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Eine Chronologie von Gedichten: von frühkindlichen Gedichten bis hin zu Alterslyrik, die eine spannende Entwicklung von Themen und Sprachstilen aufzeigen.
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Seitenzahl: 39
für Saira, Demian und Flavian
Kapitel I
Bäume
Rund
Augen zu und auf
Das Besteck
Füsse
Mäuslein und Elefant
Der Schwan
Der Eisbär
Das Monster
Sterben
Geh und komm
Klein und gross 1
Klein und gross 2
Kapitel II
Mein Name
Die Zahlen
Zeit
Das Haus
Träume
Die Zeichnung
Das Seepferdchen
Die Sinne
Hände
Abrakadabra
Wütend und friedlich
Fliehen
Hoch und tief
Dunkel und hell
Unsinn
Kapitel III
Kapitel IV
Kopf und Herz
Besuch
Weg 1
Noch etwas Dienstag
Weg 2
Bild vor Wort
Gefühlsfundament
Schatten
Fotoalbum
Silvesternacht
Atelier
In Bewegung
Körpersinn
Schreibort Café
Zimmer für mich
Spielen
Sammelleidenschaft
Mein Schlaf
Grossmutter
Versöhnt
Kapitel V
ein Apfelbaum
ein Birnbaum
ein Feigenbaum
ein Kirschbaum
ein Nussbaum
ein Ölbaum
ein Olivenbaum
ein Pflaumenbaum
ein Tannenbaum
ein Zitronenbaum
ein anderer Baum:
ein Purzelbaum
Eine Murmel
ist eine Kugel
ein Ball ist es auch
Kugeln haben keine Ecken
sie sind einfach rund
kugelrund
sie drehen sich und rollen davon
wenn sie angestossen werden
wie von selbst geht das
Kugeln sind einfach schön
auch die Welt
ist eine Kugel
Augen zu
wir spielen Blinde Kuh
oder ich zähle Schafe
und schlafe
und wenn ich dann erwache
und die Augen aufmache
sehe ich mein Zimmer
das freut mich immer
Augen auf
durch die schöne Zeit ich lauf
und in einen Spiegel schau
immer ganz genau
das bin ich
wie ich bin so mag ich mich
Augen auf und zu
hell und dunkel wirds im Nu
Ein Löffel
ist kein Messer
ist keine Gabel
ein Löffel ist
ein kleines Boot mit Stiel
ganz friedlich
ein Messer aber
kann gefährlich sein
die Gabel mit ihren Spitzen
eigentlich auch
sie kann stechen
aber das Messer mit seiner Schneide
kann mehr
den Löffel mag ich am liebsten
ihn kenne ich am längsten
Meine Füsse
auf denen ich stehe
mit denen ich gehe
meine Füsse
die mich tragen
ohne zu fragen
meine Füsse
ich mag sie
die mich begleiten
in alle Weiten
sie stecken oft in Schuhen
ohne zu ruhen
am liebsten gehe ich barfuss
meine Füsse
ich mag sie
sie gehören zu mir
wie deine zu dir
Immer doch
schlüpfe ich in ein Loch
ich fürchte die Katzen
mit ihren Tatzen
sie machen miau
ich bin grau
und ich bin klein
ein Mäuslein
scheu und still
das gerne wachsen will
riesig will ich werden
hier auf Erden
irgendwann bekannt
wie ein grosser Elefant
Du bist schön im weissen Federkleid
da regt sich in mir Neid
lieber Schwan
du ziehst mich an
ich möchte sein wie du
bin aber nur ein Känguru
ich hüpfe und ich springe
ohne guter Dinge
kann einfach nicht fliegen
und wie du im Wasser liegen
Ich bin der Eisbär
stark und wild
lasse mich nicht zähmen
bin frei geboren
mit einem weissen dicken Fell
lebe hoch im kalten Norden
bärenstark im Eis
jage Robben
bin ein guter Schwimmer
ein Einzelgänger
der gerne allein ist
wenn es aber wärmer wird
und das Eis schmilzt
verliere ich mein schönes Daheim
Unter meinem Bett wohnt ein Monster. Ich glaube, es hat blaue Ohren und mächtige Tatzen wie ein Bär und einen gefrässigen Mund. Am Tag ist es nicht da. Monster leben in der Nacht. Ich höre dann, wie es schnauft. Ich höre sein Herz klopfen. Keinen Fuss wage ich aus dem Bett. Das Monster könnte mich packen. Das habe ich Papa gesagt. Er sagt: Früher dachte ich wie du. Monster aber leben in den Märchen, und man kann sie besiegen, sagt er. So sicher wie Papa weiss ich das nicht. Wahrscheinlich aber hat er recht.
Eigentlich ist das Leben ziemlich schön. Dass meine Katze aber sterben musste, macht mich traurig. Wie schön wäre es, wenn sie immer leben würde. Alle müssen irgendwann sterben, sagt Mama. Doch das Sterben selber tut nicht weh, das gehört zum Leben, sagt sie. Der Körper stirbt, die Seele nicht. Sie hat Flügel wie ein Engel. Man muss das Fenster öffnen, damit sie fortfliegen kann. Es gibt bestimmt auch für Katzen einen Platz im Himmel, das glaube ich.
Geh weg Mama
ich will dich nicht
geh fort
ich mag dich heute nicht
aber komm doch auch
ich habe dich lieb
komm
ich brauche dich