziel, mit null zu sterben

KAPITEL 4 – WIE SIE IHR GELD AUSGEBEN (OHNE TATSÄCHLICH VOLLKOMMEN BEI NULL ZU SEIN, BEVOR SIE STERBEN)

Regel Nummer 4: Nutzen Sie alle verfügbaren Mittel, damit Sie mit einer Null auf dem Konto sterben

KAPITEL 5 – WAS IST MIT DEN KINDERN?

Regel Nummer 5: Geben Sie Ihren Kindern dann Geld oder spenden Sie es für wohltätige Zwecke, wenn die Wirkung am größten ist

KAPITEL 6 – HALTEN SIE IHR LEBEN IN DER BALANCE

Regel Nummer 6: Verbringen Sie Ihr Leben nicht im Autopilotmodus.

KAPITEL 7 – SETZEN SIE ZEITFENSTER FÜR IHRE BUCKET-LIST

Regel Nummer 7: Stellen Sie sich Ihr Leben als unterschiedliche Jahreszeiten vor.

KAPITEL 8 – ERKENNEN SIE IHREN ZENIT

Regel Nummer 8: Erkennen Sie, wann Sie aufhören müssen, Ihr Vermögen zu steigern

KAPITEL 9 – SEIEN SIE MUTIG – NICHT LEICHTSINNIG

Regel Nummer 9: Gehen Sie Ihre größten Risiken ein, wenn Sie wenig zu verlieren haben.

KAPITEL 10 – EINE UNMÖGLICHE AUFGABE, EIN LOHNENSWERTES ZIEL

DANKSAGUNG

KAPITEL 11 – WAS HAT ES MIT DIESER NEUEN APP AUF SICH, DIE ICH SO OFT ERWÄHNE?

ABBILDUNGSNACHWEIS

ANMERKUNGEN

ÜBER DEN AUTOR

ANMERKUNG DES AUTORS

Vielleicht kennen Sie Äsops Fabel von der Ameise und der Grille: Die fleißige Ameise arbeitete den ganzen Sommer lang, um Nahrung für den Winter zu horten, während die unbekümmerte Grille den ganzen Sommer lang sang und spielte. Als der Winter kam, konnte die Ameise also überleben, während die Grille in einer bitteren Notlage war. Die Moral der Geschichte? Es gibt eine Zeit für die Arbeit und eine Zeit für das Spiel.

Eine tolle Moral. Aber wann kommt die Ameise jemals zum Spielen?

Das ist das zentrale Thema meines ganzen Buches. Wir wissen, was mit der Grille passiert - die Grille verhungert -, aber was passiert mit der Ameise? Anders gefragt: Wenn die Ameise ihr kurzes Leben damit verbringt, sich abzurackern, wann kommt sie dann dazu, etwas Spaß zu haben? Wir alle müssen überleben, aber wir alle wollen viel mehr tun, als nur zu überleben: Wir wollen wirklich unser Leben genießen.

Genau darauf möchte ich mich in diesem Buch konzentrieren: wachsen und gedeihen, statt bloß zu überleben. In diesem Buch geht es nicht darum, wie Sie mehr Geld generieren. Es geht darum, wie Sie mehr aus Ihrem Leben machen.

Seit Jahren habe ich mir darüber Gedanken gemacht und mit Freunden und Kollegen darüber diskutiert. Jetzt möchte ich Ihnen meine Erkenntnisse unterbreiten. Ich habe nicht alle Antworten, aber ich habe etwas gefunden, von dem ich weiß, dass es Ihr Leben bereichern wird.

Ich bin weder ein ausgewiesener Finanzplaner noch ein Anlageberater für Familien. Ich bin nur jemand, der sein Leben in vollen Zügen genießen will, und ich möchte, dass Ihnen das auch gelingt.

Ich glaube, jeder wünscht sich ein solches Leben - aber realistisch betrachtet können nicht alle von uns es bekommen. Und um ganz ehrlich zu sein: Wenn Sie gerade kämpfen müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen, dann wird Ihnen dieses Buch vielleicht etwas bringen. Aber es wird Ihnen nicht annähernd so viel nutzen wie jemandem, der über genügend Geld, Gesundheit und Freizeit verfügt, um echte Entscheidungen darüber zu treffen, wie diese Ressourcen am besten genutzt werden können.

Lesen Sie also weiter. Ich hoffe, dass ich Sie zumindest dazu bringen werde, über einige Ihrer grundlegenden Vorstellungen vom Leben nachzudenken und sie zu überdenken.

Bill Perkins,

Sommer 2019

KAPITEL 1OPTIMIEREN SIE IHR LEBEN

REGEL NUMMER 1:MAXIMIEREN SIE IHRE POSITIVEN LEBENSERFAHRUNGEN.

Im Oktober des Jahres 2008 erfuhren Erin und ihr Ehemann John, zwei erfolgreiche Anwälte mit drei kleinen Kindern, dass John ein Klarzellsarkom hatte, eine seltene und schnell wachsende Krebserkrankung der Weichteile des Körpers. »Niemand hätte gedacht, dass ein gesunder 35-Jähriger einen Tumor von der Größe eines Baseballs haben könnte«, erinnert sich Erin. So vermutete niemand eine Krebserkrankung, bis der Tumor auf Johns Rücken- und Beinknochen übergegriffen hatte. »Wir verstanden erst, wie ernst sein Zustand war, als er sich röntgen ließ und die Stellen ihn aufleuchten ließen wie einen Weihnachtsbaum«, erzählt Erin. Die grauenvolle Diagnose erschreckte und überwältigte sie. Und da John nun zu krank war, um zu arbeiten, fiel ihr die gesamte Last der praktischen und finanziellen Versorgung der Familie zu. Das war für eine einzelne Person nur schwer zu ertragen.

Erin und ich waren seit unserer Kindheit befreundet, deshalb wollte ich alles tun, um ihr die Situation so gut wie möglich zu erleichtern. »Lasst alles stehen und liegen«, empfahl ich ihr, »und verbringt so viel Zeit als Familie wie möglich, solange John es noch kann.« Ich bot ihr auch finanzielle Unterstützung an.

Es stellte sich heraus, dass ich damit offene Türen einrannte: Erin hatte bereits darüber nachgedacht, die Arbeit aufzugeben, um sich auf das zu konzentrieren, was nun wirklich wichtig war. Das tat sie dann auch. So genoss das Paar in seinem Haus in Iowa, wenn John gerade nicht zur Krebsbehandlung musste, die einfachen Freuden der gegenseitigen Gesellschaft: Sie gingen gemeinsam in den Park, machten Fernsehabende, spielten Videospiele und holten nach der Schule gemeinsam die Kinder ab.

Im November, als den Ärzten vor Ort nichts mehr einfiel, was man noch tun könnte, hörte Erin von einer klinischen Studie, die in Boston durchgeführt wurde und an der John teilnehmen konnte. Sie reisten mehrmals nach Boston, damit sich John dort der experimentellen Behandlung unterziehen konnte. Ihre freie Zeit nutzten sie für Besichtigungstouren durch den historischen Stadtkern, solange John noch laufen konnte. Doch allzu bald schwand ihre Hoffnung, und eines Tages brach John bei dem Gedanken an alles, was er nicht mehr würde miterleben können, zusammen: Er würde nicht mehr miterleben können, wie seine Kinder aufwachsen, und ihm blieb nicht mehr viel Zeit mit Erin.

John starb im Januar des Jahres 2009, nur drei Monate nach seiner Diagnose. Im Rückblick erinnert sich Erin an die traumatische Zeit und wie sehr es an ihr zehrte, aber sie ist froh, dass sie damals ihren Job aufgegeben hat, um zu Hause bei John zu sein.

Die meisten Menschen hätten unter diesen Umständen dasselbe getan. Der nahende Tod rüttelt die Menschen auf, und je näher er kommt, desto wacher und bewusster werden wir. Wenn das Ende naht, fangen wir plötzlich an zu denken: Was zum Teufel mache ich eigentlich? Warum habe ich so lange gewartet? Bis dahin gehen die meisten von uns durchs Leben, als hätten wir alle Zeit der Welt.

Einiges an diesem Verhalten ist durchaus vernünftig. Es wäre töricht, jeden Tag so zu leben, als wäre es der letzte: Man würde sich nicht die Mühe machen, zu arbeiten, für eine Prüfung zu lernen oder zum Zahnarzt zu gehen. Es macht also Sinn, die Erfüllung von Wünschen bis zu einem gewissen Grad hinauszuzögern, denn das zahlt sich auf lange Sicht aus. Aber die traurige Wahrheit ist, dass zu viele Menschen diese Erfüllung von Wünschen zu lange oder auf unbestimmte Zeit hinauszögern. Sie schieben das, was sie tun wollen, auf, bis es zu spät ist, und sparen Geld für Erfahrungen, die sie nie genießen werden. So zu leben, als wäre Ihr Leben unendlich, ist das Gegenteil einer langfristigen Perspektive: Es ist schrecklich kurzsichtig.

Die Geschichte von Erin und John ist natürlich ein extremer Fall. Ein fortgeschrittenes Klarzellsarkom ist selten, und der Tod stellte sich diesem Paar wesentlich unerbittlicher in den Weg, als es bei den meisten Menschen der Fall ist. Doch die Herausforderung, die ihre Situation darstellte, ist allen gemeinsam: Die Gesundheit eines jeden Menschen verschlechtert sich im Allgemeinen mit der Zeit, und früher oder später sterben wir alle, sodass wir alle die Frage beantworten müssen, wie wir das Beste aus unserer endlichen Zeit auf der Erde machen können. Das klingt wie eine große philosophische Frage - aber so sehe ich das nicht. Ich bin ausgebildeter Ingenieur und habe mein Glück auf der Grundlage meiner analytischen Fähigkeiten gemacht, daher betrachte ich diese Frage als ein Optimierungsproblem: Wie kann man ein maximal erfülltes Leben führen und gleichzeitig die Verschwendung seiner Lebenszeit minimieren?

JEDERMANNS PROBLEM

Wir alle stehen in irgendeiner Form vor dieser Frage. Natürlich unterscheiden sich die Privatvermögen von Mensch zu Mensch - oft sogar recht dramatisch -, aber die Kernfrage ist für uns alle die gleiche: Wie können wir unsere Lebensenergie am besten verteilen, bevor wir sterben?

Ich habe über diese Frage viele Jahre lang nachgedacht, schon damals, als ich kaum genug zum Leben verdiente. Im Laufe der Zeit habe ich mehrere sinnvolle Grundprinzipien entwickelt. Das sind die Ideen, die hinter diesem Buch stehen. Zum Beispiel können manche Erfahrungen nur zu bestimmten Zeiten gemacht werden: Die meisten Menschen können mit 90 nicht mehr Wasserski fahren. Ein weiteres Prinzip: Obwohl wir alle zumindest das Potenzial haben, in Zukunft mehr Geld zu verdienen, können wir nie zurückgehen und die Zeit zurückgewinnen, die jetzt vergangen ist. Es macht also keinen Sinn, Chancen ungenutzt verstreichen zu lassen, aus Angst, unser Geld zu verschwenden. Die Verschwendung unserer Lebenszeit sollte eine viel größere Sorge sein.

Ich bin ein großer Anhänger dieser Ideen, und ich predige sie, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe. Ob es eine 25-Jährige ist, die Angst hat, ihre Traumkarriere zu verfolgen, und sich stattdessen mit einem sicheren, aber zermürbenden Job zufriedengibt, oder ob es ein 60-jähriger Multimillionär ist, der weiterhin lange arbeitet, um mehr Geld für den Ruhestand zu sparen, anstatt den großen Reichtum zu genießen, den er bereits angesammelt hat - ich kann das einfach nicht mit ansehen, wie die Menschen ihre Ressourcen verschwenden und ihr Leben nicht voll auskosten; und das sage ich ihnen auch. Soweit es mir möglich ist, praktiziere ich auch, was ich predige. Zugegeben, manchmal bin ich wie ein fetter Fußballtrainer am Spielfeldrand, der seinen eigenen Rat nicht befolgt. Aber wenn ich mich dabei ertappe, nehme ich Korrekturen vor, von denen Sie einiges später in diesem Buch lesen werden. Keiner von uns ist perfekt, aber ich gebe mein Bestes, um meinen Worten Taten folgen zu lassen.

WIR SIND ALLE GLEICH UND DOCH VERSCHIEDEN

Man kann sein Leben auf vielerlei Art und Weise voll auskosten. Ich reise zum Beispiel gerne und liebe Poker, weswegen ich auch viele Reisen unternehme, einige davon, um an Pokerturnieren teilzunehmen. Das bedeutet, dass ich jedes Jahr einen großen Teil meiner Ersparnisse für Reisen und Poker ausgebe. Aber verstehen Sie mich nicht falsch: Ich möchte damit nicht sagen, dass jeder sein Erspartes für Reisen ausgeben sollte, geschweige denn für Poker. Was ich befürworte, ist zu entscheiden, was Sie glücklich macht, und dann Ihr Geld für die von Ihnen gewählten Erlebnisse aufzuwenden.

Natürlich unterscheiden sich diese angenehmen Erlebnisse von Mensch zu Mensch; einige Menschen sind aktiv und abenteuerlustig, andere ziehen es vor, zu Hause oder in der vertrauten Umgebung zu bleiben. Manche geben sich damit zufrieden, wenn sie sich selbst, ihre Familien und Freunde verwöhnen, während andere ihre Zeit und ihr Geld lieber für Menschen spenden, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Und natürlich können wir diverse Erlebnisse, die uns wichtig sind, kombinieren. Obwohl ich es liebe zu reisen, verwende ich meine Zeit und mein Geld auch gerne darauf, Dinge voranzutreiben, die mir am Herzen liegen: vom Kampf gegen Bankenrettungsaktionen bis hin zur Unterstützung meiner Nachbarn auf den Amerikanischen Jungferninseln nach Hurrikan-Katastrophen. Es ist also sicher nicht mein Anliegen, Ihnen zu erzählen, dass eine bestimmte Art von Erlebnissen und Erfahrungen besser ist als eine andere; stattdessen sollten Sie Ihre Erfahrungen bewusst und gezielt auswählen, anstatt sich dem Leben auszuliefern, wie es zu viele von uns tun.

Natürlich ist das Ganze komplizierter, als einfach nur zu wissen, was einen glücklich macht, und sein Geld in jedem Moment in diese Erfahrungen zu investieren. Das liegt daran, dass sich unsere Fähigkeit, verschiedene Erfahrungen zu machen, im Laufe unseres Lebens verändert. Denken Sie darüber nach: Wenn Ihre Eltern Sie als Kleinkind auf eine Reise nach Kuba mitgenommen hätten, wie viel hätten Sie von diesem teuren Urlaub gehabt, abgesehen vielleicht von einer lebenslangen Liebe zu lateinamerikanischer Musik? Oder nehmen Sie das andere Extrem: Wie sehr würden Sie es wohl genießen, die Spanische Treppe Roms hinaufzugehen, wenn Sie Anfang 90 sind - vorausgesetzt, Sie sind bis dahin noch am Leben und können überhaupt noch Treppen steigen? Wie der Titel eines Artikels in einer Wirtschaftszeitschrift so schön lautet: »Was nützt das viele Geld ohne Gesundheit?«1

Mit anderen Worten: Um das Beste aus Ihrer Zeit und Ihrem Geld herauszuholen, ist das Timing entscheidend. Um also die Chancen auf ein erfülltes Leben insgesamt zu erhöhen, ist es wichtig, jede Erfahrung im richtigen Alter zu machen. Und das gilt unabhängig davon, was Ihnen Spaß macht oder wie viel Geld Sie haben. In welchem Umfang jemand ein erfülltes Leben führt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Menschen, die nur über ein relativ geringes Einkommen frei verfügen können, haben tendenziell ein niedrigeres Erfüllungslevel, während von Geburt an reiche Menschen natürlich eher zu einem hohen Maß an Erfüllung neigen. Wir alle müssen unsere Erfahrungen zeitlich gut vorausplanen. Indem Sie genau planen, wie Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen das Maximum an für Sie erfüllenden Erfahrungen erreichen, maximieren Sie auch Ihre Lebensqualität. Wenn Sie diese grundlegenden Entscheidungen treffen, nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand.

DER EHRENMILLIARDÄR

Einige meiner Freunde nennen mich einen »Ehrenmilliardär«. Es bedeutet genau das, was Sie denken: Ich bin eigentlich kein Milliardär, aber ich gebe mein Geld aus, als wäre ich einer.

Die Wahrheit ist jedoch, dass die meisten Milliardäre ihr Vermögen zu Lebzeiten ohnehin nicht ausgeben. Es gibt eine Grenze dafür, wie viel ein Mensch für sich selbst ausgeben kann, selbst bei den verschwenderischsten Geschmäckern, sodass die Superreichen dazu neigen, viel Geld zu spenden. Dennoch spenden die 2000 reichsten amerikanischen Privatpersonen (die meisten von ihnen ältere Menschen) jedes Jahr nur 1 Prozent ihres Gesamtvermögens. Das ist in Anbetracht ihres Vermögens so wenig, dass sie ihre enormen Ersparnisse vor ihrem Tod unmöglich aufbrauchen können.2 Ich spreche nicht nur von den geizigen Superreichen. Zu den reichsten Privatpersonen gehören auch die großzügigsten Philanthropen von heute - Menschen wie Bill Gates, Warren Buffett und Michael Bloomberg, die sich alle dazu verpflichtet haben, ihr Vermögen zu spenden. Doch selbst diese außergewöhnlichen Spender haben Schwierigkeiten, ihre Milliarden schnell genug auszugeben. Das liegt zum Teil daran, dass sie so viel Reichtum angehäuft haben, dass ihr Vermögen jedes Jahr schneller wächst, als sie es auf eine vernünftige und verantwortungsvolle Weise verschenken können. Bill Gates zum Beispiel hat sein Vermögen seit 2010 fast verdoppelt, auch wenn er sich (vornehmlich) der Bekämpfung von Krankheiten und Armut widmet. Obwohl ich es hasse, auf jemandem herumzuhacken, der so viel erstaunlich Gutes in der Welt bewirkt, muss ich mich doch fragen, wie viel mehr Gates’ immenses Vermögen bewirken könnte, wenn es ihm gelänge, es jetzt voll und ganz einzusetzen.

Zumindest war Gates so klug und vorausschauend, dass er aufhörte, für Geld zu arbeiten, als er noch jung genug war, um es in großem Stil auszugeben. Zu viele wohlhabende, erfolgreiche Menschen versäumen es, genau dies zu tun. Und selbst Gates hätte sich früher aus der bezahlten Arbeit zurückziehen sollen - nämlich bevor er so viel Vermögen angehäuft hatte, dass es für mehrere Leben reicht. Das Leben ist keine Partie Monopoly - es gewinnt nicht derjenige mit den meisten Hotels und dem meisten Geld -, aber viele Menschen behandeln das Leben so, als ob dies der Fall wäre. Sie verdienen und verdienen einfach weiter und versuchen, ihren Reichtum zu maximieren, ohne auch nur annähernd so viel darüber nachzudenken, was sie mit diesem Reichtum erreichen können - einschließlich dessen, was sie ihren Kindern, ihren Freunden und der Gesellschaft im Allgemeinen jetzt geben können, anstatt zu warten, bis sie sterben.

EIN LEBENSVERÄNDERNDES GESPRÄCH

Ich war nicht immer dieser Ansicht, und schon gar nicht, als ich nach dem College meinen ersten Job antrat. An der University of Iowa hatte ich Football gespielt und Elektrotechnik als Hauptfach studiert. Obwohl ich die Ingenieurwissenschaften liebte und immer noch diese Denkweise habe, alles optimieren zu wollen, wusste ich schon, als die Personalvermittler auf den Campus kamen, dass ich auf keinen Fall den typischen Karriereweg eines Ingenieurs einschlagen würde. Mir war klar: Wenn ich für ein Unternehmen wie IBM arbeiten würde, würde ich jahrelang in einer Unterabteilung für den Teilabschnitt eines Chips arbeiten, um irgendwann die Chance zu erhalten, ein tatsächliches Design zu entwickeln. Das schien mir nicht besonders aufregend. Der starre Zeitplan - und nur ein paar Wochen Urlaub jedes Jahr - würde all den anderen Dingen, die ich tun wollte, im Wege stehen. Natürlich war ich jung und ein wenig größenwahnsinnig. Aber ich war mir sicher, dass es da draußen etwas viel Besseres für mich gab.

Während meiner Zeit im College war der Film Wall Street herausgekommen. Heute lachen die meisten Leute über diesen Film: Wir machen uns lustig über den glatt geschniegelten Michael Douglas, der uns in seiner Rolle als Gordon Gekko wissen ließ: »Der entscheidende Punkt ist doch, dass die Gier, leider gibt es dafür kein besseres Wort, gut ist.« Wir alle wissen, wohin diese Art von ungezügeltem Kapitalismus die westliche Welt gebracht hat. Aber damals hat mich der reiche und ungezügelte Lebensstil, den der Film porträtierte, wirklich angesprochen. Ich spürte, dass die Finanzwelt mir die Art von Freiheit geben würde, die ich mir wünschte.

Also nahm ich einen Job bei der New Yorker Handelsbörse an. Mein Titel war »Screen Clerk« - ich war eine Art Laufbursche, der Dinge machen musste, wie seinen Chefs Sandwiches aufs Börsenparkett zu schmuggeln. Es war das Pendant der Finanzindustrie zur Arbeit in der Poststelle in Hollywood.

Mein Gehalt in dem Job betrug anfangs 16 000 Dollar im Jahr - nicht unbedingt das, was man braucht, um in New York ein Auskommen zu haben, selbst damals, in den frühen 1990er-Jahren nicht -, also zog ich zurück nach Hause zu meiner Mutter nach Orange, New Jersey. Nachdem ich zum »Head Screen Clerk« befördert worden war und 18 000 Dollar verdiente, konnte ich in die Upper West Side von Manhattan umziehen, wo ich mir eine kleine Einzimmerwohnung mit einem Mitbewohner teilte. Mein Mitbewohner und ich stellten eine provisorische Wand auf, die mir quasi ein Schlafzimmer in der Größe eines Pizzaofens bot. Ich hatte damals so wenig Geld zur Verfügung, dass ich mir eine Monatskarte für die U-Bahn kaufen musste, weil ich mir nicht täglich den vollen Fahrpreis leisten konnte. Wenn ich mit einem Mädchen ins Kino ging, kam ich ins Schwitzen, wenn sie Popcorn bestellte. Im Ernst.

Also fing ich an, abends die Limousine meines Chefs zu fahren, um zusätzliches Geld zu verdienen. Zudem wurde ich extrem sparsam und versuchte, so viel von meinem Einkommen wie möglich beiseitezulegen. Der einzige Kerl, den ich kannte, der noch geiziger war als ich, war mein Freund Tony, der die nicht aufgepufften Maiskörner aus einer Schüssel Popcorn auflas, um sie später wiederzuverwenden, nachdem er sie - in der Hoffnung, sie gewännen ihre Feuchtigkeit zurück - in den Kühlschrank gestellt hatte.

Ich war stolz auf meine Sparsamkeit und wirklich zufrieden mit mir selbst, dass ich es schaffte, trotz eines so geringen Einkommens Geld zu sparen. Dann, eines Tages, unterhielt ich mich mit meinem Chef, Joe Farrell, einem Teilhaber der Firma, für die ich arbeitete. Irgendwie kamen wir auf meine Ersparnisse zu sprechen. Ich erzählte ihm, wie viel ich gespart hatte - ich glaube, es waren damals etwa 1000 Dollar -, und dachte, er würde meine Fähigkeiten im Umgang mit Geld bewundern. Mensch, da lag ich aber so was von falsch! Seine legendäre Antwort lautete:

»Bist du komplett bescheuert? Das Geld zu sparen?«

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Er fuhr fort. »Du hast hier angefangen, um Millionen zu verdienen«, sagte er. »Deine wahren Verdienstmöglichkeiten kommen noch. Glaubst du, dass du für den Rest deines Lebens nur 18 000 im Jahr verdienen wirst?«

Er hatte recht. Ich hatte den Job an der Wall Street nicht angenommen, um so wenig zu verdienen, und ich würde in den kommenden Jahren mit ziemlicher Sicherheit mehr verdienen. Warum sollte ich also diesen bescheidenen Anteil meines noch bescheideneren Einkommens für die Zukunft aufsparen? Ich sollte diese mickrigen 1000 Dollar jetzt schon genießen!

Es war ein Moment, der mein Leben verändern sollte: Mein Kopf war mit einem Mal offen für neue Ideen, wie man seine Einnahmen mit seinen Ausgaben in Einklang bringen kann. Damals wusste ich es noch nicht, aber was Joe Farrell meinte, ist eigentlich eine ziemlich alte Idee im Finanz- und Rechnungswesen. Sie nennt sich Konsumausgleich. Unsere Einnahmen können von einem Monat oder einem Jahr zum anderen variieren, aber das bedeutet nicht, dass unsere Ausgaben diese Schwankungen widerspiegeln sollten - wir wären besser beraten, wenn wir diese Schwankungen ausgleichen würden. Um das zu tun, müssen wir im Grunde genommen Geld aus den Jahren des Überflusses in die mageren Jahre transferieren. Das ist eine Möglichkeit, ein Sparkonto zu verwenden. Aber in meinem Fall habe ich mein Sparkonto vollkommen verkehrt herum benutzt: Ich habe meinem jüngeren, bedürftigen Ich Geld weggenommen, um es meinem zukünftigen, wohlhabenderen Ich zu geben. Kein Wunder, dass Joe mich für nicht ganz gescheit erklärte.

Wenn Sie das heute lesen, könnten Sie sagen: Okay, Konsumausgleich macht theoretisch Sinn, aber wie konnten Sie wirklich wissen, dass Sie in Zukunft so viel wohlhabender sein würden als damals? Nicht jeder Laufbursche wird später ein erfolgreicher Börsenhändler, genauso wenig wie jeder Anfänger in einer Poststelle in Hollywood zum Studiomogul wird. Das ist eine berechtigte Frage, und ich bin der Erste, der zugibt, dass vieles richtig laufen musste, damit ich dorthin kommen konnte, wo ich heute bin. Es stimmt, dass ich den Umfang meines zukünftigen Einkommens nicht vorhersagen konnte. Aber die Sache ist die: Ich hatte recht, wenn ich mir über die Richtung meines Verdienstes sicher war. Ich konnte nicht wissen, dass ich später einmal Millionen verdienen würde, aber ich wusste ganz sicher, dass ich mehr als 18 000 Dollar im Jahr verdienen wollte. Ich hätte sogar beim Kellnern mehr verdienen können.

IHR GELD ODER IHR LEBEN

Etwa um diese Zeit stieß ich auf ein wichtiges und einflussreiches Buch: Your Money or Your Life (dt. Titel: Mehr Geld für mehr Leben) von Vicki Robin und Joe Dominguez. Ich habe dieses Buch seitdem mehrmals gelesen und weiß, dass es heute, etwa 25 Jahre später, bei einer neuen Generation von Lesern beliebt ist, die finanziell unabhängig früh in den Ruhestand gehen. Damals hat dieses Buch mein Verständnis vom Wert meiner Zeit und meines Lebens völlig verändert: Beim Lesen dieses Buches wurde mir klar, dass ich wertvolle Stunden meines Lebens vergeude.

Wie das? In dem Buch wird argumentiert, dass Ihr Geld für Lebensenergie steht. Lebensenergie sind all die Stunden, die Sie leben, um Dinge zu tun - und wann immer Sie arbeiten, geben Sie einen Teil dieser endlichen Lebensenergie aus. Jeder Geldbetrag, den Sie durch Ihre Arbeit verdient haben, stellt also die Menge an Lebensenergie dar, die Sie aufgebracht haben, um dieses Geld zu verdienen. Das gilt unabhängig davon, wie viel oder wie wenig sich Ihre Arbeit auszahlt. Wenn Sie also nur 8 Euro pro Stunde verdienen, bedeutet es, wenn Sie diese 8 Euro ausgeben, dass Sie den Wert einer Stunde Ihrer Lebensenergie ausgeben. Diese einfache Idee hat mich sehr beeindruckt und mich viel stärker bewegt als das alte Sprichwort, dass Zeit Geld ist. Ich begann zu denken: Du nimmst mir meine Lebensenergie und gibst mir dafür Papiergeld?! Es war wie am Ende des Films Matrix, als Neo herumläuft und die Welt sieht, wie sie ist. So ging es mir, nachdem ich das Buch gelesen hatte: Ich fing an, die Stunden zu berechnen, die man braucht, um etwas zu kaufen. Ich sah ein hübsches Hemd, rechnete es mir aus und dachte: Nein, ich werde doch nicht zwei Stunden arbeiten, nur um mir dieses Hemd zu kaufen!

Verschiedene andere Ideen aus diesem Buch sind mir in Erinnerung geblieben, aber ich werde Ihnen nur noch diejenige nennen, die für die Seiten, die Sie gerade lesen, am relevantesten ist: Ein höheres Gehalt bedeutet nicht immer ein höheres tatsächliches Einkommen auf Stundenbasis. Zum Beispiel könnte eine Person, die 40 000 Euro pro Jahr verdient, tatsächlich mehr pro Stunde verdienen als jemand, der 70 000 Euro pro Jahr verdient. Wie ist das möglich? Auch hier spielt die Lebensenergie eine wichtige Rolle. Wenn der 70 000-Euro-Job einen mehr an Lebensenergie kostet - der Zeitaufwand für einen langen Arbeitsweg in die Stadt, die Kosten für die Art von Kleidung, die man für diesen anspruchsvollen Job benötigt, und natürlich die zusätzlichen Stunden, die man für den Job selbst aufwenden muss -, dann wird die Person, die das höhere Gehalt verdient, am Ende oft ärmer sein. Dieser vermeintliche Spitzenverdiener hat auch weniger Zeit, um das Geld, das er oder sie verdient, zu genießen. Wenn man also Arbeitsverhältnisse vergleicht, muss man diese versteckten, aber wesentlichen Kosten mit einkalkulieren.

Für mich läuft alles auf Kekse hinaus: Um meine Knorpel in den Knien zu schonen, und aus anderen gesundheitlichen Gründen, versuche ich, ein gewisses Körpergewicht zu halten, sodass ich, wenn ich kurz davor bin, einen Keks zu essen, diese Kekse in Zeit auf dem Laufband umrechne. Manchmal, wenn mich ein Keks anlacht, nehme ich einen Bissen, um zu sehen, ob er gut schmeckt, und frage mich dann: Lohnt es sich, diesen Keks zu essen, um eine weitere Stunde auf dem Laufband zu verbringen? Die Antwort ist nicht immer nein (obwohl sie es in der Regel ist), aber so oder so ist es nie eine unüberlegte Entscheidung. Solche Berechnungen - ob mit Geld und Zeit oder mit Ernährung und Sport - helfen uns, bewusster zu entscheiden. Das wiederum bedeutet letztlich, dass wir bessere Entscheidungen treffen, als wenn wir aus einem Impuls heraus oder aus Gewohnheit handeln.

Ich will damit nicht sagen, dass jede Arbeit - oder jedes Work-out - eine Zeitverschwendung ist. Wahrscheinlich macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß, und vielleicht sind Sie sogar froh, wenn Sie etwas erledigt bekommen, auch wenn Sie nicht bezahlt werden. Aber das ist der geringste Teil der Arbeit der meisten Menschen: Wenn wir nicht arbeiten müssten, um Geld zu verdienen, würden die meisten von uns andere Dinge finden, mit denen sie lieber ihre Zeit verbringen würden.

Als Amerikaner fühlen wir uns einer traditionellen Arbeitsmoral verpflichtet. Aber Menschen in vielen anderen Kulturen verstehen, dass es im Leben um viel mehr geht als um Arbeit. Man bekommt ein Gefühl dafür, wenn man die Menge an bezahltem Jahresurlaub betrachtet, den die Menschen in vielen europäischen Ländern nehmen: 30 Tage oder mehr an Orten wie Frankreich oder Finnland. Deutschland liegt mit mindestens 20 Tagen gesetzlichem Urlaubsanspruch im guten Mittel. Zum Vergleich: In den USA sind es gerade mal 15 Tage. Auf der Insel St. Barts, einem meiner Lieblingsorte auf dem Planeten, schließt jeder Laden mitten am Tag für zwei Stunden, sodass jeder mit seinen Freunden Zeit verbringen und ein schönes langes Mittagessen genießen kann. Das ist eine viel bessere Work-Life-Balance, als die meisten von uns es gewohnt sind.

IHR LEBEN IST DIE SUMME IHRER ERFAHRUNGEN

Das ist auch ganz im Sinne von Mehr Geld für mehr Leben. Die Autoren dieses Buches fordern uns vor allem dazu auf, unser Leben nicht für Geld zu opfern; sie wollen, dass wir nicht Sklaven unserer Arbeit und unseres Besitzes sind. Was schlagen sie uns also vor, um diese finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen? Der Weg, den sie uns anbieten, ist Genügsamkeit: die Entscheidung, einfach zu leben, sodass man nicht viel Geld braucht. Allerdings gehört das nicht zu meinen großen Erkenntnissen aus ihrem lebensverändernden Buch, und es ist auch nicht das, was ich Ihnen empfehle.

Stattdessen glaube ich fest an den Wert von Erfahrungen. Erfahrungen müssen nicht viel Geld kosten - sie können sogar kostenlos sein -, aber lohnenswerte Erfahrungen kosten normalerweise etwas Geld. Die unvergessliche Reise, die Konzertkarten, die Umsetzung eines unternehmerischen Traums oder eines neuen Hobbys - all diese Erfahrungen kosten Geld, und manchmal kosten sie viel Geld. Für mich sind diese Erfahrungen es jedoch wert, dafür Geld auszugeben. Viele psychologische Studien haben gezeigt, dass es uns glücklicher macht, Geld für Erlebnisse auszugeben, als Geld für Dinge auszugeben. Im Gegensatz zu materiellem Besitz, der am Anfang aufregend erscheint, dann aber oft schnell an Wert verliert, gewinnen Erfahrungen im Laufe der Zeit tatsächlich an Wert: Sie bringen uns das ein, was ich als Erinnerungsdividende bezeichne, worüber Sie im nächsten Kapitel noch viel mehr lesen werden. Von der Hand in den Mund zu leben, wenn man sich eigentlich mehr leisten kann, beraubt Sie dieser Erfahrungen und macht Ihre Welt kleiner, als sie sein muss.

Ihr Leben ist also die Summe Ihrer Erfahrungen. Aber wie maximieren Sie den Wert Ihrer Erfahrungen, um das Beste aus Ihrem einen Leben zu machen? Oder wie ich es weiter oben in diesem Kapitel formuliert habe: Wie kann man seine Lebensenergie am besten einsetzen, bevor man stirbt?

Dieses Buch ist meine Antwort auf diese Frage.

WELCHEN ZWECK VERFOLGT DIESES BUCH?

Dieses Buch begann als App. Ich wusste, dass es einen optimalen Weg geben musste, um seine Lebensenergie einzusetzen. Und ich wusste, dass die meisten Menschen dies nur suboptimal tun. Das liegt unter anderem an der Komplexität der Berechnung: Als Menschen haben wir Schwierigkeiten, große Mengen von Daten mit mehreren Variablen zu verarbeiten. Wenn wir überfordert sind, schalten wir auf Autopilot, und das Ergebnis ist bei Weitem nicht optimal. Computer sind viel besser in der Lage, diese Art von Problemen zu lösen. Also dachte ich mir, ich erschaffe eine App, die den Menschen hilft, ihr Leben zu optimieren - oder dem zumindest so nahekommt, wie es eine Person und ein Computer im besten Fall können.

Dann, vor ein paar Jahren, sprach ich mit meinem Arzt - einem dieser Ärzte in Los Angeles, die im Grunde versuchen, einen unsterblich zu machen. Sein Name ist Chris Renna, und er arbeitet in einer Klinik namens LifeSpan, die äußerst umfassende Tests durchführt, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Je früher Sie medizinische Probleme erkennen, desto größer sind Ihre Chancen, nicht nur Unheil zu vermeiden, sondern auch ein gesünderes Leben zu führen. Wenn Sie zum Beispiel eine Zerrung haben und es vermeiden, noch mehr daran zu zerren, wird das Ihre Lebensqualität verbessern. Also stellte mir Dr. Renna alle möglichen Fragen, um medizinische Bedenken frühzeitig zu erkennen. Fragen wie »Bekommen Sie sieben Stunden Schlaf?«, »Wie ist es um Ihr Sexleben bestellt?«, »Haben Sie Probleme beim Urinieren?« - alles Erdenkliche. Und dann stellte er im Rahmen der psychologischen Beurteilung eine Frage zum finanziellen Stress: »Haben Sie Angst, dass Ihnen das Geld ausgehen könnte?«

Ich antwortete: »Ich hoffe, dass mir das Geld ausgehen wird!«

Er warf mir einen irritierten Blick zu. Ich hob also zu meinem Sermon darüber an, dass ich mir ein Leben voller neuer Erfahrungen wünsche und dass es mir nicht möglich sei, Geld auszugeben, wenn ich tot oder zu alt für viele dieser Erfahrungen bin, und es daher mein Ziel sein sollte, mit einer Null auf dem Konto zu sterben.

Er erwiderte, dass noch nie jemand die Frage auf diese Art und Weise beantwortet habe. Auch wenn seine Patienten in der Regel wohlhabend seien, hätten viele von ihnen immer noch Angst, dass ihnen das Geld ausgehen könnte. Ich erzählte ihm, dass ich an einer App arbeitete, um Menschen mit diesem Problem zu helfen, und er entgegnete: »Nein, Sie müssen ein Buch schreiben. Sie müssen die ganze Geschichte erzählen - alle Ihre Konzepte erklären, und zwar nicht nur den Nutzern der App. Und Sie müssen gleich damit anfangen.« Er empfahl mir sogar einige Ghostwriter!

Aber das Buch, das Sie jetzt lesen, ist nicht genau das Buch, das Dr. Renna im Sinn hatte. Es stellte sich heraus, dass das, was ihn am meisten faszinierte - die ungewöhnliche Idee zu erläutern, warum man mit einer Null auf dem Konto sterben sollte -, genau das war, was viele Menschen abschreckte. Offensichtlich sind es nicht nur die Reichen, die Angst haben, dass ihnen das Geld ausgehen könnte: Es ist eine Angst, von der ich immer wieder von Menschen gehört habe, die von meinen Ideen erfahren hatten. Sie werden also sehen, dass ich diese Angst im ganzen Buch ansprechen werde. Schließlich würde kein Mensch versuchen, mit einer Null auf dem Konto zu sterben, wenn er Angst hat, vor dem eigenen Tod vor dem finanziellen Nichts zu stehen.

Ich möchte jedoch klarstellen, dass nicht alle finanziellen Ängste identisch sind. Die Ängste mancher Menschen sind irrational: Sie haben reichlich finanzielle Mittel, sodass sie, wenn sie richtig planen, keine Angst haben müssen, dass ihnen das Geld ausgeht. Das sind die Menschen, für die ich schreibe: Menschen, die zu viel für ihr eigenes Wohlergehen sparen. Aber für Millionen von Amerikanern und für Milliarden andere Menschen, die außerhalb dieses Landes leben, ist die Angst, dass ihnen das Geld ausgeht, mehr als nur eine Angst. Die Ärmsten unter uns sitzen leider in diesem Boot: Wenn man wenig oder gar kein eigenes Einkommen hat, hat man per definitionem kaum eine Wahl, wie man sein Geld ausgibt. So macht es durchaus Sinn, dass man sich auf das Überleben konzentriert. Die Bedürftigen haben einfach nicht den Luxus, die optimale Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden - oder zwischen den Ausgaben jetzt und den Investitionen für die Zukunft. Innerhalb der Zwänge ihrer schrecklichen Lebensumstände tun Menschen in Armut wahrscheinlich bereits alles, was sie können, um das Beste aus ihrem Geld und ihrem Leben herauszuholen.

Die Angst, dass das Geld ausgeht, ist auch für Menschen, die ihr Geld hemmungslos ausgeben, durchaus berechtigt: Das sind Menschen, die wirklich zu viel Geld zu früh ausgeben, also sollten sie Angst haben! Ich möchte die Fabel von der Ameise und der Grille auf den Kopf stellen, um den Menschen zu zeigen, dass man im Extremfall unerfüllt bleibt, wenn man die Erfüllung von Erfahrungen hinauszögert - aber ich bin mir auch voll bewusst, dass sich leider viele Menschen nur allzu sehr mit der Grille identifizieren.

In gewisser Weise ist dieses Buch für beide Seiten. Ob Sie nun das Portemonnaie locker sitzen haben und zukünftige Erfahrungen opfern, von denen Sie nicht einmal wussten, dass Sie sie machen wollen, oder ob Sie sich ständig abrackern, immer noch etwas tun müssen, das Ihnen nicht gefällt, nur damit Sie Geld für Erfahrungen verdienen können, die Sie nie machen werden - in beiden Fällen leben Sie suboptimal. Abgesehen davon geht es in diesem Buch viel mehr darum, die Ameise zur Grille zu schleifen, als umgekehrt.

Es gibt viele Wege, suboptimal zu leben, und nur einen Weg, vollkommen optimal zu leben. Keiner von uns wird jemals perfekt sein, aber wenn Sie die Prinzipien in diesem Buch befolgen, werden Sie die schlimmsten Fehler vermeiden und mehr aus Ihrem Geld und Ihrem Leben herausholen.

Und wie? Alle Lebewesen, auch Menschen, sind energieverarbeitende Organismen.3 Wir verarbeiten Nahrung, damit wir unseren Körper mit Energie versorgen können. Durch die Verarbeitung von Energie können wir nicht nur auf der Erde überleben, sondern auch ein potenziell erfülltes Leben führen: Mit dieser Energie können wir uns in der Welt bewegen. Bewegung ist Leben. Während wir uns bewegen, erhalten wir ein kontinuierliches Feedback, was zu Entdeckungen, Wundern, Glücksmomenten und all den anderen Erfahrungen führt, die man während des großen Abenteuers des Lebens machen kann. Wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, Energie zu verarbeiten, werden Sie für tot erklärt und Ihr Abenteuer ist vorbei. In diesem Buch geht es darum, das Beste aus Ihrem Abenteuer zu machen, bevor es endet. Da die Belohnung für die Verarbeitung von Energie die Erfahrungen sind, die Sie sich aussuchen können, liegt es nahe, dass der Weg, das Beste aus Ihrem Leben herauszuholen, darin besteht, die Anzahl dieser Lebenserfahrungen zu maximieren - vor allem positive Lebenserfahrungen.

Aber das klingt wahrscheinlich einfacher, als es tatsächlich ist. Um das Beste aus Ihrem Leben zu machen, können Sie nicht einfach anfangen, so viele positive Lebenserfahrungen zu sammeln, wie Sie finden können. Das liegt daran, dass die meisten Erfahrungen Geld kosten. (Das Essen etwa, das Sie mit Lebensenergie versorgt, ist ganz sicher nicht umsonst.) Obwohl es also äußerst effizient wäre, die gesamte Lebensenergie direkt in Erfahrungen umzuwandeln, muss man oft den Zwischenschritt machen: Geld verdienen. Mit anderen Worten: Sie müssen zumindest einen Teil Ihrer Lebensenergie für die Arbeit aufwenden und dann Ihren Verdienst nutzen, um Erfahrungen zu sammeln.